Wie schon angemerkt ist das Bild zu situativ, um eine Beurteilung des Vorgangs zuzulassen. Zu sehen ist eine trainierte Standard-Prozedur, wie sie im Demo-Alltag häufig zu sehen ist.
Was mir dabei auffällt, ist die relativ neutrale Haltung der abschirmenden Polizisten. Das habe ich schon weit martialischer gesehen.
Nach meiner Erfahrung gehen die Beamten bei diesen Einzelaktionen gezielt vor, die allgemeinen Willkürakte der 80er sind zum Glück passé.
Ausnahmen gibt es - mögliche Eskalationen seitens der Polizei sehe ich dabei eher in einer verfehlten Einsatzleitung begründet, wo die Situation falsch eingeschätzt oder unsinnig verschärft wird durch Kessel, schnelles Vorrücken usw. Das dürfen dann beide Seiten auf der Straße ausbaden.
Ob es verhältnismäßig ist, jemand zu fixieren, der einen Gegenstand in aggresiver Absicht gegen einen Menschen wirft, egal ob Polizist oder nicht, halte ich für indiskutabel und zwar jenseits der Tatsache, ob der gepanzert ist, oder nicht.
Das ist gesellschaftlicher Konsens und keine demo-spezifische Rechtsauslegung einiger wildgewordener Cowboys und Bluthunde. 'nem Kradfahrer ziehe ich auch nicht 'nen Schraubenschlüssel über'n Helm, wenn er mir den Parkplatz klaut...
Das einzig Fragwürdige bleibt, ob die Schuldfrage in jedem Einzelfall eindeutig geklärt ist. Und genau das zeigt das Bild nicht.
Im Normalfall sind solche Festnahmen (wie hier gezeigt) direkte Folge der Angriffe oder zeitnah eingeleitet nach Rücksprachen mit Beobachtern (abgesichert durch Demovideos etc.). Dann wird auch mal jemand aus der Menge gezogen, in einer Situation, die für die Umstehenden wieder als friedlich eingeschätzt wird. Das wirkt in dem Augenblick wie Polizeiwillkür, ist aber nur Reaktion.
Tragische Irrtümer und Überreaktionen gibt's leider immer wieder - aber in jedem dieser Fälle Vorsatz zu vermuten, ist genauso schwachsinnig, wie die Behauptung, alle Autonomen, Demonstranten usw. wären gewaltbereit.
Schwierig wird's, wenn das Ganze zur Straßenschlacht ausufert. Spätestens beim Einsatz von Wasserwerfern trifft's dann alle und der hier gezogene Vergleich mit dem Kriegsberichterstatter liegt dann ziemlich nah...
Nun gut, ich erläutere es anhand eines vergleichbaren Beispiels:
Die USA will den Terror bekämpfen. Was macht sie. Sie übt Waffengewalt. Mit ihrer Kriegserklärung wurde der Terror aber eben nicht bekämpft, sondern geförtert! Das müsste doch nun langsam auch dem letzten klar sein!
So, nun denkt einfach mal um, und wendet diese Formel auf die Demonstrationen-Problematik an. Wenn man eine Bombe wirft ist keinem geholfen. Um Gewalt zu bekämpfen muss man seine Ursachen suchen, die Wurzeln ziehen oder ihnen die Nährstoffe nehmen.
>>>Es reicht aber schon, wenn die Polizei mit Schlagstöcken und Wassenwerfern etc. sich aufbaut. Das ist Androhung von Gewalt und macht dem Demonstranten Angst
Es gibt nicht viele Bilder,die solch eine Emotionskraft auswirken.Dieses ist definitv eines von ihnen und aus meiner Sicht aus sehr gelungen,und etwas ängstigend zugleich.Auserdem finde ich es sehr wichtig,nicht immer wegzuschauen,Diese Bild drückt das sehr gut aus;Resumee: auf jedenfall sehr gelungen und den platz in der Galerie wert !
