Man kann aus nichts ein großartiges Foto machen, aber man kann leider auch aus einer großartigen Landschaft ein Nichts machen ...
Hochformat vs. Querformat:
Island - nahezu unendliche Weiten, voller Natur und Wunder. Da kann man fast kein schlechtes Foto schießen. FAST. Dieses Hochformat zwängt diese unendliche Weite in einen kleinen Raum der fast schon erdrückt wird, von den strukturlosen Wolken, die über dem eigentlich interessanten "Hauptmotiv" liegen.
S/W vs. Farbe:
Island - nahezu unendliche Weiten, voller Natur und Wunder. Da kann man fast kein schlechtes Foto schießen. FAST. Denke ich an Island, dann denke ich an eine Explosion von Farben. Doch dann kommt alles in S/W zu mir und ich denke mir nur, was dass doch für eine zache Insel ist ...
Da der Einsender sein Bild ja offensichtlich anders empfindet als ich, versuche ich mich wie bei den anderen Bildern auch in ihn hineinzuversetzen ...
Vermutlich wollte der Fotograf durch das S/W die Ebenen besser herausheben. Es befinden sich mehrere strukturelle Querstriche auf dem Bild, die sich wie bei einem Tiramisu, dass man versehentlich auf den Teller fallen hat lassen mal schräger und mal gerader präsentieren. Das hätte ich bestimmt nicht bemerkt, wäre es in Farbe gewesen.
Fazit:
Bei mir stellt sich hier eine leicht depressive Stimmung durch die Enge und durch die Grautöne ein. Wenn das gewollt war, dann ist das Bild genial. Wäre ich dort gestanden, dann hätte ich viel weniger Himmel abgelichtet. Es wäre hier wohl mehr möglich gewesen.
Das hier gezeigte Bild hat durchaus seine Reize. Die Grauabstufungen sprechen mich an, auch wenn die Landschaft ansonsten möglicherweise durch Farbigkeit noch besser zur Geltung käme. Das Eis und auch der Schnee leuchten schön. "Schmutziges" Eis - ja! Altes Eis ist immer irgendwie schmutzig, das finde ich hier sehr authentisch.
Das Hochformat finde ich nicht sehr gut gewählt. Das Bild teilt sich ziemlich hälftig in Himmel und Land/Eis/Wasser. Gut 1/3 des Himmel könnte hier ohne weiteres weggelassen werden. Er trägt zur Bildaussage nichts bei. Die prächtige Landschaft hätte hier mehr Raum verdient sowie die Spiegelung im Vordergrund mehr Aufmerksamkeit.
@harry k.: Man wird doch wohl bei Agora nicht gezwungen nur positive Meinungsäußerungen abzugeben. Du hast Deine Ablehnung gut begründet, dagegen gibt es nichts einzuwenden.
Wäre es anders, könnten wir uns ja gleich -wie leider hier mehr oder weniger üblich- auf ein "Schönes Bild" beschränken - und da würde ich mit Sicherheit streiken :-)
Darf ich in Agora schreiben, dass ich ein Bild so richtig schlecht finde, ohne dass meine Anmerkung gelöscht wird?
Unpassendes Format, schlecht komponiert (Was wollte der Fotograf eigentlich zeigen?) und schlecht in Grau umgesetzt ("schmutziges" Eis, formloser Himmel, keine Trennung der Horizontlinie, keine Strukturen).
Sorry, ich kann hier wirklich nichts positives sehen, auch nicht als fotografisches Experiment.
Eine einsame Landschaft, die auf viele einen großen Reiz ausüben dürfte.
Eigentlich ist alles auf dem Foto drauf: Wasser, Landschaft, Berge, Eis, dennoch will mir das Foto nicht so recht gefallen, denn ich finde dieses einengende Format für eine solche weite Landschaft ungünstig.
Allenfalls hätte man, wenn man schon kein Breitformat herstellen möchte, die Aufnahme oben so weit schneiden können, daß es eine quadratische Form, die zwar auch nicht optimal, doch besser als die hier gezeigte gewesen wäre, bekommen hätte.
Wolkengebirge gegen terrestrisches Gebirge. Das könnte eine Absicht sein. Schöne Kontrastwerte und für den Teil des festen Landes auch eine gute Perspektive. Das Bild zeigt, wie öde und einsam dieser Landstrich ist und die Wolkenformation unterstreicht diesen Eindruck.
