Dem Teufel wird es bei uns vermutlich bald langweilig werden ... bei all den Teufeleien, die die Menschen selber betreiben ... und er ist doch eigentlich auch schon ein Auslaufmodell! ;-))
Weißt Du eigentlich, welcher Fuß der Pferde- bzw. Geißenhuf bzw. die Vogelkralle usw. (je nach Darstellung) war? Der linke oder der rechte?
;-)
Liebe Kerstin, danke! Ich äußere mich etwas später ausführlicher. Die Bearbeitung besteht im wesentlichen aus dem Einsatz des Facettenfilters dreifach senkrecht symmetrisch, aus einer Gradationserhöhung und aus einer Erhöhung der Luminanz. Vor Ort waren ja bereits facettierende Glaselemente mit X-Strukturen aufgestellt.
die Ereignisse des 17. Juni 1953 kenne ich nicht aus eigenem Erleben und könnte deshalb auch nur mein angelesenes, gehörtes bzw. im Fernsehen erfahrenes Wissen darüber zum Bild beitragen. Inhaltlich dürften die Dinge allerdings bekannt sein, so dass ich hier den Versuch eines historischen Überblicks, der meinerseits zudem ja sowieso nur laienhaft-oberflächlich ausfallen würde, gar nicht erst wagen werde. Das können Andere besser. ;-)
http://www.bpb.de/geschichte/deutsche-einheit/152588/der-aufstand-des-17-juni-1953 http://www.bpb.de/politik/hintergrund-aktuell/163193/60-jahrestag-17-juni-1953 http://www.17juni53.de/home/index.html
Interessant fand ich jedoch, dass, wie ein Mitarbeiter am Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam ausführte, "Der 17. Juni 1953 am Anfang einer Kette von Volksaufständen im Ostblock [stand], 1956 in Ungarn dann, 1968 in der Tschechoslowakei und 1980/81 dann in Polen. Es gab einen Lernprozess bei all diesen Aufständen: Gewaltanwendung auch vonseiten der Demonstranten hat keinen Sinn, sondern führt zur Gegengewalt. In Polen führte das dann zur Gründung von Solidarnosc. Und wenn man von einem Erbe von 1953 sprechen kann, dann sicher in dem Sinne, dass sich diese Lehre auch 1989 durchsetzte und die DDR-Opposition aus 1953 Friedfertigkeit gelernt hatte. Und diese Friedfertigkeit war eine der wichtigsten Voraussetzungen dann für den Erfolg der Herbstrevolution in der DDR."
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/kalenderblatt/2140416/
Ausgehend von einer Art ‚nationaler Galerie‘ im Jahre 1953, in der sich, im übertragenen Sinne sozusagen, eine Menge Gegenwartsbilder angesammelt hatten, die allesamt Zündstoff in sich trugen, in denen es zu schwelen und zu funken begann, die aber letztlich doch alle noch facettiert blieben, wie deine Aufnahme, und sich nicht zu einem einheitlichen revolutionären Großbrand vereinten, entwickelte sich mit der Zeit also auch eine internationale Erprobung der Möglichkeiten, eine Reflexion und eine Übertragung auf andere, staatenspezifische Bildwerke.
Damit werden die Betrachtungen auch nicht mehr nur auf unser eigenes Vaterland mit seiner Differenziertheit, mit seinen historischen Brüchen und Versatzstücken
und mit seinem heutigen Föderalismusprinzip reduziert, sondern nehmen ganz Europa in den Fokus, und damit nicht nur die einzelnen Staaten vor dreißig, vierzig, fünfzig Jahren, sondern auch die Gemeinschaft ‚Europa‘ der Gegenwart. Auch hier prägt ein Wechselspiel aus Licht und Schatten, Klarem und Verborgenen, Verwischtem und Spiegelndem das nach außen hin sichtbare Bild, auch hier bestehen Diskrepanzen zwischen dem, was man sich vorstellt, was man miteinander zu erreichen hofft
, zwischen Erfolgen und Vorteilen, aber auch Falscheinschätzungen und Fehlentwicklungen, und dem, was wenige Machtbesessene, Gierige, nur auf das eigene Fortkommen Bedachte zulassen oder daraus machen.
