man könnte natürlich auch eine Unterwanderung in der Tatsache sehen, dass manche Zeitgenossen Düsburg schreiben...
das ist verwerflich, ging ich doch in Grevenbroich zur Schule
Die Lage ist Ernst.
Ach nein, Ernst lag in Holland woanders..
Und das war ja auch keine Massenveranstaltung..
Laß mich doch einfach auch mal einen ganz langen Text einfügen:
"1980 erzielte ich einen gewissen Beifall mit dem Song Papst gsehng. Darin berichtet eine Nonne von ihrer Fahrt zum Papstauftritt in Altötting. Vom Mutterhaus der Mallersdorfer Schwestern in Niederbayern reist sie mit dem Zug nach München. Von da geht es mit dem offiziellen Dienstmercedes der Erzdiözese M-FS nach AÖ, vorndrin Chauffeur, Kardinal und Prälaten, sie hinten im Kofferraum, ist aber ok, Hauptsache, sie darf mit. Andere Frauen stehen auf Placido Domingo oder die Bay City Rollers, ihr Star heißt Johannes Paul II.. Sie steht zwar 300 Meter weg von dem Altar, singt aber: I hob an Papst gsehng. Während der Messe, beim Klang von hunderttausend blütenreinen Kinderstimmen, hat sie ein magisches Erlebnis. Zuerst ist es nur ein vages Gefühl, aber dann ist sie sich sicher: der Papst schaut MICH an, und so heißt es im letzten Refrain: Mi hot da Papst gsehng.
Zur Zeit denke ich darüber nach, den Song wieder ins Programm zu nehmen. Irgendetwas stört mich nämlich an dem bigotten Ton, der aufkommt, sobald vom neuen Papst die Rede ist. Ich freue mich zwar auch, daß wir zum ersten Mal seit Jahrhunderten wieder Papst sind, aber irgendetwas sträubt sich in mir, wenn ich höre, wie jemand ergriffen vom Heiligen Vater spricht. Vielleicht liegt das daran, daß ich ein besonders unheiliger Vater bin, vielleicht hat aber auch der gewaltige Lärm der Papstbesuch-PR-Maschinerie die Dämonen meiner Kindheit aufgeweckt. Erinnerungen an die Sonntagnachmittage im Herbst, wenn wir Kinder mit in das düstere Kloster nach Salzburg mussten, weil Cornelia, eine Schwester meiner Großmutter, wieder im Mutterhaus ihres Ordens weilte. Ein paar Wochen lang keine Schufterei auf den Feldern des Klosters St.Veit weiter hinten im Gebirge, sondern Exerzitien im vergitterten Gemäuer. Wir starrten auf ihre kunstvoll gefaltete Flügelhaube mit den sanft wippenden Schwingen aus unglaublich gestärktem, makellos weißem Stoff und fürchteten uns vor dem modrigen Geruch der Plätzchen vom letzten Weihnachten, die sie feierlich aus einem Stoffbeutel unter ihrer Kutte hervorkramte und uns darreichte, als es seien es Diamanten. Sie starb mit 78 ganz elend an einem Unterleibskrebs. Kurz vor ihrem Tod sagte sie: Es war ein vertanes Leben.
Oder die Geschichte einer Cousine meiner Mutter, die als junges Mädchen von einem Pfarrer verführt worden war. Abends erschien er auf dem Hof, von ihren Eltern mit Herr Hochwürden begrüßt, und stieg mit ihr hinauf in die Mädchenkammer. Man hörte durchs ganze Haus, was dann passierte. Wenn er im Morgengrauen wieder verschwand, nahm er gleich noch ein Pfund Butter mit. Als es dem Bischof zu bunt wurde, leistete der Pfarrer Abbitte, und als der Krieg vorbei war, veröffentlichte er ein Buch mit dem Titel „Christus im KZ“. Nach seinem Tod wurde in Teisendorf eine Straße nach ihm benannt.
