@ KD: Lieber KD, den Ist-Zustand beschreibst Du hinreißend genau, und dem ist auch nichts hinzuzufügen. Die Frage ist aber, ob uns Normalusern eigentlich die Möglichkeiten eingeräumt werden sollen, selbstbestimmt über unsere Daten verfügen zu können, oder ob es da die mehr oder weniger unausgesprochene Tendenz gibt, die Industrie machen zu lassen und die staatlichen Informationsdienste ebenso. Sollte nicht die Legislative und die Exekutive eigentlich für die Interessen der Bürger da sein? Aber hast Du das Gefühl, dass auf diesen beiden Ebenen eine nennenswerte Kompetenz in dieser Frage vorhanden ist und ein starkes Interesse, den Bürgern Instrumente gegen die Ausbeutung ihrer Daten in die Hand zu geben? HG, E.
Ach ja das passt für mich zum heutigen Tag gehe ja auch als Künstler :-)
Aber okay bunter und nicht so wie hier das sieht doch ein bisschen aus wie von der Taube bekleckert .
Und was hat sie um sich herum ??
Einen magischen Kreis
Lieber Eckhard, wie nun auch immer diese Stufe der universellen „Verdrahtung“, in die wir da ganz offensichtlich bereits hineingespült werden („Vernetzung“ trifft´s wohl besser, da nicht nur an Draht gebunden) benannt wird – es bleibt eine offene Frage, ob der Nutzen oder die Gefahr größer ist. Nun sind derart dynamische Entwicklungen ohnehin nicht aufzuhalten, und das sollte auch nicht die Option sein. Dennoch fragt man sich, ob die kulturelle Kybernetik hier die richtigen Regelungsmechanismen finden wird, um einen akzeptablen Weg einzuschlagen. Wir sind doch schon heute nicht mehr in der Lage, alle Einstellungsmöglichkeiten in Browsern, Smartphones, Software, Cloud-Diensten, sozialen Netzwerken, Navis, zunehmend auch in Smart-TVs usw, usw zu überblicken, um unsere gewünschten und ungewünschten Spuren überblicken oder gar steuern zu können. Geschweige, dass wir in der Lage sind, die Datenschutzregeln der genutzten Dienstleister in Einzelheiten vollständig zu verstehen und deren Schlupflöcher zu erkennen. Vom möglichen (bis wahrscheinlichen) Missbrauch staatlicher, krimineller oder auch nur „spaßhafter“ Instanzen ganz zu schweigen.
In diesem Umfeld vergeht mir oft die Freude an den faszinierenden Möglichkeiten, die z.B. durch Sprachsteuerung, Onlinespeicherung, Nutzung von Onlineprogrammen, Ortungsdiensten und, und, und geboten werden. Es geht gar nicht darum, ob wir etwas zu verbergen haben, aber wer würde schön sein Privatleben auf einem städtischen Markplatz hinausposaunen – doch im Netz herrscht eine derart naive Unbefangenheit mit den eigenen Daten selbst da, wo Missbrauchsmöglichkeiten augenfällig sind. Vielleicht stehen wir ja schon alle digital in Unterhosen da, aber manche wollen ja auch diese noch ausziehen – und auch noch die Socken!
Wird es einen Regelungsmechanismus geben, der geeignet ist meine Identität mit wenigen überschaubaren Klicks in dem Umfang zu schützen, der meinem Bedürfnis entspricht? Kommen Gesetze, Selbstverpflichtungen von Anbietern, Netzüberwachungsinstanzen gegen die Kreativität der bösen Buben aus --- äh, kaum zu glauben!!! Also müssen wir weiterhin mit dem ungewiss Gewissen leben oder viel Zeit und Brain verwenden, um wenigstens die Hose anzubehalten. :-((
Lieber Stefan, da die Künstlerin - wenn es denn die genannte Performance war und nicht der nachfolgende "Wasserkocher", der Performance keinen Titel gegeben hat, sind die Gedanken für alle Assoziationen frei. Der Draht geht übrigens nicht in die junge Dame hinein, das hat der Fotograft nur suggestiv so festgehalten. ;-) HG, E.
Das nenne ich einmal "Performance" ;-) war ich wohl nicht zum richtigen Zeitpunkt dort...
