Lieber Eckhard, danke für deine Erwiderung.
Die Frage, wie man mit wissenschaftlichen Methoden den Willen trainieren kann, finde ich sehr interessant. Hier werde ich versuchen, etwas intensiver nachzulesen, wobei ich denke, dass man da erst am Anfang des Erkenntniswegs ist. Aber vielleicht kann das - neben dem, was man bereits ist und wie man geformt wurde - auch in der täglichen Arbeit oder im Alltag nutzbringend sein.
Dass dieser Lauf gegen sich selbst auch zu sich selbst führen kann, ist wesentlich. Seinen eigenen Wert zu kennen, befähigt den Menschen erst, auf diese oder jene Weise zu handeln, sich einzubringen, Ausstrahlung zu haben. Nur wenn ich weiß, wer ich bin, wie ich bin, was ich zu tun imstande bin, nachdem ich meine Grenzen erkannt habe, sie immer wieder einmal auslote, kann ich auch selbstbestimmt handeln, etwas Neues wagen, durchhalten in ernsten, schwierigen Zeiten und für andere verlässlicher Partner, Elternteil oder Kollege beispielsweise sein. Irgendwann nach Jahren des Lebensmarathons kennt man seinen eigenen Wert natürlich, man wird ihn - wie die Läufer im Bild - einsetzen, daraus schöpfen, Kräfte mobilisieren, auch einmal verhalten laufen. Aber sich zu kennen, sich mit allen Vor- und Nachteilen anzunehmen, sich zu schätzen, schottet einen nicht von der Außenwelt ab. Man bleibt erreichbar und verletzbar im Inneren, wie die Läufer, die bei dieser extremen Leistungsmobilisierung gewiss auch unterschiedlich auf sich verändernde äußere Bedingungen reagieren.
Und zudem gibt es wie überall auch die negative Entwicklung. Im Extremsport einerseits, wenn der Mensch nur noch in dieser Welt bzw. für diese Welt lebt und den Alltag um sich herum danach ausrichtet. Andererseits dann, wenn jemand seinen Wert überschätzt oder ihn kennt und sein scheinbaresSein andere Menschen spüren lässt oder einen Anderen bewusst in egoistischer Weise für seinen eigenen Gewinn oder sein persönliches Wohlergehen benutzt. Auch dies muss man also immer differenziert betrachten.
Was das Gedicht betrifft, so muss ich die Autorangabe wohl falsch gelesen haben. Das ist mir selbst ein wenig unerklärlich. Danke! Ich werde die Angaben diesbezüglich ändern.
Na ja, lieber Eckhard, Du hast ja Recht. Ich hätte die Worte in meiner Anmerkung auch etwas besser sortieren können, damit nicht so ein Salat entsteht ;-)) Auf jeden Fall könnte es in der Tat mehr als drei Wege zur "42" geben ... aber das ist ja vielleicht auch eine schöne Erkenntnis. :-))
Lieber Eckhard, herrlich! Das sind sehr schöne Rechenwege. ;-))
In der Besprechung konnte ich natürlich nur das angeben, worauf ich selbst gekommen bin!
Lieber Eckhard, wenn man beim Marathon gegen sich selbst läuft, kann das, und darauf wurde ja bereits mit der Nennung des „Inneren Schweinehundes“ eingegangen, vor allem bedeuten, dass man gegen eine in jedem Menschen mehr oder weniger verankerte Bequemlichkeit anläuft.
Natürlich muss man immer ein lohnendes und erreichbares Ziel vor Augen haben. Ohne eine Hoffnung darauf wird es nicht funktionieren und man wird vielleicht mutlos, kraftlos oder angesichts der Aussichtslosigkeit des Vorhabens aufgeben, was wiederum sinnbildlich auf andere Bereiche des Lebens übertragbar wäre.
Wenn sich jemand so quält wie der etwas ältere Sportler im Bild, von dem wir wissen, dass er durchgehalten hat und der somit den Kampf gegen sich selbst, in diesem Wettkampf gegen Ermüdungserscheinungen, Krämpfe und schwindende Kräfte gewonnen hat, und auch wenn er letztlich nicht an vorderster Stelle im Klassement zu finden war, zu einem Sieger wurde, so hat man natürlich eine gewisse Achtung vor einer solchen Leistung und man denkt möglicherweise in einem solchen Augenblick auch an die eigenen Laufstrecken, wie auch immer sie aussehen mögen, auf denen man sich gerade befindet oder die noch vor einem liegen, und nimmt ein wenig Kraft und Zuversicht aus diesem Bild für sie in sich auf.
