Lieber Neydhart, zuweilen geschieht es, dass eine Bilddiskussion sich in eine ganz andere Richtung entwickelt, als der Bildautor vermutet hatte; das ist hier und etwa auch da
zu beobachten. Das Bild und die Beigaben entfalten also eine Eigendynamik jenseits der Autorabsicht, und oft merkt man, was die Freunde interessiert und was ihnen weniger vor Augen ist. Nun muss ich freilich zugeben, dass zwar das Einstelldatum auf den Bezug zum Aufstand in der DDR vor 60 Jahren hinweist, aber ansonsten ich auch vielleicht selbst andere Wege bei der Interpretation gegangen wäre.
Was ist eigentlich eine Nationalgalerie, welche Werke hängen da, wer geht dorthin mit welcher Absicht? Was ist eigentlich eine Nation, welche Werte machen sie aus, und wer setzt sich wie für sie ein? Das Bild ist also eine Metonymie.
Lieber Eckhard,
die Welt ohne Menschen .....,
das ist wohl der Lauf unserer selbstbestimmten Geschichte .....,
eine Geschichte der gedankenlosen Plünderung
unseres Planeten, in Disharmonie mit uns und
der Natur.
Vielleicht schafft es ja der Mensch, sich eines
Tages von seinem Körper zu befreien und als
freies Geisteswesen über allem zu schweben .....
nur von Licht und kosmischer Energie gespeist.
Erste vielversprechende Selbstversuche gibt es
ja schon.
Dein Foto könnte sozusagen das Zwischensta-
dium symbolisieren; der Mensch, noch körperlich,
aber auch schon sich auflösend ......
Wie mag in diesem Zustand die gesellschaftlich-industrielle Produktion aussehen ?
Was wird da noch produziert und ist es dann
schon wieder im Einklang mit der Natur ???
Wie gestaltet ER in diesem Zustand seine Ge-
schichte ?
Bis dahin, lieber Eckhard, werde ich, ein mensch-
liches Wesen, auch Deine anregenden Fotos
betrachten und die immer wieder anregenden
Betrachtungen und Diskurse von Dir studieren
und mit Thomas Bernhards Goethe und Wittgen-
stein über "das Zweifelnde und das Nichtzweifeln-
de" philosophieren.
Danke für den Hinweis zu Löwith.
Herzlich, Neydhart
@ Jule: Liebe Jule, mit dem offenen Kunstbegriff habe ich stets meine Probleme gehabt, und vor allem mit Beuys. Aber all das ist besser als eine staatlich reglementierte Kunst, wie sie ja auch für die DDR typisch war.
@ Michael: Lieber Michael, Berlin braucht ja nicht eine lange Nacht der Museen, damit diese mal voll sind; das sind sie ja bereits bei Normalbetrieb oder dann, wenn das jeweilige „Event“ national besonders bekannt gemacht worden ist. Mir war der Name des Philosophen bisher auch bekannter als seine Philosophie; es scheint sich aber zu lohnen, sich einmal darum zu kümmern.
@ Stefan: Lieber Stefan, der Gedenktag an den Aufstand in der DDR sollte schon im Hintergrund stehen, und dieser Tag war ja auch lange nationaler Feiertag, wobei die „Nation“ die alte BRD war. Die Fülle in der Ausstellung war nicht durch die Nacht der Museen bedingt, sondern durch die nationale und internationale Berühmtheit des Künstlers, dessen Werke ausgestellt wurden. Das Thema des Dylan-Songs, das Alleinsein, bezieht sich hier auf die Position des von Löwith dargestellten Intellektuellen, der nichts hat, an das er sich halten kann.
@ Carsten: Lieber Carsten, gewiss ist der Fortschritt der technischen Entwicklung schwerlich zu stoppen. Die ethisch-gesellschaftliche Frage war in der jüngeren Zeit ja immer, was davon ethisch vertretbar ist. Wir können bereits jetzt mehr, als gut für uns ist; das wurde anhand der Kernenergietechnik, anhand der Nanotechnik wie auch anhand der Biotechnik diskutiert. Und die Gefährdungen sind nicht theoretisch, sondern real.
