Ich empfinde Ablehnung durch die geschlossene Luke, möchte sie zu gerne öffnen und nach innen schauen ...
Zusammen mit dem Text eine besinnliche Präsentation.
Liebe Grüße und einen guten Start in die neue Woche, Hanne
... bereits gefunden und gelesen ;-))
Meine Anmerkung dazu kommt wieder etwas später. Ich möchte Deinen Text erst durchdenken bzw. auf mich wirken lassen.
Kerstin
Lieber Eckhard,
Dein Bild "Traumreise" hat mich wirklich sehr berührt, das steht nicht nur einfach so da. Ich konnte den Text auch erst nach zwei Tagen schreiben, vorher war das Bild in meinem Kopf, ich habe es mit mir "herumgetragen".
Wenn ich Dir mit der Besprechung eine solche Freude machen konnte, freut es mich selbst natürlich um so mehr.
Eigentlich war die Anmerkung ja auch nur als ein erster Diskussionsansatz gedacht. So ein vielschichtiges Bild bräuchte mehr Zeit und vor allem mehr Menschen, die sich an einer Besprechung beteiligen.
Wie hast Du dieses Bild überhaupt selbst gesehen?
die Etymologie ist genau die, welche Du wiedergegeben hast. Was nun die Fenster betrifft, gibt es leider auch solche, die dermaßen verrammelt sind, dass man nicht hoffen kann, sie jemals aufzubekommen. Ich nehme aber an, dass es auch solche gibt, die vielleicht von innen geöffnet werden können, erst einen Spalt, hinter dem jemand einen vorsichtigen Blick riskiert, und dann immer weiter.
Was die Augen betrifft, könnte ich ein Bild einstellen, will aber damit etwas warten, weil erst noch einige andere Bilder kommen wollten.
Du hast mir ja ein wunderbares Weihnachtsgeschenk durch die Besprechung des Bildes "Traumreise" gemacht; dafür danke ich Dir sehr herzlich.
Lieber Eckhard, die sprachlichen Erläuterungen zum Begriff Fenster sind für mich sehr interessant.
Ich möchte noch einmal Bezug nehmen auf den folgenden Satz in Deiner Besprechung:
„Auf diesem Weg mag die intensivste Form der Zugewandtheit entstehen, für die es im Deutschen ein schönes Wort gibt, das etymologisch auch mit „erlauben“ zusammenhängt.“
Spätestens seit meiner Reaktion auf Deine Anmerkung zur Fantasie unter Carstens Bild „gelüftet: das Geheimnis um das Verschwinden der Mary Poppins“ weißt Du ja, dass Du mich durchaus mit solchen Dingen hinter „Kerzenständern“ und anderen „Ortschaften“ hervorlocken kannst ;-))
Als Nichtsprachwissenschaftler und ganz gewöhnlicher Nutzer unserer Sprache stellt eine solche Anmerkung für mich schon eine kleine Herausforderung dar (welche ich jedoch gern angenommen habe und die mir viel Spaß gemacht hat). Vielleicht war das von Dir sogar so gewollt, vielleicht vom „Fachmann“ jedoch auch einfach "nur" voraussetzend in den Text gestreut. Natürlich hatte ich eine Vermutung, es lag nahe, vom Begriff „Liebe“ auszugehen, ich hätte mich aber auch täuschen oder den Ansatz falsch interpretieren können (was auch immer noch möglich ist). In Ermangelung diesbezüglich geeigneter Nachschlagewerke in meiner privaten Büchersammlung musste ich mich leider mit dem Internet begnügen, welches in einer solch speziellen Frage als Informationsquelle jedoch auch nicht wirklich übersichtlich und ergiebig ist.
Aber ich habe etwas gefunden, was meine Vermutung bestärkt und den Zusammenhang zum Begriff „erlauben“ belegen könnte. Wenigstens wird der Wortstamm in beiderlei Bezug aufgeführt.
Ausgehend vom „Deutschen Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (online)“ und weiter im „Online Etymology Dictionary“ habe ich den Begriff „leubh“ gefunden, der wiederum in „Pokorny's dictionary“ auszugsweise wie folgt erläutert wird: „Number: 1185; Root: leubh-; German meaning: `gern haben, begehren; lieb', z.T. mit Entwicklung von `gern haben' zu `gutheißen, loben', im germ. auch von `Liebe' zu `Zutrauen, Vertrauen, Glaube'; Derivatives: leubho- `lieb; Verlangen'; Material: Ai. lubhyati `empfindet heftiges Verlangen, lobhayati `erregt Verlangen' (formell = germ.*laubjan, das aber Denominativ zu *lauba-, ags. leaf), lobha- m. `Verlangen, Gier' (= ags. leaf usw.), lubdha- `gierig, ausschweifend; lat. libet, älter lubet, -ere, -uit, -itum est `es beliebt, ist gefällig', lubens, libens `gern, willig', lubido, libido `Begierde'; osk. loufir `vel' (vgl. abg lubo - lubo `vel - vel'); got. liufs, aisl. liufr, ahd. liob, ags. leof `lieb' (= abg. lubh;); davon abgeleitet *liuben `lieb sein, gefallen' in ags. leofian, ahd. mhd. liuben; *liubjan in ags. ge-lyfan, ahd.(ga)liuben, ursprünglich `lieb machen'; got. galaufs `begehrenswert, schätzbar, wertvoll'; ags. leaf `Erlaubnis', ahd. urloub (und urlub) `Urlaub'; got. Denom. ga-laubjan `glauben', us-laubjan `erlauben', aisl. leyfa (Denom.) `erlauben; loben'; ahd. gilouben `glauben', irlouben `erlauben', ags. liefan, a-liefan `erlauben', geliefan `glauben'; aisl. lof n. `Lob, Erlaubnis', ags. lof n. `Lob, Preis', ahd. lob n. ds. sind Postverbalia zu aisl. lofa `preisen, gestatten', ahd. lobon (Denom.) `loben, preisen, bewilligen, versprechen', nhd. loben, geloben, verloben; got. lubains `Hoffnung'; ags. lufu, ahd. lupa f. `Liebe', davon *lubon in ags. lufian, ahd.lubon `lieben', ahd. gilubida `Gelübde'; References: WP. II 419, WH. I 793 f., Wissmann Postverbalia 37 ff., 80 f.
