Der Vergleich mit einer Meerwelle durch @Matthias von Schramm finde ich sehr zutreffend, besonders weil ich das Bild nicht im wesentlichen als Landschaftbild empfinde, sondern als das, was der Titel schon andeutet:
(Das Licht) wirft Schatten auf etwas, was nur zufällig hier eine Landschaft ist.
Wir haben es mit Tageslicht zu tun, das relativ abgeschwächt wird durch einen Bereich, der von durch die Wolken eindringendem Sonnenlicht erhellt wird. Aber die Sonnenstrahlen werden verstreut, so dass nicht einmal hier mit klarem Schatten strukturiert wird. Der Autor spielt also mit dem, was vom vorhandenen Licht übrig bleibt, und damit erzeugt er eine Stimmung, die wichtiger ist als eine fototechnisch perfekte Aufnahme; und diese Stimmung teilt sich dem Betrachter auch mit. Von manchem mag diese Stimmung abgelehnt werden, so dass er das gesamte Bild nicht mag, und es entsprechend kritisch beurteilt.
Ich mag die Stimmung auch nicht so gern, aber mich beeindruckt die Kraft, die durch die Größe und Weite der Landschaft mit ihr einher geht.
Übertragbar ist das Bild zum Beispiel auf jemanden, der sich im dunklen Bereich einer Depression befindet, denn der empfindet das Licht, das in seinem Umfeld ja immer noch vorhanden ist, als blendend und nicht als aufhellend.
das bild hat den einen effekt, dass ich zuerst an eine meerwelle dachte und das dieser effekt bleibt. darauf habe ich mich dann innerlich bezogen und das reicht mir. es ist ein bild, über das ich nicht weiter nachdächte, es mir aber in den flur hängen würde.
Es ist nicht reiner Zufall, wenn mich hier nervt, das Kritiker die Kritik anderer Kritiker ständig kritisieren, statt sich auf die Kritik des Bildes zu beschränken, das hier zur Diskussion steht.
Bildaufbau und Motiv gefällt mir. Das Licht ist aber etwas zu diffus, so dass das Bild unscharf wirkt. Ich könnte mir vorstellen, dass eine Farbvariante besser wirken könnte.
Gruß
Loisl
Also, zuerst mal finde ich die Szene an sich sehr gelungen, das Bild verlockt sofort zum längeren Betrachten, und hat mir spontan ein ‚Ohh‘ entlockt, als ich es in der Vorschau gesehen habe. Das ist sicherlich ein Resultat des Kontrastes im Bild, man versucht im Licht und in den Schatten mehr zu entdecken. Die anschliessenden Punkte versuchen zu beantworten, ob ich das Bild in die Galerie wählen würde, und warum / warum nicht.
Bei der näheren Betrachtung entdecke ich einige Details, dir mir nicht so gut gefallen:
1. Das Bild ist leider nirgendwo richtig scharf. Da das Auge von unscharfen zu scharfen Bildbereichen wandert, ist es meiner Meinung etwas unbefriedigend, wenn man diese vergeblich sucht. Bei manchen Bildarten kann man darüber streiten, ob diese unbedingt vorhanden sein müssen. Aber ich stimme mit ‚monochrome‘ überein, für eine Landschaftsaufnahme wie diese sind sie unerlässlich. Vielleicht würde eine wenig nachschärfen das Problem schon beheben.
2. Bei der Nachbearbeitung ist am Berg im Vordergrund ein komischer heller Saum entstanden, der bei der Betrachtung etwas stört. Etwas mehr Zeichnung in dem im Prinzip sehr eindrucksvollen Berg würde dem Bild auch gut tun.
3. Generell bin ich großer Fan von Vignetten und abgedunkelten Bildrändern, hier hätte mir persönlich eine ovale Vignette besser gefallen als die vorhandene, sehr intensive Abdunkelung am unteren Bildrand. Die ovale Vignette gibt dem ganzen Bild einen Rahmen, vor allem auch oben links wo das Bild irgendwie sehr ‚offen‘ wirkt. Das ist aber vermutlich eine sehr persönliche Vorliebe :-). Ansonsten gefällt mir das helle, diffuse ‚Loch‘ oben links sehr gut, ich habe sofort angefangen zu überlegen, was da wohl hinter liegen könnte.
4. Das Bild endet für meinen Geschmack etwas zu nah am See. Vielleicht ließ sich das aber auch nicht verhindern, ich weiß nicht was da noch gekommen wäre. Aber ich finde, der See ist das verbindende Element zwischen dem hellen und den dunklen Bereich, zwischen links oben und rechts unten. Und das würde mehr zur Geltung kommen, wenn er nicht so direkt am Bildrand liegen würde.