Die Spiegelungen und Lichteinfälle sind der Hit. Es ist aber auch der Hit wie viele Menschen sich die Kunst anschauen möchte. Und so viele Menschen und genau so viele Kunstmeinungen. Das ist das , was Kunst vielleicht erreichen möchte :-)
Lieber Eckhard, bin seit dem 17. Juni unterwegs ... und derzeit, mit Ausnahme des Smartphones, ohne Internetzugang.
Melde mich ausführlicher zum Bild, wenn ich zurück bin. ;-)
Ich zitiere's aktuell mal so:
der Mensch braucht die Natur;
aber die Natur braucht den Menschen nicht ... !
Von Karl Löwih wusste ich bisher nichts;
erstmal gegoogelt .
Die Menschen auf deiner Aufnahme
scheinen Teil dieser Performance zu sein:
wichtig auf- u. abschreitend,
wie nach einer festgelegten Choreographie ,
oder als Flashmob -' Event ' sich selbst
inszenierend .. ?
- fast wie zu diesen ' Nacht der Museen ' -
Highlights ...
( als in Berlin Wohnender
kann man sich das gerne ersparen .. ! )
und dann wäre immer noch die wichtige Frage unbeantwortet:
wer/ wie /was war zuerst da,
die Henne oder das Ei ... ?
E. W. R. 21/06/2013 0:18
Lieber Neydhart, zuweilen geschieht es, dass eine Bilddiskussion sich in eine ganz andere Richtung entwickelt, als der Bildautor vermutet hatte; das ist hier und etwa auch dazu beobachten. Das Bild und die Beigaben entfalten also eine Eigendynamik jenseits der Autorabsicht, und oft merkt man, was die Freunde interessiert und was ihnen weniger vor Augen ist. Nun muss ich freilich zugeben, dass zwar das Einstelldatum auf den Bezug zum Aufstand in der DDR vor 60 Jahren hinweist, aber ansonsten ich auch vielleicht selbst andere Wege bei der Interpretation gegangen wäre.
Was ist eigentlich eine Nationalgalerie, welche Werke hängen da, wer geht dorthin mit welcher Absicht? Was ist eigentlich eine Nation, welche Werte machen sie aus, und wer setzt sich wie für sie ein? Das Bild ist also eine Metonymie.
Neydhart von Gmunden 20/06/2013 21:46
Lieber Eckhard,die Welt ohne Menschen .....,
das ist wohl der Lauf unserer selbstbestimmten Geschichte .....,
eine Geschichte der gedankenlosen Plünderung
unseres Planeten, in Disharmonie mit uns und
der Natur.
Vielleicht schafft es ja der Mensch, sich eines
Tages von seinem Körper zu befreien und als
freies Geisteswesen über allem zu schweben .....
nur von Licht und kosmischer Energie gespeist.
Erste vielversprechende Selbstversuche gibt es
ja schon.
Dein Foto könnte sozusagen das Zwischensta-
dium symbolisieren; der Mensch, noch körperlich,
aber auch schon sich auflösend ......
Wie mag in diesem Zustand die gesellschaftlich-industrielle Produktion aussehen ?
Was wird da noch produziert und ist es dann
schon wieder im Einklang mit der Natur ???
Wie gestaltet ER in diesem Zustand seine Ge-
schichte ?
Bis dahin, lieber Eckhard, werde ich, ein mensch-
liches Wesen, auch Deine anregenden Fotos
betrachten und die immer wieder anregenden
Betrachtungen und Diskurse von Dir studieren
und mit Thomas Bernhards Goethe und Wittgen-
stein über "das Zweifelnde und das Nichtzweifeln-
de" philosophieren.
Danke für den Hinweis zu Löwith.
