Du machst in Sport? Klasse festgehalten. Besonders interessant finde ich den Herrn auf dem Münsterland-typischen Drahtesel - der sollte sich mal ein Beispiel nehmen!
Was ich nicht ganz verstehe: warum läuft man 42,195 km??
Gruß, Stefan
das Wahlkampfthema, wie Du Dir sicherlich denken konntest, war ja auch nur scherzhaft genannt worden.
Obwohl.. Merkel = schwarz, Steinmeier = rot(es Trikot).....
Mir wäre ja auch noch eingefallen Schwarz gegen Weiß, im Sinne von Gut gegen Böse, allerdings hattest Du ja
a) erläutert, dass sie nicht gegeneinander laufen
und
b) wäre es sicherlich möglich gewesen, bei einem solchen Vergleich an Dinge erinnert zu werden, die wir eigentlich bereits hinter uns gelassen haben sollten, auch wenn das leider nicht immer, bzw. auch viel zu selten, der Fall ist.
So etwas wollte ich natürlich weder andeuten, noch
wäre es adäquat gewesen.
Allerdings könnte man den Leistungssport, und es kam in einigen Beiträgen ja auch zum Ausdruck, hinterfragen, warum es immer schneller, immer weiter, immer höher sein muss.
Gerade auch in anderen Sportarten, bei denen es nicht um 30 Sekunden ( was für ein Versager... ), sondern gar um 1/100 und 1/1000 geht, wie es zum Beispiel beim Skisport der Fall ist. Um Zeiten also, die sich der menschlichen Wahrnehmung gänzlich entziehen.
Übertragen gesehen: immer besser, immer mehr, mehr Wirtschaftswachstum, mehr Geld, mehr Konsum, immer billiger.
Freilich hat auch das alles seine bestimmten Gründe und das System, welches dahinter steht ist recht komplex und nicht nur für den Laien kaum mehr durchschaubar.
Anderseits kann man wohl festhalten, dass der Mensch immer nach dem ihm Möglichen strebt, und das gilt genauso eben auch für die guten Dinge.
Diese momentane Wirtschaftskrise hätte man beispielsweise auch zum Anlass nehmen können, über das System nachzudenken, anstatt nur ein paar Boni zu begrenzen.
Gerade diese Krise macht deutlich, dass man in dieser Welt voneinander abhängig ist, und das Probleme, aber auch deren Lösungen, nicht regional begrenzt sein können.
Der Sack Reis, der in China umfällt, kann uns nicht mehr egal sein.
Wenn Du das ungebremste Bevölkerungswachstum ansprichst: ein Problem, welches schon seit Jahrzehnten bekannt ist und einer Lösung bedarf.
Aber wenn man unseren Wohlstand wenigstens einfrieren will, oder gar begrenzen, wird es schwierig.
Es ist ja bereits bezeichnend, dass eben meistens die Parteien gewählt werden, die eine "Verbesserung" verheissen, was doch meistens heisst, "mehr Geld für alle".
Lieber Eckhard, du fährst mit dem Rad hinterher, das ist aber keine Kunst. Irgendwo hast du sie überholt und dieses perfekte Foto "erzeugt".
Zu dieser Art Quälerei habe ich meine Meinung, will mich aber nicht mit allen Sportfreunden verfeinden.
Es gibt eine Lebensart, welche die Leute sehr alt werden lässt. Sie ist mit Arbeit, bescheidenem Leben, aber auch Vergnügungen verbunden(wandern, tanzen, erholen). Sein Leben kann man schon etwas steuern in der Richtung, aber da gehört es eben nicht dazu dass ich mit 30 Jahren durch harten Fußball schon x Knochenbrüche hatte, nach zig Marathonläufen meine Knie kaputt sind oder als Boxer Gehirnschäden habe.