Ein einheitliches Bild abzugeben, darf natürlich nicht gleichbedeutend sein mit absoluter Gleichmacherei, gleicher Ausrichtung, gleicher Erscheinung (vielleicht sogar nur, weil Sparmaßnahmen dazu zwingen); die Eigen- und Besonderheiten der einzelnen ‚Nationalgalerien‘ müssen auch unter einem großen Dach erhalten bleiben, um rascher reagieren zu können und um die Vielseitigkeit zu betonen, damit Erfahrungen nicht verlorengehen und die Wurzeln nicht verkümmern, damit in manchen Bereichen keine Verarmung eintritt und im Gegenzug an anderer Stelle das Zuviel nicht mehr beherrscht werden kann usw..
Das Beispiel lässt sich wiederum auf ganz unterschiedliche Bereiche anwenden, ob das nun diverse Kunsthäuser sind oder Universitätsfakultäten, Landeseinrichtungen, Buchverlage oder nur kleine Gemeinschaftspraxen … oder gar das genormte Leben der Gemeinschaft bzw. des Einzelnen an sich.
Wenn man sich einmal umschaut, hat man ja nicht selten den Eindruck, dass auch Menschen sich ohne Not und recht bereitwillig gleichrichten lassen, sei das in der Bekleidung, der Frisur und/oder der Haarfarbe, in dem, was sie lesen, sehen, hören, essen … wissen/nicht wissen … wo sie einkaufen, welche Handy-Marke angesagt ist, in welcher Form man sich in Netzwerken trifft, welche Sprache man spricht, was man unbedingt braucht, was man denkt …
In der Form lässt sich die Masse gewiss leichter lenken (und jetzt auch wunderbar ausspionieren … aber auch das ist vielen bereits gleichgültig …
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/internet-der-glaeserne-mensch-12214568.html )
… ein Thema, das an anderer Stelle in der fc auch schon diskutiert wurde. Dass dadurch Individualität verlorengehen kann und sich auch Formen von Verdummung und Intoleranz entwickeln, liegt auf der Hand und hat ja auch in der Geschichte bekanntermaßen bereits zu problematischen Entwicklungen geführt.
Bei jeder Entwicklung und allem Fortschritt ist – wie bekannt und zu erwarten – auch immer der Herr mit dem Hinkefuß anwesend.
So auch in deinem Bild, … okay, hier mal getarnt als Frauenfigur mit moderner orthopädischer Schiene; aber das ist für ihn ja eine kleine Mühe. ;-)) Nur erkennen muss man ihn; zumindest sollte man die Möglichkeit seiner Anwesenheit und seiner Einflussnahme im Auge behalten. Oder haben wir alle längst einen Pakt mit ihm geschlossen und dulden seine Präsenz?
Und so ein bisschen Apokalypse brächte ja auch Spannung ins Leben, wo doch alles nur ein Spiel, ein großer, unendlicher Spaß zu sein scheint. Immer dieses Nachdenken; das ist doch lästig! Wie soll das mit dem ‚Überlegen‘ denn auch funktionieren bei abendfüllenden Formaten, wie dem Froschquaken? Das ist doch gerade da nicht erwünscht. Und (s)eine Meinung kann man sich einfach in der BILDungszeitung abholen. Essen gibt es fertig bei Liefer…. & Co.; da braucht dann auch die Mudda nicht mehr kochen. Ist sonst noch etwas wichtig? ;-) … So kommt man ja auch ganz bequem durch das Leben … nur, wenn es ernst wird, dann droht das große Scheitern! Dann zeigt sich, wie belastbar die Basis ist, die man sich geschaffen hat, wie tragfähig die Konzepte sind, die erdacht und erarbeitet wurden.
Wenn man an dieser Stelle dann den Artikel über Löwith liest, könnte man sich wieder einigermaßen beruhigen, denn hier kommen nicht dehn- und knetbare philosophisch-unverständliche Spitzfindigkeiten zur Sprache, sondern Auffassungen, die man hin und wieder selbst schon einmal gedacht hat, die man beinahe Lebensweisheiten nennen mag und mit denen man sich auseinandersetzen und identifizieren kann. Eine Balance zu finden und „inmitten der alles erschütternden Krisis den Standpunkt des freien Geistes zu wahren, um im Umtrieb einer illusionsbedürftigen Zeit wahnfrei auf sich selber stehen zu können", ist in jeder Lebenslage überaus ratsam.
