@ Stefan
Vielen Dank für deinen Linkhinweis! Ist ganz passabel nur die Positionsdaten würde ich mir noch dazu wünschen. Ich habe auch noch mal gesucht und ein ähnliches gefunden. Lunarphase heisst es http://www.nightskyobserver.com/
Ist ne 30Tage Test-Version LunarphasePro muss ich mir auch noch mal anschauen.
An meiner Scrollmaus muß ich hier ja schon ganz schön drehen :-).
Gruß Giesbert
@ Qingwei
Dein Goldregenbild sehe ich übrigens als alsolut perfekt an und habe mich doch sehr gewundert das es nicht in die Galerie gewählt wurde. Zu diesem Bild gehören nach meiner Ansicht die chinesischen Schriftzeichen zwingend dazu. Sie geben dem Goldregen das Gegengewicht. Läßt man es weg verliert das Bild deutlich. Ähnlich sehe ich dann auch Stefans Bild „Selektive Schärfe". Die Blüte einerseits und als Gegengewicht die Knospen andererseits. Bei seinen Zappelmännern hatte Stefan ja auch schon andere Ausschnitte ausprobiert, die sicher auch das Problem des fehlenden Gegengewichts hatten, und ähnlich wirkten wie dein Goldregen ohne Schriftzeichen. Von der Gestaltung her ist es für mich auch noch nicht optimal, aber ich könnt auch nicht sagen was ich anders machen würde. Vielleicht ja auch ein Motiv bei dem man mal was ganz anderes probieren muss.
Bei deinem Sonnenuntergangsbild, finde ich die Sonne zu mittig platziert. Du schriebst, das du auf die Burg fokussiert hast und dann den passenden Ausschnitt wähltest. Die Burg, welche du dann sicher als Hauptmotiv ansiehst, wird aber erst nach längerer Betrachtung wahrgenommen, da die Sonne, als hellster Punkt im Bild, der Blickfang ist (zumindest meiner ). Denke ich mir die Sonne weg ( kurz nach Sonnenuntergang aufgenommen ), finde ich schon gefallen an dem Bild.
Vom deinem Motiv hätte mich ein Panoramaausschnitt ( etwa 6x12 Format ), mit der Burg oben rechts und der Sonne unten links gereizt. Wäre dann ganz nach -meinem- Geschmack aber Gott sei Dank haben wir nicht alle den gleichen. Falls es dich interessiert kann ich es ja mal nach meinen Vorstellungen beschneiden.
ein erkenntbarer Offset sollte es für mich immer sein. Eben eine Geschmackssache vielleicht. Für mich ist das aber ein Kennzeichen der Reife einens Fotografen, ob er die Kamera nach Fokusierng schwenkt oder nicht, dass man schon bei Aufnahme sich über Gestaltung Gedanken macht. Vorallem in der Natur, man kann nachträglich schwer was hinzufügen. Wenn aber in keinem Foto dieser Trend erkenntbar ist, mußte man sich schon fragen, ob der Fotograf sich diesbezüglich bewußt oder nicht. Bei unten verlinktem Foto wurde auf die Burg fokusiert und geschwenkt, um das Framing zu gestalten.
wow, freut mich. Nicht nur ein sehr schönes Bild, sondern auch eine gehaltvolle Diskussion darüber.
Mir gefällt es sehr gut. Freut mich auch, dass Du deine Gedanken und weitere Infos zur Entstehung dazu geschrieben hast. Habe erst mal zwischen den beiden Versionen (hier und in Deinem Profil) hin und hergeschaltet, finde aber letztlich doch die hier gezeigte Version besser. Aber es war erst ein wenig knapp... ;-)
Diesen satten, dunkelblaugrünen Farbton, der sowohl den Hintergrund als auch das ganze Bild dominiert, wo sich aber trotz gleichem Farbton die Rispe ganz deutlich erkennbar durch ihre Struktur davon abhebt, dies gefällt mir sehr gut. Dazu unten rechts die weissliche, geöffnete Blüte... Klasse.
@Qingwei, das Bild ist sowas von überhaupt nicht mittig ;-) Du hättest wahrscheinlich im Querformat fotografiert, quasi den Bildausschnitt einfach nochmal so breit nur mit unscharfem Hintergrund gefüllt und links dann Dein Schriftzeichen hineingesetzt - auch nicht schlecht. Aber lass die Leute doch mal Hochformat fotografieren ;-)
Aber damit will ich nicht die Diskussion wieder von der sachlichen Ebene herabziehen und schliesse mich der letzten Anmerkung von Rudi an.
