@Markus: eine gute und interessante Frage, die ich g'rad mal an die steel-mailingliste weitergereicht habe.
Ich kann dazu momentan nur sagen, daß die Hochöfen in den USA oft 'härter', also mit heißerem Wind, als in Europa gefahren wurden. Dies ist mit einem 4-Cowper System natürlich leichter zu erreichen, als mit nur drei Cowpern.
Prinzipiell fallen mir zwei mögliche Modi ein:
3 Copwer auf Gas, einer am Wind.
Durch die relativ längere Aufheizzeit dürfte dadurch die mögliche Windtemperatur höher sein.
Alternative:
2 Cowper auf Gas, 2 Cowper in Reihe geschaltet auf Wind. Bei diesem Schema würde der Wind erst den kälteren Cowper durchströmen und dann von dem zweiten heißeren auf Endtemperatur gebracht werden.
Aber, wie gesagt, darüber kann ich momentan nur spekulieren. Sobald ich mehr weiss, werde ich das hier schreiben.
Übrigens haben die 'Drei-Züge' Cowper noch einen Nachteil: der kalte Wind muß von oben in die Cowper eingeleitet werden, was eine Kaltwindleitung und Ventile in großer Höhe erfordert.
Noch zwei Besonderheiten:
Die Duisburger Kupferhütte arbeitet mit neun Cowpern an zwei Hochöfen. Wenn ich mich recht erinnere waren beim Betrieb nur eines Ofens immerhin fünf Cowper in Betrieb.
Die Manganhütte in Boulogne-sur-Mer hatte nur zwei Cowper pro Ofen.
Eine klasse Dokumentation! Erklärung dazu ebenso super!
Bei den meisten deutschen Cowpern wird das Abgas über einen Abgastunnel zu den Kaminen geführt. Unsere Cowpergruppe hatte für 9 Cowper nur einen Kamin, früher waren es mal zwei aber bei noch 5 weiteren Cowpern.
Würde mich nur mal interessieren, wieviele Cowper in den USA pro Ofen am Wind hingen bzw. auf Gas waren.
@Kai, Ralf: mir der Schärfe habt Ihre Recht (peinlich, peinlich). Ich hatte noch einen älteren Scan mit dem alten 600 dpi Scanner verwendet und hab das Bild jetzt nochmal mit dem neuen Scanner digitalisiert: http://www.hfinster.de/tmp/jeanette-youngstown.jpg
@Marc: Die Konstruktion mit den separaten Kaminen kann man leicht erklären.
Während bei 'unseren' Cowpern normalerweise zwei Schächte vorhanden sind (Gas strömt und vebrennt von unten nach oben und dann wieder von oben nach unten) gibt es bei den Amerikanern Cowper mit drei 'Zügen', d.h., das Gas titt unten ein und verbrennt und strömt nach oben, dann wieder nach unten und schließlich erneut nach oben, wo es dann über den Kamin austritt.
Bei dem System mit drei 'Zügen' wär es wohl ein höherer Aufwand, oben eine Sammelleitung zu bauen, als jeweils einen separaten Kamin vorzusehen.
Anders ist die Situation beim Zwei-Züge-System. Die Abgase treten unten aus dem Copwer aus, werden gesammelt und dann einem gemeinsamen Schornstein zugeführt.
(Es gibt/gab übrigens auch vierzügige Cowper.)
Gruß Harald
Eigentlich Schwachsinn für jenden Winderhizer einen eigenen Kamin zu bauen, ist doch (wenn ich mich richtig erinnere) eh immer nur einer im Heizbetrieb.
Aber ich lasse mich da gerne belehren, die werden sich schon was dabei gedacht haben.
Hehe, gerade Jeanette hatte ich mir vor ein paar Tagen noch auf Deiner Webseite angeschaut...schöne Perspektive, kommt mir hier aber teilweise etwas unscharf vor?
interesaante erklärung...kann mich auch irren...aber die winderhitzer sehen im verhältniss zum ho auch wesentlich größer aus wie unsere...
die vielen schlote sind schon beeindruckend...mehr oder minder typisch usa...muss immer mehr sein...
Harald Finster 28/01/2004 16:25
@Markus: eine gute und interessante Frage, die ich g'rad mal an die steel-mailingliste weitergereicht habe.Ich kann dazu momentan nur sagen, daß die Hochöfen in den USA oft 'härter', also mit heißerem Wind, als in Europa gefahren wurden. Dies ist mit einem 4-Cowper System natürlich leichter zu erreichen, als mit nur drei Cowpern.
