Moin. Meine Mutter ist seit Jahren dement und ich finde es in Ordnung.
Ich kannte sie in ihrer bewußten Altersphase nur noch frustriert. Und
wenn ich mich unter meinen älteren Freunden umschaue, dann sehe ich
nur Frustration und große Unzufriedenheit und ein großes Gemeckere.
All das kennt meine Mutte so nichtmehr. Wie wenn Friede in ihr Herz, in
ihren Geist eingezogen ist.
Und wenn ich mir die politische Weltlage der letzten 50 Jahre und die ak-
tuelle insbesondere anschaue, dann kann man demente Menschen nur
noch beneiden. Soviel Blödsinn über all und auf zu vielen Ebenen, das
kann doch ein normales Hirn nicht mehr verkraften, geschweige denn
aushalten. Auch nicht mit KI.
Sicher, es gibt viele Menschen, die sich von all dem gut abgrenzen kön-
nen und ihre Inseln und Fluchtorte haben, um dem zu entgehen. Ich kom-
me aus einer Zeit, die gibt es nicht mehr. Meine "Welt" interessiert nieman-
den aus der jüngeren Generation bis 50. Das Gefühl, nur noch geduldet
zu sein, nicht mehr dazuzugehören, nimmt zu. Obwohl ich mich ein ganzes
Leben für diese Gesellschaft eingebracht habe. Ich treffe überwiegend auf
Individualisten und Egoisten, die sich nur noch um sich selber drehen.
Gleichwohl muss Demenz nicht "Freiheit" bedeuten. Ich treffe im Altenheim
auf demente Menschen, die ihre erfahrene Ungerechtigkeit, ihre Traumata
immerzu herausschreien. Manches sitzt eben so tief, da ist auch Demenz
kein "Heilmittel".
Törstende Grüße, Neydhart
ja, dieser "friede", daß sie vom weltgeschehen nichts mehr mitkriegt, ist die einzige positive seite daran. aber leider spielen bei ihr noch viele andere faktoren mit, und ich habe nicht das gefühl, daß sie frieden hat. sie ist sich ihrer situtation (pflegeheim) bewußt und leidet darunter. stumm....
Neydhard, die Demenzkranken, glaube ich, haben nicht ihren Frieden. Sie wissen nicht wo sie sind. Sie laufen suchend herum. In einem Wald würden sie sich verlaufen. Und die, die schreien, haben Angst. Das habe ich im Altenheim so für mich beobachtet. Ninas Mutter ist davon verschont. Denn das ist eine schlimmere Form. Ich wünsche Nina und ihrer Mutter alles Liebe in dieser Situation. LG Irene
Liebe Irene, danke für Deinen Beitrag. Du hast absolut Recht.
Ich habe mich sehr missverständlich kurz hier mitgeteilt. Gut, dass Du
so geantwortet hast. Ich habe es auch so beobachtet und empfunden.
Meine Geschwister und ich haben es immer bereut, dass wir nicht reich
sind, sondern arbeiten mussten, als uns unsere Mutter gebraucht hat.
Eine meine Schwestern hätte meine Mutter gerne auch zuhause in ihrer
Wohnung betreut, wenn dies vernünftig bezahlt worden wäre. Dies wäre
für die Mutter besser gewesen und zudem kostengünstiger, als eine Platz
im Pflegeheim. Jetzt, wo wir nicht mehr arbeiten müssen, ist die Mutter
ein Schwerstpflegefall und wir können eine Versorgung nicht mehr leisten.
Das ist alles sehr bitter und oft schwer auszuhalten (gewesen).
Lieber Gruß, Neydhart
Neydhart von Gmunden 12/10/2023 17:24
Moin. Meine Mutter ist seit Jahren dement und ich finde es in Ordnung.Ich kannte sie in ihrer bewußten Altersphase nur noch frustriert. Und
wenn ich mich unter meinen älteren Freunden umschaue, dann sehe ich
nur Frustration und große Unzufriedenheit und ein großes Gemeckere.
All das kennt meine Mutte so nichtmehr. Wie wenn Friede in ihr Herz, in
ihren Geist eingezogen ist.
Und wenn ich mir die politische Weltlage der letzten 50 Jahre und die ak-
tuelle insbesondere anschaue, dann kann man demente Menschen nur
noch beneiden. Soviel Blödsinn über all und auf zu vielen Ebenen, das
kann doch ein normales Hirn nicht mehr verkraften, geschweige denn
aushalten. Auch nicht mit KI.
Sicher, es gibt viele Menschen, die sich von all dem gut abgrenzen kön-
nen und ihre Inseln und Fluchtorte haben, um dem zu entgehen. Ich kom-
me aus einer Zeit, die gibt es nicht mehr. Meine "Welt" interessiert nieman-
den aus der jüngeren Generation bis 50. Das Gefühl, nur noch geduldet
zu sein, nicht mehr dazuzugehören, nimmt zu. Obwohl ich mich ein ganzes
Leben für diese Gesellschaft eingebracht habe. Ich treffe überwiegend auf
Individualisten und Egoisten, die sich nur noch um sich selber drehen.
Gleichwohl muss Demenz nicht "Freiheit" bedeuten. Ich treffe im Altenheim
auf demente Menschen, die ihre erfahrene Ungerechtigkeit, ihre Traumata
immerzu herausschreien. Manches sitzt eben so tief, da ist auch Demenz
kein "Heilmittel".
Törstende Grüße, Neydhart