Jetzt komme ich gerade von einem Familien-mit-Kleinkinder-Wochenende (40 Erwachsene, 30 Kleinkinder) und entdecke mit Freude diese Diskussion unter meinem Bild. Danke für die Aufmerksamkeit, die ihr meinem Bild entgegengebracht habt. Jetzt will ich natürlich auch noch meine Gedanken zu dieser spannenden Diskussion beitragen.
BEGRIFF „SELEKTIVE SCHÄRFE“
Natürlich kommt bei den meisten Blumenbildern selektive Schärfe vor, weil ja in der Regel die Blume (zumindest teilweise) scharf und der Hintergrund unscharf sein sollen. Was ich mit meiner Überschrift „Selektive Schärfe“ andeuten wollte, ist die Idee, als Hauptmotiv nicht die ganze Blume, sondern nur kleine Teile der Blume zu sehen. Anstatt dem Ziel „Freistellen: Blume möglichst scharf, Hintergrund passend verschwommen“ (so hatte ich es bisher immer versucht und habe es im Untertitel etwas abwertend als Bestimmungsbuchaufnahme bezeichnet), war mein Ziel bei diesem Versuch eher „wenige Blumenteile scharf, die anderen Blumenteile so unscharf, dass sie nicht ablenken, Hintergrund dann sowieso unscharf..“ Diese (selektive) Beschränkung der Schärfe auf wenige Punkte der Blume habe ich mit „Selektive Schärfe“ gemeint. Die beiden Kategorien stimmen ganz gut mit Rudis „Biologe“ und „Ästhet“ überein, was sich natürlich nicht ausschließt.
Vielleicht klären sich dann auch die unterschiedlichen Empfindungen darüber, ob das Bild mittig gestaltet ist oder nicht, je nach dem, ob für einen die ganze Blume oder die einzelnen scharfen Stellen das eigentliche Motiv darstellen.
GESTALTUNGREGELN
Bei den meisten Bildern mache ich mir Gedanken zu den übliche Gestaltungsregeln wie dem Goldenen Schnitt, den unterschiedlichen Typen von Diagonalen oder Symmetrien und ihrer Wirkung auf den Betrachter. Allerdings betrachte ich diese Regeln eher als Ideensammlung und Strukturierungshilfe (für die eigenen Gedankenabläufe bei der Auseinandersetzung mit einem Motiv). Über die endgültige Komposition entscheide ich meist gefühlsmäßig beim Blick durch den Sucher. Dabei kommt es auch schon mal vor, dass mir eine mittige Kompositionen letztendlich als die beste Lösung erscheint.
Meine eigene Einschätzung meiner drei angesprochenen Bilder sieht so aus:
FRAUENSCHUH
Das ist meine erste Blumenaufnahme. Sie ist gut ein Jahr alt. Mir haben die Formen, die die Natur geschaffen hat gefallen und ich wollte sie möglichst ohne Störungen dokumentieren. Also war mein Ziel damals „Blume scharf, Hintergrund unscharf und ein Ausschnitt, in dem nicht ablenkt.“ In diesem Sinne also eine typische Bestimmungsbuchaufnahme mit etwas engerem Ausschnitt. Hier war die Natur der Künstler, der Fotograf eher der technische Aufzeichner. Das soll aber nicht heißen, dass ich die Aufnahme nicht mehr mag, aber diese Art zu fotografieren würde mir sicher bald langweilig, dazu bin ich nicht genug Botaniker ;-)
FLIEGENRAGWURZ
Hier wollte ich dokumentieren, welch lustigen Dinge die Natur hervorbringt. Mein Ziel war es, die Zappelmänner so abzubilden, dass man sie möglichst gut als solche erkennen kann. Also wieder ein „Blume scharf, Hintergrund unscharf“-Bild ohne große künstlerische Komponente beim Fotografen. Natürlich habe ich mir Gedanken zur Bildgestaltung gemacht. Diese haben aber nicht sehr weit geführt. Den Stängel habe ich mir auch außermittig angesehen bringt aber hier nichts, wie ich finde. Was für mein Empfinden etwas gebracht hätte, wäre dem untersten Teil des Stängels hinter einem unscharfen Querblatt verschwinden zu lassen, um zu verhindern, dass der Blick des Betrachters nach unten aus dem Bild fällt. Das ist aber an der Umsetzung gescheitert. Also habe ich die drei Motivteile so angeordnet, wie ich sie einigermaßen harmonisch im Bild empfinde.
SUMPFSTENDELWURZ
Dies ist das einzige der drei Bilder, bei dem die künstlerische Komponente aus meiner Sicht nicht nur bei der Natur liegt. Für mich sind die Blüte und die Knospen die Motive, und ich empfinde das Bild nicht als mittig komponiert. Ich habe auch eine Variante mit links und oben etwas mehr Raum, da wirken für mich die Raumverteilung aber unharmonischer - ist aber nur ein kleiner Unterschied.
