Ok ich denke das sollte genügen, neue Erkenntnisse sind kaum zu erwarten, die Positionen sind klar gemacht.
Schaut man ins Portfolie des Fotografen, so finden sich dort tolle Aufnahmen, bei vielen hat man das Gefühl der Fotograf agiert tatsächlich mit den Menschen, lässt sich als Fotograf erkennen.
Gehe ich also davon aus es war hier ebenso.
.
Was fühlen denn die Hauptpersonen nach deiner Meinung?
Lost in London??? (Wie der Fotograf uns suggeriert.)
Just in a hurry???
Wie du dich in die Hauptpersonen einfühlst hast du uns bisher auch nicht verraten.
Für mich vielleicht:
The early bird catches the worm?
.
@ Rafael Scheidle
Es fällt mir schwer, mich in die Hauptpersonen hineinzufühlen. Es kann ja sein, dass die das sogar gut finden...in Nachhinein. Das weiß man ja nicht. Aber darum kann es mMn in der Sache nicht gehen.
Was ich diskussionswürdig finde, setzt viel viel früher ein, noch bevor ein solches Bild gemacht wird. Nämlich folgende Überlegung im Kopf eines Fotografen: "Ich sehe eine Straßenszene mit Personen, die mich fotografisch reizen.
Ist es gegenüber diesen Personen fair und anständig, wenn sie vollformatig, persönlich erkennbar ohne ihr Wissen ablichte und ins Netz stelle, zumal wenn obendrein objektiv diskutabel ist, ob sie vorteilhaft getroffen wurden? Kann ich das verantworten? Und wie sieht die rechtliche Situation dazu aus? Darf ich das rein rechtlich überhaupt? Und natürlich cui bono...wem nützt es? Es nützt NUR MIR, dem Fotografen, den Abgebildeten bringt es zunächst mal gar nichts."
Beantworte ich mir als Fotograf diese Fragen, komme ich hoffentlich sehr schnell zu dem Schluss, dass ich ein respektloser Egoist bin, der ein eitles Eigeninteresse über das Persönlichkeitsrecht anderer Menschen stellt, wenn er ein solches Bild unbedingt der Welt zeigen m u s s .
Es kommt sicher darauf an und man kann das nicht pauschalisieren. Aber bei einem Portrait dieser Art wie oben, darf der Finger auch mal vom Auslöser bleiben. Zumindest vom Upload-Button.
Alle Argumente und Einwände sind diskussionswürdig schon allein weil sie da sind. Mich stört aber erheblich, dass kaum jemand imstande zu sein scheint, sich in die Hauptpersonen einzufühlen. Das ist schlicht ignorant.
Die Realität heißt hier also, es ist alles erlaubt, wenn wie in diesem Fall der Fotograf es nur gut und ausstellungswürdig findet!!?
Eine solche Realität gehörte allerdings zensiert!!!
In deiner Anmerkung zuvor findest du Rafaels Argumentation rechthaberisch.
Es sind genügend Einwände, die durchaus eine Basis haben, hier zur Sprache gekommen, doch es interessiert dich nicht - auch das ist Rechthaberei, doch die steht hier ja gar nicht zur Debatte.
Du fragst:
"Kann man es nicht aushalten, dass Menschen aussehen, wie sie aussehen?"
Es geht nicht darum ob x; y oder z es aushalten kann, es geht lediglich darum ob die zur Schau gestellte Person es aushalten kann und diese Frage kann dir nur diese spezielle Person beantworten. Ob die Darstellung mir persönlich gefällt oder nicht spielt also überhaupt keine Rolle.
Wohin ginge eine solche Entwicklung die Persönlichkeitsrechte anderer Menschen einfach zu akzeptieren, welche Konsequenzen hätte das?
Vielleicht führte das zu einem faireren Umgang miteinander, zu mehr Verständnis!
ich habe nirgendwo behauptet, dass dieses Foto mit 200mm aufgenommen wurde, sondern einige andere im Portfolio ;-) Da zeigt sich aber die grundsätzliche Herangehensweise. Und Bildsprache und Bildintentionen sind etwas, das man nur im Zusammenhang beurteilen kann.
Dass dieses Foto im Vorbeigehen aufgenommen wurde, wird ja wohl niemand bestreiten wollen. Und zwar perspektivisch SO, wie man das eben so macht als Streetfotograf, auch mit 23mm, entweder, ohne dass die "Portraitierten" das mitbekommen oder sich noch schnell abwenden, was hier ebenfalls nicht ganz auszuschließen wäre.