Mein Onkel Alois Ringsgwandl kam als lediges Kind einer Bauernmagd auf die Welt. Dafür machten die bigotten Dörfler seiner Mutter das Leben zur Hölle. Verzweifelt ging sie als Hausmädchen nach Südtirol. Ein paar Jahre später starb sie an der Schwindsucht. Von wegen Wertschätzung des ungeborenen Lebens, nicht mal das geborene wurde geachtet. Die letzte Hexenverbrennung Deutschlands fand 1775 in Kempten statt.
Dennoch, als Johannes Paul II. 1981 in Rom Opfer eines Attentats wurde, war die beste Zeit für meinen Song vorbei. Karol Wojtyla besuchte Ali Agca im Gefängnis und vergab ihm. 1992 entschuldigte sich der Papst für das Unrecht an Galileo Galilei. Er bat sogar um Vergebung für die Grausamkeiten der Kreuzzüge, der Inquisition und anderer Greuel, an denen die Kirche beteiligt war. Keinen Tag zu früh, aber trotzdem respektable Worte. Die Kirche lernte dazu, und so blieb der Song in der Versenkung. Warum etwas Ironisches über den Papst singen, wenn zur gleichen Zeit Teenager um ein Autogramm von Paris Hilton betteln, wenn Zehntausende zu Robbie Williams pilgern oder in die Depeche Mode-Kirche gehen? Das mag alles ganz lustig sein, aber wohin sollen die Häßlichen, Verlassenen, Armen und Kranken? Bei den Popstars ist kein Platz für sie, aber die Kirche nimmt sie auf. Es war ein bemerkenswertes Zeichen, als Millionen junger Menschen dem von Alter und Krankheit gebeugten Johannes Paul II. die Ehre erwiesen.
Das einzige, was mich zur Zeit noch daran hindert, wieder in die katholische Kirche einzutreten, sind die eingedeutschten Messen und das renovierte Vaterunser. Der Text, den ich noch gelernt hatte, war in einer unantastbaren Sprache abgefasst, auf einer literarischen Höhe, die jedem sofort vermittelte, hier radebrecht kein reformfreudiger Studienrat, hier spricht Gott. Kann sich jemand vorstellen, daß Gott in der Nähe ist, wenn, wie kürzlich bei einer Kindstaufe, eine Pfarrerin in Kurzhaarfrisur Lieder der Rolf Zuckowski-Machart zur verstimmten Wandergitarre singt? Ich möchte zu meiner Beerdigung ein Hochamt mit Scharen von Ministranten, die, ohne ein Wort zu verstehen, ellenlange Gebete auf Lateinisch herunterrasseln, das Licht muß durch hohe bunte Fenster kommen und auf Schwaden von Weihrauch strahlen, von der Orgel soll erhabene Musik von Bach erklingen (ein Protestant, macht aber nix), dazu Chorgesang mit der Inbrunst von achtzig enttäuschten Hausfrauen, die Priester in so reich verzierten Gewändern, daß ihre sündhafte Person dahinter verschwindet, und wenn die Liturgie in Latein und Griechisch gelesen wird, weiß ich, daß es etwas gibt jenseits von Rentenanspruch und bewußter Ernährung, etwas, das schon vor den Assyrern existierte und noch sein wird, wenn Josef Ackermann längst vergessen ist. Erst dann ist meine Seele beruhigt, und dann mag mein Sarg getrost ins Feuer fahren.
1996, als Joseph R. die vatikanische Glaubenskongregation leitete, rutschte mir folgende Strophe in einen rap-artigen Song: Vor kurzem sagt der Ratzinger, was ist sexuell heut Sache, vögeln darf ich nur, wenn ich ein Kind wem mache. Ja sakra, sag ich, Ratzl-Spatzl, ist das denn dein Ernst, wenn du es so selten machst, ist klar, daß du des nie lernst. Sowas würde ich heute auf gar keinen Fall mehr schreiben, geschweige denn singen, schon wegen meiner Beerdigung. Aber Papst gsehng, das wär’ mal wieder eine Idee. "
"Woran liegt es eigentlich, dass selbst ich, der ich bereits über 25 bin, mich immer noch frage, ob ich mir einen Film ansehen soll, von dem es heißt, er sei für Jugendliche unter 16 Jahren ungeeignet?"