@Chris
Man kann sich nicht über pauschale Sprüche wie z.B. "Deutsche Polizisten, Mörder und Faschisten" aufregen, und selber andere Menschen auf der Basis einer Momentaufnahme verurteilen. Dein Umgang mit kontroversen Meinungen ist von einem verächtlichen Tonfall geprägt, besonders die Bezeichnung einer demonstrierenden Frau als "Schlampe" macht mich wütend. Die Tatsache, dass Du dieses Wort nicht ausschreibst, macht es keinen Deut besser, im Gegenteil: Du hast offensichtlich nicht den Mut, für Deine beleidigenden Gedanken gerade zu stehen!
-Nachtrag:
Ich wollte mit meiner Bemerkung meinem Ärger über die Interpretation von Chris Luft machen, nicht die agierenden Polizisten auf Grund dieser Momentaufnahme beurteilen. Denn eins ist sicher: die Welt ist nicht schwarz- weiß!!
chris:
also die leute, die ich bislang vom ZEK erlebt habe sind in der regel weniger alkoholisiert als die punks, die ich bisher erlebt habe. (achtung! keine verallgemeinerung!) nüchternheit ist schon mal keine schlechte diskussionsvoraussetzung...
aber das hat nun nix mehr mit dieser diskussion zu tun, die eh schon viel zu lang ist.
sorry!
Andreas Burg 02/05/2005 18:07
In Leipzig wird mit körperlicher Gewalt und Wasserwerfern der Weg für die Neonazis freigemacht. Armes Deutschland :-(Lieber so:
Andreas Burg 02/05/2005 18:04
Und bei wirklich massiver Gewalt wird zugeguckt:Nadja Frei 02/05/2005 11:27
http://www.fotocommunity.de/pc/pc/mypics/550073/display/2724245Viele Grüße,
Nadja.
T. Engels 02/05/2005 6:22
Wie schon angemerkt ist das Bild zu situativ, um eine Beurteilung des Vorgangs zuzulassen. Zu sehen ist eine trainierte Standard-Prozedur, wie sie im Demo-Alltag häufig zu sehen ist.Was mir dabei auffällt, ist die relativ neutrale Haltung der abschirmenden Polizisten. Das habe ich schon weit martialischer gesehen.
Nach meiner Erfahrung gehen die Beamten bei diesen Einzelaktionen gezielt vor, die allgemeinen Willkürakte der 80er sind zum Glück passé.
Ausnahmen gibt es - mögliche Eskalationen seitens der Polizei sehe ich dabei eher in einer verfehlten Einsatzleitung begründet, wo die Situation falsch eingeschätzt oder unsinnig verschärft wird durch Kessel, schnelles Vorrücken usw. Das dürfen dann beide Seiten auf der Straße ausbaden.
Ob es verhältnismäßig ist, jemand zu fixieren, der einen Gegenstand in aggresiver Absicht gegen einen Menschen wirft, egal ob Polizist oder nicht, halte ich für indiskutabel und zwar jenseits der Tatsache, ob der gepanzert ist, oder nicht.
Das ist gesellschaftlicher Konsens und keine demo-spezifische Rechtsauslegung einiger wildgewordener Cowboys und Bluthunde. 'nem Kradfahrer ziehe ich auch nicht 'nen Schraubenschlüssel über'n Helm, wenn er mir den Parkplatz klaut...
Das einzig Fragwürdige bleibt, ob die Schuldfrage in jedem Einzelfall eindeutig geklärt ist. Und genau das zeigt das Bild nicht.
Im Normalfall sind solche Festnahmen (wie hier gezeigt) direkte Folge der Angriffe oder zeitnah eingeleitet nach Rücksprachen mit Beobachtern (abgesichert durch Demovideos etc.). Dann wird auch mal jemand aus der Menge gezogen, in einer Situation, die für die Umstehenden wieder als friedlich eingeschätzt wird. Das wirkt in dem Augenblick wie Polizeiwillkür, ist aber nur Reaktion.
Tragische Irrtümer und Überreaktionen gibt's leider immer wieder - aber in jedem dieser Fälle Vorsatz zu vermuten, ist genauso schwachsinnig, wie die Behauptung, alle Autonomen, Demonstranten usw. wären gewaltbereit.
