Bis auf die Tonung gefällt mir dieses Portrait gut.
Es sind die Gegensätze die mir gefallen. In dieser Körperhaltung werden sonst nur Fahndungsfotos abgelichtet(CINDY DÜBI). Dazu passt aber weder Farbe noch Kleidung.
Das Model hat einen unbeteiligten, ja fast gelangweilten Gesichtsausdruck. Solche Gesichter sieht man häufig an Pokertischen. Dazu würde dann auch wieder die Kleidung passen.
Für dieses Portrait passt auch das Querformat.
Dein eigenes Ziel (ein Mann charakterstark in Szene gesetzt) hast du aber meiner Meinung nach verfehlt.
Fazit für mich:
Ich mag das Foto.( ohne Tonung noch mehr)
Zielsetzung etwas daneben.
Bei "Portrait" denke ich zudem zunächst per se an ein Hochformat. Ein Querformat würde ich nur dann wählen, wenn bildgestalterische Elemente (z.B. Gestik mit den Armen) dies hergeben.
"Charakterstark" ... ich melde Zweifel an:
Das sieht mir sehr nach einem "Bewerbungsfoto" und ein wenig wie zugeknöpft & abgeschnitten aus, zudem wirft der Hemdkragen im Abschluss ungünstige Falten und das Jacket liegt ebenfalls nicht gleichmässig auf den Schulterpartien auf. Dies könnte "charakterlich" auf Unordnung im Leben schliessen lassen und ich für mich negativ besetzt.
Neben einem insgesamt gepflegten Aussehen, das durch die Trend-Frisur eine leicht sportive und somit dynamische Note erhält, starren mich die Augen dieses auf mich vom Grundsatz her sympathisch wirkenden Typs fast schon zu durchdringend an, fast schon "bohrend", sodass es mit Unbehagen bereitet. Irgendetwas befindet sich auch am Lidinneren, was meiner Meinung nach dort nicht hin gehört...
Anstatt der schmalen, geschlossenen Lippenlinie würde ich mir ein leichtes Lächeln wünschen: Etwas geöffnete Lippen deuten für mich auf Kommunikation & Gesprächsbereitschaft (positiv besetzt) hin. Bei ordentlicher Zahnstellung könnte so auch optisch ein vermittelnder Ausgleich zur jetzigen Dominanz der Augen erzielt werden.
Eine erkennbar freie Hautpartie zwischen den Augenbrauen liesse das Gesicht zudem offener und ehrlicher wirken.
Ich sehe hier noch eine ganze Menge Potenzial für einen "überzeugenden Charakterkopf".
ja, die Tonung ist nicht schön.
Des weiteren finde ich das Porträt langweilig. Eine offenere Blende, so dass nicht alles bis hin zum Ohrenflaum scharf gezeichnet ist, könnte die Person etwas weniger statisch, weniger 2-dimensional und weniger aufdringlich ins Bild setzen.
Der große Glanzfleck unter dem Stirnansatz ohne jegliche Zeichnung darf einfach nicht sein. Gerade dann, wenn man so viel Zeit hat korrekt zu belichten.
Einfach mehr mit den vielen Möglichkeiten von Licht, Blende und Perspektive spielen, kreativ sein.
Jürgen schreibt genau das, was ich auch schreiben wollte, denn auch mir gefällt die Tonung hier überhaupt nicht.
Ich bin sicher, daß es in s-w entschieden besser gewirkt hätte.
Ich will damit nicht sagen, daß die Aufnahme schlecht ist, nur für mich ist sie so einfach nicht akzeptabel.
Was das Bild zeigt:
Das offensichtlich sorgfältig in Szene gesetzte Portrait eines jungen Mannes in einem schönen fast bronzenem Metallik-Ton gehalten. In der Beschreibung ist von einem charakterstarken Portrait die Rede.
Was mir gefällt:
Der oder die Fotograf/in hat es verstanden, mit einfachen technischen Mitteln das Ziel umzusetzen. Mit der Beleuchtung frontal wird ein (unerwartet) fast dreidimensionales Portrait geschaffen. Allein dies ist schon bemerkenswert. Ich gehe davon aus, dass das Licht wohl aus einer Softbox kommt, sonst wärs wohl kaum so weich. Alle Features des Gesichts sind sehr gut heraus modelliert. Der Gesichtsausdruck ist gut und entschlossen. Die Schärfe liegt genau richtig und prägnant, ohne penetrant zu sein.
Was mir nicht gefällt:
Für mich gibt es da sehr wenig zu mäkeln. Vielleicht der Punkt, dass der Hintergrund total ins Nichts abgesoffen ist, aber das lässt sich mit der Beleuchtung kaum anders hinkriegen, und außerdem ist das reine Geschmackssache und dürfte hier auch beabsichtigt gewesen sein.
.Santa. 16/10/2011 17:45
Bis auf die Tonung gefällt mir dieses Portrait gut.Es sind die Gegensätze die mir gefallen. In dieser Körperhaltung werden sonst nur Fahndungsfotos abgelichtet(CINDY DÜBI). Dazu passt aber weder Farbe noch Kleidung.