Den Titel hast Du gut gewählt (so wie die Menschheit aktuell verdrahtet ist...), wenngleich es auch interessant wäre zu erfahren, was uns die Künstlerin tatsächlich sagen wollte. Vielleicht geht es ihr aber auch um eine Spirale, die abwärts geht - ob das nun wieder gut oder schlecht ist, lässt sich auch sicher intensivste diskutieren.
@ Almut: Liebe Almut, die Menschen aus der wired-Existenz herauszuholen, ist ja tatsächlich bei vielen bereits nötig; die betreffende Krankheit, also die Computerabhängigkeit, ist bereits ein manifestes Syndrom. Abgesehen von diesem Fall hast Du gewiss recht; man kann das Ganze auch als Sinnbild für jede Art „verdrahteter“ Existenz sehen. HG, E.
@ KD: Lieber KD, natürlich kann bei einem Werk ohne Titel niemand wissen, in welche Richtung die Künstlerin gedacht hat. Das aber wiederum lässt einem auch die Freiheit, zu denken, was man will. Und ich wollte das Bild halt mit Darwin verbinden und mit der Frage, inwieweit der heutige Mensch in psychischer Hinsicht aus der natürlichen Existenz und der sozusagen vorkybernetischen kulturellen Existenz nunmehr dabei ist, in eine sozusagen dritte Stufe einzutreten, eben die kybernetische kulturelle Existenz, in der jeder jederzeit mit allen verbunden ist, aber auch die Gefahr besteht, dass die Falschen jederzeit alles über einen wissen können. Danke aber auf jeden Fall für das Wort zum Freitag; es ist gut, dass man das Ganze auch positiv sehen kann. HG, E.
Mal ganz abgesehen von tiefgründigen Gedanken ist das für mich eine äußerst beeindruckende Form von Kunst.
Dieses ruhige Abwarten und Stillstehen der jungen Frau, Ausharren, bis der "Funke erloschen" ist,
ist für mich schon beeindruckend und eigentlich möchte man sie da raus holen und sagen, "beweg dich", "nimm dein Leben in die Hand" bevor es zu spät ist ....
Von dir wieder ein toller Foto-Beitrag zum Nachdenken und einfach großartig betitelt.
LG.Almut
Was will uns die Künstlerin sagen? Will sie überhaupt etwas sagen? Und wenn ja, was kommt dabei heraus, wenn sie es nicht sagt und jeder etwas anderes denkt - etwas, was sie gar nicht sagen will?! Darwin sehe ich da z.B. nicht so plötzlich. Oder denkst Du dabei an ein Gefangen sein in einer Denksprirale wie sie die menschliche Wissenschaft hatte, bevor Darwin diese Spirale mit seinen Erkenntnissen quasi wie eine abbrennende Kerze auflöste? Ein interessanter Ansatz.
Das traurige Gesicht der Künstlerin lässt naheliegend nach Deutungen im negativen oder schmerzlichen Bereich suchen. Aber ich suche mir mal eine positive Deutung aus und sage: Auch wenn Du von heißen Problemen umwickelt bist und glaubst, aus dem Schlamassel nicht heraus zu kommen – das Feuer verzehrt seine Nahrung allein! Du bist zwar hinterher ein bisschen verstaubt oder bekleckert, aber wenn Du das Ganze nicht zu dicht an Dich herankommen lässt erledigt es sich von ganz allein! Das war mein Wort zum Freitag, lieber Eckhard ;-)
E. W. R. 16/02/2015 22:00
@ KD: Lieber KD, den Ist-Zustand beschreibst Du hinreißend genau, und dem ist auch nichts hinzuzufügen. Die Frage ist aber, ob uns Normalusern eigentlich die Möglichkeiten eingeräumt werden sollen, selbstbestimmt über unsere Daten verfügen zu können, oder ob es da die mehr oder weniger unausgesprochene Tendenz gibt, die Industrie machen zu lassen und die staatlichen Informationsdienste ebenso. Sollte nicht die Legislative und die Exekutive eigentlich für die Interessen der Bürger da sein? Aber hast Du das Gefühl, dass auf diesen beiden Ebenen eine nennenswerte Kompetenz in dieser Frage vorhanden ist und ein starkes Interesse, den Bürgern Instrumente gegen die Ausbeutung ihrer Daten in die Hand zu geben? HG, E.jule43 16/02/2015 7:02
Ach ja das passt für mich zum heutigen Tag gehe ja auch als Künstler :-)Aber okay bunter und nicht so wie hier das sieht doch ein bisschen aus wie von der Taube bekleckert .