Ich bin nicht sicher, ob es wissenschaftliche Untersuchungen gibt, die einen Zusammenhang zwischen Leistungssport und Leistung im Alltag, also in Schule und Beruf belegen, die also zeigen, dass trainiertes Durchhalten im Sport diesen Menschen auch in anderen Bereiche besonders befähigt, ausdauernd und härter zu arbeiten. Und auch wenn man in der Jugend selbst Erfahrungen damit gemacht hat, ist es nicht unbedingt übertragbar.
Was jedoch die Willenskraft als solche betrifft, lässt sie sich scheinbar trainieren. Ich habe dazu kürzlich einen interessanten Beitrag im Deutschlandfunk gehört, der darüber berichtete, dass aktuelle neurowissenschaftliche Erkenntnisse diesbezüglich direkt angewandt werden können. „Die jüngsten Einblicke der Neurowissenschaften in die komplexen Vorgänge unseres Denkens und Fühlens haben auch praktische Auswirkungen - beispielsweise lässt sich nach Ansicht von Forschern der Wille genauso trainieren wie ein Muskel.“ http://www.dradio.de/dlf/sendungen/studiozeit-ks/1035583/ Beispielsweise sollen auf der Basis dieser Erkenntnis Trainingsmethoden entwickelt werden, die die Konzentrationsfähigkeit, die Aufmerksamkeit, das Durchhaltevermögen und die zielgerichtete Selbststeuerung bei vielen Schülern verbessern helfen sollen und die möglicherweise bereits Einzug in die Kindergärten halten könnten.
Damit wird zwar in vielen Fällen nur neu, was bereits einmal da war, wenn ich beispielsweise an meine eigene Kindergartenzeit zurückdenke, in der wir auch bereits in der „Großen Gruppe“, also mit den ältesten Kindern - in den Kindergärten gab es keine gemischten Gruppen mit jüngeren und älteren Kindern, sondern vier Altersgruppen - täglich eine Stunde konzentriert „Unterricht“ hatten. Wenn es den Kindern und späteren Schülern hilft, gegen die Reizüberflutung etwa durch die Medien und Computerspiele zu bestehen, kann das nur ein richtiger Weg sein.
Nun ist ein Lauf gegen sich selbst aber nicht nur mit enormen Anstrengungen, Selbstüberwindung und verbissenem Blick verbunden, die einen am Ende etwas überstehen lassen oder nicht. Der Sportler geht solche Strapazen ja auch nicht nur ein, weil er masochistische Neigungen hätte und allein die Lust verspüren würde, sich zu quälen. Nein, er wird für seine Mühen scheinbar belohnt. Dabei ist nicht der Sieg das Ziel, sondern die Glücksmomente, die am Ende des Laufs auf ihn warten und die so stark sein können, dass sie ihn das alles überstehen lassen. Es werden vom Körper sogenannte Endorphine gebildet, also Neuropeptide, die Opioidrezeptoren an sich binden. „Endorphine regeln Empfindungen wie Schmerz und Hunger. Sie stehen in Verbindung mit der Produktion von Sexualhormonen und werden mitverantwortlich gemacht für die Entstehung von Euphorie. ... Verletzungen, aber auch UV-Licht und positive Erlebnisse wie Küssen lösen die Ausschüttung von Endorphinen aus, was ihnen den leicht irreführenden Namen ‚Glückshormone‘ eingebracht hat.“ http://de.wikipedia.org/wiki/Endorphine Der Körper belohnt den Menschen also selbst. Und da sind extreme sportliche Herausforderungen nur ein Beispiel. http://www.cvl-a.tum.de/Download/Spurensuche.pdf
Damit könnte man auch auf den Text des verlinkten Liedes überleiten. Er endet mit den Worten „Oh, I'm gonna celebrate it, I'm gonna celebrate it. Don't be afraid. Who you are, Celebrate who you are! What you do, what you feel, what you see, who you are! Celebrate, celebrate!“ Das Bild zeigt also letztlich nicht nur einen Lauf gegen sich selbst, sondern auch einen Lauf zu sich selbst als „Gesamtkunstwerk“ ;-)), zu einer Erkenntnis des eigenen Körpers, seiner Stärken, Schwächen und Grenzen, zu einem Kennenlernen der eigenen Seele, ihrer Bedürfnisse und Fähigkeiten. Seinen eigenen Wert zu erkennen und zu schätzen ist hier für mich ein wichtiger Aspekt, der gewiss auch eine Grundlage dafür sein kann, so manche Marathonstrecke im Leben zu überwinden. Unter meinem Bildhatte ich damals, als ich es in die fc einstellte, ein Gedicht von Kelly Priest zitiert, dass diese Thematik in gewisser Weise ebenfalls aufgreift und das ich deshalb hier gern noch einmal einfügen möchte.