Ich würde das Bild so also nicht in die Galerie wählen :-). Man kann argumentieren, dass es ja auch vielleicht nicht das Ziel des Fotografen/der Fotografin war das zu erreichen. Aber ich denke, wer sein Bild hier zur Diskussion stellt, hat hohe Ansprüche an seine Bilder.
Ich hätte mich hier wahrscheinlich auch für eine Schwarz-Weiß-Bearbeitung entschieden.
Trotzdem möchte ich das von monochrome Gesagte unterstreichen.
Das Bild erscheint mir nicht ausgewogen.
Zum einen hätte die Landschaft sicher einen spannenderen Bildausschnitt, sprich einen harmonischeren Bildaufbau hergegeben, zum anderen
liegt die Hauptschwäche des Bildes m- E. in der unausgewogenen Hell-Dunkel-Verteilung.
Ich weiß nicht ob es von diesem Bild eine RAW-Datei gibt oder ob Autor/in nur im JPEG gespeichert hat.
Bei der D-LUX 5 wird im Lieferumfang der Adobe Lightroom 3 mitgeliefert mit dem bezüglich der Hell-Dunkel-Verteilung im RAW sicher noch einiges zu retten gewesen wäre.
Jedenfalls empfinde ich die beabsichtigte Herausarbeitung der Strukturen weder im Licht noch im Dunkeln wirklich als gelungen.
Um im verwendeten Zitat zu bleiben, glänzt mir das Licht hier zu hell und das Dunkle ist mir zumindest im Vordergrund zu anwesend.
Die Aufnahme entstand 2013 auf der Insel Skye/Schottland. Das Wetter war wieder eine spannende Herausforderung. Es bot aber auch phänomenale Licht und Schattenschauspiele.
Ich habe mich für eine Schwarz-Weiss Ausarbeitung entschieden, da ich hoffe, auf diesem Wege Strukturen und vor allem Licht und Schatten in den Mittelpunkt der Arbeit zu stellen.
Das Motto: "In order for the light to shine so brightly, the darkness must be present." (F. Bacon)
elstp 15/01/2015 15:51
Der Vergleich mit einer Meerwelle durch @Matthias von Schramm finde ich sehr zutreffend, besonders weil ich das Bild nicht im wesentlichen als Landschaftbild empfinde, sondern als das, was der Titel schon andeutet:(Das Licht) wirft Schatten auf etwas, was nur zufällig hier eine Landschaft ist.
Wir haben es mit Tageslicht zu tun, das relativ abgeschwächt wird durch einen Bereich, der von durch die Wolken eindringendem Sonnenlicht erhellt wird. Aber die Sonnenstrahlen werden verstreut, so dass nicht einmal hier mit klarem Schatten strukturiert wird. Der Autor spielt also mit dem, was vom vorhandenen Licht übrig bleibt, und damit erzeugt er eine Stimmung, die wichtiger ist als eine fototechnisch perfekte Aufnahme; und diese Stimmung teilt sich dem Betrachter auch mit. Von manchem mag diese Stimmung abgelehnt werden, so dass er das gesamte Bild nicht mag, und es entsprechend kritisch beurteilt.
Ich mag die Stimmung auch nicht so gern, aber mich beeindruckt die Kraft, die durch die Größe und Weite der Landschaft mit ihr einher geht.
Übertragbar ist das Bild zum Beispiel auf jemanden, der sich im dunklen Bereich einer Depression befindet, denn der empfindet das Licht, das in seinem Umfeld ja immer noch vorhanden ist, als blendend und nicht als aufhellend.
