Nachtrag.
Ich denke ein Beschnitt als rechteck oder hochkant Format vom rechten Bildrand aus hätte etwas mehr ruhe und eine für mich bessere Betrachtung erlaubt.
Sw und die dargestellte dynamik finde ich eigentlich ok.
Allerdings ist die bewegungsunschärfe mir hier zu stark, so dass es mich in den augen stört.
Für mich ist es so leider nichts, sorry.
LG Bernd
Die Beschreibung unter dem Bild finde ich interessant.
Das Foto gibt dies allerdings nur ungenügend wieder.
Die Titelwahl gibt vermutlich das nachhaltige Empfinden des Fotografen in der Situation wieder.
(dem Bildautor haben vermutlich die Knie geschlottert als er auf den Auslöser gedrückt hat) Das was er laut seiner Beschreibung beim Betracher mit dem Foto auslösen will erreicht er nicht, jedenfalls nicht bei mir.
ich finde das viele der vorherigen kommentare »typische« fc-kommentare sind – ein bild muss das, sollte das und wenn dann mindestens das. ich hätte es anders gemacht, … . oft auf (vermeindliche) technische aspekte beschränkt. ein bild muss erstmal garnichts. es ist, was es ist, wie jede art von (bildender) kunst. und davon sollte man ausgehen. erst dadurch, dass es gemacht wurde, ausgewählt und hier präsentiert, können wir darüber sprechen – die angesprochene Tonne, wäre also kontraproduktiv.
gezeigt wird eine dynamische, bewegte szenerie, ein einzelner auszumachender schärfepunkt (schärfeebene) würde, meiner meinung nach, dem bild entgegensprechen. ohne einen punkt, an dem das auge verharren kann, bleibt das bild genau wie die szene bewegt. das auge bleibt unruhig, sucht fixpunkte, findet keine, es wird einem fast schwindelig. genauso kann ich mir die situation dort vorstellen - adrenalin, angst, glücksgefühl.
ein schärfepunkte würde die szene, den einen moment, einfrieren, würde das auge lenken und auf einen teil begrenzen. es würde nur um diesen bildbereich gehen. in diesem fall wirkt das gesamte bild.
auch über den aufbau kann man streiten. drittelregel oder goldener schnitt adé. ich gehe davon aus, dass das bild + die spätere auswahl gewollt ist. dann würde ich sagen, dass es die szene gut einfängt - ich spreche hier von der gesamtszene, nicht von dem, was man möglicherweise am interessantesten (reiter + bulle) findet. es geht um eine bewegte strassenszene, mit vielen menschen, einem reiter und einen bullen. zäune sind zu sehen, das wird deutlich. alles andere wäre nur wieder ein weiterer techn. guter (bild) gag
—
ps, die hälfte aller bildikonen sind unscharf oder verwackelt, wer sagt eigentlich, dass jedes bild scharf sein muss?
Ich schau mir das jetzt schon eine ganze Weile an und versuche es zu verstehen, jedoch es gelingt mir nicht.
Es gibt Bilder welche ohne Schärfepunkt funktionieren, das sind meist lang geplante meditative Arbeiten. Hier hat man drei Unschärfearten. Defokussiert, verwackelt und Bewegungsunschärfe. Das ist zu viel, das sorgt für Schwindel.
Der Bildausschnitt ist ungünstig, Die Hufe des Stiers sind beschnitten, ebenfalls die Schuhe der Zuschauer.
Das Bild kippt. Besonders die Zuschauer neigen sich bedenklich.
S/W ist natürlich Geschmacksache und funktioniert am Besten bei klar gezeichneten ruhigen Motiven. Hier nimmt es dem Auge noch die letzte Möglichkeit Ruhe zu finden.
Servus
Wolfgang
Der Autor stellt ein Bild zur Diskussion, bei dem er sich nicht sicher ist, ob es funktioniert.
Es wurden zwei Stilmittel verwendet: Bewegungsunschärfe und s/w. Jedes einzeln führt oft zum Erfolg.
Hier ist beides kombiniert. Und diese Unentschiedenheit ist das Problem. Für mich funktioniert Bewegungsunschärfe in s/w gelegentlich dann, wenn das Bild ruhig bis verträumt ist. Hier hätte ich Farbe (und die noch hochgedreht) gewählt, um den Effekt des "Erschlagenwerdens" zu verstärken ... ich denke an die Schlachtgewimmel alter Maler. Oder an abstrakte Farborgien. Wenn ich dieses Bild hier aus größerer Entfernung betrachte, entsteht durchaus sowas wie Abstraktheit.
