Das Bild ist vermutlich ausgeschnitten, damit eine gewiße Aussage rüberkommt. Etwas mehr Schärfe geht auf die Kapuze des Sweatshirts und streift das rechte Auge eines der drei Männer, die wohl in den Zwanzigern studentisch zusammensitzen. Vielleicht eher 70er, wg. der Haartracht? Die Kapuze des Sweatshirts scheint man sich hier über die Ohren ziehen zu sollen. Da hocken drei zusammen, die sich nicht (mehr) viel zu sagen haben. Scheinbar geht auch ein musikalischer Solidarisierungsversuch ganz daneben. Gar hat da jemand 'Blowing in the wind' spielen wollen. Weit ist er sicher nicht gekommen. Also, vorne rechts haben wir eine Person, die den Kopf in der linken Hand abstützt. Eine lederbearmbandete Uhr kann als Hinweis verstanden werden, dass da die Zeit abgelaufen ist. Die Augen haben den typischen nach oben gerichteten Ausdruck: Nicht schon wieder. Der Mund ist leicht geöffnet.
Links ist dann der Urheber postiert mit Gitarre. Ein Oberlippenbart unterscheidet ihn von den anderen der Gruppe. Aber der Blick der Augen geht dahin wo er bestimmt nie auf den der anderen treffen würde. Die Lippen wirken etwas zusammengepresst. Dann haben wir noch den dritten im Bunde im Hintergrund. Man möchte nicht wissen, was da für eine Stimmung geherrscht haben muss? Der Blick eines fein angewiderten Gesichts geht strikt ganz weit weg von den anderen zwei. Aufgehängte Bilder an der Wand kann man nicht zuordnen. Aber was ging da ab? Das Grauen des progressiven Alltags? Oder: Ich kann dieses Stück nicht mehr hören? Drei Blicke, drei Linien, die sich nicht treffen wollen. Fast möchte man lachen. Ein bemerkenswertes Dokument.
Wie schon beschrieben kein Crop, was man sieht ist der originale Bildausschnitt.
Die 70s Atmosphäre kommt wohl durch die eher zufällige Anwesenheit von optisch so deutbaren Männern zustande. Folker schaut oft so wenn er intensive Gedanken denkt und äußert, wenn man ihn nicht kennt kann man seinen Blick allerdings auch anders deuten und weil ich ihn ja kenne wäre ich auf diese deine Deutung selbst nicht gekommen, abwegig ist sie ja nicht. Die Stimmung an sich war entspannt und locker, bei allen im Raum, da war gerade das Konzert der Band zu Ende, die waren gut, aber jetzt kam nach dem ekstatischen Teil der eher ruhige, gemütliche, alle kamen sozusagen "wieder runter".
Deine Deutungen empfinde ich als bereichernd. Man muss nicht "richtig liegen" für eine gelungene Interpretation. Daumen hoch und Danke.
Am einfachsten wäre gewesen, ein Programmplakat mit ins Bild zu setzen. Dann wäre es eindeutiger für den wahren Grund der 'Gedankenverlorenheit' in der Mitte des Bildes.
Rechts groß angeschnittenes oberkörpergesicht, männerKopf mit der Hand abgestützt, leicht geöffneter Mund - atmen oder sprechen, eher nicht singen. Augen offen, eher konzentrierter Blick. Alter um die 50. dunkles, üblich kurzes Haar. Armbanduhr, Freizeitkleidung.
Dahinter mittig eher 35er vor einer hellen Wand mit Bildern. Schaut zufällig? nach links unten. Falls Musiker - kein Hinweis dafür -, vielleicht auf ein Notenblatt oder Text. Oberkörper halb verdeckt, dunkle Freizeitkleidung, lange dunkle Frisur die Gesicht gut frei lässt, aber lang in den Nacken reicht. Mund geschlossen.
Ganz links, angeschnitten, 50er mit dunklen längeren Locken, schmaler, kurzer Schnurrbart. grossaugig scheinendem Blick nach leicht hinten rechts, der eine Gitarre in Muszierender Haltung hält. Dunkle Kleidung. Mund geschlossen.
Alle drei scheinen zu sitzen, wobei der grossrechtsvordere den beiden den Rücken zuwendet, möglicherweise sich an einem Kaffeehaustisch mit dem Ellbogen abstützt und sich mit einem unsichtbaren gegenüber unterhält.
Europäischer Menschentyp, jeder schaut zufällig wo anders hin.
Künstlercafeatmosphäre, gemütlich, vermute ich.
Das eine vollständig sichtbare Bild an der wand zeigt kein Portrait, sondern in künstlerischer Absicht komponiertes Bild - Schatten und Beine einer Gruppe.
——-
Diese agora-Bild hier ist ein Schwarzweissbild, etwas körnig kontrastarm, sanft Schattenlos beleuchtet. Dicht mit nicht allzukurzer Brennweite, eng geschnitten komponiert. Nicht unsympathisch, möglicherweise ist das unsichtbare tischgegenüber die Fotografin, falls es in dem Lokal was weibliches gibt. Erinnerung an cafebesuch mit Franz.