Letztlich führt der Weg in die Klinik und teure Behandlungen sind erforderlich.
deswegen bin ich kein Gesundheitsapostel und rauch meine 2 Zigarillos am Tag und trinke mein Bier. prost, Gert
Lieber Eckhard, der Phraseologismus „Ein Lauf gegen die Uhr“ kann im Kontext dieses Bildes natürlich mehrere Bedeutungen haben, denn auch wenn Du diese Aufnahme in der Sektion Laufen veröffentlicht hast, ist doch höchstvermutlich davon auszugehen, dass sie nicht nur die Anstrengungen einer solchen körperlichen Belastung dokumentieren soll, was sie allerdings in sehr gelungener Weise schafft, sondern dass sie auch symbolisch gemeint sein dürfte.
Auf den sportlichen Aspekt wurde dabei bereits ein wenig eingegangen. Es ist zunächst grundsätzlich ein Wettkampf, in den die Läufer freiwillig eintreten, in dem es bei den Profis darum geht, eine möglichst gute Platzierung zu erzielen, indem möglichst wenig Zeit für das Zurücklegen einer definierten Strecke benötigt wird. „Ein Lauf gegen die Uhr“ wird es aber in einem besonderen Maße auch dann, wenn Spitzenläufer wie Weltrekorde erzielen wollen und wenn es auch auf einer solch unvorstellbar langen Strecke um Sekunden geht.
„Ein Lauf gegen die Uhr“ ist ein solcher Marathon auch aus körperlicher Sicht. Betrachtet man die Einstellzeiten der vier Bilder und den Zustand der Läufer in ihnen, so könnten die Minutenangaben auch auf den „Kilometerstand“ hindeuten. Das zu besprechende Bild gibt dabei mit der 42 die Gesamtkilometerzahl eines solchen Laufs an.
Der verlinkte Artikel, aus dem das Zitat stammt, zeigt , was im Körper auf einer solchen Strecke geschieht: „ Der härteste Teil eines Marathons beginnt ab Kilometer 30. ‚Hier kommt der Mann mit dem Hammer, wie die Läufer sagen‘, so Brechtel. Denn die gespeicherten Kohlenhydrate sind nun endgültig aufgebraucht und der Körper holt sich die benötigte Energie nur noch über die Verbrennung von gespeicherten Fettzellen - eine Verbrennung, die viel Sauerstoff und Energie aufsaugt.
Läufer berichten von einem drastischen Ermüdungsschub, die Beine werden langsamer, sie fühlen sich immer schlechter. Um dieses Tal der Qualen zu überstehen, ist neben genügend Training und richtigem Essen und Trinken auch mentale Vorbereitung wichtig. ‚Man muss wissen, dass dieser Einbruch kommt und wie er sich anfühlt, dann kann man damit besser umgehen‘, sagt Stoll.
Jetzt beginnt auch die Zeit der Krämpfe, die aber nicht durch einen unausgeglichen Wasser- und Mineralienhaushalt ausgelöst werden. ‚Es geht hier um lokale Überbeanspruchung der Muskulatur‘, sagt Brechtel. Neueste Theorien sagen, dass ein Marathonlauf zu einer gesteigerten Aktivität der Nervenbahnen führt, die die Laufmuskeln stimulieren. Und ermüden die Muskeln, werden sie mit dem Sturm der Befehle von den Nerven nur noch fertig, indem sie anhaltend und unkontrolliert kontrahieren. Aber trotz des ‚Mannes mit dem Hammer‘ geben um Kilometer 30 wenige Läufer auf. ‚Man ist so aufs Ziel fokussiert, das man auch zum Ende spazieren geht‘, sagt Stoll.“ http://www.welt.de/wissenschaft/article1220010/Wenn_der_Mann_mit_dem_Hammer_kommt.html
Wenn man den Aspekt des Körperlichen noch etwas vertiefen möchte, könnte man auch einen vergleichenden Blick auf die durchtrainierten Sportler und den bereits etwas korpulenten Freizeitradler im Hintergrund werfen. „Ein Lauf gegen die Uhr“ ist gewiss auch hier grundsätzlich ein Thema, wenn es um Fitness, Gesundheit und vorzeitiges Altern geht. Dabei wird natürlich das Extreme nicht der Maßstab sein können, aber das Bild drückt aus, dass eine gewisse sportliche Aktivität durchaus gewinnbringend sein kann.