Liebe Grüße Klaus
Ich sehe ein Schwarzweißes Naturbild mit klaren weißen und schwarzen Anteilen und angenehmen Grauwerten. Ich sehe eine Hochkantaufnahme auf der sich von unten nach oben, Wasser, Eis, Schnee, Berge, Himmel und Wolken übereinander türmen, wie in Schichten auf einer Schichttorte mit unterschiedlichen Formen und Figuren. Das Bild lebt durch die Formen. Wie bei vielen Landschaftsfotos üblich habe ich einen gewaltigen Schärfetiefebereich, sodass eine fotografische Spannung nur mit den scharf abgebildeten Elementen erzielt werden kann.
Auf dem Bild befindet sich im Vordergrund der sich in Südisland befindliche bekannte Gletschersee Jökulsárlón. Dieser See mit seinem Farbspiel und mit dem immer weiter schmelzenden Gletschereis ist ein Naturereignis von besonderer Ästhetik. Der See hat sich in knapp 40 Jahren in seiner Größe mehr als verdoppelt. Warum sehe ich also so wenig von dem See auf dem Bild? Und so wenig von dem schmelzenden Eis, so wenig von der Dynamik zwischen den Elementen? Sicher bilden die Berge im Hintergrund eine schöne Silhouette, eine Reduktion von Bergen und die Zeichnung in den Wolken ist auch nicht zu verachten. Aber warum so viel Wolkentürme oben, welche die Berge flach erscheinen lassen? Warum wurde bei der vermutlich digitalen Fotografie nicht Farbe gewählt, um das besondere Farbspiel des Sees einzufangen?
Mir gefallen an dem Bild die Grauwerte, dieses schöne schwarzweiß und die Absicht (die ich nicht kenne, hier aber mal unterstelle) mehrere Ebenen in eine interessante Reihung übereinander zu packen.
Ich halte aber die Wahl des Hochformates dennoch für falsch, weil es die Berge flach erscheinen lässt, weil keine der Ebenen Platz hat sich zu entfalten, weil kein Panorama entstehen kann. Das Format engt ein und diese kleine Ecke Wasser enttäuscht mich sehr. Ich sehe 50 Prozent des Bildes mit mäßig interessantem Wolkenhimmel ausgefüllt und die Landschaftselemente Berge, Eis und Wasser viel zu wenig gewürdigt.
To Mars 11/12/2011 20:35
Man kann aus nichts ein großartiges Foto machen, aber man kann leider auch aus einer großartigen Landschaft ein Nichts machen ...Hochformat vs. Querformat:
Island - nahezu unendliche Weiten, voller Natur und Wunder. Da kann man fast kein schlechtes Foto schießen. FAST. Dieses Hochformat zwängt diese unendliche Weite in einen kleinen Raum der fast schon erdrückt wird, von den strukturlosen Wolken, die über dem eigentlich interessanten "Hauptmotiv" liegen.
S/W vs. Farbe:
Island - nahezu unendliche Weiten, voller Natur und Wunder. Da kann man fast kein schlechtes Foto schießen. FAST. Denke ich an Island, dann denke ich an eine Explosion von Farben. Doch dann kommt alles in S/W zu mir und ich denke mir nur, was dass doch für eine zache Insel ist ...
Da der Einsender sein Bild ja offensichtlich anders empfindet als ich, versuche ich mich wie bei den anderen Bildern auch in ihn hineinzuversetzen ...
Vermutlich wollte der Fotograf durch das S/W die Ebenen besser herausheben. Es befinden sich mehrere strukturelle Querstriche auf dem Bild, die sich wie bei einem Tiramisu, dass man versehentlich auf den Teller fallen hat lassen mal schräger und mal gerader präsentieren. Das hätte ich bestimmt nicht bemerkt, wäre es in Farbe gewesen.
Fazit:
Bei mir stellt sich hier eine leicht depressive Stimmung durch die Enge und durch die Grautöne ein. Wenn das gewollt war, dann ist das Bild genial. Wäre ich dort gestanden, dann hätte ich viel weniger Himmel abgelichtet. Es wäre hier wohl mehr möglich gewesen.
Pixelzwerg 11/12/2011 18:28
Das hier gezeigte Bild hat durchaus seine Reize. Die Grauabstufungen sprechen mich an, auch wenn die Landschaft ansonsten möglicherweise durch Farbigkeit noch besser zur Geltung käme. Das Eis und auch der Schnee leuchten schön. "Schmutziges" Eis - ja! Altes Eis ist immer irgendwie schmutzig, das finde ich hier sehr authentisch.Das Hochformat finde ich nicht sehr gut gewählt. Das Bild teilt sich ziemlich hälftig in Himmel und Land/Eis/Wasser. Gut 1/3 des Himmel könnte hier ohne weiteres weggelassen werden. Er trägt zur Bildaussage nichts bei. Die prächtige Landschaft hätte hier mehr Raum verdient sowie die Spiegelung im Vordergrund mehr Aufmerksamkeit.