Es geht hier für mich nicht sowieso nicht um die Frage, ob das ein gutes oder schlechtes Bild ist. Sonst hätte ich mich ja wohl kaum enthalten ;-) Auch ein gutes Bild kann im seiner Gesamtheit betrachtet, Fragen aufwerfen, die es lohnt in einem Forum für Fotografie mal zu stellen.
Gerade weil die Streeofotografie so ein schwieriges Thema ist, ist es gelegentlich notwendig, Dinge mal anzusprechen, die mit dem Thema zu tun haben. Für mich sind solche Diskussionen die Fortsetzung über den großen letztjährigen Aufschrei. als die neue DSVGO in Kraft trat, und gerade im Bereich Stereofotografie deren Untergang hereingebetet wurde. Schon damals hat mich im Rahmen der Diskussion oft gestört, dass der Sinn und Zweck dieser VO gar nicht beachtet wurde, sondern lediglich alle gejammert hatten, dass sie wohl künftig keine Leute mehr ungefragt fotografieren und ins Netz stellen dürfen. Wie schlimm...
Ich bleibe insoweit dabei, dass diese Art der Steetfotografie, wie wir sie oben sehen und wie sie überwiegend im Portfolio gezeigt wird, im Jahr 2019 mit ganz anderen Maßstäben beurteilt werden muss als 1985. Dazu gehört, dass man zumindest darüber diskutieren muss, ob es noch zeitgemäß ist und den Aufgaben der dokumentarischen Fotografie entspricht, Bilder wie diese zu zeigen.
So nehme ich mir das Recht heraus, ein solches Bild - im Zusammenhang gesehen - nicht mehr einfach zu bejubeln, nur weil es für manche Betrachter losgelöst von den dargestellten Personen eine eigene Geschichte erzählt und fotografisch ordentlich oder gut gemacht ist.
Da ich selber nunmal sehr viel fotografiere - auch auf der Straße !!! - kann mir keiner mehr erzählen, dass es den meisten Menschen recht ist, als Doku-Vorlage für "eigene Geschichten" zu dienen. Da sind meine Erfahrungen, die ich beim Fotografieren und "ÜberdieSchulterschauen" anderer gemacht habe, ganz andere! Und das wird mir hier zu oft schön geredet.
Ich verteufele diese Form von Fotografie nicht, aber mich erstaunt so manche Replik, wenn man mal den heiligen Gral in Frage stellt.
Meine Enthaltung daher: denn für mich hat nach wie vor die Wahrung von Persönlichkeitsrechten auch unabhängig von seinen juristischen Konsequenzen etwas mit dem Menschenbild als solchem zu tun. Dass der Abwägungsprozess bei vielen Fotografen zu Ungunsten des Persönlichkeitsrechts und zu Gunsten des "guten Bildes" ausfällt, ist etwas, das man imho ansprechen sollte.
Ich fände es mal prima, wenn ein Fotograf sagen würde: "Ja, habe ich so gemacht. Die Leute wußten das nicht. Es ist mir auch völlig Jacke, ob sie einverstanden sind oder nicht. Ich mache das trotzdem für ein gutes Bild." Und dann wäre es doch ein feiner Charakterzug in diesem Fall mit erkennbarem Klarnamen, einem Bild von sich selbst oder einer vernünftigen Erreichbarkeit aufzutreten. Das würde einiges besser aussehen lassen.
Viele hingegen, die sich selbst hinter fadenscheinigsten Nicks verschanzen, haben keine Probleme damit, Unbeteiligte zu präsentieren. Dass mir das nicht behagt beim Betrachten der Bilder, ist meine Sache...aber ich spreche es trotzdem an ;-)
Ich könnte noch mehr Links finden mit Bildern aus UK, Irland, etc. Ich lese hier oft den Wunsch des Verbots, das Bild wird als Illegal bezeichnet. Also wünscht man sich hier etwas, das die Realität zensiert. Warum? Kann man es nicht aushalten, dass Menschen aussehen, wie sie aussehen? Nur noch schöne Menschen zeigen in ihnen vorteilhaft erscheinenden Posen? Wohin geht die Entwicklung dann? Welche Konsequenzen hat das?
.
Bruce Gilden portraitiert Menschen, er kennt ihre Namen, arbeitet mit diesen Menschen zusammen und hat vollkommen recht, wenn er schreibt "Schönheit ist überall."