Würden zwei Männer bzw. zwei Frauen nebeneinander laufen, könnte man sagen, sie laufen gegeneinander. Da die beiden Sportler im Bild jedoch in verschiedenen Klassements gewertet werden, gibt es für eine solche Vermutung keinen Anlass. Die beiden Menschen im Bild laufen miteinander. Wie im realen Leben, zieht hier einer den anderen mit, macht es ihm leichter, durchzuhalten, hilft ihm, Phasen der Ermüdung zu überwinden. Man könnte es gewissermaßen auch als bezeichnen.
Das kann man natürlich nun sinnbildlich auch auf Partnerschaften bzw. auf Nahbeziehungen zwischen Mann und Frau übertragen. Fotografiert wurde hier keine Szene aus einem Hundertmeterlauf, kein Sprint, sondern ein Langstreckenlauf. Hier haben sich also zwei Menschen entschieden, gemeinsam eine lange Strecke, in diesem Bild sogar die längstmögliche in einem Marathon, die 42 km zurückzulegen.
Wichtig erscheint mir in dem Zusammenhang das Miteinanderlaufen, die Freude daran, das sich gegenseitig Tragen, füreinander dazusein, auch wenn es schwierige Zeiten gibt. Und dies nicht nur beim Loslaufen so zu sehen, sondern sich dies unterwegs immer wieder bewusst zu machen. Manchmal gibt es auch besondere Markierungspunkte auf dem Weg, die ein Innehalten und eine Rückschau auslösen. Den Weg als Ziel zu betrachten, jede Zeit zu genießen und als wertvoll zu betrachten, ist in meinen Augen ganz wesentlich, dann ist es vielleicht auch kein Lauf gegen die Uhr.
In der Antwort an Flighty Furrow schreibst Du: „Aufhören können die Sportler, wenn es nicht mehr geht; beim Marathon ist das auch keine ‚Schande‘." Die Frage des Aufhörens stellt sich möglicherweise auch in Lebensgemeinschaften einmal, wie auch immer diese aufgebaut und gestaltet sein mögen. Die Läufer haben es sicherlich zu einem großen Teil selbst in der Hand, ob sie die gewählte Strecke bis zum Ende gemeinsam gehen oder sich irgendwann verlieren. Es ist schwierig, dazu etwas zu schreiben oder gar, das zu beurteilen. Auch hinter dem Aufgeben stecken ja immer individuelle Entwicklungen, verpasste Möglichkeiten, Fehler, wie beim Laufen. Von Schande würde ich aber in keinem Fall sprechen, auch wenn es immer persönliche Niederlagen sind. Umso schöner und wertvoller ist es, wenn man es schafft, gemeinsam bis zum Ziel (wie man es auch definieren möchte) bzw. den Einzelzielen zu kommen und es dabei nicht nur "durchzustehen".
Zur symbolischen Sicht der "8" in der Einstellzeit könnte man sich in diesem Kontext auch Gedanken machen. :-)
Auch Carstens Ansatz, „Ein Lauf gegen die Uhr“ auf das Miteinander der internationalen Gemeinschaft in verschiedenen Problembereichen zu beziehen, gefällt mir ganz gut. Den gemeinsamen Lauf Merkel-Steinmeier nicht nur im Wahlkampf, sondern in der Großen Koalition hatten wir jetzt bereits eine Weile und vermutlich werden sie ihn auch weiterhin gemeinsam fortführen ;-).
Stefan Adam 22/09/2009 21:40
Du machst in Sport? Klasse festgehalten. Besonders interessant finde ich den Herrn auf dem Münsterland-typischen Drahtesel - der sollte sich mal ein Beispiel nehmen!Was ich nicht ganz verstehe: warum läuft man 42,195 km??