Werde mir demnächst mal ein wenig Literatur aus der Feder des Herrn Löwith zum Lesen besorgen; der Bericht des DLF war jedenfalls als Lockmittel gut geeignet! Vielen Dank für den Link!
Da ich auch irgendwann schon einmal in der Nationalgalerie war, habe ich natürlich auch etwas von dort mitgebracht, was ich an dieser Stelle verlinken kann.
Das Gähnen bezieht sich natürlich nicht auf deine Aufnahme! Die könnte man durchaus mit Lob bedenken, wobei mir auch die zurückhaltende Bearbeitung ganz gut gefällt (Interessanterweise gibst Du die Schritte diesmal gar nicht an! ;-)). Ich finde das Bild in seiner Vielschichtigkeit und Transparenz, mit seinen Spiegelungen und Zerteilungen sehr interessant … und vermutlich gibt es noch viel zu sagen, was bislang unentdeckt oder unerwähnt blieb.
da ist energie drin!! eine interessierte hektik! dein bild haelt mich einfach fest.. bin schon eine ganze weile hier!! chapeau dear friend!!!!!!!!! glg manfred
Lieber Gert, für den Fotografen waren die dort hängenden Bilder vielleicht weniger interessant als die Rauminszenierung und die Besucher. Immerhin darf man dort fotografieren, was zum Teil in wesentlich unbedeutenderen Galerien verboten ist.
Die Tragik eines Besuches einer solchen Ausstellung für einen nicht am Ort Wohnenden besteht scheinbar darin, dass er möglichst alle Bilder sehen will, damit aber die Gründlichkeiet auf der Strecke bleibt. Das fiel mir besonders bei den Ausstellungen zur DDR-Kunst auf, Thema "Ikarus". Aber da habe ich mir tatsächlich die Kateloge mitgenommen.
Die Atmosphäre des Raumes ist durch die spiegelnden Flächen besser erfasst als eine Aufnahme im Raum selbst; es ist einfach mehr Bewegung und Leben darin, lieber Eckhard. Einerseits die Statik der Bilder, andererseits die Dynamik der Personen-die bestrebt sind möglichst viel zu erfassen und zu begreifen. Und hierin gehen sie einen falschen Weg. Sind die Bildwerke wirklich meisterhaft und davon gehe ich aus in der Nationalgalerie, dann hat mal jemand gesagt, lieber 2-3 Bilder gründlich betrachten als möglichst viel und oberflächlich. Gründlichkeit ist aber nicht zeitgemäß. Ich zwinge mich dazu, weniger, aber besser zu sehen. Das Datum 17.6. muss man an diesem Ort nicht interpretieren.
Das Zitat von Karl Löwith gefällt mir:
"...inmitten der alles erschütternden Krisis den Standpunkt des freien Geistes zu wahren, um im Umtrieb einer illusionsbedürftigen Zeit wahnfrei auf sich selber stehen zu können."
Otto Hitzegrad 25/06/2013 9:07
Verdeutlicht und spiegelt unsere Zeit und unseren Geist wider.Gelungene Aufnahme!
LG oTTo
† werner weis 25/06/2013 0:03
der Raum wird hier zum Kunstwerk
"Kunst schafft Neues Echtes im Unechten"
so auch diese Deine Fotografie
E. W. R. 24/06/2013 23:01
Liebe Kerstin, es ist definitiv der rechte Fuß beim Teufel, der der Pferdefuß ist. Denn der war es auch bei Goebbels.Kerstin Stolzenburg 24/06/2013 22:14
Hmm ...