Er führt die Menschen sicher nicht vor, stellt sie nicht bloß, vielmehr zeigt er sie mit ihrem Einverständnis, so wie sie sind.
Ist das mit Street gleichzusetzen? Ja klar - wir wissen nicht, ob die Frau mit Kind von diesem Foto weiß, ob sie weiß welche Rolle sie nun spielt, wie sie sich selbst auf dem Foto sehen würde, ob es ihr gefallen würde oder nicht.
Vielleicht wurde ihr das Foto gezeigt und sie sagte: 'ja das ist toll, zeig es nur herum'
Ja eben vielleicht - vielleicht aber auch nicht ;-)
Genau aber darum geht es in dieser Diskussion. Ist es im Zweifelsfall erlaubt zu veröffentlichen oder ist es doch besser es nicht zu tun?
Sicher kann man ins Bild rutschen und derartige Bilder dürfen gerne auch gezeigt werden, doch ich selbst wollte nicht ungefragt zum Hauptgegenstand(!) der Betrachtung in der breiten Öffentlichkeit gemacht werden. Selbst wenn ich als bunter Vogel über die Straßen flitzen wollte, so bin ich doch nicht vogelfrei.
Wenn ich hier schreibe so geht es weniger um das URTEIL, als um die Betrachtungsweise.
Auch gibt es Menschen, die sich z.B. aufgrund ihrer religiösen Überzeugungen nicht ablichten lassen wollen.
Es wird dennoch getan, es ist nicht illegal aber es ist respektlos und auch das ist kein URTEIL meinerseits, sondern meine ganz persönliche Überzeugung.
Raphael, Deine Argumentation nehme ich wahr als die Rechthaberische.
Allerdings ohne Basis, denn sieht sich die abgebildete Frau denn so, wie Du sagst?
Es gibt eine ähnliche Argumentation über Bilder einer Portraitausstellung von Bruce Gilden.
Ihm wurde vorgeworfen, die porträtierten Leute vorzuführen.
Tatsächlich sahen es die Porträtierten nicht so.
Es sind die ästhetischen Urteile, die Leute aussprechen, weil sie meinen sie wären in der Lage schön und hässlich bestimmen zu können.
Meinetwegen kannst Du Recht haben, aber welch tiefe Zensur wäre die Folge?
Auszug aus Verlinkung:
"Das Foto des Fotografen Eichhöfer zeigt eine Straßenszene, die unweit des Ausstellungsortes aufgenommen worden war. Im Mittelpunkt der Aufnahme steht die Klägerin des Verfahrens. Sie hält eine Handtasche in der einen, sowie eine Plastiktüte in der anderen Hand und überquert an einer Ampel die Straße. Sie trägt dabei ein Kleid mit Schlangenmuster und ihr Körper nimmt etwa ein Drittel des Bildes ein. Die Klägerin scheint zugleich in die Kamera zu blicken und ihr Gesicht ist gut erkennbar, auch wenn die Oberkante des Fotos auf Stirnhöhe endet. Das ausgestellte Street Photography Foto nahm die gesamte Fläche einer einzelnen Ausstellungstafel (120 x 140 cm) ein."
Was bedeutet das? Die Schadensersatzklage wurde zurückgewiesen, doch:
Recht gesprochen bekommen, bedeutet nicht zwangsläufig auch im Recht sein! Das entsprechende Foto konnte ich so denn auch nicht (mehr) im Netz finden.
.
.
Wie ich in meiner vorherigen Anmerkung schon schrieb: Zusehen ist auf dem Foto über uns keine Straßenszene, sondern ein Portait, Frau und Kind nehmen faktisch fast das gesamte Bild ein!
.
Rafael S. 08/09/2019 19:51 Commento di voto
@verocain: zusammengenommen habe ich genau das gesagt.† dannpet 08/09/2019 19:51 Commento di voto
Ok ich denke das sollte genügen, neue Erkenntnisse sind kaum zu erwarten, die Positionen sind klar gemacht.Schaut man ins Portfolie des Fotografen, so finden sich dort tolle Aufnahmen, bei vielen hat man das Gefühl der Fotograf agiert tatsächlich mit den Menschen, lässt sich als Fotograf erkennen.
Gehe ich also davon aus es war hier ebenso.
† dannpet 08/09/2019 19:51 Commento di voto
.Was fühlen denn die Hauptpersonen nach deiner Meinung?
Lost in London??? (Wie der Fotograf uns suggeriert.)
Just in a hurry???