Gruß, Stefan
Carsten Mundt 22/09/2009 19:57
Lieber Eckhard,das Wahlkampfthema, wie Du Dir sicherlich denken konntest, war ja auch nur scherzhaft genannt worden.
Obwohl.. Merkel = schwarz, Steinmeier = rot(es Trikot).....
Mir wäre ja auch noch eingefallen Schwarz gegen Weiß, im Sinne von Gut gegen Böse, allerdings hattest Du ja
a) erläutert, dass sie nicht gegeneinander laufen
und
b) wäre es sicherlich möglich gewesen, bei einem solchen Vergleich an Dinge erinnert zu werden, die wir eigentlich bereits hinter uns gelassen haben sollten, auch wenn das leider nicht immer, bzw. auch viel zu selten, der Fall ist.
So etwas wollte ich natürlich weder andeuten, noch
wäre es adäquat gewesen.
Allerdings könnte man den Leistungssport, und es kam in einigen Beiträgen ja auch zum Ausdruck, hinterfragen, warum es immer schneller, immer weiter, immer höher sein muss.
Gerade auch in anderen Sportarten, bei denen es nicht um 30 Sekunden ( was für ein Versager... ), sondern gar um 1/100 und 1/1000 geht, wie es zum Beispiel beim Skisport der Fall ist. Um Zeiten also, die sich der menschlichen Wahrnehmung gänzlich entziehen.
Übertragen gesehen: immer besser, immer mehr, mehr Wirtschaftswachstum, mehr Geld, mehr Konsum, immer billiger.
Freilich hat auch das alles seine bestimmten Gründe und das System, welches dahinter steht ist recht komplex und nicht nur für den Laien kaum mehr durchschaubar.
Anderseits kann man wohl festhalten, dass der Mensch immer nach dem ihm Möglichen strebt, und das gilt genauso eben auch für die guten Dinge.
Diese momentane Wirtschaftskrise hätte man beispielsweise auch zum Anlass nehmen können, über das System nachzudenken, anstatt nur ein paar Boni zu begrenzen.
Gerade diese Krise macht deutlich, dass man in dieser Welt voneinander abhängig ist, und das Probleme, aber auch deren Lösungen, nicht regional begrenzt sein können.
Der Sack Reis, der in China umfällt, kann uns nicht mehr egal sein.
Wenn Du das ungebremste Bevölkerungswachstum ansprichst: ein Problem, welches schon seit Jahrzehnten bekannt ist und einer Lösung bedarf.
Aber wenn man unseren Wohlstand wenigstens einfrieren will, oder gar begrenzen, wird es schwierig.
Es ist ja bereits bezeichnend, dass eben meistens die Parteien gewählt werden, die eine "Verbesserung" verheissen, was doch meistens heisst, "mehr Geld für alle".
lg Carsten
Watndat 22/09/2009 11:16
Hallo lieber EckhardDeshalb schrieb ich auch ...gegen das Wohlbefinden...
Um anzudeuten dass Sport, Mord ist...
Lg Klaus
Gert Rehn 22/09/2009 10:51
Lieber Eckhard, du fährst mit dem Rad hinterher, das ist aber keine Kunst. Irgendwo hast du sie überholt und dieses perfekte Foto "erzeugt".
Zu dieser Art Quälerei habe ich meine Meinung, will mich aber nicht mit allen Sportfreunden verfeinden.
Es gibt eine Lebensart, welche die Leute sehr alt werden lässt. Sie ist mit Arbeit, bescheidenem Leben, aber auch Vergnügungen verbunden(wandern, tanzen, erholen). Sein Leben kann man schon etwas steuern in der Richtung, aber da gehört es eben nicht dazu dass ich mit 30 Jahren durch harten Fußball schon x Knochenbrüche hatte, nach zig Marathonläufen meine Knie kaputt sind oder als Boxer Gehirnschäden habe.