Vielen Dank noch mal an alle, die sich an der Diskussion beteiligt haben. Ich habe mich sehr darüber gefreut!
Die Diskussion habe ich jetzt aufmerksam verfolgt und finde sie sehr interessant. So sollte fc sein. Wie ich schon vorher anmerkte, finde ich sehr gut und begrüssenswert, dass sich Stefan jetzt mit einem völlig neuen Thema auseinandersetzt, experimentiert und Erfahrungen sammelt. In diesem Stadium kann natürlich noch nichts perfekt sein. Das, was für seine anderen hervorragenden Fotos gilt, die oft bis zum letzten mm durchkomponiert sind und die ich sehr mag, kann für die ersten Versuche mit einem völlig neuen Motivkreis noch nicht gelten. Auch ich finde die Aufnahme zu mittig angeordnet, nach eigener Aussage ging es Stefan aber zunächst einmal nur um die Wirkung der Schärfe. Ich denke, in einer nächsten Stufe wird er dann auch nach einer perfekten Bildgestaltung streben, möge sie in der Diagonalen, im goldenen Schnitt oder wo auch immer liegen. Wie ich ihn einschätze, wird er gerade diese Diskussion zum Anlass nehmen, sich hiermit auseinanderzusetzen.
Auch Qingwei ist in seiner perfekten Blumenfotografie erst nach und nach zu dieser Perfektion gelangt, hat Schärfe, Farbe und Lichtmalerei mit harmonischen Gestaltungsmerkmalen seiner chinesischen Kultur gemischt und dadurch die Einmaligkeit seiner Bilder geschaffen. Der Anfang waren wahrscheinlich die gleichen Versuche.
Von beiden Fotografen kann man viel lernen.
Gruß, Herbert
ich will Dir noch was zeigen, was ich von Euch beiden gelernt habe. Außer dem goldenen Schnitt bei der Lilie im Sonnenschein habe ich aufgepasst, die Kante eines Blattes in die Ecke einlaufen zu lassen, schon beim Fotografieren. Übringens das Format dieses Bildes habe ich auch von 4:3 nach 10:7 konvertiert, wie die anderen zwei Bilder von mir.
danke für Dein Wort. Ich habe hier bloss meine Kenntnisse, die ich bei Herbert und Dir erwoben habe, versucht anzuwenden.
@Carlo,
dieser doppelte Goldene Schnitt ist leider in meinen Augen nicht glücklich angeordnet. Die beiden kokurieren sich. Der goldene Schnitt sollte dazu dienen, den Blick ins Bild einzuleiten, daher finde ich zwei überflüssig. Aber will ich die Diskussion nicht mehr weiter führen. Ich freue mich auf jeden Fall, einen Gleichgesinnen in Stefan gefunden zu haben.
Hallo Carlo,
Hallo Qingwei,
Erstmal sehe ich das geschriebene hier als positiv.
Es ist eine echte Diskussion um Bildgestaltung, auf hohem Niveau, die ich hier sehr aufmerksam verfolgt habe.
Ich hatte das Foto als Fotomail an Qingwei weitergeleitet um auch dessen Meinung dazu zu erfahren, da Stefan und Qingwei sich sehr wohl viele Gedanken bei und während der Aufnahme machen, was aus den Fotos beider erkennen kann.
Für mich ist es auf jeden Fall eine gelungene Aufnahme, schade daß die Diskussion jetzt etwas aus dem Ruder läuft, da ich beide Standpunkte in etwa nachvollziehen kann. Jetzt ist lediglich die Grenze erreicht, wo es um reine Argumente geht, da es für Bildgestaltung zwar gewisse Regeln gibt, die ich für meinen Teil aber nicht als Maß aller Dinge ansehe.
Der Reiz kann auch darin liegen, es anders zu machen und trotzdem ein sehr gutes Ergebnis zu erzielen. Anhand von anderen Beispielfotos das auszudiskutieren halte ich für zu ausschweifend und die Argumente verzetteln sich. Es geht auch nicht um Rechthaberei sondern um qualifizierte Ansätze die man in die Gestaltung einbringt, die man nicht nur aus Lehrmeinungen einfach übernimmt, sondern selbst nachvollziehbar umsetzen kann.
Es muß auch keine einhellige Schlußmeinung vorherrschen, da die Diskussion an sich genug Impulse für das eigene Schaffen bringen kann.
Ich finde es auch gut wenn jeder einen eigenen Weg sucht, und Glück ist dem vergönnt, der einen findet.
Dabei muß er noch nicht einmal der Mehrheit gefallen, sonst geht es sehr schnell auch wieder in dem Massengeschmack unter.