Das Model hat einen unbeteiligten, ja fast gelangweilten Gesichtsausdruck. Solche Gesichter sieht man häufig an Pokertischen. Dazu würde dann auch wieder die Kleidung passen.
Für dieses Portrait passt auch das Querformat.
Dein eigenes Ziel (ein Mann charakterstark in Szene gesetzt) hast du aber meiner Meinung nach verfehlt.
Fazit für mich:
Ich mag das Foto.( ohne Tonung noch mehr)
Zielsetzung etwas daneben.
glückauf
claus
Sabine Kuhn 16/10/2011 16:55
... vieles Wichtige wurde bereits benannt.Bei "Portrait" denke ich zudem zunächst per se an ein Hochformat. Ein Querformat würde ich nur dann wählen, wenn bildgestalterische Elemente (z.B. Gestik mit den Armen) dies hergeben.
"Charakterstark" ... ich melde Zweifel an:
Das sieht mir sehr nach einem "Bewerbungsfoto" und ein wenig wie zugeknöpft & abgeschnitten aus, zudem wirft der Hemdkragen im Abschluss ungünstige Falten und das Jacket liegt ebenfalls nicht gleichmässig auf den Schulterpartien auf. Dies könnte "charakterlich" auf Unordnung im Leben schliessen lassen und ich für mich negativ besetzt.
Neben einem insgesamt gepflegten Aussehen, das durch die Trend-Frisur eine leicht sportive und somit dynamische Note erhält, starren mich die Augen dieses auf mich vom Grundsatz her sympathisch wirkenden Typs fast schon zu durchdringend an, fast schon "bohrend", sodass es mit Unbehagen bereitet. Irgendetwas befindet sich auch am Lidinneren, was meiner Meinung nach dort nicht hin gehört...
Anstatt der schmalen, geschlossenen Lippenlinie würde ich mir ein leichtes Lächeln wünschen: Etwas geöffnete Lippen deuten für mich auf Kommunikation & Gesprächsbereitschaft (positiv besetzt) hin. Bei ordentlicher Zahnstellung könnte so auch optisch ein vermittelnder Ausgleich zur jetzigen Dominanz der Augen erzielt werden.
Eine erkennbar freie Hautpartie zwischen den Augenbrauen liesse das Gesicht zudem offener und ehrlicher wirken.
Ich sehe hier noch eine ganze Menge Potenzial für einen "überzeugenden Charakterkopf".
Mit besten Grüssen,
Sabine
Johannes Barthelmes 16/10/2011 15:37
ja, die Tonung ist nicht schön.
Des weiteren finde ich das Porträt langweilig. Eine offenere Blende, so dass nicht alles bis hin zum Ohrenflaum scharf gezeichnet ist, könnte die Person etwas weniger statisch, weniger 2-dimensional und weniger aufdringlich ins Bild setzen.
Der große Glanzfleck unter dem Stirnansatz ohne jegliche Zeichnung darf einfach nicht sein. Gerade dann, wenn man so viel Zeit hat korrekt zu belichten.
Einfach mehr mit den vielen Möglichkeiten von Licht, Blende und Perspektive spielen, kreativ sein.
Ilse Jentzsch 16/10/2011 14:53
Jürgen schreibt genau das, was ich auch schreiben wollte, denn auch mir gefällt die Tonung hier überhaupt nicht.Ich bin sicher, daß es in s-w entschieden besser gewirkt hätte.
Ich will damit nicht sagen, daß die Aufnahme schlecht ist, nur für mich ist sie so einfach nicht akzeptabel.
Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 16/10/2011 13:28
Christian Fürst schreibt:Was das Bild zeigt:
Das offensichtlich sorgfältig in Szene gesetzte Portrait eines jungen Mannes in einem schönen fast bronzenem Metallik-Ton gehalten. In der Beschreibung ist von einem charakterstarken Portrait die Rede.
Was mir gefällt:
Der oder die Fotograf/in hat es verstanden, mit einfachen technischen Mitteln das Ziel umzusetzen. Mit der Beleuchtung frontal wird ein (unerwartet) fast dreidimensionales Portrait geschaffen. Allein dies ist schon bemerkenswert. Ich gehe davon aus, dass das Licht wohl aus einer Softbox kommt, sonst wärs wohl kaum so weich. Alle Features des Gesichts sind sehr gut heraus modelliert. Der Gesichtsausdruck ist gut und entschlossen. Die Schärfe liegt genau richtig und prägnant, ohne penetrant zu sein.
Was mir nicht gefällt:
Für mich gibt es da sehr wenig zu mäkeln. Vielleicht der Punkt, dass der Hintergrund total ins Nichts abgesoffen ist, aber das lässt sich mit der Beleuchtung kaum anders hinkriegen, und außerdem ist das reine Geschmackssache und dürfte hier auch beabsichtigt gewesen sein.