Und was hat sie um sich herum ??
Einen magischen Kreis
LG JUle
Otto Hitzegrad 3 16/02/2015 6:16
Kunst kommt von Können, können uns Künstler sagen, was sie wollen?LG oTTo
Karl-Dieter Frost 15/02/2015 20:57
Lieber Eckhard, wie nun auch immer diese Stufe der universellen „Verdrahtung“, in die wir da ganz offensichtlich bereits hineingespült werden („Vernetzung“ trifft´s wohl besser, da nicht nur an Draht gebunden) benannt wird – es bleibt eine offene Frage, ob der Nutzen oder die Gefahr größer ist. Nun sind derart dynamische Entwicklungen ohnehin nicht aufzuhalten, und das sollte auch nicht die Option sein. Dennoch fragt man sich, ob die kulturelle Kybernetik hier die richtigen Regelungsmechanismen finden wird, um einen akzeptablen Weg einzuschlagen. Wir sind doch schon heute nicht mehr in der Lage, alle Einstellungsmöglichkeiten in Browsern, Smartphones, Software, Cloud-Diensten, sozialen Netzwerken, Navis, zunehmend auch in Smart-TVs usw, usw zu überblicken, um unsere gewünschten und ungewünschten Spuren überblicken oder gar steuern zu können. Geschweige, dass wir in der Lage sind, die Datenschutzregeln der genutzten Dienstleister in Einzelheiten vollständig zu verstehen und deren Schlupflöcher zu erkennen. Vom möglichen (bis wahrscheinlichen) Missbrauch staatlicher, krimineller oder auch nur „spaßhafter“ Instanzen ganz zu schweigen.In diesem Umfeld vergeht mir oft die Freude an den faszinierenden Möglichkeiten, die z.B. durch Sprachsteuerung, Onlinespeicherung, Nutzung von Onlineprogrammen, Ortungsdiensten und, und, und geboten werden. Es geht gar nicht darum, ob wir etwas zu verbergen haben, aber wer würde schön sein Privatleben auf einem städtischen Markplatz hinausposaunen – doch im Netz herrscht eine derart naive Unbefangenheit mit den eigenen Daten selbst da, wo Missbrauchsmöglichkeiten augenfällig sind. Vielleicht stehen wir ja schon alle digital in Unterhosen da, aber manche wollen ja auch diese noch ausziehen – und auch noch die Socken!
Wird es einen Regelungsmechanismus geben, der geeignet ist meine Identität mit wenigen überschaubaren Klicks in dem Umfang zu schützen, der meinem Bedürfnis entspricht? Kommen Gesetze, Selbstverpflichtungen von Anbietern, Netzüberwachungsinstanzen gegen die Kreativität der bösen Buben aus --- äh, kaum zu glauben!!! Also müssen wir weiterhin mit dem ungewiss Gewissen leben oder viel Zeit und Brain verwenden, um wenigstens die Hose anzubehalten. :-((
LG KD
E. W. R. 15/02/2015 11:54
Lieber Stefan, da die Künstlerin - wenn es denn die genannte Performance war und nicht der nachfolgende "Wasserkocher", der Performance keinen Titel gegeben hat, sind die Gedanken für alle Assoziationen frei. Der Draht geht übrigens nicht in die junge Dame hinein, das hat der Fotograft nur suggestiv so festgehalten. ;-) HG, E.Stefan Adam 15/02/2015 11:51
Das nenne ich einmal "Performance" ;-) war ich wohl nicht zum richtigen Zeitpunkt dort...Den Titel hast Du gut gewählt (so wie die Menschheit aktuell verdrahtet ist...), wenngleich es auch interessant wäre zu erfahren, was uns die Künstlerin tatsächlich sagen wollte. Vielleicht geht es ihr aber auch um eine Spirale, die abwärts geht - ob das nun wieder gut oder schlecht ist, lässt sich auch sicher intensivste diskutieren.