Gruß an alle Mitstreiter auf dem Weg die eigene Vorstellungswelt zu realisieren
:-)
Rudi
ich finde es gut, dass Du Dich durch Argumente überrenden lässt. Übringens habe ich in beiden gezeigten Bildern "den goldenen Schnitt" verwendet. Den kann man durch Schwenken der Kamera gut plannen.
ist schon ok. Ich habe Stefan auch ein QM geschrieben, dass ich eigendlich nur akademisch mit Euch unterhalten wollte. Durch diese Aktion habe ich seine Bilder auch kennengelernt und ihn auf meiner Liste gesetzt, um weiter seine Bilder sehen zu können.
nun habe ich schnell im Garten, also im Garten schnell eine lebendige Blume fotografiert, ohne Studio, allein durch Kennis über die Natur und Licht. Kein Pixel abgeschnitten. Die Gestaltung ist allein durch die Kamera entstanden. Welche gestalterische Elemente sind hier zu sehen? Ich bitte Dich an dieser Stelle nun nachdrücklich, bei der Sache zu bleiben. Sonst ist meine Diskussion mit Dir beendet. So habe ich mir die Diskussion mit einem Fotografen nicht vorgestellt.
Du hast in deiner ersten Anmerkung ohne konkrete Argumente, wie so die Gestaltung gut sei, auf meine Kritik reagiert. Nur hast ein Beispiel von mir genommen, mit der Kritik, es sei nicht beispielhaft. Eben finde ich dieses Bild ist beispielhaft in der Gestaltung, daher habe ich das trotzt falsch eingestellten ISO-Wert ausgestellt. Das ist beispielhaft, weil es:
1 - eine beispielhafte selektive Schärfe verwendet wurde, um der unruhrige HG unscharf zu machen
2 - trotzt selektiver Schärfe die Blüte fast durchgehend scharf ist.
3 - die Gestaltung hat eine Diagonal drin, durch die ungeöffnete Knospe die Blume zusätzlichen Schwung bekommen hat.
4 - beispielhaft, weil das Bild ohne ein Pixel zu schneiden allein durch die Kameraschwenkung gestaltet wurde.
Nun zeige ich Dir ein Bild und möchte von Dir hören, welches gestalterishe Element ich verwendet habe. Das Bild ist in der Natur gemacht, ohne Schnitt, allein durch überlegte Schwenkung der Kamera nach der Scharfmessung entstanden.
Nun möchte ich von Dir auch konkret höhen, welches gestaltrische Element in Steffan sein Bild zu sehen ist, und welches in seinen anderen zwei seiner von mir hier gelinkten Bilder zu sehen ist. Und wie so meins von Dir gelinktes Bild missgelungen ist, ohne konkrekte Argumente kannst Du doch keinen überreden.
Am Schluss möchte ich noch eine philosophische Frage stellen. Kann man durch den Fehler von anderen beweisen, dass der andere Fehler kein Fehler ist?
So wie Du hier vorgehst, finde ich nicht korrekt, akademisch gesehen. Also versuchen zu erst zu begründen, wie so das von mir kritisiertes Bild ins Detail geplannt ist. Argument wie Deins:
"Stefan darauf aufmerksam zu machen, sich mehr Gedanken bei der Gestaltung zu machen, ist Wasser in den Rhein getragen. Verfolge seit längerem jedes Bild des besagten Autors und kann mit Bestimmtheit sagen: Wenn sich jemand Gedanken über irgendein noch so kleines Detail in seinen Bilder macht, dann ist das Stefan Rohloff!"
finde ich fehl an Platz. Steffan selber hat nicht aufgeregt. So wie ich hier sehe, kann man mit ihm wohl gut über Fototechnik Meinung austauschen, wenn das wirklich auf akademische Basis, nicht auf emotionale Basis vorgeht. Wenn Du nun bitte mir alle Fragen beantworten würdest. Mit Steffan selber möchte ich in Zukunft direkt diskutieren, über Technik und Gestaltung, nicht mehr mit jemandem, der kein konkretes Argument hervorbringen kann.
Giesbert Kühnle 24/06/2003 21:58
@ StefanVielen Dank für deinen Linkhinweis! Ist ganz passabel nur die Positionsdaten würde ich mir noch dazu wünschen. Ich habe auch noch mal gesucht und ein ähnliches gefunden. Lunarphase heisst es
http://www.nightskyobserver.com/
Ist ne 30Tage Test-Version LunarphasePro muss ich mir auch noch mal anschauen.
An meiner Scrollmaus muß ich hier ja schon ganz schön drehen :-).