Vielleicht müsste man einmal die Experten befragen ... ;-)
Kerstin
E. W. R. 24/06/2013 21:12
Es kann ein Bocks- oder Pferdefuß sein oder es können zwei sein. ;-) Wohl öfter rechts, wenn's einer ist, aber auch links. ;-);-)Kerstin Stolzenburg 24/06/2013 19:42
Dem Teufel wird es bei uns vermutlich bald langweilig werden ... bei all den Teufeleien, die die Menschen selber betreiben ... und er ist doch eigentlich auch schon ein Auslaufmodell! ;-))Weißt Du eigentlich, welcher Fuß der Pferde- bzw. Geißenhuf bzw. die Vogelkralle usw. (je nach Darstellung) war? Der linke oder der rechte?
;-)
Kerstin
E. W. R. 24/06/2013 18:40
Bei Dir war der Teufel ja auch nicht so leicht zu finden. ;-)E. W. R. 24/06/2013 14:49
Liebe Kerstin, danke! Ich äußere mich etwas später ausführlicher. Die Bearbeitung besteht im wesentlichen aus dem Einsatz des Facettenfilters dreifach senkrecht symmetrisch, aus einer Gradationserhöhung und aus einer Erhöhung der Luminanz. Vor Ort waren ja bereits facettierende Glaselemente mit X-Strukturen aufgestellt.Kerstin Stolzenburg 24/06/2013 14:15
Lieber Eckhard,die Ereignisse des 17. Juni 1953 kenne ich nicht aus eigenem Erleben und könnte deshalb auch nur mein angelesenes, gehörtes bzw. im Fernsehen erfahrenes Wissen darüber zum Bild beitragen. Inhaltlich dürften die Dinge allerdings bekannt sein, so dass ich hier den Versuch eines historischen Überblicks, der meinerseits zudem ja sowieso nur laienhaft-oberflächlich ausfallen würde, gar nicht erst wagen werde. Das können Andere besser. ;-)
http://www.bpb.de/geschichte/deutsche-einheit/152588/der-aufstand-des-17-juni-1953
http://www.bpb.de/politik/hintergrund-aktuell/163193/60-jahrestag-17-juni-1953
http://www.17juni53.de/home/index.html
Interessant fand ich jedoch, dass, wie ein Mitarbeiter am Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam ausführte, "Der 17. Juni 1953 am Anfang einer Kette von Volksaufständen im Ostblock [stand], 1956 in Ungarn dann, 1968 in der Tschechoslowakei und 1980/81 dann in Polen. Es gab einen Lernprozess bei all diesen Aufständen: Gewaltanwendung auch vonseiten der Demonstranten hat keinen Sinn, sondern führt zur Gegengewalt. In Polen führte das dann zur Gründung von Solidarnosc. Und wenn man von einem Erbe von 1953 sprechen kann, dann sicher in dem Sinne, dass sich diese Lehre auch 1989 durchsetzte und die DDR-Opposition aus 1953 Friedfertigkeit gelernt hatte. Und diese Friedfertigkeit war eine der wichtigsten Voraussetzungen dann für den Erfolg der Herbstrevolution in der DDR."
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/kalenderblatt/2140416/
Ausgehend von einer Art ‚nationaler Galerie‘ im Jahre 1953, in der sich, im übertragenen Sinne sozusagen, eine Menge Gegenwartsbilder angesammelt hatten, die allesamt Zündstoff in sich trugen, in denen es zu schwelen und zu funken begann, die aber letztlich doch alle noch facettiert blieben, wie deine Aufnahme, und sich nicht zu einem einheitlichen revolutionären Großbrand vereinten, entwickelte sich mit der Zeit also auch eine internationale Erprobung der Möglichkeiten, eine Reflexion und eine Übertragung auf andere, staatenspezifische Bildwerke.
Damit werden die Betrachtungen auch nicht mehr nur auf unser eigenes Vaterland mit seiner Differenziertheit, mit seinen historischen Brüchen und Versatzstücken
und mit seinem heutigen Föderalismusprinzip reduziert, sondern nehmen ganz Europa in den Fokus, und damit nicht nur die einzelnen Staaten vor dreißig, vierzig, fünfzig Jahren, sondern auch die Gemeinschaft ‚Europa‘ der Gegenwart. Auch hier prägt ein Wechselspiel aus Licht und Schatten, Klarem und Verborgenen, Verwischtem und Spiegelndem das nach außen hin sichtbare Bild, auch hier bestehen Diskrepanzen zwischen dem, was man sich vorstellt, was man miteinander zu erreichen hofft
, zwischen Erfolgen und Vorteilen, aber auch Falscheinschätzungen und Fehlentwicklungen, und dem, was wenige Machtbesessene, Gierige, nur auf das eigene Fortkommen Bedachte zulassen oder daraus machen.
