Die Idee der zwei Seelen in einer Brust, die ein Mensch in sich verspürt, finde ich sogar recht passend, liebe Kerstin.
Die Paartheorie ist ebenfalls nicht von der Hand zu weisen.
Auch der Moment der Unschuld, der sich in dieser Manifestation des Augenblicks darbietet, ist sehr überlegenswert.
Glaubt man doch, dass man sich selbst kennt. Ebenfalls glaubt man, einen anderen Menschen zu kennen. Beides gilt aber wohl nur für den "Augenblick", den wir etwas ausdehnen könnten auf die momentane Lebenssituation und das momentane Umfeld und dessen Bedingungen.
Es ist jedoch leicht, von einem Zustand eines "unwissenden, unbekümmerten, ahnungslosen etc... Menschen" in einen anderen Zustand zu wechseln. Dabei müssen wir nicht nur an grosse Krisensituationen, wie Katastrophen, Unfälle oä. denken, in denen Menschen über sich hinauswachsen und ihre "Einfachheit" ablegen.
Denn umgekehrt reichen oft scheinbar kleine Veränderungen, die einen Menschen wandeln können.
In beide Richtungen.
Randbemerkung 2: Der Begriff Unschuld beschreibt den „Zustand eines unwissenden, unbekümmerten, ahnungslosen, naiven und auch einfachen Menschen“, dem man infolgedessen nichts vorwerfen kann. (W.I.Kipedia) Im Leben dieser beiden Rehe wurde nur ein kurzer Augenblick festgehalten, der sie in diesem Sinne unschuldig erscheinen lässt, weil er aus dem Zusammenhang herausgehoben wurde. Man könnte hier den Begriff „Still“ anwenden. Auf den Menschen übertragen, wissen wir nicht, was sie vorher taten und dachten, und wir wissen nicht, was sie danach tun und denken werden. Wir kennen auch nicht die Umstände, in denen sie leben, an die sie sich anpassen wollen bzw. müssen oder gegen die sie vielleicht rebellieren. Wir können aus dieser Momentaufnahme nicht ableiten, ob sie sich in ihrem äußeren oder inneren Verhalten schuldig gemacht haben oder machen werden, wobei man die Schuldfrage gerade in diesen Bereichen sehr schwer definieren kann. Und wir wissen auch nicht, ob beide [Rehe], die man auch als Paar betrachten könnte, gedanklich und gefühlsmäßig übereinstimmen oder sich hier innerlich schuldig machen, an sich selbst und am anderen.
Mich hat das Nebeneinander und der unterschiedliche Blick der beiden Rehe auch an einen Film von Martin Scorsese denken lassen, der allerdings einen etwas weiter gefassten Titel trägt: "Zeit der Unschuld". „Die Handelnden sind alles andere als unschuldig. Nur, die Frage von Schuld und Unschuld stellt sich als komplexer und komplizierter dar, als sie gemeinhin gefasst wird. Archer macht sich schuldig, weil er eine Frau heiratet, die er zwar mag, aber nicht liebt, eine andere liebt, aber nicht mit ihr lebt. Diese Verwicklung von persönlicher und „strukturell bedingter“ Schuld und Unschuld stellt sich am Ende als etwas von den konkreten historischen Umständen teilweise unabhängiges heraus. Scorsese enthüllt die menschlichen Hoffnungen, Sehnsüchte, Wünsche, die wir letztlich alle haben und an denen auch wir heute noch oft scheitern, weil wir uns durch die angeblich so vernünftigen Regeln, die das Leben oft nur einzwängen, hindern lassen und selbst hindern.“ http://www.filmzentrale.com/rezis/zeitderunschuld.htm
Kerstin
Rotwild mit noch weißen Flecken = Bambi = Unschuld
Dank Felix Salten und Walt Disney Company eine für immer in unsere Gedächtnisse gebrannte Verbindung. Aber wie du schon richtig geschrieben hast ein Augenblick der Unschuld…. Nur ein Augenblick.
Randbemerkung: Die beiden Rehe sehen eigentlich aus wie ein Reh, das nur ein wenig nach vorn oder hinten verschoben wurde. Beide unterscheiden sich jedoch durch den Blick des Auges in diesem Augenblick. Beim vorderen Reh in der Tat unschuldig, verträumt, voller Vertrauen. Das hintere Reh blickt dagegen bereits aufmerksamer, vorsichtig, gespannt. Im Vergleich zum vorderen Reh sieht es in der Situation möglicherweise auch bereits die Gefahr.
Das ließe sich wiederum auf einen Menschen übertragen, der im Vordergrund vertrauensvoll und gelassen erscheint, im Hintergrund aufgrund seiner Erfahrungen jedoch stets wachsam ist.
Kerstin
Mir war ja vorhin schon aufgefallen, dass Du den armen Tieren das Hinterteil abgeschnitten hast.
Da sie auf zwei Beinen nicht gut stehen können, habe ich natürlich keine Mühen gescheut, diese unhaltbare Situation zu ändern:
Und mit Fotostitch lässt es sich leicht zusammensetzen.
Carsten Mundt 25/06/2008 20:40
Die Idee der zwei Seelen in einer Brust, die ein Mensch in sich verspürt, finde ich sogar recht passend, liebe Kerstin.Die Paartheorie ist ebenfalls nicht von der Hand zu weisen.