Lieber Eckhard,
das mag daran liegen, dass vor mehr als 35 Jahren die Hemmschwelle durchaus niedriger angelegt war, als sie es heute ist. Ich durfte als Kind den "Dracula" mit Christopher Lee nicht schauen, weil angeblich zu brutal. Zeige das Ding einem Jugendlichen heute, und er wird sich gähnend abwenden.
Die FSK für Spiele ist durchaus existent, lieber Eckhard, und auf jeder Spieleverpackung gibt es, wie auch bei den DVD- und Blue-Ray-Verpackungen, einen Hinweis, der das geeignete Alter angibt. Wirkung zeigt die FSK bereits dahingehend, dass heute viele Spiele erst " ab 18 " freigegeben werden, von denen man vor einigen Jahren sicher noch angenommen hätte, dass sie auch für Jugendliche spielbar wären. In ordentlichen Geschäften, und z.B. bei Amazon usw., wird das auch kontrolliert und eingehalten. Desweiteren sorgen z.B. die Bindung der Installation an die Hardware des PC dafür, dass auch die "Weitergabe" und das Raubkopieren sehr erschwert werden. Freilich kann man nicht alles verhindern.
Lieber Eckhard, herzlichen Dank für die ausführliche Erwiderung. Ich denke, dass ich am Wochenende auf diese bzw. auf das Bild noch einmal eingehen werde.
Kerstin
"Seine Verantwortung wahrnehmen" sollte eigentlich ein Selbstverständlichkeit sein. Jene, von denen man das besonders erwartet, haben sich ja doch irgendwie für Ihre oft nicht leichte Aufgabe qualifiziert. Aber ist es eigentlich möglich als Verantwortungsträger alle denkbaren Fehler, Fettnäpfchen oder Katastrophen seines nachgeordneten Umfelds im Griff zu haben? Nicht, dass man Vorgesetzte, Politiker, Amts- und Würdenträger zu schnell mit Entschuldigungen durchkommen lassen sollte, aber mit zu schnell gefundenen Bauernopfern können sich auch die nächst höheren wieder reinwaschen.
Und der Satz, jemand "hat die Verantwortung übernommen" ist sowieso im Nachhinein hohl. Vor nicht allzulanger Zeit bedienten sich sogar die Medien dieser Formulierung, wenn Terroristen ein schreckliches Unheil angerichtet hatten. (Heute heißt es da richtiger, jemand hätte sich dazu bekannt.)
Die von Dir verlinkten bzw. angedeuteten Ereignisse sind haarstäubend genug, um immer wieder einzufordern, dass Menschen mit ihren Aufgaben auch ihre Verantwortungen wahrnehmen. Dazu gehört auch ggf. ein freiwilliges Abtreten aus dem zugeorneten Amt, was aus eigener Ensicht und nicht erst auf Druck der Öffentlichkeit erfolgen müsste. Allerdings ist der öffentliche Druck wichtig, wenn genau dies nicht passiert. Wir wissen allerdings auch, dass sich die Medien sehr schnell auf "Sündenböcke" einschießen, wenn es denn dem eigenen Geschäftserfolg dient. Sachlichkeit und saubere Recherche bleibt da auch oft auf der Strecke.
Warum ist alles nur so kompliziert! :-((
Gruß KD
Carsten Mundt 06/08/2010 20:54
man könnte natürlich auch eine Unterwanderung in der Tatsache sehen, dass manche Zeitgenossen Düsburg schreiben...das ist verwerflich, ging ich doch in Grevenbroich zur Schule
schmunzel :)
Schlämmern wir weiter
Carsten Mundt 06/08/2010 18:44
P.S.Die Lage ist Ernst.