Letztlich führt der Weg in die Klinik und teure Behandlungen sind erforderlich.
deswegen bin ich kein Gesundheitsapostel und rauch meine 2 Zigarillos am Tag und trinke mein Bier. prost, Gert
Kerstin Stolzenburg 22/09/2009 8:06
Lieber Eckhard, der Phraseologismus „Ein Lauf gegen die Uhr“ kann im Kontext dieses Bildes natürlich mehrere Bedeutungen haben, denn auch wenn Du diese Aufnahme in der Sektion Laufen veröffentlicht hast, ist doch höchstvermutlich davon auszugehen, dass sie nicht nur die Anstrengungen einer solchen körperlichen Belastung dokumentieren soll, was sie allerdings in sehr gelungener Weise schafft, sondern dass sie auch symbolisch gemeint sein dürfte.Auf den sportlichen Aspekt wurde dabei bereits ein wenig eingegangen. Es ist zunächst grundsätzlich ein Wettkampf, in den die Läufer freiwillig eintreten, in dem es bei den Profis darum geht, eine möglichst gute Platzierung zu erzielen, indem möglichst wenig Zeit für das Zurücklegen einer definierten Strecke benötigt wird. „Ein Lauf gegen die Uhr“ wird es aber in einem besonderen Maße auch dann, wenn Spitzenläufer wie Weltrekorde erzielen wollen und wenn es auch auf einer solch unvorstellbar langen Strecke um Sekunden geht.
„Ein Lauf gegen die Uhr“ ist ein solcher Marathon auch aus körperlicher Sicht. Betrachtet man die Einstellzeiten der vier Bilder und den Zustand der Läufer in ihnen, so könnten die Minutenangaben auch auf den „Kilometerstand“ hindeuten. Das zu besprechende Bild gibt dabei mit der 42 die Gesamtkilometerzahl eines solchen Laufs an.
Der verlinkte Artikel, aus dem das Zitat stammt, zeigt , was im Körper auf einer solchen Strecke geschieht: „ Der härteste Teil eines Marathons beginnt ab Kilometer 30. ‚Hier kommt der Mann mit dem Hammer, wie die Läufer sagen‘, so Brechtel. Denn die gespeicherten Kohlenhydrate sind nun endgültig aufgebraucht und der Körper holt sich die benötigte Energie nur noch über die Verbrennung von gespeicherten Fettzellen - eine Verbrennung, die viel Sauerstoff und Energie aufsaugt.
Läufer berichten von einem drastischen Ermüdungsschub, die Beine werden langsamer, sie fühlen sich immer schlechter. Um dieses Tal der Qualen zu überstehen, ist neben genügend Training und richtigem Essen und Trinken auch mentale Vorbereitung wichtig. ‚Man muss wissen, dass dieser Einbruch kommt und wie er sich anfühlt, dann kann man damit besser umgehen‘, sagt Stoll.
Jetzt beginnt auch die Zeit der Krämpfe, die aber nicht durch einen unausgeglichen Wasser- und Mineralienhaushalt ausgelöst werden. ‚Es geht hier um lokale Überbeanspruchung der Muskulatur‘, sagt Brechtel. Neueste Theorien sagen, dass ein Marathonlauf zu einer gesteigerten Aktivität der Nervenbahnen führt, die die Laufmuskeln stimulieren. Und ermüden die Muskeln, werden sie mit dem Sturm der Befehle von den Nerven nur noch fertig, indem sie anhaltend und unkontrolliert kontrahieren. Aber trotz des ‚Mannes mit dem Hammer‘ geben um Kilometer 30 wenige Läufer auf. ‚Man ist so aufs Ziel fokussiert, das man auch zum Ende spazieren geht‘, sagt Stoll.“ http://www.welt.de/wissenschaft/article1220010/Wenn_der_Mann_mit_dem_Hammer_kommt.html
Wenn man den Aspekt des Körperlichen noch etwas vertiefen möchte, könnte man auch einen vergleichenden Blick auf die durchtrainierten Sportler und den bereits etwas korpulenten Freizeitradler im Hintergrund werfen. „Ein Lauf gegen die Uhr“ ist gewiss auch hier grundsätzlich ein Thema, wenn es um Fitness, Gesundheit und vorzeitiges Altern geht. Dabei wird natürlich das Extreme nicht der Maßstab sein können, aber das Bild drückt aus, dass eine gewisse sportliche Aktivität durchaus gewinnbringend sein kann.