Gruß Giesbert
@ Qingwei
Dein Goldregenbild sehe ich übrigens als alsolut perfekt an und habe mich doch sehr gewundert das es nicht in die Galerie gewählt wurde. Zu diesem Bild gehören nach meiner Ansicht die chinesischen Schriftzeichen zwingend dazu. Sie geben dem Goldregen das Gegengewicht. Läßt man es weg verliert das Bild deutlich. Ähnlich sehe ich dann auch Stefans Bild „Selektive Schärfe". Die Blüte einerseits und als Gegengewicht die Knospen andererseits. Bei seinen Zappelmännern hatte Stefan ja auch schon andere Ausschnitte ausprobiert, die sicher auch das Problem des fehlenden Gegengewichts hatten, und ähnlich wirkten wie dein Goldregen ohne Schriftzeichen. Von der Gestaltung her ist es für mich auch noch nicht optimal, aber ich könnt auch nicht sagen was ich anders machen würde. Vielleicht ja auch ein Motiv bei dem man mal was ganz anderes probieren muss.
Bei deinem Sonnenuntergangsbild, finde ich die Sonne zu mittig platziert. Du schriebst, das du auf die Burg fokussiert hast und dann den passenden Ausschnitt wähltest. Die Burg, welche du dann sicher als Hauptmotiv ansiehst, wird aber erst nach längerer Betrachtung wahrgenommen, da die Sonne, als hellster Punkt im Bild, der Blickfang ist (zumindest meiner ). Denke ich mir die Sonne weg ( kurz nach Sonnenuntergang aufgenommen ), finde ich schon gefallen an dem Bild.
Vom deinem Motiv hätte mich ein Panoramaausschnitt ( etwa 6x12 Format ), mit der Burg oben rechts und der Sonne unten links gereizt. Wäre dann ganz nach -meinem- Geschmack aber Gott sei Dank haben wir nicht alle den gleichen. Falls es dich interessiert kann ich es ja mal nach meinen Vorstellungen beschneiden.
Gruß Giesbert
Gero Art 24/06/2003 13:04
mir gefällt's.ich emfinde es nicht als mittig.
bisschen verwirren vielleicht die mehreren bildschwerpunkte, die es hier gibt.
Qingwei Chen 24/06/2003 12:40
@Torsten,ich mache nicht einheitlich nur Querformat:-)
ein erkenntbarer Offset sollte es für mich immer sein. Eben eine Geschmackssache vielleicht. Für mich ist das aber ein Kennzeichen der Reife einens Fotografen, ob er die Kamera nach Fokusierng schwenkt oder nicht, dass man schon bei Aufnahme sich über Gestaltung Gedanken macht. Vorallem in der Natur, man kann nachträglich schwer was hinzufügen. Wenn aber in keinem Foto dieser Trend erkenntbar ist, mußte man sich schon fragen, ob der Fotograf sich diesbezüglich bewußt oder nicht. Bei unten verlinktem Foto wurde auf die Burg fokusiert und geschwenkt, um das Framing zu gestalten.
LG Qingwei
Torsten Frank 23/06/2003 23:59
Hi Stefan,wow, freut mich. Nicht nur ein sehr schönes Bild, sondern auch eine gehaltvolle Diskussion darüber.
Mir gefällt es sehr gut. Freut mich auch, dass Du deine Gedanken und weitere Infos zur Entstehung dazu geschrieben hast. Habe erst mal zwischen den beiden Versionen (hier und in Deinem Profil) hin und hergeschaltet, finde aber letztlich doch die hier gezeigte Version besser. Aber es war erst ein wenig knapp... ;-)
Diesen satten, dunkelblaugrünen Farbton, der sowohl den Hintergrund als auch das ganze Bild dominiert, wo sich aber trotz gleichem Farbton die Rispe ganz deutlich erkennbar durch ihre Struktur davon abhebt, dies gefällt mir sehr gut. Dazu unten rechts die weissliche, geöffnete Blüte... Klasse.
@Qingwei, das Bild ist sowas von überhaupt nicht mittig ;-) Du hättest wahrscheinlich im Querformat fotografiert, quasi den Bildausschnitt einfach nochmal so breit nur mit unscharfem Hintergrund gefüllt und links dann Dein Schriftzeichen hineingesetzt - auch nicht schlecht. Aber lass die Leute doch mal Hochformat fotografieren ;-)
Aber damit will ich nicht die Diskussion wieder von der sachlichen Ebene herabziehen und schliesse mich der letzten Anmerkung von Rudi an.