Ein einheitliches Bild abzugeben, darf natürlich nicht gleichbedeutend sein mit absoluter Gleichmacherei, gleicher Ausrichtung, gleicher Erscheinung (vielleicht sogar nur, weil Sparmaßnahmen dazu zwingen); die Eigen- und Besonderheiten der einzelnen ‚Nationalgalerien‘ müssen auch unter einem großen Dach erhalten bleiben, um rascher reagieren zu können und um die Vielseitigkeit zu betonen, damit Erfahrungen nicht verlorengehen und die Wurzeln nicht verkümmern, damit in manchen Bereichen keine Verarmung eintritt und im Gegenzug an anderer Stelle das Zuviel nicht mehr beherrscht werden kann usw..
Das Beispiel lässt sich wiederum auf ganz unterschiedliche Bereiche anwenden, ob das nun diverse Kunsthäuser sind oder Universitätsfakultäten, Landeseinrichtungen, Buchverlage oder nur kleine Gemeinschaftspraxen … oder gar das genormte Leben der Gemeinschaft bzw. des Einzelnen an sich.
Wenn man sich einmal umschaut, hat man ja nicht selten den Eindruck, dass auch Menschen sich ohne Not und recht bereitwillig gleichrichten lassen, sei das in der Bekleidung, der Frisur und/oder der Haarfarbe, in dem, was sie lesen, sehen, hören, essen … wissen/nicht wissen … wo sie einkaufen, welche Handy-Marke angesagt ist, in welcher Form man sich in Netzwerken trifft, welche Sprache man spricht, was man unbedingt braucht, was man denkt …
In der Form lässt sich die Masse gewiss leichter lenken (und jetzt auch wunderbar ausspionieren … aber auch das ist vielen bereits gleichgültig …
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/internet-der-glaeserne-mensch-12214568.html )
… ein Thema, das an anderer Stelle in der fc auch schon diskutiert wurde. Dass dadurch Individualität verlorengehen kann und sich auch Formen von Verdummung und Intoleranz entwickeln, liegt auf der Hand und hat ja auch in der Geschichte bekanntermaßen bereits zu problematischen Entwicklungen geführt.
Bei jeder Entwicklung und allem Fortschritt ist – wie bekannt und zu erwarten – auch immer der Herr mit dem Hinkefuß anwesend.
So auch in deinem Bild, … okay, hier mal getarnt als Frauenfigur mit moderner orthopädischer Schiene; aber das ist für ihn ja eine kleine Mühe. ;-)) Nur erkennen muss man ihn; zumindest sollte man die Möglichkeit seiner Anwesenheit und seiner Einflussnahme im Auge behalten. Oder haben wir alle längst einen Pakt mit ihm geschlossen und dulden seine Präsenz?
Und so ein bisschen Apokalypse brächte ja auch Spannung ins Leben, wo doch alles nur ein Spiel, ein großer, unendlicher Spaß zu sein scheint. Immer dieses Nachdenken; das ist doch lästig! Wie soll das mit dem ‚Überlegen‘ denn auch funktionieren bei abendfüllenden Formaten, wie dem Froschquaken? Das ist doch gerade da nicht erwünscht. Und (s)eine Meinung kann man sich einfach in der BILDungszeitung abholen. Essen gibt es fertig bei Liefer…. & Co.; da braucht dann auch die Mudda nicht mehr kochen. Ist sonst noch etwas wichtig? ;-) … So kommt man ja auch ganz bequem durch das Leben … nur, wenn es ernst wird, dann droht das große Scheitern! Dann zeigt sich, wie belastbar die Basis ist, die man sich geschaffen hat, wie tragfähig die Konzepte sind, die erdacht und erarbeitet wurden.