Herzlich, Neydhart
E. W. R. 19/06/2013 20:54
@ Jule: Liebe Jule, mit dem offenen Kunstbegriff habe ich stets meine Probleme gehabt, und vor allem mit Beuys. Aber all das ist besser als eine staatlich reglementierte Kunst, wie sie ja auch für die DDR typisch war.E. W. R. 19/06/2013 20:53
@ Michael: Lieber Michael, Berlin braucht ja nicht eine lange Nacht der Museen, damit diese mal voll sind; das sind sie ja bereits bei Normalbetrieb oder dann, wenn das jeweilige „Event“ national besonders bekannt gemacht worden ist. Mir war der Name des Philosophen bisher auch bekannter als seine Philosophie; es scheint sich aber zu lohnen, sich einmal darum zu kümmern.E. W. R. 19/06/2013 20:52
@ Klaus Dieter: Danke!E. W. R. 19/06/2013 20:52
@ Stefan: Lieber Stefan, der Gedenktag an den Aufstand in der DDR sollte schon im Hintergrund stehen, und dieser Tag war ja auch lange nationaler Feiertag, wobei die „Nation“ die alte BRD war. Die Fülle in der Ausstellung war nicht durch die Nacht der Museen bedingt, sondern durch die nationale und internationale Berühmtheit des Künstlers, dessen Werke ausgestellt wurden. Das Thema des Dylan-Songs, das Alleinsein, bezieht sich hier auf die Position des von Löwith dargestellten Intellektuellen, der nichts hat, an das er sich halten kann.E. W. R. 19/06/2013 20:51
@ Trude: Liebe Trude, leider hat man angesichts der geschilderten Probleme zu oft das Gefühl, dass man nur zuschauen kann, aber viel mehr nicht.E. W. R. 19/06/2013 20:50
@ Brigitte: Liebe Brigitte, danke! Die Wirklichkeit wird hier freilich durch mehrere rosarote Brillen gesehen.E. W. R. 19/06/2013 20:49
@ Carsten: Lieber Carsten, gewiss ist der Fortschritt der technischen Entwicklung schwerlich zu stoppen. Die ethisch-gesellschaftliche Frage war in der jüngeren Zeit ja immer, was davon ethisch vertretbar ist. Wir können bereits jetzt mehr, als gut für uns ist; das wurde anhand der Kernenergietechnik, anhand der Nanotechnik wie auch anhand der Biotechnik diskutiert. Und die Gefährdungen sind nicht theoretisch, sondern real.E. W. R. 19/06/2013 20:48
@ Klaus: Es waren sozusagen halbdurchlässige Spiegel, die man als Fotograf nur höchst selten vorfindet.jule43 19/06/2013 7:03
Die Spiegelungen und Lichteinfälle sind der Hit. Es ist aber auch der Hit wie viele Menschen sich die Kunst anschauen möchte. Und so viele Menschen und genau so viele Kunstmeinungen. Das ist das , was Kunst vielleicht erreichen möchte :-)LG Jule
Kerstin Stolzenburg 18/06/2013 20:47
Lieber Eckhard, bin seit dem 17. Juni unterwegs ... und derzeit, mit Ausnahme des Smartphones, ohne Internetzugang.Melde mich ausführlicher zum Bild, wenn ich zurück bin. ;-)
Kerstin
Michael Jo. 18/06/2013 17:26
@ wie Peter oben schon zusammenfasst !Ich zitiere's aktuell mal so:
der Mensch braucht die Natur;
aber die Natur braucht den Menschen nicht ... !
Von Karl Löwih wusste ich bisher nichts;
erstmal gegoogelt .
Die Menschen auf deiner Aufnahme
scheinen Teil dieser Performance zu sein:
wichtig auf- u. abschreitend,
wie nach einer festgelegten Choreographie ,
oder als Flashmob -' Event ' sich selbst
inszenierend .. ?
- fast wie zu diesen ' Nacht der Museen ' -
Highlights ...
( als in Berlin Wohnender
kann man sich das gerne ersparen .. ! )
und dann wäre immer noch die wichtige Frage unbeantwortet:
wer/ wie /was war zuerst da,
die Henne oder das Ei ... ?
Lb. Gruß, Michael