Umgekehrt mag ich Fotos in s/w besonders dann, wenn härtere Kontraste und knackige Schärfe regieren. Mindestens ein Eyecatcher muss scharf sein. S/w erfordert Einfachheit und Klarheit.
Das ist natürlich nur mein persönlicher Geschmack und sicher keine Lehrmeinung. Jedenfalls aber meine Empfindung zu diesem Bild.
Und das noch: "für die Tonne" bringt dem Bildautor keinerlei Erkenntnisse. Da wäre "Klappe halten" besser gewesen.
LG
die unschärfe als gestaltungsmittel lenkt hier fast total vom inhalt ab. so transportiert das bild eben nicht mehr die spannung und dynamik dieser fragwürdigen veranstaltung.
der inhalt ist nicht so einmalig oder herausragend, dass diese art von fotografie erzählerisch sein kann.
merkwürdiger weise erinnert mich es an eine szene einer exekution, ein furchtbares berühmtes bild, was ich grad nicht finde. ich glaube die kamera wurde damals am fuss in den raum geschmuggelt. sowas war hier ja nicht nötig, auch nichts vergleichbares.
Das Bild ist durch die durchgängige Bewegungsunschärfe sehr unangenehm zu betrachten. Bei längerem hinsehen verschwimmt mir alles vor den Augen. Partielle Unschärfe kann sehr bildwirksam sein. In diesem Fall halte ich das für nicht gegeben.
Der Autor beschreibt mit seinem Bild das, was die jungen Männer abenteuerlustig riskieren: den Sturz und das, was einer dann noch von dem Spektakel mitkriegt, gerade bevor er was abkriegt.
Man mag von dieser Tradition halten, was man will, aber der Nervenkitzel des ,es könnte was passieren, aber mir doch nicht‘ wird mit dem Bild sehr gut illustriert - das Verwischte, die Perspektive, die Absperrung, vor der einige stehen, das erzeugt im Betrachter ein gewisses Un-Behagen! Die s/w-Darstellung schafft es, den Betrachter selbst in die Dramatik, in die stürmische Bewegung des Reiters und seines Pferdes einzubeziehen.
Ich finde es etwas schwierig, den Stier auszumachen, um den es den Menschen dort doch geht - oder tun sich da d i e Fragen auf, die der Autor in Sinn hatte, als er diese Aufnahme präsentierte? Dann läge hier ein Bild vor, dass tiefgründige Diskussionen über eine Angelegenheit anstoßen könnte, die an eine Weltanschauung grenzt.
Ich mag solche Hetzjagten nicht, aber das lasse ich mal außen vor.
Man sieht leicht im Hintergrund noch mehr Reiter. Diese hätte ich mit aufs Bild gebracht. Die Zuschauer links habe für mich keine positive Bildwirkung. Das Motiv ist für mich zu sehr in die Ecke gequetscht. Aber alles bringt nichts wenn nicht wenigstens der Stierkopf oder der Pferdekopf scharf ist.
Daher würde ich es wegen fehlender Schärfe nicht behalten.
Sorry… normalerweise halte ich mich hier einfach raus, wenn ich mit Bildern so gar nichts anfangen kann. Aber bei diesem Foto kann ich mir den Kommentar nicht verkneifen, dass dieses Foto erst gar nicht den Weg auf meine Festplatte gefunden hätte… ;-) Ich hoffe, das fast man jetzt nicht als "verletzende Anmerkung" auf, so ist es nicht gemeint! Aber mir fehlt hier absolut irgendeine scharfe Stelle im Bild oder sollte ich sie nicht gefunden haben? Gesucht habe ich… :-)
Ich kann diesem "Sport" so gar nichts abgewinnen und es hätte mich positiver gestimmt, wenn man wenigstens die Panik im Blick des armen Tieres hätte erkennen können.
Jeden Sommer findet in Südfrankreich das Abrivado statt. Hier zeigen die Züchter, wie sie Ihre Stiere mit ihrer Reitkunst kontrolliert zu einem Ziel bringen. Manchmal bricht allerdings ein Tier aus und rast durch die Straßen. Die Reiter galoppieren hinterher um es wieder einzufangen. Wer im Weg steht wird gnadenlos umgerannt. Junge Männer machen sich einen Spass daraus bis im letzten Moment abzuwarten, bevor sie sich in Sicherheit bringen. Wer dabei stürzt kann überrannt werden.
Um dies zu zeigen habe ich die Froschperspektive gewählt und mit 50mm fotografiert.
marslicht 15/03/2015 0:21
Nachtrag.Ich denke ein Beschnitt als rechteck oder hochkant Format vom rechten Bildrand aus hätte etwas mehr ruhe und eine für mich bessere Betrachtung erlaubt.
marslicht 15/03/2015 0:17
Sw und die dargestellte dynamik finde ich eigentlich ok.Allerdings ist die bewegungsunschärfe mir hier zu stark, so dass es mich in den augen stört.
