Das Motiv ist großartig, unbestritten. Das S/W nimmt ihm aber Darstellungskraft. Das Thema nämlich hier ist die Erosion - neben dem Wetter. Diese diktiert die Lebensbedingungen, diese die Kultur, welche die Bewohner entwickeln. Diesem allem wiederum geben wir dann Attribute wie ´schwermütig´ .... Spiegelung ? Klischee ?
kann mich eigentlich den beiden ersten Anmerkungen nur anschließen .
Zusätzlich rutscht mir das Histogramm vermutlich zu sehr ins schwarz ab : gerade eine solche Landschaftaufnahme kann bei einer Fülle von unterschiedlichen Grautönen einen ganz eigenen Reiz bilden , ähnlich wie vor Ort das Grün einem in allen Varriationen wahrscheinlich begegnet . Aber oben kann man sich auch ein Kohlegebirge mit stellenweise Neuschnee denken.
Nur weil "düster" manchmal gerade en vogue war , muß man es auf eine grüne , sprießende Landschaft nicht auch noch anwenden , dafür fehlt dann die °Ruine° oder eine °dunkle Gestalt° . Abgesehen von der Bea und einem fehlenden Menschen - da es auch dort eine Kulturlandschaft ist - find ich die Aufnahem gelungen und spannend .
Erst einmal natürlich: Grossartiges Bild. Es steht für sich und braucht keine Wie - Vergleiche - ein Foto was mich als nackte Landschaftsabbildung fasziniert. Es erinnert ein wenig an eine Doku über den Schwermut der Menschen, die dort leben. Es abstrahiert die Landschaft, dass Wetter, die Vergleiche, aber darin steckt ja die Stärke solcher Aufnahmen. Der umfassende Wolkenkragen des Hutes, wie zwei Arme die am Hals zugreifen erzählt die Geschichte. Also eine Art Kurzfilm in einem Bild.
Sehr unangebracht hingegen ist, ein Bild in und von Agora einzustellen mit einem deutlich sichtbaren Logo zur Identifikationen des Bildautors. Dies muss doch wirklich nicht sein. Sehr schade.
Sw fotografierte Landschaft in dieser Ausformung (scheinbar viel zu dunkel - dabei zeitlos schön) macht hieraus einen Mutterkuchen der Umgebung.
Es gibt einen einfachen Grund, weshalb hier S/W unangebracht ist : man kann beim besten Willen nicht erkennen ,welche Jahreszeit in dieser Landschaft herrscht. So bleibt einem nur ein hinreichender Eindruck von Nässe, Lichtspiel und vielfältigen schlecht identifizierbaren (Felsen, Grün ?) Strukturen. Ich bin fast so konsterniert wie vor einem Negativ ... Oder : wenn man es in ein Negativ dreht, wird wohl eine Schneelandschaft draus.... L´art pour l´art , oder ?
Da es in Schottland ist, sag ich's mal auf Englisch:
"Nicely dark and moody. Impressive sky".
Ich habe zehn Jahre lang mit Fotografen, oft Landschaftsfotografen, in England zu tun gehabt. Die würden das so sehen. Sie würden auch die geschwungene "lead-in line" und die Tiefe loben.
Nach solchen Regeln habe ich dort fotografieren gelernt. Nach dieser Auffassung von Fotografie ist das Bild vielleicht "perfekt".
Nach meiner heutigen eigenen Auffassung fehlt irgendein Kontrapunkt: ein Mensch, ein Tier, ein Fahrzeug, ein Haus, ein Schild, ein Zaun - und zwar einmal inhaltlich, damit man sich ein wenig reiben kann, und auch formal. Etwas, das irritiert.
So rauh die Landschaft auch wirkt, so "glatt" ist die Komposition. Das Foto kann man eigentlich nur loben und sehr gut finden. Man kann es prima an die Wand hängen, zu Hause oder in einer Ausstellung. Aber es fehlt (mir) irgendetwas, das das Gegebene transzendiert.
Technisch-formal stört mich am meisten, dass das Foto offenbar aus Augenhöhe aufgenommen wurde. Ich finde, ein Naturfoto verlangt, dass man "eins wird mit der Natur". Dass sich die Kamera zum Zeitpunkt der Aufnahme "mittendrin in der Natur", z.B. am Boden befindet. Der Fotograf ist mir zu entfernt, im realen und im übertragenen Sinne der bekannten Anweisung: "If you're photographs are not good enough you're not close enough".
"entstanden in meinem ersten Urlaub nach fast 20 Jahren in Schottland. Ich war im Herbst dort, es war bunt, grün, farbig, neblig, das volle Programm. Gerade deshalb fasziniert mich der Blick in Schwarz Weiß auf diese Landschaft. Es konzentriert sich. Es ist noch intensiver. Leider habe ich das massive Gefühl, dass die Bilder noch besser hätten sein können und wäre erfreut ordentlich Tipps zu erhalten."
