@ Christian: Es ist natürlich verrückt, wenn die Arbeit von Freiwilligen dazu führt, dass reguläre Arbeitskräfte entlassen werden. In Münster gibt es jedes Jahr eine Aktion, den von unseren Zeitgenossen in der Landschaft abgeladenen Müll aufzusammeln, aber dadurch werden die Angestellten der Abwallwirtschaftsbetriebe nicht geschädigt, weil das nicht zu ihren Aufgaben gehört. - Amnesty International: An dem Befund habe ich keine Zweifel, aber vielleicht sollte der Verein einmal die Schuldigen an der Menschenrechtslage in Syrien benennen. G., E.
Eckhard, bleiben wir mal in Deutschland. Eine vernünftige und effektive Sozialpolitik wäre zwar möglich, aber sie findet nicht statt. Bislang unter keiner Bundesregierung. Daß Freiwillige, Ehrenamtliche und gar Tafeln sich um das kümmern müssen, was liegen blieb, weil die Regierenden gern ihre eigene Klientel bedienen, das ist ein Armutszeugnis für dieses Land. Sowas sollte es nicht geben dürfen. Da hat der Staat seine eigentliche Pflicht gründlich versäumt. Wobei solche Freiwilligkeit auch schon mal in die völlig falsche Richtung läuft. Mein SPD-Ortsverein - ja, ich war da sogar mal kurzzeitig im Vorstand, bevor ich unter Protest ausgetreten bin - hat im Sommer freiwillig und unentgeltlich in unserem Stadtteil die öffentlichen Grünanlagen gepflegt, was dazu geführt hat, daß das eigentlich zuständige Grünflächenamt zahlreiche Leute entlassen hat. Das kann´s ja wohl dann auch nicht sein.
Und ansonsten: Im Bericht von ai von gestern steht, Amnesty International habe im vergangenen Jahr eine deutliche Zunahme von Menschenrechtsverletzungen weltweit verzeichnet. In 122 Ländern werden Menschen gefoltert oder misshandelt. In zwei Drittel der 160 untersuchten Staaten gebe es keine vollständige Presse- und Meinungsfreiheit und in jedem zweiten Land unfaire Gerichtsverfahren. In 18 Ländern sei es zu Kriegsverbrechen oder anderen Verstößen gegen das humanitäre Völkerrecht gekommen.
@ Christian: Mit Kennedy hat man vielleicht je länge je mehr so seine Probleme, was dessen Glaubwürdigkeit betrifft. Vermutlich ist beides nötig, das Land, das sich um den Einzelnen kümmert, und der Einzelne, der sich um das Land kümmert. Dabei haben beide, das Land und der Einzelne, so ihre Grenzen, aber es ist doch unbestreitbar, dass eine vernünftige und effektive Sozialpolitik in gewissem Ausmaß möglich ist und auch in gewissem Ausmaß Realität. Es ist auch unbestreitbar, dass viele Aufgaben in der Gesellschaft liegenblieben, wenn sich nicht Freiwillige und Ehrenamtliche darum kümmern würden, von der Tafel bis zur freiwilligen Feuerwehr. Zwei Schuhe ergeben ein Paar, würde ich sagen. Inwieweit man von Ländern, die religiös und moralisch 500 Jahre hinter der Gegenwart zurückliegen, mit Aussicht auf Erfolg verlangen kann, die Menschenrechte zu unseren Lebzeiten einzuführen, ist eine andere Frage ... HG, E.
Sehr gut, das Foto, wenngleich es beim Voting durchgefallen ist. Aber das ist ja wohl eher - wie man weiß - ein Qualitätsbeweis.
Und was die Aufklärung betrifft, die bleibt wohl ewige Illusion. Wie im Foto stehen zu viele Hürden davor; und selbst, wenn man diese überwindet, bleibt der Weg dorthin vergittert. „Frage nicht, was dein Land für dich tun kann – frage, was du für dein Land tun kannst.“ So lautete einer der berühmtesten Sätze John F. Kennedys, den jeder verzückt zitiert. Doch sieht er gerade nicht das Gemeinwohl als Staatspflicht, sondern gibt genau das Umgekehrte vor. So wird wohl auch weiterhin der Staat - wie auch andere Institutionen - darüber bestimmen, inwieweit man Menschenrechte überhaupt zulassen kann. Von den vielen Brettern vor den Köpfen ganz zu schweigen...