ciao, Torsten
Stefan Rohloff 22/06/2003 20:05
Jetzt komme ich gerade von einem Familien-mit-Kleinkinder-Wochenende (40 Erwachsene, 30 Kleinkinder) und entdecke mit Freude diese Diskussion unter meinem Bild. Danke für die Aufmerksamkeit, die ihr meinem Bild entgegengebracht habt. Jetzt will ich natürlich auch noch meine Gedanken zu dieser spannenden Diskussion beitragen.BEGRIFF „SELEKTIVE SCHÄRFE“
Natürlich kommt bei den meisten Blumenbildern selektive Schärfe vor, weil ja in der Regel die Blume (zumindest teilweise) scharf und der Hintergrund unscharf sein sollen. Was ich mit meiner Überschrift „Selektive Schärfe“ andeuten wollte, ist die Idee, als Hauptmotiv nicht die ganze Blume, sondern nur kleine Teile der Blume zu sehen. Anstatt dem Ziel „Freistellen: Blume möglichst scharf, Hintergrund passend verschwommen“ (so hatte ich es bisher immer versucht und habe es im Untertitel etwas abwertend als Bestimmungsbuchaufnahme bezeichnet), war mein Ziel bei diesem Versuch eher „wenige Blumenteile scharf, die anderen Blumenteile so unscharf, dass sie nicht ablenken, Hintergrund dann sowieso unscharf..“ Diese (selektive) Beschränkung der Schärfe auf wenige Punkte der Blume habe ich mit „Selektive Schärfe“ gemeint. Die beiden Kategorien stimmen ganz gut mit Rudis „Biologe“ und „Ästhet“ überein, was sich natürlich nicht ausschließt.
Vielleicht klären sich dann auch die unterschiedlichen Empfindungen darüber, ob das Bild mittig gestaltet ist oder nicht, je nach dem, ob für einen die ganze Blume oder die einzelnen scharfen Stellen das eigentliche Motiv darstellen.
GESTALTUNGREGELN
Bei den meisten Bildern mache ich mir Gedanken zu den übliche Gestaltungsregeln wie dem Goldenen Schnitt, den unterschiedlichen Typen von Diagonalen oder Symmetrien und ihrer Wirkung auf den Betrachter. Allerdings betrachte ich diese Regeln eher als Ideensammlung und Strukturierungshilfe (für die eigenen Gedankenabläufe bei der Auseinandersetzung mit einem Motiv). Über die endgültige Komposition entscheide ich meist gefühlsmäßig beim Blick durch den Sucher. Dabei kommt es auch schon mal vor, dass mir eine mittige Kompositionen letztendlich als die beste Lösung erscheint.
Meine eigene Einschätzung meiner drei angesprochenen Bilder sieht so aus:
FRAUENSCHUH
Das ist meine erste Blumenaufnahme. Sie ist gut ein Jahr alt. Mir haben die Formen, die die Natur geschaffen hat gefallen und ich wollte sie möglichst ohne Störungen dokumentieren. Also war mein Ziel damals „Blume scharf, Hintergrund unscharf und ein Ausschnitt, in dem nicht ablenkt.“ In diesem Sinne also eine typische Bestimmungsbuchaufnahme mit etwas engerem Ausschnitt. Hier war die Natur der Künstler, der Fotograf eher der technische Aufzeichner. Das soll aber nicht heißen, dass ich die Aufnahme nicht mehr mag, aber diese Art zu fotografieren würde mir sicher bald langweilig, dazu bin ich nicht genug Botaniker ;-)
FLIEGENRAGWURZ
Hier wollte ich dokumentieren, welch lustigen Dinge die Natur hervorbringt. Mein Ziel war es, die Zappelmänner so abzubilden, dass man sie möglichst gut als solche erkennen kann. Also wieder ein „Blume scharf, Hintergrund unscharf“-Bild ohne große künstlerische Komponente beim Fotografen. Natürlich habe ich mir Gedanken zur Bildgestaltung gemacht. Diese haben aber nicht sehr weit geführt. Den Stängel habe ich mir auch außermittig angesehen bringt aber hier nichts, wie ich finde. Was für mein Empfinden etwas gebracht hätte, wäre dem untersten Teil des Stängels hinter einem unscharfen Querblatt verschwinden zu lassen, um zu verhindern, dass der Blick des Betrachters nach unten aus dem Bild fällt. Das ist aber an der Umsetzung gescheitert. Also habe ich die drei Motivteile so angeordnet, wie ich sie einigermaßen harmonisch im Bild empfinde.
SUMPFSTENDELWURZ
Dies ist das einzige der drei Bilder, bei dem die künstlerische Komponente aus meiner Sicht nicht nur bei der Natur liegt. Für mich sind die Blüte und die Knospen die Motive, und ich empfinde das Bild nicht als mittig komponiert. Ich habe auch eine Variante mit links und oben etwas mehr Raum, da wirken für mich die Raumverteilung aber unharmonischer - ist aber nur ein kleiner Unterschied.
Vielen Dank noch mal an alle, die sich an der Diskussion beteiligt haben. Ich habe mich sehr darüber gefreut!
