Eine Gruppe von Kanus, ich zähle sieben, treibt auf dem Wasser eines kleinen Flusses. Die vom Autor wahrgenommene Aufbruchsituation überträgt sich auf den Blick des Betrachters, weil der sich wegen der ungeordneten Positionen und dem Dunst über der grauen Wasseroberfläche erst einmal orientieren muss. Dadurch wird der Brückenträger am oberen Rand stärker wahrgenommen, als er verdient; er ist aber wegen der leicht geschwungenen Linie noch angenehm. Das ebenfalls einigermaßen scharf abgebildete Schilfgras tritt aber als Aufmerksamkeitsreiz zurück.
Ohne diesen Vordergrund (Brücke und Schilf) gäbe es ein langweiliges Bild.
Die Leute in den Booten tragen überwiegend rote Schwimmwesten, und auch die Boote sind zwar farbig, aber der vom Autor in Kauf genommene Nebel nimmt ihnen diese Farbigkeit, die sonst Lebensfreude signalisieren könnte.
Kein aufregendes Bild, eher eins, das einen frösteln lässt, das einen dankbar macht dafür, dass man selbst nicht auf dem Wasser schippert.
Die Stimmung der kleinen Reisegruppe überträgt sich nicht auf den Betrachter!!!
Aufbruchstimmung assoziiere ich eigentlich bei solch einer Gelegenheit mit Gelächter und Grußworten an die Menschen am Ufer oder so etwas.
Hier entsteht beim Betrachter eher das Gefühl von Distanz zum Geschehen, so als sähe er aus einem Fenster, was dann auch den leicht getrübten Blick plausibel machte. Vom Standort des Fotografen sieht man, anders als vor Ort, eine strukturierte Wasserfläche, weil die Uferlinien über die Bildränder hinaus weiter laufen. Auch das spräche für einen Blick aus einem Fenster.
Das Motiv des Autors scheint aber auch nicht der Spaß der Leute gewesen zu sein, sondern die Überlegung, wie man einem ‚nebelhaften‘ Ausblick zu Lebendigkeit verhilft. Das, finde ich, ist gelungen; eine Vermittlung zum Betrachter erhält das Bild durch beide Elemente des Vordergrunds, die ich mir keinesfalls schärfer abgebildet gewünscht hätte.
"Das Foto entstand spontan innerhalb weniger Sekunden, in denen die etwas chaotische Aufbruchssituation dieser Kanugruppe bestand.
Interessant waren für mich die farbigen Punkte in der eher tristen Nebelsituation am Fluss."
elstp 01/01/2016 21:38
Eine Gruppe von Kanus, ich zähle sieben, treibt auf dem Wasser eines kleinen Flusses. Die vom Autor wahrgenommene Aufbruchsituation überträgt sich auf den Blick des Betrachters, weil der sich wegen der ungeordneten Positionen und dem Dunst über der grauen Wasseroberfläche erst einmal orientieren muss. Dadurch wird der Brückenträger am oberen Rand stärker wahrgenommen, als er verdient; er ist aber wegen der leicht geschwungenen Linie noch angenehm. Das ebenfalls einigermaßen scharf abgebildete Schilfgras tritt aber als Aufmerksamkeitsreiz zurück.Ohne diesen Vordergrund (Brücke und Schilf) gäbe es ein langweiliges Bild.
Die Leute in den Booten tragen überwiegend rote Schwimmwesten, und auch die Boote sind zwar farbig, aber der vom Autor in Kauf genommene Nebel nimmt ihnen diese Farbigkeit, die sonst Lebensfreude signalisieren könnte.
Kein aufregendes Bild, eher eins, das einen frösteln lässt, das einen dankbar macht dafür, dass man selbst nicht auf dem Wasser schippert.
Die Stimmung der kleinen Reisegruppe überträgt sich nicht auf den Betrachter!!!
Aufbruchstimmung assoziiere ich eigentlich bei solch einer Gelegenheit mit Gelächter und Grußworten an die Menschen am Ufer oder so etwas.
Hier entsteht beim Betrachter eher das Gefühl von Distanz zum Geschehen, so als sähe er aus einem Fenster, was dann auch den leicht getrübten Blick plausibel machte. Vom Standort des Fotografen sieht man, anders als vor Ort, eine strukturierte Wasserfläche, weil die Uferlinien über die Bildränder hinaus weiter laufen. Auch das spräche für einen Blick aus einem Fenster.
Das Motiv des Autors scheint aber auch nicht der Spaß der Leute gewesen zu sein, sondern die Überlegung, wie man einem ‚nebelhaften‘ Ausblick zu Lebendigkeit verhilft. Das, finde ich, ist gelungen; eine Vermittlung zum Betrachter erhält das Bild durch beide Elemente des Vordergrunds, die ich mir keinesfalls schärfer abgebildet gewünscht hätte.
Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 01/01/2016 19:51
Die Agora-Redaktion wünscht Euch allen ein Frohes und Gesundes Jahr 2016!Hier wünschen wir uns und Euch weiterhin intensive und empathische Diskussionen.
Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 01/01/2016 19:50
Der Fotograf schreibt:"Das Foto entstand spontan innerhalb weniger Sekunden, in denen die etwas chaotische Aufbruchssituation dieser Kanugruppe bestand.
Interessant waren für mich die farbigen Punkte in der eher tristen Nebelsituation am Fluss."