Ein tolles Motiv mit deutlichen Zeichen von Verfall. Das quadratische Format ist hier fast schon ein Gegensatz mit seiner Ordnung. Zumal die Rechtecke im Bild alle angeschnitten sind. Das schafft für sich schon eine Grundspannung im Bild.
Wenn ich näher hinsehe, fällt mir das leuchtende Blau der Tür auf, das so gar nicht zur abblätternden Farbe und dem Dreck zu passen scheint. Ich würde hier mehr Staub und Patina erwarten. Aber es sieht noch natürlich aus und trägt so zu den Gegensätzen bei.
Der Karton darunter zieht von der Blauen Tür sofort den Blick auf sich weil er eine ähnliche Tonung hat. Das finde ich schon spannend. Auch die Andeutungen von gelber Sprühfarbe im oberen Bereich der Tür. Da steckt neben dem typisch südländischen Flair auch noch ein Hauch Graffitti drin. Eine ganz andere Art von Verfall.
Die Oberflächenstrukturen hast du so gut heraus gearbeitet, dass es so wirkt, als wäre da noch eine Textur über alle Teile gelegt. Ich bezweifle das aber. Dazu sind die Strukturen zu unterschiedlich und die Linien zu klar…
Ein schönes Bild, das mit seinen Gegensätzen immer am Unterbewusstsein zieht. Mir gefälltgerade das.
Gruß, Anette
vom projekt "punktlandung" weiß ich nichts. es würde mich wohl auch nicht interessieren.
anders sieht die sache bei diesem foto von dir aus, Karin. vorweg und grundsätzlich: diese arbeit gefällt mir sehr gut. man muß ja wohl eher in gewisse südliche länder fliegen, um derartige motive in großer zahl vorzufinden. ich bin ja ein alter anhänger der bildauffassungen von Prof. Harald Mante.
typisch für dessen vorstellungen sind meist sehr reduzierte, sehr gut ausgewogene motive. das gilt sowohl für formen als auch besonders für farben.
hier finden wir nun eine sehr "aufgeräumte" bildgestaltung, die aber in keiner weise steril ist. das ist bei einigen der arbeiten von Mante schon manchmal ein ansatz zur kritik. nun, hier im süden ist natürlich leben! dort bist du auf das motiv aufmerksam geworden und hast fotografiert. die anstriche auf der tür und der wand haben schon viele jahre hinter sich- das machte sie aber gerade umso interessanter. ölfarben-anstrich der tür ( ein enorm stark leuchtendes blau) bekommt die typischen merkmale der vergehenden zeit: rissse und abgeblätterte stellen.
einige teile zum verschließen der tür sind stark verrostet. man erkennt noch gerade eine kurze kette.
die linke seite des fotos gehört der wand- hier ist sowohl der verputz schon lange abgefallen, die mit kalkfarbe (vermutlich) übermalten stellen werden nach und nach ebenfalls gänzlich abblättern.
auch das mauerwerk an der treppenstufe hat schon starke schäden.
alles dieses nennen wir gerne "malerisch" oder als fotografinnen/fotografen "fotogen". ja, das ist es auch zweifellos. das polierte neue ist nur selten wirklich einen zweiten und dritten blick wert.
hier ist nun noch darauf hinzuweisen, daß die bildfläche nach klassischem muster aufgeteilt wurde.
wobei von vornherein nicht die gefahr bestanden hat eine langweilige ordentlichkeit vorzuführen. so etwas gibt das motiv einfach nicht her, um es einmal so zu sagen. als beispiel möchte ich den einfachen, aber formal interessanten karton erwähnen. der liegt da einfach herum. aber er liegt genau an der richtigen stelle...man wird dadurch übrigens noch auf das sehr ordentlich verlegte
pflaster aufmerksam gemacht. jedoch auch diese steine zeigen deutliche spuren der vergangenen zeit.
ein schönes foto, liebe Karin. herzliche grüße! Günther
Die Konzentration auf das Wesentliche ist hier das ganz Besondere!Für mich ein perfekter Beitrag zum Thema!Wunderbar auch das Farbspiel und die Bearbeitung! LG Karin
@Hans:
genau um den Schnitt ging es mir bei diesem Bild.
Ich hätte die Möglichkeit gehabt die Tür komplett abzubilden, das Foto gibt es her, aber gerade das wollte ich mal nicht.
Danke für die Rückmeldung!
Anette Z. 08/07/2016 14:36
Ein tolles Motiv mit deutlichen Zeichen von Verfall. Das quadratische Format ist hier fast schon ein Gegensatz mit seiner Ordnung. Zumal die Rechtecke im Bild alle angeschnitten sind. Das schafft für sich schon eine Grundspannung im Bild.Wenn ich näher hinsehe, fällt mir das leuchtende Blau der Tür auf, das so gar nicht zur abblätternden Farbe und dem Dreck zu passen scheint. Ich würde hier mehr Staub und Patina erwarten. Aber es sieht noch natürlich aus und trägt so zu den Gegensätzen bei.