VG Brigitte
Ilse Jentzsch 11/12/2011 17:19
@harry k.: Man wird doch wohl bei Agora nicht gezwungen nur positive Meinungsäußerungen abzugeben. Du hast Deine Ablehnung gut begründet, dagegen gibt es nichts einzuwenden.Wäre es anders, könnten wir uns ja gleich -wie leider hier mehr oder weniger üblich- auf ein "Schönes Bild" beschränken - und da würde ich mit Sicherheit streiken :-)
harry k. 11/12/2011 17:15
Darf ich in Agora schreiben, dass ich ein Bild so richtig schlecht finde, ohne dass meine Anmerkung gelöscht wird?Unpassendes Format, schlecht komponiert (Was wollte der Fotograf eigentlich zeigen?) und schlecht in Grau umgesetzt ("schmutziges" Eis, formloser Himmel, keine Trennung der Horizontlinie, keine Strukturen).
Sorry, ich kann hier wirklich nichts positives sehen, auch nicht als fotografisches Experiment.
Ilse Jentzsch 11/12/2011 15:51
Eine einsame Landschaft, die auf viele einen großen Reiz ausüben dürfte.Eigentlich ist alles auf dem Foto drauf: Wasser, Landschaft, Berge, Eis, dennoch will mir das Foto nicht so recht gefallen, denn ich finde dieses einengende Format für eine solche weite Landschaft ungünstig.
Allenfalls hätte man, wenn man schon kein Breitformat herstellen möchte, die Aufnahme oben so weit schneiden können, daß es eine quadratische Form, die zwar auch nicht optimal, doch besser als die hier gezeigte gewesen wäre, bekommen hätte.
Klaus-Günter Albrecht 11/12/2011 15:36
Wolkengebirge gegen terrestrisches Gebirge. Das könnte eine Absicht sein. Schöne Kontrastwerte und für den Teil des festen Landes auch eine gute Perspektive. Das Bild zeigt, wie öde und einsam dieser Landstrich ist und die Wolkenformation unterstreicht diesen Eindruck.Liebe Grüße Klaus
Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 11/12/2011 15:03
Matthias von Schramm schreibt:Ich sehe ein Schwarzweißes Naturbild mit klaren weißen und schwarzen Anteilen und angenehmen Grauwerten. Ich sehe eine Hochkantaufnahme auf der sich von unten nach oben, Wasser, Eis, Schnee, Berge, Himmel und Wolken übereinander türmen, wie in Schichten auf einer Schichttorte mit unterschiedlichen Formen und Figuren. Das Bild lebt durch die Formen. Wie bei vielen Landschaftsfotos üblich habe ich einen gewaltigen Schärfetiefebereich, sodass eine fotografische Spannung nur mit den scharf abgebildeten Elementen erzielt werden kann.
Auf dem Bild befindet sich im Vordergrund der sich in Südisland befindliche bekannte Gletschersee Jökulsárlón. Dieser See mit seinem Farbspiel und mit dem immer weiter schmelzenden Gletschereis ist ein Naturereignis von besonderer Ästhetik. Der See hat sich in knapp 40 Jahren in seiner Größe mehr als verdoppelt. Warum sehe ich also so wenig von dem See auf dem Bild? Und so wenig von dem schmelzenden Eis, so wenig von der Dynamik zwischen den Elementen? Sicher bilden die Berge im Hintergrund eine schöne Silhouette, eine Reduktion von Bergen und die Zeichnung in den Wolken ist auch nicht zu verachten. Aber warum so viel Wolkentürme oben, welche die Berge flach erscheinen lassen? Warum wurde bei der vermutlich digitalen Fotografie nicht Farbe gewählt, um das besondere Farbspiel des Sees einzufangen?
Mir gefallen an dem Bild die Grauwerte, dieses schöne schwarzweiß und die Absicht (die ich nicht kenne, hier aber mal unterstelle) mehrere Ebenen in eine interessante Reihung übereinander zu packen.
Ich halte aber die Wahl des Hochformates dennoch für falsch, weil es die Berge flach erscheinen lässt, weil keine der Ebenen Platz hat sich zu entfalten, weil kein Panorama entstehen kann. Das Format engt ein und diese kleine Ecke Wasser enttäuscht mich sehr. Ich sehe 50 Prozent des Bildes mit mäßig interessantem Wolkenhimmel ausgefüllt und die Landschaftselemente Berge, Eis und Wasser viel zu wenig gewürdigt.