Ach nein, Ernst lag in Holland woanders..
Und das war ja auch keine Massenveranstaltung..
Laß mich doch einfach auch mal einen ganz langen Text einfügen:
"1980 erzielte ich einen gewissen Beifall mit dem Song Papst gsehng. Darin berichtet eine Nonne von ihrer Fahrt zum Papstauftritt in Altötting. Vom Mutterhaus der Mallersdorfer Schwestern in Niederbayern reist sie mit dem Zug nach München. Von da geht es mit dem offiziellen Dienstmercedes der Erzdiözese M-FS nach AÖ, vorndrin Chauffeur, Kardinal und Prälaten, sie hinten im Kofferraum, ist aber ok, Hauptsache, sie darf mit. Andere Frauen stehen auf Placido Domingo oder die Bay City Rollers, ihr Star heißt Johannes Paul II.. Sie steht zwar 300 Meter weg von dem Altar, singt aber: I hob an Papst gsehng. Während der Messe, beim Klang von hunderttausend blütenreinen Kinderstimmen, hat sie ein magisches Erlebnis. Zuerst ist es nur ein vages Gefühl, aber dann ist sie sich sicher: der Papst schaut MICH an, und so heißt es im letzten Refrain: Mi hot da Papst gsehng.
Zur Zeit denke ich darüber nach, den Song wieder ins Programm zu nehmen. Irgendetwas stört mich nämlich an dem bigotten Ton, der aufkommt, sobald vom neuen Papst die Rede ist. Ich freue mich zwar auch, daß wir zum ersten Mal seit Jahrhunderten wieder Papst sind, aber irgendetwas sträubt sich in mir, wenn ich höre, wie jemand ergriffen vom Heiligen Vater spricht. Vielleicht liegt das daran, daß ich ein besonders unheiliger Vater bin, vielleicht hat aber auch der gewaltige Lärm der Papstbesuch-PR-Maschinerie die Dämonen meiner Kindheit aufgeweckt. Erinnerungen an die Sonntagnachmittage im Herbst, wenn wir Kinder mit in das düstere Kloster nach Salzburg mussten, weil Cornelia, eine Schwester meiner Großmutter, wieder im Mutterhaus ihres Ordens weilte. Ein paar Wochen lang keine Schufterei auf den Feldern des Klosters St.Veit weiter hinten im Gebirge, sondern Exerzitien im vergitterten Gemäuer. Wir starrten auf ihre kunstvoll gefaltete Flügelhaube mit den sanft wippenden Schwingen aus unglaublich gestärktem, makellos weißem Stoff und fürchteten uns vor dem modrigen Geruch der Plätzchen vom letzten Weihnachten, die sie feierlich aus einem Stoffbeutel unter ihrer Kutte hervorkramte und uns darreichte, als es seien es Diamanten. Sie starb mit 78 ganz elend an einem Unterleibskrebs. Kurz vor ihrem Tod sagte sie: Es war ein vertanes Leben.
Oder die Geschichte einer Cousine meiner Mutter, die als junges Mädchen von einem Pfarrer verführt worden war. Abends erschien er auf dem Hof, von ihren Eltern mit Herr Hochwürden begrüßt, und stieg mit ihr hinauf in die Mädchenkammer. Man hörte durchs ganze Haus, was dann passierte. Wenn er im Morgengrauen wieder verschwand, nahm er gleich noch ein Pfund Butter mit. Als es dem Bischof zu bunt wurde, leistete der Pfarrer Abbitte, und als der Krieg vorbei war, veröffentlichte er ein Buch mit dem Titel „Christus im KZ“. Nach seinem Tod wurde in Teisendorf eine Straße nach ihm benannt.