E. W. R. 24/02/2016 20:41
@ Christian: Es ist natürlich verrückt, wenn die Arbeit von Freiwilligen dazu führt, dass reguläre Arbeitskräfte entlassen werden. In Münster gibt es jedes Jahr eine Aktion, den von unseren Zeitgenossen in der Landschaft abgeladenen Müll aufzusammeln, aber dadurch werden die Angestellten der Abwallwirtschaftsbetriebe nicht geschädigt, weil das nicht zu ihren Aufgaben gehört. - Amnesty International: An dem Befund habe ich keine Zweifel, aber vielleicht sollte der Verein einmal die Schuldigen an der Menschenrechtslage in Syrien benennen. G., E.Runzelkorn 24/02/2016 16:07
Eckhard, bleiben wir mal in Deutschland. Eine vernünftige und effektive Sozialpolitik wäre zwar möglich, aber sie findet nicht statt. Bislang unter keiner Bundesregierung. Daß Freiwillige, Ehrenamtliche und gar Tafeln sich um das kümmern müssen, was liegen blieb, weil die Regierenden gern ihre eigene Klientel bedienen, das ist ein Armutszeugnis für dieses Land. Sowas sollte es nicht geben dürfen. Da hat der Staat seine eigentliche Pflicht gründlich versäumt. Wobei solche Freiwilligkeit auch schon mal in die völlig falsche Richtung läuft. Mein SPD-Ortsverein - ja, ich war da sogar mal kurzzeitig im Vorstand, bevor ich unter Protest ausgetreten bin - hat im Sommer freiwillig und unentgeltlich in unserem Stadtteil die öffentlichen Grünanlagen gepflegt, was dazu geführt hat, daß das eigentlich zuständige Grünflächenamt zahlreiche Leute entlassen hat. Das kann´s ja wohl dann auch nicht sein.Und ansonsten: Im Bericht von ai von gestern steht, Amnesty International habe im vergangenen Jahr eine deutliche Zunahme von Menschenrechtsverletzungen weltweit verzeichnet. In 122 Ländern werden Menschen gefoltert oder misshandelt. In zwei Drittel der 160 untersuchten Staaten gebe es keine vollständige Presse- und Meinungsfreiheit und in jedem zweiten Land unfaire Gerichtsverfahren. In 18 Ländern sei es zu Kriegsverbrechen oder anderen Verstößen gegen das humanitäre Völkerrecht gekommen.
cornelis .m 24/02/2016 12:26
nice workE. W. R. 23/02/2016 14:51
@ Christian: Mit Kennedy hat man vielleicht je länge je mehr so seine Probleme, was dessen Glaubwürdigkeit betrifft. Vermutlich ist beides nötig, das Land, das sich um den Einzelnen kümmert, und der Einzelne, der sich um das Land kümmert. Dabei haben beide, das Land und der Einzelne, so ihre Grenzen, aber es ist doch unbestreitbar, dass eine vernünftige und effektive Sozialpolitik in gewissem Ausmaß möglich ist und auch in gewissem Ausmaß Realität. Es ist auch unbestreitbar, dass viele Aufgaben in der Gesellschaft liegenblieben, wenn sich nicht Freiwillige und Ehrenamtliche darum kümmern würden, von der Tafel bis zur freiwilligen Feuerwehr. Zwei Schuhe ergeben ein Paar, würde ich sagen. Inwieweit man von Ländern, die religiös und moralisch 500 Jahre hinter der Gegenwart zurückliegen, mit Aussicht auf Erfolg verlangen kann, die Menschenrechte zu unseren Lebzeiten einzuführen, ist eine andere Frage ... HG, E.Runzelkorn 23/02/2016 11:31
Sehr gut, das Foto, wenngleich es beim Voting durchgefallen ist. Aber das ist ja wohl eher - wie man weiß - ein Qualitätsbeweis.Und was die Aufklärung betrifft, die bleibt wohl ewige Illusion. Wie im Foto stehen zu viele Hürden davor; und selbst, wenn man diese überwindet, bleibt der Weg dorthin vergittert. „Frage nicht, was dein Land für dich tun kann – frage, was du für dein Land tun kannst.“ So lautete einer der berühmtesten Sätze John F. Kennedys, den jeder verzückt zitiert. Doch sieht er gerade nicht das Gemeinwohl als Staatspflicht, sondern gibt genau das Umgekehrte vor. So wird wohl auch weiterhin der Staat - wie auch andere Institutionen - darüber bestimmen, inwieweit man Menschenrechte überhaupt zulassen kann. Von den vielen Brettern vor den Köpfen ganz zu schweigen...