Wolf Schroedax 04/03/2017 10:17
Das Motiv ist großartig, unbestritten. Das S/W nimmt ihm aber Darstellungskraft. Das Thema nämlich hier ist die Erosion - neben dem Wetter. Diese diktiert die Lebensbedingungen, diese die Kultur, welche die Bewohner entwickeln. Diesem allem wiederum geben wir dann Attribute wie ´schwermütig´ .... Spiegelung ? Klischee ?milchschäfer2 04/03/2017 9:20
kann mich eigentlich den beiden ersten Anmerkungen nur anschließen .Zusätzlich rutscht mir das Histogramm vermutlich zu sehr ins schwarz ab : gerade eine solche Landschaftaufnahme kann bei einer Fülle von unterschiedlichen Grautönen einen ganz eigenen Reiz bilden , ähnlich wie vor Ort das Grün einem in allen Varriationen wahrscheinlich begegnet . Aber oben kann man sich auch ein Kohlegebirge mit stellenweise Neuschnee denken.
Nur weil "düster" manchmal gerade en vogue war , muß man es auf eine grüne , sprießende Landschaft nicht auch noch anwenden , dafür fehlt dann die °Ruine° oder eine °dunkle Gestalt° . Abgesehen von der Bea und einem fehlenden Menschen - da es auch dort eine Kulturlandschaft ist - find ich die Aufnahem gelungen und spannend .
Matthias von Schramm 04/03/2017 8:54
Erst einmal natürlich: Grossartiges Bild. Es steht für sich und braucht keine Wie - Vergleiche - ein Foto was mich als nackte Landschaftsabbildung fasziniert. Es erinnert ein wenig an eine Doku über den Schwermut der Menschen, die dort leben. Es abstrahiert die Landschaft, dass Wetter, die Vergleiche, aber darin steckt ja die Stärke solcher Aufnahmen. Der umfassende Wolkenkragen des Hutes, wie zwei Arme die am Hals zugreifen erzählt die Geschichte. Also eine Art Kurzfilm in einem Bild.Sehr unangebracht hingegen ist, ein Bild in und von Agora einzustellen mit einem deutlich sichtbaren Logo zur Identifikationen des Bildautors. Dies muss doch wirklich nicht sein. Sehr schade.
Sw fotografierte Landschaft in dieser Ausformung (scheinbar viel zu dunkel - dabei zeitlos schön) macht hieraus einen Mutterkuchen der Umgebung.
Great Art.
Wolf Schroedax 03/03/2017 22:28
Es gibt einen einfachen Grund, weshalb hier S/W unangebracht ist : man kann beim besten Willen nicht erkennen ,welche Jahreszeit in dieser Landschaft herrscht. So bleibt einem nur ein hinreichender Eindruck von Nässe, Lichtspiel und vielfältigen schlecht identifizierbaren (Felsen, Grün ?) Strukturen. Ich bin fast so konsterniert wie vor einem Negativ ... Oder : wenn man es in ein Negativ dreht, wird wohl eine Schneelandschaft draus.... L´art pour l´art , oder ?_visual_notes_ 03/03/2017 20:47
Da es in Schottland ist, sag ich's mal auf Englisch:"Nicely dark and moody. Impressive sky".
Ich habe zehn Jahre lang mit Fotografen, oft Landschaftsfotografen, in England zu tun gehabt. Die würden das so sehen. Sie würden auch die geschwungene "lead-in line" und die Tiefe loben.
Nach solchen Regeln habe ich dort fotografieren gelernt. Nach dieser Auffassung von Fotografie ist das Bild vielleicht "perfekt".
Nach meiner heutigen eigenen Auffassung fehlt irgendein Kontrapunkt: ein Mensch, ein Tier, ein Fahrzeug, ein Haus, ein Schild, ein Zaun - und zwar einmal inhaltlich, damit man sich ein wenig reiben kann, und auch formal. Etwas, das irritiert.
So rauh die Landschaft auch wirkt, so "glatt" ist die Komposition. Das Foto kann man eigentlich nur loben und sehr gut finden. Man kann es prima an die Wand hängen, zu Hause oder in einer Ausstellung. Aber es fehlt (mir) irgendetwas, das das Gegebene transzendiert.
Technisch-formal stört mich am meisten, dass das Foto offenbar aus Augenhöhe aufgenommen wurde. Ich finde, ein Naturfoto verlangt, dass man "eins wird mit der Natur". Dass sich die Kamera zum Zeitpunkt der Aufnahme "mittendrin in der Natur", z.B. am Boden befindet. Der Fotograf ist mir zu entfernt, im realen und im übertragenen Sinne der bekannten Anweisung: "If you're photographs are not good enough you're not close enough".
Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 03/03/2017 20:07
Der Fotograf schreibt:"entstanden in meinem ersten Urlaub nach fast 20 Jahren in Schottland. Ich war im Herbst dort, es war bunt, grün, farbig, neblig, das volle Programm. Gerade deshalb fasziniert mich der Blick in Schwarz Weiß auf diese Landschaft. Es konzentriert sich. Es ist noch intensiver. Leider habe ich das massive Gefühl, dass die Bilder noch besser hätten sein können und wäre erfreut ordentlich Tipps zu erhalten."