Ein Gedicht
Mit der Zeit lernst Du,
dass eine Hand halten nicht dasselbe ist
wie eine Seele fesseln
Und dass Liebe nicht Anlehnen bedeutet
und Begleitung nicht Sicherheit
Du lernst allmählich,
dass Küsse keine Verträge sind
und Geschenke keine Versprechen
Und Du beginnst,
Deine Niederlagen erhobenen Hauptes
und offenen Auges hinzunehmen
mit der Würde des Erwachsenen,
nicht maulend wie ein Kind
Und Du lernst,
all Deine Straßen auf dem Heute zu bauen,
weil das Morgen
ein zu unsicherer Boden ist
Mit der Zeit erkennst Du,
dass sogar Sonnenschein brennt,
wenn Du zuviel davon abbekommst
Also bestell Deinen Garten
und schmücke selbst
Dir die Seele mit Blumen,
statt darauf zu warten,
dass andere Dir Kränze flechten
Und bedenke,
dass Du wirklich standhalten kannst ...
und wirklich stark bist.
Und dass Du Deinen eigenen Wert hast.
(Kelly Priest)
Damit zur 42. Sie war ja als erste Möglichkeit in Bezug auf die Länge der Marathonstrecke bereits in der Einstellzeit unter dem ersten Bild der Serie „lesbar“. Natürlich auch die „8“ in ihrer Symbolik, die dann auch die sinnbildliche Betrachtung der Bilderfolge als solche noch einmal differenzieren half und die gleichzeitig Bezug nehmen dürfte auf den 8. Jahrestag der Durchführung dieses Laufs in Münster (8. Münster-Marathon 2009).
Ausgangspunkte der Berechnung für eine zweite „42“ sind also die Symbolzahl 8 (als Stundenangabe in der Einstellzeit) und die 42 (Minuten) für die Kilometer. Daraus kann man dann eine Rechnung basteln: 3 (Bilder) x (8 + 4 + 2) (also die Quersumme aus der Einstellzeit der Einzelbilder). Das ergibt 42 ;-)).
Eine dritte Rechnung wäre etwas abenteuerlich, aber möglich, wenn man das Einstelldatum des gestrigen Tages betrachtet (25.09.) und die Einstellzeit der Bilder, die unter dem Hinweis „Drei Wege führen zur 42.“ stehen, „Ein Lauf gegen sich selbst (2-4)“, also 8 (Uhr) hinzurechnet:
3 x (25 + 09 + 8) / 3 = 42 ;-). D.h., man könnte sich bei diesem Rechenweg auch auf ein Bild beschränken, da die „3“ sowieso durch Kürzen wegfällt.
Das mit den Zahlen hast Du Dir aber schön ausgedacht! ;-)) Das könnte man fast GENIAL nennen!! ;-))) Nein, ich finde wirklich, es ist ein wunderbarer Anreiz, sich die Bilder neben dem fotografischen Inhalt auch auf anderer Ebene anzuschauen und die erhaltenen Ergebnisse, sinnbildlich oder symbolisch mit den Aufnahmen zu verbinden.
Adrian K 02/10/2009 21:57
Am Ende der Marathonstrecke muß man wissen "wie weit man gehen kann".Gruß Adrian
Vera Laake 30/09/2009 9:55
Wo ein Wille....ist!Hier wirkt diese Unschärfe
man sieht ihn förmlich davon
rasen. Gute Serie,gefällt mir,Eckhard!
Lieben Gruß
VERA
Kerstin Stolzenburg 29/09/2009 7:42
Lieber Eckhard, danke für deine Erwiderung.Die Frage, wie man mit wissenschaftlichen Methoden den Willen trainieren kann, finde ich sehr interessant. Hier werde ich versuchen, etwas intensiver nachzulesen, wobei ich denke, dass man da erst am Anfang des Erkenntniswegs ist. Aber vielleicht kann das - neben dem, was man bereits ist und wie man geformt wurde - auch in der täglichen Arbeit oder im Alltag nutzbringend sein.