Der Karton darunter zieht von der Blauen Tür sofort den Blick auf sich weil er eine ähnliche Tonung hat. Das finde ich schon spannend. Auch die Andeutungen von gelber Sprühfarbe im oberen Bereich der Tür. Da steckt neben dem typisch südländischen Flair auch noch ein Hauch Graffitti drin. Eine ganz andere Art von Verfall.
Die Oberflächenstrukturen hast du so gut heraus gearbeitet, dass es so wirkt, als wäre da noch eine Textur über alle Teile gelegt. Ich bezweifle das aber. Dazu sind die Strukturen zu unterschiedlich und die Linien zu klar…
Ein schönes Bild, das mit seinen Gegensätzen immer am Unterbewusstsein zieht. Mir gefälltgerade das.
Gruß, Anette
Frank-Gurecka 08/07/2016 11:28
vom projekt "punktlandung" weiß ich nichts. es würde mich wohl auch nicht interessieren.anders sieht die sache bei diesem foto von dir aus, Karin. vorweg und grundsätzlich: diese arbeit gefällt mir sehr gut. man muß ja wohl eher in gewisse südliche länder fliegen, um derartige motive in großer zahl vorzufinden. ich bin ja ein alter anhänger der bildauffassungen von Prof. Harald Mante.
typisch für dessen vorstellungen sind meist sehr reduzierte, sehr gut ausgewogene motive. das gilt sowohl für formen als auch besonders für farben.
hier finden wir nun eine sehr "aufgeräumte" bildgestaltung, die aber in keiner weise steril ist. das ist bei einigen der arbeiten von Mante schon manchmal ein ansatz zur kritik. nun, hier im süden ist natürlich leben! dort bist du auf das motiv aufmerksam geworden und hast fotografiert. die anstriche auf der tür und der wand haben schon viele jahre hinter sich- das machte sie aber gerade umso interessanter. ölfarben-anstrich der tür ( ein enorm stark leuchtendes blau) bekommt die typischen merkmale der vergehenden zeit: rissse und abgeblätterte stellen.
einige teile zum verschließen der tür sind stark verrostet. man erkennt noch gerade eine kurze kette.
die linke seite des fotos gehört der wand- hier ist sowohl der verputz schon lange abgefallen, die mit kalkfarbe (vermutlich) übermalten stellen werden nach und nach ebenfalls gänzlich abblättern.
auch das mauerwerk an der treppenstufe hat schon starke schäden.
alles dieses nennen wir gerne "malerisch" oder als fotografinnen/fotografen "fotogen". ja, das ist es auch zweifellos. das polierte neue ist nur selten wirklich einen zweiten und dritten blick wert.
hier ist nun noch darauf hinzuweisen, daß die bildfläche nach klassischem muster aufgeteilt wurde.
wobei von vornherein nicht die gefahr bestanden hat eine langweilige ordentlichkeit vorzuführen. so etwas gibt das motiv einfach nicht her, um es einmal so zu sagen. als beispiel möchte ich den einfachen, aber formal interessanten karton erwähnen. der liegt da einfach herum. aber er liegt genau an der richtigen stelle...man wird dadurch übrigens noch auf das sehr ordentlich verlegte
pflaster aufmerksam gemacht. jedoch auch diese steine zeigen deutliche spuren der vergangenen zeit.
ein schönes foto, liebe Karin. herzliche grüße! Günther
Gisi H. 08/07/2016 11:25
perfekte marode Tonung, der Schnitt gefällt mir hier sehr gut.LG Gisi
Karin.M 08/07/2016 10:37
Die Konzentration auf das Wesentliche ist hier das ganz Besondere!Für mich ein perfekter Beitrag zum Thema!Wunderbar auch das Farbspiel und die Bearbeitung! LG KarinKarinDat. 08/07/2016 10:10
@Hans:genau um den Schnitt ging es mir bei diesem Bild.
Ich hätte die Möglichkeit gehabt die Tür komplett abzubilden, das Foto gibt es her, aber gerade das wollte ich mal nicht.
Danke für die Rückmeldung!
Hans Pfleger 08/07/2016 10:08
ohne die beiden Kartons hätte ich vermutlich den Bildschnitt gerügt - so aber ists perfekt !Gruß Hans
Christine Roch 08/07/2016 9:40
Schöne Farben, interessantes SettingDorothee 9 08/07/2016 8:58
Diese zwei Kartons erinnern mich an die Pantoffeln, die man als Schloßbesucher manchmal anziehen muss....