Das Bild empfinde ich aus verschiedenen Gesichtspunkten interessant: Die Art wie sich die Person "auflöst" ist parallel zu den Zebrastreifen .. als würde die Person von den Zebrastreifen assimiliert oder anders betrachtet: Die "Tarnung" der Person ist der Art, dass sie an den Zebrastreifen unsichtbar wird.
Ansonsten, wie Eva sagte, die Schatten bringen weitere Aspekte ins Bild, die man länger betrachten kann.
Die Bearbeitung, auch wenn ich sie für übertrieben halte, ist ein weiterer Aspekt. Hier wird ins Extrem gegangen. Die Grautöne sind nicht mehr so relevant, hier möchte man entweder oder haben. Den Text finde ich hier völlig fehl am Platz. Mir scheint es, als sollte das Bild mit Bedeutung aufgeladen werden, als wäre es lediglich die Illustration der Nachricht, die man uns hier vermitteln will. Das finde ich immer schwierig und macht es mir als Betrachter fast unmöglich, so ein BIld zu geniessen: Ich werde mit Gewalt in einer RIchtung manipuliert, die ich nicht haben will. Ohne den Text habe ich die Freiheit meine eigenen Gedanken zu entwickeln.
Jedenfalls halte ich das Bild für sehr interessant. Auch, wie die Markierungen für Sehbehinderte hier am Zebrastreifen zur Geltung kommen, in Beziehung zu den Zebrastreifen und der Person.
Das Bild spricht mich an mit der sich auflösenden Person, den vielen Streifen und Strukturen am Boden. Die Schatten am Boden mag ich sehr. Das eine wird wohl ein Zebrastreifen Schild sein. Das andere eine Straßenlaterne?
Zwischen Text und Bild finde ich keinen Zusammenhang. Mit viel gutem Willen könnte ich den Zebrastreifen als den vorgegebenen Weg annehmen und die Person verschwindet, weil sie diesen nicht nutzt. Das scheitert aber zum einen daran, dass der Bürgersteig, den die Person nutzt , ja auch ein vorgegebener Weg ist, zum anderen daran, dass ich einfach keine Lust habe, etwas zu konstruieren. Ich blende den Text aus, der mich in seiner Formulierung eh nicht besonders anspricht und gucke noch ein bisschen das Bild an. Wie es wohl in Farbe und normalen Kontrasten gewirkt hat?
Ich sehe eine Menge Straßen- und Bürgersteigmarkierungen und einen Mann, der vorbeigeht, quer zum optisch dominanten Zebrastreifen, ebenfalls quer zur Fotorichtung auf dem markierten Bürgersteig. Eine völlig alltägliche Szene. Durch eine lange Belichtungszeit erscheint die Person verwischt, ein Stilmittel, das häufig benutzt wird, um die Dynamik einer Bewegung zu unterstreichen.
Die Grafik des Bildes finde ich durchaus ansprechend. Um zu sehen, wie ich das Bild verstehen soll, lese ich den Begleittext des Fotografen / der Fotografin.
Der ist so allgemein gehalten, dass jeder in gewissem Maße zustimmen wird, wobei ich mich allerdings frage, warum das Verlassen der vorgegebenen Route "heutzutage wichtiger denn je" ist. Galt das nicht vor fünfzig und hundert Jahren schon genauso? Ist das nicht eine allgemeine "Weisheit", ein Allgemeinplatz? Ich habe, wie häufiger hier, das Gefühl, dass das Bild im Nachhinein durch den Text mit einer tieferen Bedeutung aufgeladen werden sollte, denn außer dem Begriff "gehen" finde ich nichts von dem Text in dem Bild wieder.
Was bleibt, wenn ich den Text ausblende? Ein einfaches, optisch-grafisch ansprechendes Schwarzweißbild mit starken Kontrasten, aber inhaltlich eher eindimensional.
In dem abgebildeten Umfeld dürfte der eigene Weg in Regelkonflikten enden. Ob man sichtbar bleibt, ist eine Frage der Geschwindigkeit, also der Exifdaten. Aber ::: Halsund- beinbruch ! Gute Reise ! lgW
Der/Die FotografIn schreibt: "Heutzutage ist es wichtiger den je seinen eigenen Weg zu gehen und auch mal die vorgegebene Route zu verlassen. Auch wenn das dazu führen kann, das man für den ein oder anderen aus dem Blickwinkel verschwindet. "
fotobücher 20/06/2021 13:27
Das Bild empfinde ich aus verschiedenen Gesichtspunkten interessant: Die Art wie sich die Person "auflöst" ist parallel zu den Zebrastreifen .. als würde die Person von den Zebrastreifen assimiliert oder anders betrachtet: Die "Tarnung" der Person ist der Art, dass sie an den Zebrastreifen unsichtbar wird.Ansonsten, wie Eva sagte, die Schatten bringen weitere Aspekte ins Bild, die man länger betrachten kann.