Für mich ist es so leider nichts, sorry.
LG Bernd
Max Stockhaus 14/03/2015 22:40
Die Beschreibung unter dem Bild finde ich interessant.Das Foto gibt dies allerdings nur ungenügend wieder.
Die Titelwahl gibt vermutlich das nachhaltige Empfinden des Fotografen in der Situation wieder.
(dem Bildautor haben vermutlich die Knie geschlottert als er auf den Auslöser gedrückt hat) Das was er laut seiner Beschreibung beim Betracher mit dem Foto auslösen will erreicht er nicht, jedenfalls nicht bei mir.
lgm
Dadatrixa 14/03/2015 22:33
ich finde das viele der vorherigen kommentare »typische« fc-kommentare sind – ein bild muss das, sollte das und wenn dann mindestens das. ich hätte es anders gemacht, … . oft auf (vermeindliche) technische aspekte beschränkt. ein bild muss erstmal garnichts. es ist, was es ist, wie jede art von (bildender) kunst. und davon sollte man ausgehen. erst dadurch, dass es gemacht wurde, ausgewählt und hier präsentiert, können wir darüber sprechen – die angesprochene Tonne, wäre also kontraproduktiv.gezeigt wird eine dynamische, bewegte szenerie, ein einzelner auszumachender schärfepunkt (schärfeebene) würde, meiner meinung nach, dem bild entgegensprechen. ohne einen punkt, an dem das auge verharren kann, bleibt das bild genau wie die szene bewegt. das auge bleibt unruhig, sucht fixpunkte, findet keine, es wird einem fast schwindelig. genauso kann ich mir die situation dort vorstellen - adrenalin, angst, glücksgefühl.
ein schärfepunkte würde die szene, den einen moment, einfrieren, würde das auge lenken und auf einen teil begrenzen. es würde nur um diesen bildbereich gehen. in diesem fall wirkt das gesamte bild.
auch über den aufbau kann man streiten. drittelregel oder goldener schnitt adé. ich gehe davon aus, dass das bild + die spätere auswahl gewollt ist. dann würde ich sagen, dass es die szene gut einfängt - ich spreche hier von der gesamtszene, nicht von dem, was man möglicherweise am interessantesten (reiter + bulle) findet. es geht um eine bewegte strassenszene, mit vielen menschen, einem reiter und einen bullen. zäune sind zu sehen, das wird deutlich. alles andere wäre nur wieder ein weiterer techn. guter (bild) gag
—
ps, die hälfte aller bildikonen sind unscharf oder verwackelt, wer sagt eigentlich, dass jedes bild scharf sein muss?
Wolfgang Zeiselmair 14/03/2015 12:12
Ich schau mir das jetzt schon eine ganze Weile an und versuche es zu verstehen, jedoch es gelingt mir nicht.Es gibt Bilder welche ohne Schärfepunkt funktionieren, das sind meist lang geplante meditative Arbeiten. Hier hat man drei Unschärfearten. Defokussiert, verwackelt und Bewegungsunschärfe. Das ist zu viel, das sorgt für Schwindel.
Der Bildausschnitt ist ungünstig, Die Hufe des Stiers sind beschnitten, ebenfalls die Schuhe der Zuschauer.
Das Bild kippt. Besonders die Zuschauer neigen sich bedenklich.
S/W ist natürlich Geschmacksache und funktioniert am Besten bei klar gezeichneten ruhigen Motiven. Hier nimmt es dem Auge noch die letzte Möglichkeit Ruhe zu finden.
Servus
Wolfgang
Janne Jahny 14/03/2015 9:16
Der Autor stellt ein Bild zur Diskussion, bei dem er sich nicht sicher ist, ob es funktioniert.Es wurden zwei Stilmittel verwendet: Bewegungsunschärfe und s/w. Jedes einzeln führt oft zum Erfolg.
Hier ist beides kombiniert. Und diese Unentschiedenheit ist das Problem. Für mich funktioniert Bewegungsunschärfe in s/w gelegentlich dann, wenn das Bild ruhig bis verträumt ist. Hier hätte ich Farbe (und die noch hochgedreht) gewählt, um den Effekt des "Erschlagenwerdens" zu verstärken ... ich denke an die Schlachtgewimmel alter Maler. Oder an abstrakte Farborgien. Wenn ich dieses Bild hier aus größerer Entfernung betrachte, entsteht durchaus sowas wie Abstraktheit.
Umgekehrt mag ich Fotos in s/w besonders dann, wenn härtere Kontraste und knackige Schärfe regieren. Mindestens ein Eyecatcher muss scharf sein. S/w erfordert Einfachheit und Klarheit.