Liebe Grüße, Stefan
Herbert Rulf 22/06/2003 13:09
Die Diskussion habe ich jetzt aufmerksam verfolgt und finde sie sehr interessant. So sollte fc sein. Wie ich schon vorher anmerkte, finde ich sehr gut und begrüssenswert, dass sich Stefan jetzt mit einem völlig neuen Thema auseinandersetzt, experimentiert und Erfahrungen sammelt. In diesem Stadium kann natürlich noch nichts perfekt sein. Das, was für seine anderen hervorragenden Fotos gilt, die oft bis zum letzten mm durchkomponiert sind und die ich sehr mag, kann für die ersten Versuche mit einem völlig neuen Motivkreis noch nicht gelten. Auch ich finde die Aufnahme zu mittig angeordnet, nach eigener Aussage ging es Stefan aber zunächst einmal nur um die Wirkung der Schärfe. Ich denke, in einer nächsten Stufe wird er dann auch nach einer perfekten Bildgestaltung streben, möge sie in der Diagonalen, im goldenen Schnitt oder wo auch immer liegen. Wie ich ihn einschätze, wird er gerade diese Diskussion zum Anlass nehmen, sich hiermit auseinanderzusetzen.Auch Qingwei ist in seiner perfekten Blumenfotografie erst nach und nach zu dieser Perfektion gelangt, hat Schärfe, Farbe und Lichtmalerei mit harmonischen Gestaltungsmerkmalen seiner chinesischen Kultur gemischt und dadurch die Einmaligkeit seiner Bilder geschaffen. Der Anfang waren wahrscheinlich die gleichen Versuche.
Von beiden Fotografen kann man viel lernen.
Gruß, Herbert
Qingwei Chen 22/06/2003 0:06
@Rudi,ich will Dir noch was zeigen, was ich von Euch beiden gelernt habe. Außer dem goldenen Schnitt bei der Lilie im Sonnenschein habe ich aufgepasst, die Kante eines Blattes in die Ecke einlaufen zu lassen, schon beim Fotografieren. Übringens das Format dieses Bildes habe ich auch von 4:3 nach 10:7 konvertiert, wie die anderen zwei Bilder von mir.
LG Qingwei
Qingwei Chen 21/06/2003 23:58
@Rudi,danke für Dein Wort. Ich habe hier bloss meine Kenntnisse, die ich bei Herbert und Dir erwoben habe, versucht anzuwenden.
@Carlo,
dieser doppelte Goldene Schnitt ist leider in meinen Augen nicht glücklich angeordnet. Die beiden kokurieren sich. Der goldene Schnitt sollte dazu dienen, den Blick ins Bild einzuleiten, daher finde ich zwei überflüssig. Aber will ich die Diskussion nicht mehr weiter führen. Ich freue mich auf jeden Fall, einen Gleichgesinnen in Stefan gefunden zu haben.
LG Qingwei
Carlo Stuppia 21/06/2003 20:47
@ Qingwei: Der Goldene Schnitt ist mir bekannt. Es gibt sogar Bilder mit einem Doppelten Goldenen Schnitt!Siehe auch:
@ Rudi: Eigentlich hast Du recht. Wollte Qingwei auch nicht querkommen. Sorry, gelobe Besserung ;-)
Gruss Carlo
Rudi Gauer 21/06/2003 20:38
Hallo Carlo,Hallo Qingwei,
Erstmal sehe ich das geschriebene hier als positiv.
Es ist eine echte Diskussion um Bildgestaltung, auf hohem Niveau, die ich hier sehr aufmerksam verfolgt habe.
Ich hatte das Foto als Fotomail an Qingwei weitergeleitet um auch dessen Meinung dazu zu erfahren, da Stefan und Qingwei sich sehr wohl viele Gedanken bei und während der Aufnahme machen, was aus den Fotos beider erkennen kann.
Für mich ist es auf jeden Fall eine gelungene Aufnahme, schade daß die Diskussion jetzt etwas aus dem Ruder läuft, da ich beide Standpunkte in etwa nachvollziehen kann. Jetzt ist lediglich die Grenze erreicht, wo es um reine Argumente geht, da es für Bildgestaltung zwar gewisse Regeln gibt, die ich für meinen Teil aber nicht als Maß aller Dinge ansehe.
Der Reiz kann auch darin liegen, es anders zu machen und trotzdem ein sehr gutes Ergebnis zu erzielen. Anhand von anderen Beispielfotos das auszudiskutieren halte ich für zu ausschweifend und die Argumente verzetteln sich. Es geht auch nicht um Rechthaberei sondern um qualifizierte Ansätze die man in die Gestaltung einbringt, die man nicht nur aus Lehrmeinungen einfach übernimmt, sondern selbst nachvollziehbar umsetzen kann.
Es muß auch keine einhellige Schlußmeinung vorherrschen, da die Diskussion an sich genug Impulse für das eigene Schaffen bringen kann.