Schwierig wird's, wenn das Ganze zur Straßenschlacht ausufert. Spätestens beim Einsatz von Wasserwerfern trifft's dann alle und der hier gezogene Vergleich mit dem Kriegsberichterstatter liegt dann ziemlich nah...
Andre Helbig 02/05/2005 1:32
Nun gut, ich erläutere es anhand eines vergleichbaren Beispiels:Die USA will den Terror bekämpfen. Was macht sie. Sie übt Waffengewalt. Mit ihrer Kriegserklärung wurde der Terror aber eben nicht bekämpft, sondern geförtert! Das müsste doch nun langsam auch dem letzten klar sein!
So, nun denkt einfach mal um, und wendet diese Formel auf die Demonstrationen-Problematik an. Wenn man eine Bombe wirft ist keinem geholfen. Um Gewalt zu bekämpfen muss man seine Ursachen suchen, die Wurzeln ziehen oder ihnen die Nährstoffe nehmen.
odavirP ilA 01/05/2005 23:32
@michael buchholz:ja die fussballfans, auf die freue ich mich schon sehr arg, wenn dann die tolle wm in meinem armen städchen losbricht...
Michael Buchholz 01/05/2005 23:16
ZITAT:>>>Es reicht aber schon, wenn die Polizei mit Schlagstöcken und Wassenwerfern etc. sich aufbaut. Das ist Androhung von Gewalt und macht dem Demonstranten Angst
Chris1976 01/05/2005 22:25
hehe, ihr witzfiguren :-)Luna Elegia 01/05/2005 22:02
Es gibt nicht viele Bilder,die solch eine Emotionskraft auswirken.Dieses ist definitv eines von ihnen und aus meiner Sicht aus sehr gelungen,und etwas ängstigend zugleich.Auserdem finde ich es sehr wichtig,nicht immer wegzuschauen,Diese Bild drückt das sehr gut aus;Resumee: auf jedenfall sehr gelungen und den platz in der Galerie wert !Sabine Schrey 01/05/2005 20:22
@ChrisMan kann sich nicht über pauschale Sprüche wie z.B. "Deutsche Polizisten, Mörder und Faschisten" aufregen, und selber andere Menschen auf der Basis einer Momentaufnahme verurteilen. Dein Umgang mit kontroversen Meinungen ist von einem verächtlichen Tonfall geprägt, besonders die Bezeichnung einer demonstrierenden Frau als "Schlampe" macht mich wütend. Die Tatsache, dass Du dieses Wort nicht ausschreibst, macht es keinen Deut besser, im Gegenteil: Du hast offensichtlich nicht den Mut, für Deine beleidigenden Gedanken gerade zu stehen!
-Nachtrag:
Ich wollte mit meiner Bemerkung meinem Ärger über die Interpretation von Chris Luft machen, nicht die agierenden Polizisten auf Grund dieser Momentaufnahme beurteilen. Denn eins ist sicher: die Welt ist nicht schwarz- weiß!!
Andre Helbig 01/05/2005 12:18
@Chris WollenweberIch glaube ich gehe nicht zu weit wenn ich dich als faschistoid bezeichne!
Chris1976 01/05/2005 12:11
du hast recht, ich beteilige mich auch jetzt nicht mehr an dieser diskussion.gruß,chris
odavirP ilA 01/05/2005 11:57
chris:also die leute, die ich bislang vom ZEK erlebt habe sind in der regel weniger alkoholisiert als die punks, die ich bisher erlebt habe. (achtung! keine verallgemeinerung!) nüchternheit ist schon mal keine schlechte diskussionsvoraussetzung...
aber das hat nun nix mehr mit dieser diskussion zu tun, die eh schon viel zu lang ist.
sorry!
Chris1976 01/05/2005 11:52
@ali: such dir was aus :-)odavirP ilA 01/05/2005 11:51
chris, zecken=punks oder zecken=ZEK?;-)