Wie du dich in die Hauptpersonen einfühlst hast du uns bisher auch nicht verraten.
Für mich vielleicht:
The early bird catches the worm?
.
verocain 08/09/2019 19:51 Commento di voto
@ Rafael ScheidleEs fällt mir schwer, mich in die Hauptpersonen hineinzufühlen. Es kann ja sein, dass die das sogar gut finden...in Nachhinein. Das weiß man ja nicht. Aber darum kann es mMn in der Sache nicht gehen.
Was ich diskussionswürdig finde, setzt viel viel früher ein, noch bevor ein solches Bild gemacht wird. Nämlich folgende Überlegung im Kopf eines Fotografen: "Ich sehe eine Straßenszene mit Personen, die mich fotografisch reizen.
Ist es gegenüber diesen Personen fair und anständig, wenn sie vollformatig, persönlich erkennbar ohne ihr Wissen ablichte und ins Netz stelle, zumal wenn obendrein objektiv diskutabel ist, ob sie vorteilhaft getroffen wurden? Kann ich das verantworten? Und wie sieht die rechtliche Situation dazu aus? Darf ich das rein rechtlich überhaupt? Und natürlich cui bono...wem nützt es? Es nützt NUR MIR, dem Fotografen, den Abgebildeten bringt es zunächst mal gar nichts."
Beantworte ich mir als Fotograf diese Fragen, komme ich hoffentlich sehr schnell zu dem Schluss, dass ich ein respektloser Egoist bin, der ein eitles Eigeninteresse über das Persönlichkeitsrecht anderer Menschen stellt, wenn er ein solches Bild unbedingt der Welt zeigen m u s s .
Es kommt sicher darauf an und man kann das nicht pauschalisieren. Aber bei einem Portrait dieser Art wie oben, darf der Finger auch mal vom Auslöser bleiben. Zumindest vom Upload-Button.
Rafael S. 08/09/2019 19:51 Commento di voto
Alle Argumente und Einwände sind diskussionswürdig schon allein weil sie da sind. Mich stört aber erheblich, dass kaum jemand imstande zu sein scheint, sich in die Hauptpersonen einzufühlen. Das ist schlicht ignorant.† dannpet 08/09/2019 19:51 Commento di voto
@felexfoto01Die Realität heißt hier also, es ist alles erlaubt, wenn wie in diesem Fall der Fotograf es nur gut und ausstellungswürdig findet!!?
Eine solche Realität gehörte allerdings zensiert!!!
In deiner Anmerkung zuvor findest du Rafaels Argumentation rechthaberisch.
Es sind genügend Einwände, die durchaus eine Basis haben, hier zur Sprache gekommen, doch es interessiert dich nicht - auch das ist Rechthaberei, doch die steht hier ja gar nicht zur Debatte.
Du fragst:
"Kann man es nicht aushalten, dass Menschen aussehen, wie sie aussehen?"
Es geht nicht darum ob x; y oder z es aushalten kann, es geht lediglich darum ob die zur Schau gestellte Person es aushalten kann und diese Frage kann dir nur diese spezielle Person beantworten. Ob die Darstellung mir persönlich gefällt oder nicht spielt also überhaupt keine Rolle.
Wohin ginge eine solche Entwicklung die Persönlichkeitsrechte anderer Menschen einfach zu akzeptieren, welche Konsequenzen hätte das?
Vielleicht führte das zu einem faireren Umgang miteinander, zu mehr Verständnis!
... ...
verocain 08/09/2019 19:51 Commento di voto
@ kai Müller photography und andere....ich habe nirgendwo behauptet, dass dieses Foto mit 200mm aufgenommen wurde, sondern einige andere im Portfolio ;-) Da zeigt sich aber die grundsätzliche Herangehensweise. Und Bildsprache und Bildintentionen sind etwas, das man nur im Zusammenhang beurteilen kann.
Dass dieses Foto im Vorbeigehen aufgenommen wurde, wird ja wohl niemand bestreiten wollen. Und zwar perspektivisch SO, wie man das eben so macht als Streetfotograf, auch mit 23mm, entweder, ohne dass die "Portraitierten" das mitbekommen oder sich noch schnell abwenden, was hier ebenfalls nicht ganz auszuschließen wäre.
Es geht hier für mich nicht sowieso nicht um die Frage, ob das ein gutes oder schlechtes Bild ist. Sonst hätte ich mich ja wohl kaum enthalten ;-) Auch ein gutes Bild kann im seiner Gesamtheit betrachtet, Fragen aufwerfen, die es lohnt in einem Forum für Fotografie mal zu stellen.