Würden zwei Männer bzw. zwei Frauen nebeneinander laufen, könnte man sagen, sie laufen gegeneinander. Da die beiden Sportler im Bild jedoch in verschiedenen Klassements gewertet werden, gibt es für eine solche Vermutung keinen Anlass. Die beiden Menschen im Bild laufen miteinander. Wie im realen Leben, zieht hier einer den anderen mit, macht es ihm leichter, durchzuhalten, hilft ihm, Phasen der Ermüdung zu überwinden. Man könnte es gewissermaßen auch als bezeichnen.
Das kann man natürlich nun sinnbildlich auch auf Partnerschaften bzw. auf Nahbeziehungen zwischen Mann und Frau übertragen. Fotografiert wurde hier keine Szene aus einem Hundertmeterlauf, kein Sprint, sondern ein Langstreckenlauf. Hier haben sich also zwei Menschen entschieden, gemeinsam eine lange Strecke, in diesem Bild sogar die längstmögliche in einem Marathon, die 42 km zurückzulegen.
Wichtig erscheint mir in dem Zusammenhang das Miteinanderlaufen, die Freude daran, das sich gegenseitig Tragen, füreinander dazusein, auch wenn es schwierige Zeiten gibt. Und dies nicht nur beim Loslaufen so zu sehen, sondern sich dies unterwegs immer wieder bewusst zu machen. Manchmal gibt es auch besondere Markierungspunkte auf dem Weg, die ein Innehalten und eine Rückschau auslösen. Den Weg als Ziel zu betrachten, jede Zeit zu genießen und als wertvoll zu betrachten, ist in meinen Augen ganz wesentlich, dann ist es vielleicht auch kein Lauf gegen die Uhr.
In der Antwort an Flighty Furrow schreibst Du: „Aufhören können die Sportler, wenn es nicht mehr geht; beim Marathon ist das auch keine ‚Schande‘." Die Frage des Aufhörens stellt sich möglicherweise auch in Lebensgemeinschaften einmal, wie auch immer diese aufgebaut und gestaltet sein mögen. Die Läufer haben es sicherlich zu einem großen Teil selbst in der Hand, ob sie die gewählte Strecke bis zum Ende gemeinsam gehen oder sich irgendwann verlieren. Es ist schwierig, dazu etwas zu schreiben oder gar, das zu beurteilen. Auch hinter dem Aufgeben stecken ja immer individuelle Entwicklungen, verpasste Möglichkeiten, Fehler, wie beim Laufen. Von Schande würde ich aber in keinem Fall sprechen, auch wenn es immer persönliche Niederlagen sind. Umso schöner und wertvoller ist es, wenn man es schafft, gemeinsam bis zum Ziel (wie man es auch definieren möchte) bzw. den Einzelzielen zu kommen und es dabei nicht nur "durchzustehen".
Zur symbolischen Sicht der "8" in der Einstellzeit könnte man sich in diesem Kontext auch Gedanken machen. :-)
Auch Carstens Ansatz, „Ein Lauf gegen die Uhr“ auf das Miteinander der internationalen Gemeinschaft in verschiedenen Problembereichen zu beziehen, gefällt mir ganz gut. Den gemeinsamen Lauf Merkel-Steinmeier nicht nur im Wahlkampf, sondern in der Großen Koalition hatten wir jetzt bereits eine Weile und vermutlich werden sie ihn auch weiterhin gemeinsam fortführen ;-).
Kerstin