Mein Onkel Alois Ringsgwandl kam als lediges Kind einer Bauernmagd auf die Welt. Dafür machten die bigotten Dörfler seiner Mutter das Leben zur Hölle. Verzweifelt ging sie als Hausmädchen nach Südtirol. Ein paar Jahre später starb sie an der Schwindsucht. Von wegen Wertschätzung des ungeborenen Lebens, nicht mal das geborene wurde geachtet. Die letzte Hexenverbrennung Deutschlands fand 1775 in Kempten statt.
Dennoch, als Johannes Paul II. 1981 in Rom Opfer eines Attentats wurde, war die beste Zeit für meinen Song vorbei. Karol Wojtyla besuchte Ali Agca im Gefängnis und vergab ihm. 1992 entschuldigte sich der Papst für das Unrecht an Galileo Galilei. Er bat sogar um Vergebung für die Grausamkeiten der Kreuzzüge, der Inquisition und anderer Greuel, an denen die Kirche beteiligt war. Keinen Tag zu früh, aber trotzdem respektable Worte. Die Kirche lernte dazu, und so blieb der Song in der Versenkung. Warum etwas Ironisches über den Papst singen, wenn zur gleichen Zeit Teenager um ein Autogramm von Paris Hilton betteln, wenn Zehntausende zu Robbie Williams pilgern oder in die Depeche Mode-Kirche gehen? Das mag alles ganz lustig sein, aber wohin sollen die Häßlichen, Verlassenen, Armen und Kranken? Bei den Popstars ist kein Platz für sie, aber die Kirche nimmt sie auf. Es war ein bemerkenswertes Zeichen, als Millionen junger Menschen dem von Alter und Krankheit gebeugten Johannes Paul II. die Ehre erwiesen.
Das einzige, was mich zur Zeit noch daran hindert, wieder in die katholische Kirche einzutreten, sind die eingedeutschten Messen und das renovierte Vaterunser. Der Text, den ich noch gelernt hatte, war in einer unantastbaren Sprache abgefasst, auf einer literarischen Höhe, die jedem sofort vermittelte, hier radebrecht kein reformfreudiger Studienrat, hier spricht Gott. Kann sich jemand vorstellen, daß Gott in der Nähe ist, wenn, wie kürzlich bei einer Kindstaufe, eine Pfarrerin in Kurzhaarfrisur Lieder der Rolf Zuckowski-Machart zur verstimmten Wandergitarre singt? Ich möchte zu meiner Beerdigung ein Hochamt mit Scharen von Ministranten, die, ohne ein Wort zu verstehen, ellenlange Gebete auf Lateinisch herunterrasseln, das Licht muß durch hohe bunte Fenster kommen und auf Schwaden von Weihrauch strahlen, von der Orgel soll erhabene Musik von Bach erklingen (ein Protestant, macht aber nix), dazu Chorgesang mit der Inbrunst von achtzig enttäuschten Hausfrauen, die Priester in so reich verzierten Gewändern, daß ihre sündhafte Person dahinter verschwindet, und wenn die Liturgie in Latein und Griechisch gelesen wird, weiß ich, daß es etwas gibt jenseits von Rentenanspruch und bewußter Ernährung, etwas, das schon vor den Assyrern existierte und noch sein wird, wenn Josef Ackermann längst vergessen ist. Erst dann ist meine Seele beruhigt, und dann mag mein Sarg getrost ins Feuer fahren.