Auch der Moment der Unschuld, der sich in dieser Manifestation des Augenblicks darbietet, ist sehr überlegenswert.
Glaubt man doch, dass man sich selbst kennt. Ebenfalls glaubt man, einen anderen Menschen zu kennen. Beides gilt aber wohl nur für den "Augenblick", den wir etwas ausdehnen könnten auf die momentane Lebenssituation und das momentane Umfeld und dessen Bedingungen.
Es ist jedoch leicht, von einem Zustand eines "unwissenden, unbekümmerten, ahnungslosen etc... Menschen" in einen anderen Zustand zu wechseln. Dabei müssen wir nicht nur an grosse Krisensituationen, wie Katastrophen, Unfälle oä. denken, in denen Menschen über sich hinauswachsen und ihre "Einfachheit" ablegen.
Denn umgekehrt reichen oft scheinbar kleine Veränderungen, die einen Menschen wandeln können.
In beide Richtungen.
lg Carsten
Kerstin Stolzenburg 25/06/2008 20:23
Randbemerkung 2: Der Begriff Unschuld beschreibt den „Zustand eines unwissenden, unbekümmerten, ahnungslosen, naiven und auch einfachen Menschen“, dem man infolgedessen nichts vorwerfen kann. (W.I.Kipedia) Im Leben dieser beiden Rehe wurde nur ein kurzer Augenblick festgehalten, der sie in diesem Sinne unschuldig erscheinen lässt, weil er aus dem Zusammenhang herausgehoben wurde. Man könnte hier den Begriff „Still“ anwenden. Auf den Menschen übertragen, wissen wir nicht, was sie vorher taten und dachten, und wir wissen nicht, was sie danach tun und denken werden. Wir kennen auch nicht die Umstände, in denen sie leben, an die sie sich anpassen wollen bzw. müssen oder gegen die sie vielleicht rebellieren. Wir können aus dieser Momentaufnahme nicht ableiten, ob sie sich in ihrem äußeren oder inneren Verhalten schuldig gemacht haben oder machen werden, wobei man die Schuldfrage gerade in diesen Bereichen sehr schwer definieren kann. Und wir wissen auch nicht, ob beide [Rehe], die man auch als Paar betrachten könnte, gedanklich und gefühlsmäßig übereinstimmen oder sich hier innerlich schuldig machen, an sich selbst und am anderen.Mich hat das Nebeneinander und der unterschiedliche Blick der beiden Rehe auch an einen Film von Martin Scorsese denken lassen, der allerdings einen etwas weiter gefassten Titel trägt: "Zeit der Unschuld". „Die Handelnden sind alles andere als unschuldig. Nur, die Frage von Schuld und Unschuld stellt sich als komplexer und komplizierter dar, als sie gemeinhin gefasst wird. Archer macht sich schuldig, weil er eine Frau heiratet, die er zwar mag, aber nicht liebt, eine andere liebt, aber nicht mit ihr lebt. Diese Verwicklung von persönlicher und „strukturell bedingter“ Schuld und Unschuld stellt sich am Ende als etwas von den konkreten historischen Umständen teilweise unabhängiges heraus. Scorsese enthüllt die menschlichen Hoffnungen, Sehnsüchte, Wünsche, die wir letztlich alle haben und an denen auch wir heute noch oft scheitern, weil wir uns durch die angeblich so vernünftigen Regeln, die das Leben oft nur einzwängen, hindern lassen und selbst hindern.“ http://www.filmzentrale.com/rezis/zeitderunschuld.htm
Kerstin
Carsten Mundt 25/06/2008 19:34
@Thomas:Du meinst, die haben BEIDE inwzischen bereits die Unschuld verloren ?
Hier werden einem auch alle Illusionen genommen, seufz.
Thomas vom See 25/06/2008 19:23
Rotwild mit noch weißen Flecken = Bambi = UnschuldDank Felix Salten und Walt Disney Company eine für immer in unsere Gedächtnisse gebrannte Verbindung. Aber wie du schon richtig geschrieben hast ein Augenblick der Unschuld…. Nur ein Augenblick.
Gruß Thomas
Kerstin Stolzenburg 25/06/2008 7:47
Randbemerkung: Die beiden Rehe sehen eigentlich aus wie ein Reh, das nur ein wenig nach vorn oder hinten verschoben wurde. Beide unterscheiden sich jedoch durch den Blick des Auges in diesem Augenblick. Beim vorderen Reh in der Tat unschuldig, verträumt, voller Vertrauen. Das hintere Reh blickt dagegen bereits aufmerksamer, vorsichtig, gespannt. Im Vergleich zum vorderen Reh sieht es in der Situation möglicherweise auch bereits die Gefahr.Das ließe sich wiederum auf einen Menschen übertragen, der im Vordergrund vertrauensvoll und gelassen erscheint, im Hintergrund aufgrund seiner Erfahrungen jedoch stets wachsam ist.
Kerstin
Carsten Mundt 24/06/2008 19:04
Mir war ja vorhin schon aufgefallen, dass Du den armen Tieren das Hinterteil abgeschnitten hast.Da sie auf zwei Beinen nicht gut stehen können, habe ich natürlich keine Mühen gescheut, diese unhaltbare Situation zu ändern:
Und mit Fotostitch lässt es sich leicht zusammensetzen.
:)))