Das ist natürlich nur mein persönlicher Geschmack und sicher keine Lehrmeinung. Jedenfalls aber meine Empfindung zu diesem Bild.
Und das noch: "für die Tonne" bringt dem Bildautor keinerlei Erkenntnisse. Da wäre "Klappe halten" besser gewesen.
LG
Matthias von Schramm 14/03/2015 8:14
die unschärfe als gestaltungsmittel lenkt hier fast total vom inhalt ab. so transportiert das bild eben nicht mehr die spannung und dynamik dieser fragwürdigen veranstaltung.der inhalt ist nicht so einmalig oder herausragend, dass diese art von fotografie erzählerisch sein kann.
merkwürdiger weise erinnert mich es an eine szene einer exekution, ein furchtbares berühmtes bild, was ich grad nicht finde. ich glaube die kamera wurde damals am fuss in den raum geschmuggelt. sowas war hier ja nicht nötig, auch nichts vergleichbares.
Wolfgang Sh. 13/03/2015 22:18
Das Bild ist durch die durchgängige Bewegungsunschärfe sehr unangenehm zu betrachten. Bei längerem hinsehen verschwimmt mir alles vor den Augen. Partielle Unschärfe kann sehr bildwirksam sein. In diesem Fall halte ich das für nicht gegeben.elstp 13/03/2015 21:55
Der Autor beschreibt mit seinem Bild das, was die jungen Männer abenteuerlustig riskieren: den Sturz und das, was einer dann noch von dem Spektakel mitkriegt, gerade bevor er was abkriegt.Man mag von dieser Tradition halten, was man will, aber der Nervenkitzel des ,es könnte was passieren, aber mir doch nicht‘ wird mit dem Bild sehr gut illustriert - das Verwischte, die Perspektive, die Absperrung, vor der einige stehen, das erzeugt im Betrachter ein gewisses Un-Behagen! Die s/w-Darstellung schafft es, den Betrachter selbst in die Dramatik, in die stürmische Bewegung des Reiters und seines Pferdes einzubeziehen.
Ich finde es etwas schwierig, den Stier auszumachen, um den es den Menschen dort doch geht - oder tun sich da d i e Fragen auf, die der Autor in Sinn hatte, als er diese Aufnahme präsentierte? Dann läge hier ein Bild vor, dass tiefgründige Diskussionen über eine Angelegenheit anstoßen könnte, die an eine Weltanschauung grenzt.
Jürgen Hüttel 13/03/2015 20:34
Ich mag solche Hetzjagten nicht, aber das lasse ich mal außen vor.Man sieht leicht im Hintergrund noch mehr Reiter. Diese hätte ich mit aufs Bild gebracht. Die Zuschauer links habe für mich keine positive Bildwirkung. Das Motiv ist für mich zu sehr in die Ecke gequetscht. Aber alles bringt nichts wenn nicht wenigstens der Stierkopf oder der Pferdekopf scharf ist.
Daher würde ich es wegen fehlender Schärfe nicht behalten.
Henrika Tröster 13/03/2015 17:42
Sorry… normalerweise halte ich mich hier einfach raus, wenn ich mit Bildern so gar nichts anfangen kann. Aber bei diesem Foto kann ich mir den Kommentar nicht verkneifen, dass dieses Foto erst gar nicht den Weg auf meine Festplatte gefunden hätte… ;-) Ich hoffe, das fast man jetzt nicht als "verletzende Anmerkung" auf, so ist es nicht gemeint! Aber mir fehlt hier absolut irgendeine scharfe Stelle im Bild oder sollte ich sie nicht gefunden haben? Gesucht habe ich… :-)Ich kann diesem "Sport" so gar nichts abgewinnen und es hätte mich positiver gestimmt, wenn man wenigstens die Panik im Blick des armen Tieres hätte erkennen können.
Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 13/03/2015 16:09
der Bildautor schreibt zu seinem Foto:Jeden Sommer findet in Südfrankreich das Abrivado statt. Hier zeigen die Züchter, wie sie Ihre Stiere mit ihrer Reitkunst kontrolliert zu einem Ziel bringen. Manchmal bricht allerdings ein Tier aus und rast durch die Straßen. Die Reiter galoppieren hinterher um es wieder einzufangen. Wer im Weg steht wird gnadenlos umgerannt. Junge Männer machen sich einen Spass daraus bis im letzten Moment abzuwarten, bevor sie sich in Sicherheit bringen. Wer dabei stürzt kann überrannt werden.
Um dies zu zeigen habe ich die Froschperspektive gewählt und mit 50mm fotografiert.