Prinzipiell fallen mir zwei mögliche Modi ein:
3 Copwer auf Gas, einer am Wind.
Durch die relativ längere Aufheizzeit dürfte dadurch die mögliche Windtemperatur höher sein.
Alternative:
2 Cowper auf Gas, 2 Cowper in Reihe geschaltet auf Wind. Bei diesem Schema würde der Wind erst den kälteren Cowper durchströmen und dann von dem zweiten heißeren auf Endtemperatur gebracht werden.
Aber, wie gesagt, darüber kann ich momentan nur spekulieren. Sobald ich mehr weiss, werde ich das hier schreiben.
Übrigens haben die 'Drei-Züge' Cowper noch einen Nachteil: der kalte Wind muß von oben in die Cowper eingeleitet werden, was eine Kaltwindleitung und Ventile in großer Höhe erfordert.
Noch zwei Besonderheiten:
Die Duisburger Kupferhütte arbeitet mit neun Cowpern an zwei Hochöfen. Wenn ich mich recht erinnere waren beim Betrieb nur eines Ofens immerhin fünf Cowper in Betrieb.
Die Manganhütte in Boulogne-sur-Mer hatte nur zwei Cowper pro Ofen.
Gruß Harald
Markus Grünthaler 28/01/2004 15:34
Eine klasse Dokumentation! Erklärung dazu ebenso super!Bei den meisten deutschen Cowpern wird das Abgas über einen Abgastunnel zu den Kaminen geführt. Unsere Cowpergruppe hatte für 9 Cowper nur einen Kamin, früher waren es mal zwei aber bei noch 5 weiteren Cowpern.
Würde mich nur mal interessieren, wieviele Cowper in den USA pro Ofen am Wind hingen bzw. auf Gas waren.
Harald Finster 28/01/2004 13:40
@Kai, Ralf: mir der Schärfe habt Ihre Recht (peinlich, peinlich). Ich hatte noch einen älteren Scan mit dem alten 600 dpi Scanner verwendet und hab das Bild jetzt nochmal mit dem neuen Scanner digitalisiert:http://www.hfinster.de/tmp/jeanette-youngstown.jpg
@Marc: Die Konstruktion mit den separaten Kaminen kann man leicht erklären.
Während bei 'unseren' Cowpern normalerweise zwei Schächte vorhanden sind (Gas strömt und vebrennt von unten nach oben und dann wieder von oben nach unten) gibt es bei den Amerikanern Cowper mit drei 'Zügen', d.h., das Gas titt unten ein und verbrennt und strömt nach oben, dann wieder nach unten und schließlich erneut nach oben, wo es dann über den Kamin austritt.
Bei dem System mit drei 'Zügen' wär es wohl ein höherer Aufwand, oben eine Sammelleitung zu bauen, als jeweils einen separaten Kamin vorzusehen.
Anders ist die Situation beim Zwei-Züge-System. Die Abgase treten unten aus dem Copwer aus, werden gesammelt und dann einem gemeinsamen Schornstein zugeführt.
(Es gibt/gab übrigens auch vierzügige Cowper.)
Gruß Harald
Marc Gerlitzki 28/01/2004 13:25
Interessante Beschreibung, und, HF typisch, wertvolle Aufnahme!Eigentlich Schwachsinn für jenden Winderhizer einen eigenen Kamin zu bauen, ist doch (wenn ich mich richtig erinnere) eh immer nur einer im Heizbetrieb.
Aber ich lasse mich da gerne belehren, die werden sich schon was dabei gedacht haben.
Gruss Marc
Zelluloidfreak 28/01/2004 12:45
Hehe, gerade Jeanette hatte ich mir vor ein paar Tagen noch auf Deiner Webseite angeschaut...schöne Perspektive, kommt mir hier aber teilweise etwas unscharf vor?Ciao, Kai
Michael O. L. 28/01/2004 12:20
interesaante erklärung...kann mich auch irren...aber die winderhitzer sehen im verhältniss zum ho auch wesentlich größer aus wie unsere...die vielen schlote sind schon beeindruckend...mehr oder minder typisch usa...muss immer mehr sein...
gruss micha