Da hast Du in deinem "eröffnenden" Kommentar schon sehr viel wahres angesprochen und ich fragte mich was da noch kommen soll von den anderen...es kam aber noch so einiges...wie allermeist eine gute Analyse. Weibliches war zuhauf vertreten, nur zufälligerweise nicht auf dem Foto, aber natürlich mit Susanne am Tisch.
Es ist halt ein Geben und Nehmen. Respekt den ich und mein Werk erfahren haben gebe ich nur zu gerne auch zurück. Es war merklich dass alle sich Mühe gaben. Da, finde ich, gehört sich das so. Jedenfalls ist das mein Anspruch. Aber danke auch ;-)
framebyframe 27/05/2024 11:07
Das Bild ist vermutlich ausgeschnitten, damit eine gewiße Aussage rüberkommt. Etwas mehr Schärfe geht auf die Kapuze des Sweatshirts und streift das rechte Auge eines der drei Männer, die wohl in den Zwanzigern studentisch zusammensitzen. Vielleicht eher 70er, wg. der Haartracht? Die Kapuze des Sweatshirts scheint man sich hier über die Ohren ziehen zu sollen. Da hocken drei zusammen, die sich nicht (mehr) viel zu sagen haben. Scheinbar geht auch ein musikalischer Solidarisierungsversuch ganz daneben. Gar hat da jemand 'Blowing in the wind' spielen wollen. Weit ist er sicher nicht gekommen. Also, vorne rechts haben wir eine Person, die den Kopf in der linken Hand abstützt. Eine lederbearmbandete Uhr kann als Hinweis verstanden werden, dass da die Zeit abgelaufen ist. Die Augen haben den typischen nach oben gerichteten Ausdruck: Nicht schon wieder. Der Mund ist leicht geöffnet.Links ist dann der Urheber postiert mit Gitarre. Ein Oberlippenbart unterscheidet ihn von den anderen der Gruppe. Aber der Blick der Augen geht dahin wo er bestimmt nie auf den der anderen treffen würde. Die Lippen wirken etwas zusammengepresst. Dann haben wir noch den dritten im Bunde im Hintergrund. Man möchte nicht wissen, was da für eine Stimmung geherrscht haben muss? Der Blick eines fein angewiderten Gesichts geht strikt ganz weit weg von den anderen zwei. Aufgehängte Bilder an der Wand kann man nicht zuordnen. Aber was ging da ab? Das Grauen des progressiven Alltags? Oder: Ich kann dieses Stück nicht mehr hören? Drei Blicke, drei Linien, die sich nicht treffen wollen. Fast möchte man lachen. Ein bemerkenswertes Dokument.
N. Nescio 27/05/2024 11:04
Rechts groß angeschnittenes oberkörpergesicht, männerKopf mit der Hand abgestützt, leicht geöffneter Mund - atmen oder sprechen, eher nicht singen. Augen offen, eher konzentrierter Blick. Alter um die 50. dunkles, üblich kurzes Haar. Armbanduhr, Freizeitkleidung.Dahinter mittig eher 35er vor einer hellen Wand mit Bildern. Schaut zufällig? nach links unten. Falls Musiker - kein Hinweis dafür -, vielleicht auf ein Notenblatt oder Text. Oberkörper halb verdeckt, dunkle Freizeitkleidung, lange dunkle Frisur die Gesicht gut frei lässt, aber lang in den Nacken reicht. Mund geschlossen.
Ganz links, angeschnitten, 50er mit dunklen längeren Locken, schmaler, kurzer Schnurrbart. grossaugig scheinendem Blick nach leicht hinten rechts, der eine Gitarre in Muszierender Haltung hält. Dunkle Kleidung. Mund geschlossen.
Alle drei scheinen zu sitzen, wobei der grossrechtsvordere den beiden den Rücken zuwendet, möglicherweise sich an einem Kaffeehaustisch mit dem Ellbogen abstützt und sich mit einem unsichtbaren gegenüber unterhält.
Europäischer Menschentyp, jeder schaut zufällig wo anders hin.
Künstlercafeatmosphäre, gemütlich, vermute ich.
Das eine vollständig sichtbare Bild an der wand zeigt kein Portrait, sondern in künstlerischer Absicht komponiertes Bild - Schatten und Beine einer Gruppe.
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Diese agora-Bild hier ist ein Schwarzweissbild, etwas körnig kontrastarm, sanft Schattenlos beleuchtet. Dicht mit nicht allzukurzer Brennweite, eng geschnitten komponiert. Nicht unsympathisch, möglicherweise ist das unsichtbare tischgegenüber die Fotografin, falls es in dem Lokal was weibliches gibt. Erinnerung an cafebesuch mit Franz.