Dass dieser Lauf gegen sich selbst auch zu sich selbst führen kann, ist wesentlich. Seinen eigenen Wert zu kennen, befähigt den Menschen erst, auf diese oder jene Weise zu handeln, sich einzubringen, Ausstrahlung zu haben. Nur wenn ich weiß, wer ich bin, wie ich bin, was ich zu tun imstande bin, nachdem ich meine Grenzen erkannt habe, sie immer wieder einmal auslote, kann ich auch selbstbestimmt handeln, etwas Neues wagen, durchhalten in ernsten, schwierigen Zeiten und für andere verlässlicher Partner, Elternteil oder Kollege beispielsweise sein. Irgendwann nach Jahren des Lebensmarathons kennt man seinen eigenen Wert natürlich, man wird ihn - wie die Läufer im Bild - einsetzen, daraus schöpfen, Kräfte mobilisieren, auch einmal verhalten laufen. Aber sich zu kennen, sich mit allen Vor- und Nachteilen anzunehmen, sich zu schätzen, schottet einen nicht von der Außenwelt ab. Man bleibt erreichbar und verletzbar im Inneren, wie die Läufer, die bei dieser extremen Leistungsmobilisierung gewiss auch unterschiedlich auf sich verändernde äußere Bedingungen reagieren.
Und zudem gibt es wie überall auch die negative Entwicklung. Im Extremsport einerseits, wenn der Mensch nur noch in dieser Welt bzw. für diese Welt lebt und den Alltag um sich herum danach ausrichtet. Andererseits dann, wenn jemand seinen Wert überschätzt oder ihn kennt und sein scheinbaresSein andere Menschen spüren lässt oder einen Anderen bewusst in egoistischer Weise für seinen eigenen Gewinn oder sein persönliches Wohlergehen benutzt. Auch dies muss man also immer differenziert betrachten.
Was das Gedicht betrifft, so muss ich die Autorangabe wohl falsch gelesen haben. Das ist mir selbst ein wenig unerklärlich. Danke! Ich werde die Angaben diesbezüglich ändern.
Kerstin
Kerstin Stolzenburg 28/09/2009 7:55
Na ja, lieber Eckhard, Du hast ja Recht. Ich hätte die Worte in meiner Anmerkung auch etwas besser sortieren können, damit nicht so ein Salat entsteht ;-)) Auf jeden Fall könnte es in der Tat mehr als drei Wege zur "42" geben ... aber das ist ja vielleicht auch eine schöne Erkenntnis. :-))Kerstin
Kerstin Stolzenburg 27/09/2009 20:31
Lieber Eckhard, herrlich! Das sind sehr schöne Rechenwege. ;-))In der Besprechung konnte ich natürlich nur das angeben, worauf ich selbst gekommen bin!
Kerstin
Kerstin Stolzenburg 26/09/2009 11:02
Lieber Eckhard, wenn man beim Marathon gegen sich selbst läuft, kann das, und darauf wurde ja bereits mit der Nennung des „Inneren Schweinehundes“ eingegangen, vor allem bedeuten, dass man gegen eine in jedem Menschen mehr oder weniger verankerte Bequemlichkeit anläuft.Natürlich muss man immer ein lohnendes und erreichbares Ziel vor Augen haben. Ohne eine Hoffnung darauf wird es nicht funktionieren und man wird vielleicht mutlos, kraftlos oder angesichts der Aussichtslosigkeit des Vorhabens aufgeben, was wiederum sinnbildlich auf andere Bereiche des Lebens übertragbar wäre.
Wenn sich jemand so quält wie der etwas ältere Sportler im Bild, von dem wir wissen, dass er durchgehalten hat und der somit den Kampf gegen sich selbst, in diesem Wettkampf gegen Ermüdungserscheinungen, Krämpfe und schwindende Kräfte gewonnen hat, und auch wenn er letztlich nicht an vorderster Stelle im Klassement zu finden war, zu einem Sieger wurde, so hat man natürlich eine gewisse Achtung vor einer solchen Leistung und man denkt möglicherweise in einem solchen Augenblick auch an die eigenen Laufstrecken, wie auch immer sie aussehen mögen, auf denen man sich gerade befindet oder die noch vor einem liegen, und nimmt ein wenig Kraft und Zuversicht aus diesem Bild für sie in sich auf.