Gerade weil die Streeofotografie so ein schwieriges Thema ist, ist es gelegentlich notwendig, Dinge mal anzusprechen, die mit dem Thema zu tun haben. Für mich sind solche Diskussionen die Fortsetzung über den großen letztjährigen Aufschrei. als die neue DSVGO in Kraft trat, und gerade im Bereich Stereofotografie deren Untergang hereingebetet wurde. Schon damals hat mich im Rahmen der Diskussion oft gestört, dass der Sinn und Zweck dieser VO gar nicht beachtet wurde, sondern lediglich alle gejammert hatten, dass sie wohl künftig keine Leute mehr ungefragt fotografieren und ins Netz stellen dürfen. Wie schlimm...
Ich bleibe insoweit dabei, dass diese Art der Steetfotografie, wie wir sie oben sehen und wie sie überwiegend im Portfolio gezeigt wird, im Jahr 2019 mit ganz anderen Maßstäben beurteilt werden muss als 1985. Dazu gehört, dass man zumindest darüber diskutieren muss, ob es noch zeitgemäß ist und den Aufgaben der dokumentarischen Fotografie entspricht, Bilder wie diese zu zeigen.
So nehme ich mir das Recht heraus, ein solches Bild - im Zusammenhang gesehen - nicht mehr einfach zu bejubeln, nur weil es für manche Betrachter losgelöst von den dargestellten Personen eine eigene Geschichte erzählt und fotografisch ordentlich oder gut gemacht ist.
Da ich selber nunmal sehr viel fotografiere - auch auf der Straße !!! - kann mir keiner mehr erzählen, dass es den meisten Menschen recht ist, als Doku-Vorlage für "eigene Geschichten" zu dienen. Da sind meine Erfahrungen, die ich beim Fotografieren und "ÜberdieSchulterschauen" anderer gemacht habe, ganz andere! Und das wird mir hier zu oft schön geredet.
Ich verteufele diese Form von Fotografie nicht, aber mich erstaunt so manche Replik, wenn man mal den heiligen Gral in Frage stellt.
Meine Enthaltung daher: denn für mich hat nach wie vor die Wahrung von Persönlichkeitsrechten auch unabhängig von seinen juristischen Konsequenzen etwas mit dem Menschenbild als solchem zu tun. Dass der Abwägungsprozess bei vielen Fotografen zu Ungunsten des Persönlichkeitsrechts und zu Gunsten des "guten Bildes" ausfällt, ist etwas, das man imho ansprechen sollte.
Ich fände es mal prima, wenn ein Fotograf sagen würde: "Ja, habe ich so gemacht. Die Leute wußten das nicht. Es ist mir auch völlig Jacke, ob sie einverstanden sind oder nicht. Ich mache das trotzdem für ein gutes Bild." Und dann wäre es doch ein feiner Charakterzug in diesem Fall mit erkennbarem Klarnamen, einem Bild von sich selbst oder einer vernünftigen Erreichbarkeit aufzutreten. Das würde einiges besser aussehen lassen.
Viele hingegen, die sich selbst hinter fadenscheinigsten Nicks verschanzen, haben keine Probleme damit, Unbeteiligte zu präsentieren. Dass mir das nicht behagt beim Betrachten der Bilder, ist meine Sache...aber ich spreche es trotzdem an ;-)
felixfoto01 08/09/2019 19:51 Commento di voto
Ich könnte noch mehr Links finden mit Bildern aus UK, Irland, etc. Ich lese hier oft den Wunsch des Verbots, das Bild wird als Illegal bezeichnet. Also wünscht man sich hier etwas, das die Realität zensiert. Warum? Kann man es nicht aushalten, dass Menschen aussehen, wie sie aussehen? Nur noch schöne Menschen zeigen in ihnen vorteilhaft erscheinenden Posen? Wohin geht die Entwicklung dann? Welche Konsequenzen hat das?† dannpet 08/09/2019 19:51 Commento di voto
.Bruce Gilden portraitiert Menschen, er kennt ihre Namen, arbeitet mit diesen Menschen zusammen und hat vollkommen recht, wenn er schreibt "Schönheit ist überall."
Er führt die Menschen sicher nicht vor, stellt sie nicht bloß, vielmehr zeigt er sie mit ihrem Einverständnis, so wie sie sind.