Matthias von Schramm 15/01/2015 13:48
das bild hat den einen effekt, dass ich zuerst an eine meerwelle dachte und das dieser effekt bleibt. darauf habe ich mich dann innerlich bezogen und das reicht mir. es ist ein bild, über das ich nicht weiter nachdächte, es mir aber in den flur hängen würde.elevatorjwo 13/01/2015 14:49
Es ist nicht reiner Zufall, wenn mich hier nervt, das Kritiker die Kritik anderer Kritiker ständig kritisieren, statt sich auf die Kritik des Bildes zu beschränken, das hier zur Diskussion steht.picture-insider 13/01/2015 14:20
Bildaufbau und Motiv gefällt mir. Das Licht ist aber etwas zu diffus, so dass das Bild unscharf wirkt. Ich könnte mir vorstellen, dass eine Farbvariante besser wirken könnte.Gruß
Loisl
Flo Dismer 11/01/2015 18:30
Also, zuerst mal finde ich die Szene an sich sehr gelungen, das Bild verlockt sofort zum längeren Betrachten, und hat mir spontan ein ‚Ohh‘ entlockt, als ich es in der Vorschau gesehen habe. Das ist sicherlich ein Resultat des Kontrastes im Bild, man versucht im Licht und in den Schatten mehr zu entdecken. Die anschliessenden Punkte versuchen zu beantworten, ob ich das Bild in die Galerie wählen würde, und warum / warum nicht.Bei der näheren Betrachtung entdecke ich einige Details, dir mir nicht so gut gefallen:
1. Das Bild ist leider nirgendwo richtig scharf. Da das Auge von unscharfen zu scharfen Bildbereichen wandert, ist es meiner Meinung etwas unbefriedigend, wenn man diese vergeblich sucht. Bei manchen Bildarten kann man darüber streiten, ob diese unbedingt vorhanden sein müssen. Aber ich stimme mit ‚monochrome‘ überein, für eine Landschaftsaufnahme wie diese sind sie unerlässlich. Vielleicht würde eine wenig nachschärfen das Problem schon beheben.
2. Bei der Nachbearbeitung ist am Berg im Vordergrund ein komischer heller Saum entstanden, der bei der Betrachtung etwas stört. Etwas mehr Zeichnung in dem im Prinzip sehr eindrucksvollen Berg würde dem Bild auch gut tun.
3. Generell bin ich großer Fan von Vignetten und abgedunkelten Bildrändern, hier hätte mir persönlich eine ovale Vignette besser gefallen als die vorhandene, sehr intensive Abdunkelung am unteren Bildrand. Die ovale Vignette gibt dem ganzen Bild einen Rahmen, vor allem auch oben links wo das Bild irgendwie sehr ‚offen‘ wirkt. Das ist aber vermutlich eine sehr persönliche Vorliebe :-). Ansonsten gefällt mir das helle, diffuse ‚Loch‘ oben links sehr gut, ich habe sofort angefangen zu überlegen, was da wohl hinter liegen könnte.
4. Das Bild endet für meinen Geschmack etwas zu nah am See. Vielleicht ließ sich das aber auch nicht verhindern, ich weiß nicht was da noch gekommen wäre. Aber ich finde, der See ist das verbindende Element zwischen dem hellen und den dunklen Bereich, zwischen links oben und rechts unten. Und das würde mehr zur Geltung kommen, wenn er nicht so direkt am Bildrand liegen würde.
Ich würde das Bild so also nicht in die Galerie wählen :-). Man kann argumentieren, dass es ja auch vielleicht nicht das Ziel des Fotografen/der Fotografin war das zu erreichen. Aber ich denke, wer sein Bild hier zur Diskussion stellt, hat hohe Ansprüche an seine Bilder.
elevatorjwo 11/01/2015 17:53
Ich hätte mich hier wahrscheinlich auch für eine Schwarz-Weiß-Bearbeitung entschieden.Trotzdem möchte ich das von monochrome Gesagte unterstreichen.
Das Bild erscheint mir nicht ausgewogen.
Zum einen hätte die Landschaft sicher einen spannenderen Bildausschnitt, sprich einen harmonischeren Bildaufbau hergegeben, zum anderen
liegt die Hauptschwäche des Bildes m- E. in der unausgewogenen Hell-Dunkel-Verteilung.
Ich weiß nicht ob es von diesem Bild eine RAW-Datei gibt oder ob Autor/in nur im JPEG gespeichert hat.
Bei der D-LUX 5 wird im Lieferumfang der Adobe Lightroom 3 mitgeliefert mit dem bezüglich der Hell-Dunkel-Verteilung im RAW sicher noch einiges zu retten gewesen wäre.
Jedenfalls empfinde ich die beabsichtigte Herausarbeitung der Strukturen weder im Licht noch im Dunkeln wirklich als gelungen.
Um im verwendeten Zitat zu bleiben, glänzt mir das Licht hier zu hell und das Dunkle ist mir zumindest im Vordergrund zu anwesend.
Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 09/01/2015 17:12
Der Fotograf schreibt:Die Aufnahme entstand 2013 auf der Insel Skye/Schottland. Das Wetter war wieder eine spannende Herausforderung. Es bot aber auch phänomenale Licht und Schattenschauspiele.
Ich habe mich für eine Schwarz-Weiss Ausarbeitung entschieden, da ich hoffe, auf diesem Wege Strukturen und vor allem Licht und Schatten in den Mittelpunkt der Arbeit zu stellen.
Das Motto: "In order for the light to shine so brightly, the darkness must be present." (F. Bacon)