Ich bin nicht sicher, ob es wissenschaftliche Untersuchungen gibt, die einen Zusammenhang zwischen Leistungssport und Leistung im Alltag, also in Schule und Beruf belegen, die also zeigen, dass trainiertes Durchhalten im Sport diesen Menschen auch in anderen Bereiche besonders befähigt, ausdauernd und härter zu arbeiten. Und auch wenn man in der Jugend selbst Erfahrungen damit gemacht hat, ist es nicht unbedingt übertragbar.
Was jedoch die Willenskraft als solche betrifft, lässt sie sich scheinbar trainieren. Ich habe dazu kürzlich einen interessanten Beitrag im Deutschlandfunk gehört, der darüber berichtete, dass aktuelle neurowissenschaftliche Erkenntnisse diesbezüglich direkt angewandt werden können. „Die jüngsten Einblicke der Neurowissenschaften in die komplexen Vorgänge unseres Denkens und Fühlens haben auch praktische Auswirkungen - beispielsweise lässt sich nach Ansicht von Forschern der Wille genauso trainieren wie ein Muskel.“ http://www.dradio.de/dlf/sendungen/studiozeit-ks/1035583/ Beispielsweise sollen auf der Basis dieser Erkenntnis Trainingsmethoden entwickelt werden, die die Konzentrationsfähigkeit, die Aufmerksamkeit, das Durchhaltevermögen und die zielgerichtete Selbststeuerung bei vielen Schülern verbessern helfen sollen und die möglicherweise bereits Einzug in die Kindergärten halten könnten.
Damit wird zwar in vielen Fällen nur neu, was bereits einmal da war, wenn ich beispielsweise an meine eigene Kindergartenzeit zurückdenke, in der wir auch bereits in der „Großen Gruppe“, also mit den ältesten Kindern - in den Kindergärten gab es keine gemischten Gruppen mit jüngeren und älteren Kindern, sondern vier Altersgruppen - täglich eine Stunde konzentriert „Unterricht“ hatten. Wenn es den Kindern und späteren Schülern hilft, gegen die Reizüberflutung etwa durch die Medien und Computerspiele zu bestehen, kann das nur ein richtiger Weg sein.
Nun ist ein Lauf gegen sich selbst aber nicht nur mit enormen Anstrengungen, Selbstüberwindung und verbissenem Blick verbunden, die einen am Ende etwas überstehen lassen oder nicht. Der Sportler geht solche Strapazen ja auch nicht nur ein, weil er masochistische Neigungen hätte und allein die Lust verspüren würde, sich zu quälen. Nein, er wird für seine Mühen scheinbar belohnt. Dabei ist nicht der Sieg das Ziel, sondern die Glücksmomente, die am Ende des Laufs auf ihn warten und die so stark sein können, dass sie ihn das alles überstehen lassen. Es werden vom Körper sogenannte Endorphine gebildet, also Neuropeptide, die Opioidrezeptoren an sich binden. „Endorphine regeln Empfindungen wie Schmerz und Hunger. Sie stehen in Verbindung mit der Produktion von Sexualhormonen und werden mitverantwortlich gemacht für die Entstehung von Euphorie. ... Verletzungen, aber auch UV-Licht und positive Erlebnisse wie Küssen lösen die Ausschüttung von Endorphinen aus, was ihnen den leicht irreführenden Namen ‚Glückshormone‘ eingebracht hat.“ http://de.wikipedia.org/wiki/Endorphine Der Körper belohnt den Menschen also selbst. Und da sind extreme sportliche Herausforderungen nur ein Beispiel. http://www.cvl-a.tum.de/Download/Spurensuche.pdf
Damit könnte man auch auf den Text des verlinkten Liedes überleiten. Er endet mit den Worten „Oh, I'm gonna celebrate it, I'm gonna celebrate it. Don't be afraid. Who you are, Celebrate who you are! What you do, what you feel, what you see, who you are! Celebrate, celebrate!“ Das Bild zeigt also letztlich nicht nur einen Lauf gegen sich selbst, sondern auch einen Lauf zu sich selbst als „Gesamtkunstwerk“ ;-)), zu einer Erkenntnis des eigenen Körpers, seiner Stärken, Schwächen und Grenzen, zu einem Kennenlernen der eigenen Seele, ihrer Bedürfnisse und Fähigkeiten. Seinen eigenen Wert zu erkennen und zu schätzen ist hier für mich ein wichtiger Aspekt, der gewiss auch eine Grundlage dafür sein kann, so manche Marathonstrecke im Leben zu überwinden. Unter meinem Bildhatte ich damals, als ich es in die fc einstellte, ein Gedicht von Kelly Priest zitiert, dass diese Thematik in gewisser Weise ebenfalls aufgreift und das ich deshalb hier gern noch einmal einfügen möchte.