Ist das mit Street gleichzusetzen? Ja klar - wir wissen nicht, ob die Frau mit Kind von diesem Foto weiß, ob sie weiß welche Rolle sie nun spielt, wie sie sich selbst auf dem Foto sehen würde, ob es ihr gefallen würde oder nicht.
Vielleicht wurde ihr das Foto gezeigt und sie sagte: 'ja das ist toll, zeig es nur herum'
Ja eben vielleicht - vielleicht aber auch nicht ;-)
Genau aber darum geht es in dieser Diskussion. Ist es im Zweifelsfall erlaubt zu veröffentlichen oder ist es doch besser es nicht zu tun?
Sicher kann man ins Bild rutschen und derartige Bilder dürfen gerne auch gezeigt werden, doch ich selbst wollte nicht ungefragt zum Hauptgegenstand(!) der Betrachtung in der breiten Öffentlichkeit gemacht werden. Selbst wenn ich als bunter Vogel über die Straßen flitzen wollte, so bin ich doch nicht vogelfrei.
Wenn ich hier schreibe so geht es weniger um das URTEIL, als um die Betrachtungsweise.
Auch gibt es Menschen, die sich z.B. aufgrund ihrer religiösen Überzeugungen nicht ablichten lassen wollen.
Es wird dennoch getan, es ist nicht illegal aber es ist respektlos und auch das ist kein URTEIL meinerseits, sondern meine ganz persönliche Überzeugung.
Gruß Peter
felixfoto01 08/09/2019 19:51 Commento di voto
Raphael, Deine Argumentation nehme ich wahr als die Rechthaberische.Allerdings ohne Basis, denn sieht sich die abgebildete Frau denn so, wie Du sagst?
Es gibt eine ähnliche Argumentation über Bilder einer Portraitausstellung von Bruce Gilden.
Ihm wurde vorgeworfen, die porträtierten Leute vorzuführen.
Tatsächlich sahen es die Porträtierten nicht so.
Es sind die ästhetischen Urteile, die Leute aussprechen, weil sie meinen sie wären in der Lage schön und hässlich bestimmen zu können.
Meinetwegen kannst Du Recht haben, aber welch tiefe Zensur wäre die Folge?
Die Ausstellung/das Buch von Bruce Gilden heißt “Face”.
Hier ist ein Artikel darüber: https://www.dazeddigital.com/photography/article/25840/1/bruce-gilden-s-photography-redefines-beauty
† dannpet 08/09/2019 19:51 Commento di voto
zu felixfoto01...Auszug aus Verlinkung:
"Das Foto des Fotografen Eichhöfer zeigt eine Straßenszene, die unweit des Ausstellungsortes aufgenommen worden war. Im Mittelpunkt der Aufnahme steht die Klägerin des Verfahrens. Sie hält eine Handtasche in der einen, sowie eine Plastiktüte in der anderen Hand und überquert an einer Ampel die Straße. Sie trägt dabei ein Kleid mit Schlangenmuster und ihr Körper nimmt etwa ein Drittel des Bildes ein. Die Klägerin scheint zugleich in die Kamera zu blicken und ihr Gesicht ist gut erkennbar, auch wenn die Oberkante des Fotos auf Stirnhöhe endet. Das ausgestellte Street Photography Foto nahm die gesamte Fläche einer einzelnen Ausstellungstafel (120 x 140 cm) ein."
Was bedeutet das? Die Schadensersatzklage wurde zurückgewiesen, doch:
Recht gesprochen bekommen, bedeutet nicht zwangsläufig auch im Recht sein! Das entsprechende Foto konnte ich so denn auch nicht (mehr) im Netz finden.
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.
Wie ich in meiner vorherigen Anmerkung schon schrieb: Zusehen ist auf dem Foto über uns keine Straßenszene, sondern ein Portait, Frau und Kind nehmen faktisch fast das gesamte Bild ein!
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Bernd Tasler 08/09/2019 19:51 Commento di voto
ProRafael S. 08/09/2019 19:51 Commento di voto
Respekt und Empathie scheinen Fremdwörter zu sein. Hauptsache das Bild wirkt und ich habe Recht. Wen kümmern schon die Belange der Frau?Lucius Sombre 08/09/2019 19:51 Commento di voto
Profelixfoto01 08/09/2019 19:51 Commento di voto
Selbst wenn niemand gefragt wird, ist das Bild nicht illegal.https://www.rechtambild.de/2018/04/bundesverfassungsgericht-erkennt-street-photography-als-kunstform-an/