1996, als Joseph R. die vatikanische Glaubenskongregation leitete, rutschte mir folgende Strophe in einen rap-artigen Song: Vor kurzem sagt der Ratzinger, was ist sexuell heut Sache, vögeln darf ich nur, wenn ich ein Kind wem mache. Ja sakra, sag ich, Ratzl-Spatzl, ist das denn dein Ernst, wenn du es so selten machst, ist klar, daß du des nie lernst. Sowas würde ich heute auf gar keinen Fall mehr schreiben, geschweige denn singen, schon wegen meiner Beerdigung. Aber Papst gsehng, das wär’ mal wieder eine Idee. "
http://www.ringsgwandl.com/papstgsehgn.htm
Carsten Mundt 06/08/2010 15:12
"Woran liegt es eigentlich, dass selbst ich, der ich bereits über 25 bin, mich immer noch frage, ob ich mir einen Film ansehen soll, von dem es heißt, er sei für Jugendliche unter 16 Jahren ungeeignet?"Lieber Eckhard,
das mag daran liegen, dass vor mehr als 35 Jahren die Hemmschwelle durchaus niedriger angelegt war, als sie es heute ist. Ich durfte als Kind den "Dracula" mit Christopher Lee nicht schauen, weil angeblich zu brutal. Zeige das Ding einem Jugendlichen heute, und er wird sich gähnend abwenden.
Vielleicht ergeht es Dir ähnlich :)
und ja... mach Dich nur lustig
Carsten Mundt 06/08/2010 9:24
Kleiner Einwurf zur Antwort an Kerstin:Die FSK für Spiele ist durchaus existent, lieber Eckhard, und auf jeder Spieleverpackung gibt es, wie auch bei den DVD- und Blue-Ray-Verpackungen, einen Hinweis, der das geeignete Alter angibt. Wirkung zeigt die FSK bereits dahingehend, dass heute viele Spiele erst " ab 18 " freigegeben werden, von denen man vor einigen Jahren sicher noch angenommen hätte, dass sie auch für Jugendliche spielbar wären. In ordentlichen Geschäften, und z.B. bei Amazon usw., wird das auch kontrolliert und eingehalten. Desweiteren sorgen z.B. die Bindung der Installation an die Hardware des PC dafür, dass auch die "Weitergabe" und das Raubkopieren sehr erschwert werden. Freilich kann man nicht alles verhindern.
Kerstin Stolzenburg 06/08/2010 7:00
Lieber Eckhard, herzlichen Dank für die ausführliche Erwiderung. Ich denke, dass ich am Wochenende auf diese bzw. auf das Bild noch einmal eingehen werde.Kerstin
Karl-Dieter Frost 04/08/2010 22:15
"Seine Verantwortung wahrnehmen" sollte eigentlich ein Selbstverständlichkeit sein. Jene, von denen man das besonders erwartet, haben sich ja doch irgendwie für Ihre oft nicht leichte Aufgabe qualifiziert. Aber ist es eigentlich möglich als Verantwortungsträger alle denkbaren Fehler, Fettnäpfchen oder Katastrophen seines nachgeordneten Umfelds im Griff zu haben? Nicht, dass man Vorgesetzte, Politiker, Amts- und Würdenträger zu schnell mit Entschuldigungen durchkommen lassen sollte, aber mit zu schnell gefundenen Bauernopfern können sich auch die nächst höheren wieder reinwaschen.Und der Satz, jemand "hat die Verantwortung übernommen" ist sowieso im Nachhinein hohl. Vor nicht allzulanger Zeit bedienten sich sogar die Medien dieser Formulierung, wenn Terroristen ein schreckliches Unheil angerichtet hatten. (Heute heißt es da richtiger, jemand hätte sich dazu bekannt.)
Die von Dir verlinkten bzw. angedeuteten Ereignisse sind haarstäubend genug, um immer wieder einzufordern, dass Menschen mit ihren Aufgaben auch ihre Verantwortungen wahrnehmen. Dazu gehört auch ggf. ein freiwilliges Abtreten aus dem zugeorneten Amt, was aus eigener Ensicht und nicht erst auf Druck der Öffentlichkeit erfolgen müsste. Allerdings ist der öffentliche Druck wichtig, wenn genau dies nicht passiert. Wir wissen allerdings auch, dass sich die Medien sehr schnell auf "Sündenböcke" einschießen, wenn es denn dem eigenen Geschäftserfolg dient. Sachlichkeit und saubere Recherche bleibt da auch oft auf der Strecke.
Warum ist alles nur so kompliziert! :-((
Gruß KD