Ein Gedicht
Mit der Zeit lernst Du,
dass eine Hand halten nicht dasselbe ist
wie eine Seele fesseln
Und dass Liebe nicht Anlehnen bedeutet
und Begleitung nicht Sicherheit
Du lernst allmählich,
dass Küsse keine Verträge sind
und Geschenke keine Versprechen
Und Du beginnst,
Deine Niederlagen erhobenen Hauptes
und offenen Auges hinzunehmen
mit der Würde des Erwachsenen,
nicht maulend wie ein Kind
Und Du lernst,
all Deine Straßen auf dem Heute zu bauen,
weil das Morgen
ein zu unsicherer Boden ist
Mit der Zeit erkennst Du,
dass sogar Sonnenschein brennt,
wenn Du zuviel davon abbekommst
Also bestell Deinen Garten
und schmücke selbst
Dir die Seele mit Blumen,
statt darauf zu warten,
dass andere Dir Kränze flechten
Und bedenke,
dass Du wirklich standhalten kannst ...
und wirklich stark bist.
Und dass Du Deinen eigenen Wert hast.
(Kelly Priest)
Damit zur 42. Sie war ja als erste Möglichkeit in Bezug auf die Länge der Marathonstrecke bereits in der Einstellzeit unter dem ersten Bild der Serie „lesbar“. Natürlich auch die „8“ in ihrer Symbolik, die dann auch die sinnbildliche Betrachtung der Bilderfolge als solche noch einmal differenzieren half und die gleichzeitig Bezug nehmen dürfte auf den 8. Jahrestag der Durchführung dieses Laufs in Münster (8. Münster-Marathon 2009).
Ausgangspunkte der Berechnung für eine zweite „42“ sind also die Symbolzahl 8 (als Stundenangabe in der Einstellzeit) und die 42 (Minuten) für die Kilometer. Daraus kann man dann eine Rechnung basteln: 3 (Bilder) x (8 + 4 + 2) (also die Quersumme aus der Einstellzeit der Einzelbilder). Das ergibt 42 ;-)).
Eine dritte Rechnung wäre etwas abenteuerlich, aber möglich, wenn man das Einstelldatum des gestrigen Tages betrachtet (25.09.) und die Einstellzeit der Bilder, die unter dem Hinweis „Drei Wege führen zur 42.“ stehen, „Ein Lauf gegen sich selbst (2-4)“, also 8 (Uhr) hinzurechnet:
3 x (25 + 09 + 8) / 3 = 42 ;-). D.h., man könnte sich bei diesem Rechenweg auch auf ein Bild beschränken, da die „3“ sowieso durch Kürzen wegfällt.
Das mit den Zahlen hast Du Dir aber schön ausgedacht! ;-)) Das könnte man fast GENIAL nennen!! ;-))) Nein, ich finde wirklich, es ist ein wunderbarer Anreiz, sich die Bilder neben dem fotografischen Inhalt auch auf anderer Ebene anzuschauen und die erhaltenen Ergebnisse, sinnbildlich oder symbolisch mit den Aufnahmen zu verbinden.
Was die Deutungsmöglichkeiten dieser „zahlensymbolischen Heldentat“ betrifft, so hast Du ja auch bereits einige genannt. Beim Befassen mit der 42 hatte ich gestern auch bereits ein wenig gegoogelt und war dadurch auch auf Dante und die Untersuchungen und Interpretationen seines Werks gekommen, in der auch die 42 erläutert wird. http://books.google.de/books?id=mcOeKygwqkYC&dq=Begegnungen+mit+Dante:+Untersuchungen+und+Interpretationen+zum+Werk+Dantes&printsec=frontcover&source=bl&ots=ULPdM0bOT9&sig=23k-RLbWsnxo6MHLRsG-TAeLtCs&hl=de&ei=vte9SrbUGMeMsAaJtPCWAg&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=1#v=onepage&q=&f=false
Damit lassen sich natürlich neben dem Sport weitere interessante Überlegungen verknüpfen.
Kerstin