Viele Grüße
Stefan
E. W. R. 14/02/2015 17:37
Die Frage wird sein, wie dermaleinst der Gedenktag dafür heißen wird. ;-) HG, E.Karl-Dieter Frost 14/02/2015 17:34
Lieber Eckhard, das ist ein reizvoller Ansatz über den ich noch einmal nachdenken werde. LG KDE. W. R. 14/02/2015 17:33
@ Almut: Liebe Almut, die Menschen aus der wired-Existenz herauszuholen, ist ja tatsächlich bei vielen bereits nötig; die betreffende Krankheit, also die Computerabhängigkeit, ist bereits ein manifestes Syndrom. Abgesehen von diesem Fall hast Du gewiss recht; man kann das Ganze auch als Sinnbild für jede Art „verdrahteter“ Existenz sehen. HG, E.E. W. R. 14/02/2015 14:55
@ KD: Lieber KD, natürlich kann bei einem Werk ohne Titel niemand wissen, in welche Richtung die Künstlerin gedacht hat. Das aber wiederum lässt einem auch die Freiheit, zu denken, was man will. Und ich wollte das Bild halt mit Darwin verbinden und mit der Frage, inwieweit der heutige Mensch in psychischer Hinsicht aus der natürlichen Existenz und der sozusagen vorkybernetischen kulturellen Existenz nunmehr dabei ist, in eine sozusagen dritte Stufe einzutreten, eben die kybernetische kulturelle Existenz, in der jeder jederzeit mit allen verbunden ist, aber auch die Gefahr besteht, dass die Falschen jederzeit alles über einen wissen können. Danke aber auf jeden Fall für das Wort zum Freitag; es ist gut, dass man das Ganze auch positiv sehen kann. HG, E.Almhütte 14/02/2015 10:55
Mal ganz abgesehen von tiefgründigen Gedanken ist das für mich eine äußerst beeindruckende Form von Kunst.Dieses ruhige Abwarten und Stillstehen der jungen Frau, Ausharren, bis der "Funke erloschen" ist,
ist für mich schon beeindruckend und eigentlich möchte man sie da raus holen und sagen, "beweg dich", "nimm dein Leben in die Hand" bevor es zu spät ist ....
Von dir wieder ein toller Foto-Beitrag zum Nachdenken und einfach großartig betitelt.
LG.Almut
Karl-Dieter Frost 13/02/2015 18:01
Was will uns die Künstlerin sagen? Will sie überhaupt etwas sagen? Und wenn ja, was kommt dabei heraus, wenn sie es nicht sagt und jeder etwas anderes denkt - etwas, was sie gar nicht sagen will?! Darwin sehe ich da z.B. nicht so plötzlich. Oder denkst Du dabei an ein Gefangen sein in einer Denksprirale wie sie die menschliche Wissenschaft hatte, bevor Darwin diese Spirale mit seinen Erkenntnissen quasi wie eine abbrennende Kerze auflöste? Ein interessanter Ansatz.Das traurige Gesicht der Künstlerin lässt naheliegend nach Deutungen im negativen oder schmerzlichen Bereich suchen. Aber ich suche mir mal eine positive Deutung aus und sage: Auch wenn Du von heißen Problemen umwickelt bist und glaubst, aus dem Schlamassel nicht heraus zu kommen – das Feuer verzehrt seine Nahrung allein! Du bist zwar hinterher ein bisschen verstaubt oder bekleckert, aber wenn Du das Ganze nicht zu dicht an Dich herankommen lässt erledigt es sich von ganz allein! Das war mein Wort zum Freitag, lieber Eckhard ;-)
LG KD
E. W. R. 13/02/2015 15:18
Cara Anna Maria, l'artista ha dovuto soffrire per il loro lavoro. Il fotografo ha premuto solo il pulsante di scatto. Cordiali saluti, EckhardAnnamaria Regia 13/02/2015 11:41
Hut ab vor dem Künstler, der das Werk getan hat,und ein dickes Lob an den Fotografen, der das Foto nahm.
gute Valentine, Annamaria