Ich finde es auch gut wenn jeder einen eigenen Weg sucht, und Glück ist dem vergönnt, der einen findet.
Dabei muß er noch nicht einmal der Mehrheit gefallen, sonst geht es sehr schnell auch wieder in dem Massengeschmack unter.
Gruß an alle Mitstreiter auf dem Weg die eigene Vorstellungswelt zu realisieren
:-)
Rudi
Qingwei Chen 21/06/2003 20:22
@Carlo,ich finde es gut, dass Du Dich durch Argumente überrenden lässt. Übringens habe ich in beiden gezeigten Bildern "den goldenen Schnitt" verwendet. Den kann man durch Schwenken der Kamera gut plannen.
LG Qingwei
Qingwei Chen 21/06/2003 20:20
@Carlo,ist schon ok. Ich habe Stefan auch ein QM geschrieben, dass ich eigendlich nur akademisch mit Euch unterhalten wollte. Durch diese Aktion habe ich seine Bilder auch kennengelernt und ihn auf meiner Liste gesetzt, um weiter seine Bilder sehen zu können.
LG Qingwei
Carlo Stuppia 21/06/2003 20:03
@ Qingwei: Ehrlich, ich gebe mich geschlagen!Gruss Carlo
Qingwei Chen 21/06/2003 19:32
@Carlo,nun habe ich schnell im Garten, also im Garten schnell eine lebendige Blume fotografiert, ohne Studio, allein durch Kennis über die Natur und Licht. Kein Pixel abgeschnitten. Die Gestaltung ist allein durch die Kamera entstanden. Welche gestalterische Elemente sind hier zu sehen? Ich bitte Dich an dieser Stelle nun nachdrücklich, bei der Sache zu bleiben. Sonst ist meine Diskussion mit Dir beendet. So habe ich mir die Diskussion mit einem Fotografen nicht vorgestellt.
LG Qingwei
Qingwei Chen 21/06/2003 19:24
@Carlo,Du hast in deiner ersten Anmerkung ohne konkrete Argumente, wie so die Gestaltung gut sei, auf meine Kritik reagiert. Nur hast ein Beispiel von mir genommen, mit der Kritik, es sei nicht beispielhaft. Eben finde ich dieses Bild ist beispielhaft in der Gestaltung, daher habe ich das trotzt falsch eingestellten ISO-Wert ausgestellt. Das ist beispielhaft, weil es:
1 - eine beispielhafte selektive Schärfe verwendet wurde, um der unruhrige HG unscharf zu machen
2 - trotzt selektiver Schärfe die Blüte fast durchgehend scharf ist.
3 - die Gestaltung hat eine Diagonal drin, durch die ungeöffnete Knospe die Blume zusätzlichen Schwung bekommen hat.
4 - beispielhaft, weil das Bild ohne ein Pixel zu schneiden allein durch die Kameraschwenkung gestaltet wurde.
Nun zeige ich Dir ein Bild und möchte von Dir hören, welches gestalterishe Element ich verwendet habe. Das Bild ist in der Natur gemacht, ohne Schnitt, allein durch überlegte Schwenkung der Kamera nach der Scharfmessung entstanden.
Nun möchte ich von Dir auch konkret höhen, welches gestaltrische Element in Steffan sein Bild zu sehen ist, und welches in seinen anderen zwei seiner von mir hier gelinkten Bilder zu sehen ist. Und wie so meins von Dir gelinktes Bild missgelungen ist, ohne konkrekte Argumente kannst Du doch keinen überreden.
Am Schluss möchte ich noch eine philosophische Frage stellen. Kann man durch den Fehler von anderen beweisen, dass der andere Fehler kein Fehler ist?
So wie Du hier vorgehst, finde ich nicht korrekt, akademisch gesehen. Also versuchen zu erst zu begründen, wie so das von mir kritisiertes Bild ins Detail geplannt ist. Argument wie Deins:
"Stefan darauf aufmerksam zu machen, sich mehr Gedanken bei der Gestaltung zu machen, ist Wasser in den Rhein getragen. Verfolge seit längerem jedes Bild des besagten Autors und kann mit Bestimmtheit sagen: Wenn sich jemand Gedanken über irgendein noch so kleines Detail in seinen Bilder macht, dann ist das Stefan Rohloff!"
finde ich fehl an Platz. Steffan selber hat nicht aufgeregt. So wie ich hier sehe, kann man mit ihm wohl gut über Fototechnik Meinung austauschen, wenn das wirklich auf akademische Basis, nicht auf emotionale Basis vorgeht. Wenn Du nun bitte mir alle Fragen beantworten würdest. Mit Steffan selber möchte ich in Zukunft direkt diskutieren, über Technik und Gestaltung, nicht mehr mit jemandem, der kein konkretes Argument hervorbringen kann.
LG Qingwei