Die Bearbeitung, auch wenn ich sie für übertrieben halte, ist ein weiterer Aspekt. Hier wird ins Extrem gegangen. Die Grautöne sind nicht mehr so relevant, hier möchte man entweder oder haben. Den Text finde ich hier völlig fehl am Platz. Mir scheint es, als sollte das Bild mit Bedeutung aufgeladen werden, als wäre es lediglich die Illustration der Nachricht, die man uns hier vermitteln will. Das finde ich immer schwierig und macht es mir als Betrachter fast unmöglich, so ein BIld zu geniessen: Ich werde mit Gewalt in einer RIchtung manipuliert, die ich nicht haben will. Ohne den Text habe ich die Freiheit meine eigenen Gedanken zu entwickeln.
Jedenfalls halte ich das Bild für sehr interessant. Auch, wie die Markierungen für Sehbehinderte hier am Zebrastreifen zur Geltung kommen, in Beziehung zu den Zebrastreifen und der Person.
Eva B. 20/06/2021 13:12
Das Bild spricht mich an mit der sich auflösenden Person, den vielen Streifen und Strukturen am Boden. Die Schatten am Boden mag ich sehr. Das eine wird wohl ein Zebrastreifen Schild sein. Das andere eine Straßenlaterne?Zwischen Text und Bild finde ich keinen Zusammenhang. Mit viel gutem Willen könnte ich den Zebrastreifen als den vorgegebenen Weg annehmen und die Person verschwindet, weil sie diesen nicht nutzt. Das scheitert aber zum einen daran, dass der Bürgersteig, den die Person nutzt , ja auch ein vorgegebener Weg ist, zum anderen daran, dass ich einfach keine Lust habe, etwas zu konstruieren. Ich blende den Text aus, der mich in seiner Formulierung eh nicht besonders anspricht und gucke noch ein bisschen das Bild an. Wie es wohl in Farbe und normalen Kontrasten gewirkt hat?
copine 20/06/2021 11:58
Ich sehe eine Menge Straßen- und Bürgersteigmarkierungen und einen Mann, der vorbeigeht, quer zum optisch dominanten Zebrastreifen, ebenfalls quer zur Fotorichtung auf dem markierten Bürgersteig. Eine völlig alltägliche Szene. Durch eine lange Belichtungszeit erscheint die Person verwischt, ein Stilmittel, das häufig benutzt wird, um die Dynamik einer Bewegung zu unterstreichen.Die Grafik des Bildes finde ich durchaus ansprechend. Um zu sehen, wie ich das Bild verstehen soll, lese ich den Begleittext des Fotografen / der Fotografin.
Der ist so allgemein gehalten, dass jeder in gewissem Maße zustimmen wird, wobei ich mich allerdings frage, warum das Verlassen der vorgegebenen Route "heutzutage wichtiger denn je" ist. Galt das nicht vor fünfzig und hundert Jahren schon genauso? Ist das nicht eine allgemeine "Weisheit", ein Allgemeinplatz? Ich habe, wie häufiger hier, das Gefühl, dass das Bild im Nachhinein durch den Text mit einer tieferen Bedeutung aufgeladen werden sollte, denn außer dem Begriff "gehen" finde ich nichts von dem Text in dem Bild wieder.
Was bleibt, wenn ich den Text ausblende? Ein einfaches, optisch-grafisch ansprechendes Schwarzweißbild mit starken Kontrasten, aber inhaltlich eher eindimensional.
Wolf Schroedax 20/06/2021 11:13
In dem abgebildeten Umfeld dürfte der eigene Weg in Regelkonflikten enden. Ob man sichtbar bleibt, ist eine Frage der Geschwindigkeit, also der Exifdaten. Aber ::: Halsund- beinbruch ! Gute Reise ! lgWAgora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 20/06/2021 9:30
Der/Die FotografIn schreibt: "Heutzutage ist es wichtiger den je seinen eigenen Weg zu gehen und auch mal die vorgegebene Route zu verlassen. Auch wenn das dazu führen kann, das man für den ein oder anderen aus dem Blickwinkel verschwindet. "