Wenn man an dieser Stelle dann den Artikel über Löwith liest, könnte man sich wieder einigermaßen beruhigen, denn hier kommen nicht dehn- und knetbare philosophisch-unverständliche Spitzfindigkeiten zur Sprache, sondern Auffassungen, die man hin und wieder selbst schon einmal gedacht hat, die man beinahe Lebensweisheiten nennen mag und mit denen man sich auseinandersetzen und identifizieren kann. Eine Balance zu finden und „inmitten der alles erschütternden Krisis den Standpunkt des freien Geistes zu wahren, um im Umtrieb einer illusionsbedürftigen Zeit wahnfrei auf sich selber stehen zu können", ist in jeder Lebenslage überaus ratsam.
Werde mir demnächst mal ein wenig Literatur aus der Feder des Herrn Löwith zum Lesen besorgen; der Bericht des DLF war jedenfalls als Lockmittel gut geeignet! Vielen Dank für den Link!
Da ich auch irgendwann schon einmal in der Nationalgalerie war, habe ich natürlich auch etwas von dort mitgebracht, was ich an dieser Stelle verlinken kann.
Das Gähnen bezieht sich natürlich nicht auf deine Aufnahme! Die könnte man durchaus mit Lob bedenken, wobei mir auch die zurückhaltende Bearbeitung ganz gut gefällt (Interessanterweise gibst Du die Schritte diesmal gar nicht an! ;-)). Ich finde das Bild in seiner Vielschichtigkeit und Transparenz, mit seinen Spiegelungen und Zerteilungen sehr interessant … und vermutlich gibt es noch viel zu sagen, was bislang unentdeckt oder unerwähnt blieb.
Kerstin
E. W. R. 23/06/2013 23:08
Help! ;-)))Andreas Denhoff 23/06/2013 22:24
Verwirrend, Künstlerisch, Hintergründig, ein echter Meineke!!!LG Andreas
E. W. R. 23/06/2013 15:27
Lieber Manfred, hoffentlich war die innere Hektik so groß wie die äußere.manfred.art 22/06/2013 16:59
da ist energie drin!! eine interessierte hektik! dein bild haelt mich einfach fest.. bin schon eine ganze weile hier!! chapeau dear friend!!!!!!!!! glg manfredE. W. R. 21/06/2013 10:31
Lieber Gert, für den Fotografen waren die dort hängenden Bilder vielleicht weniger interessant als die Rauminszenierung und die Besucher. Immerhin darf man dort fotografieren, was zum Teil in wesentlich unbedeutenderen Galerien verboten ist.Die Tragik eines Besuches einer solchen Ausstellung für einen nicht am Ort Wohnenden besteht scheinbar darin, dass er möglichst alle Bilder sehen will, damit aber die Gründlichkeiet auf der Strecke bleibt. Das fiel mir besonders bei den Ausstellungen zur DDR-Kunst auf, Thema "Ikarus". Aber da habe ich mir tatsächlich die Kateloge mitgenommen.
Zum 20. Juli ist auch ein Beitrag geplant.
Gert Rehn 21/06/2013 10:21
Die Atmosphäre des Raumes ist durch die spiegelnden Flächen besser erfasst als eine Aufnahme im Raum selbst; es ist einfach mehr Bewegung und Leben darin, lieber Eckhard. Einerseits die Statik der Bilder, andererseits die Dynamik der Personen-die bestrebt sind möglichst viel zu erfassen und zu begreifen. Und hierin gehen sie einen falschen Weg. Sind die Bildwerke wirklich meisterhaft und davon gehe ich aus in der Nationalgalerie, dann hat mal jemand gesagt, lieber 2-3 Bilder gründlich betrachten als möglichst viel und oberflächlich. Gründlichkeit ist aber nicht zeitgemäß. Ich zwinge mich dazu, weniger, aber besser zu sehen. Das Datum 17.6. muss man an diesem Ort nicht interpretieren.Das Zitat von Karl Löwith gefällt mir:
"...inmitten der alles erschütternden Krisis den Standpunkt des freien Geistes zu wahren, um im Umtrieb einer illusionsbedürftigen Zeit wahnfrei auf sich selber stehen zu können."
HG Gert