Anbei die Quelle, da nicht alle Zeichen richtig übernommen wurden: http://starling.rinet.ru/cgi-bin/response.cgi?root=config&morpho=0&basename=%5Cdata%5Cie%5Cpokorny&first=1181
Kann eine solche laienhafte Herleitung Bestand haben?
Für mich war in diesem Kontext grundsätzlich erstaunlich und interessant, was da überhaupt so alles auf gemeinsamen „Wortstämmen“ aufbaut …
Die inneren Fenster zu öffnen, ist keine selbstverständliche Sache. Die Bereitschaft dazu und die Voraussetzungen diesbezüglich sind von Mensch zu Mensch verschieden. Es werden elementare Grundsätze berührt, insbesondere der Einblick in die persönliche Denk- und Gefühlswelt, verbunden auch mit dem Bewusstsein einer zunehmenden Verletzbarkeit mit zunehmender Öffnung, begleitet aber auch durch wachsendes Vertrauen, Zugewandtheit und Vertrautheit mit den entsprechenden Möglichkeiten.
Es ist wunderschön, wenn das gelingt und wenn eine solch intensive Annäherung der Seelen spürbar wird.
-
Manche Fenster haben dazu jedoch vielleicht gar keine Chance, weil ihre Zeit entweder abgelaufen ist oder sie in Zwängen stecken, die eine Öffnung vorübergehend oder grundsätzlich unmöglich macht. Ich habe dazu ein Foto in meinem Archiv gefunden, was neben der negativen Aussage kaum noch Positives oder Hoffnung erkennen lässt.
Vielleicht sollte man neben den Aufnahmen von Fenstern als solchen sogar einmal eine entsprechende Fotoserie zu Augen machen, die ja bekanntlich ebenfalls als Fenster zur bzw. Spiegel der Seele bezeichnet werden.
Lieber Eckhard,
welch eine Überraschung, diese schöne und interessante Besprechung gerade heute zu finden! Ganz herzlichen Dank für dieses wundervolle Weihnachtsgeschenk, mit dem ich nicht gerechnet habe und über das ich mich um so mehr freue.
Ich antworte nach den Feiertagen ausführlich.
Kerstin
Der Forscher R. Meringer hat angenommen, dass die alten germanischen Bezeichnungen gotisch „augadauro“, althochdeutsch „augatora“ ‚Augentor’, altnordisch „vindauga“ ‚Windauge’, angelsächsisch „êagduru“ ‚Augentor’ und englisch „window“ ‚Windauge’ auf einen augenförmigen Schlitz in der Flechtwand wie in der Blockwand deuten. Ferner hat Hjalmar Falk gezeigt, dass der schwedische Ausdruck „vindu“ etymologisch zum Seemannsausdruck „windoie“ (englisch „winds’ eye“ ‚Auge des Windes’) gehört. Dieser Ausdruck der Seemannssprache bedeutet eine lichte Öffnung in den Wolken, durch die sich entsprechend dem alten Seemannsglauben der Wind Bahn bricht. Der Zusammenhang mit dem Wind zeigt sich auch in den schwedischen Benennungen der Dachluken „vindsglugg“, „vindsfönster“ ‚Windfenster’ wie auch in dem altfriesischen Wort „andern“ aus erschlossenem „anddurin“ ‚Windöffnung’.
Für die symbolische Interpretation im Volksglauben ergibt sich daraus wohl, gleichgültig ob die augenförmige Schlitzöffnung oder die spätere größere Fensteröffnung im urzeitlichen Dach oder später in der Wand angebracht war, auf jeden Fall, dass dieses alte Fenster Zugloch des Windes und damit gleichzeitig Flugloch der Seelen war. Dazu kommt noch die Bedeutung des alten Fensters als Rauchloch. In den heutigen ostalpinen Rauchstuben werden die kleinen Fensterchen der oberen Reihe als „Dampffenster“ oder „Rauchfenster“ bezeichnet. Dadurch wird auch die Assoziation Rauch > Seele ermöglicht.
Das Fenster als Flugloch der Seele zeigt sich vor allem bei dem verbreiteten Volksbrauch, das Fenster bei einem eingetretenen Todesfall sofort zu öffnen.
Das Hinaussehen aus dem Fenster oder das Hineinsehen in das Fenster wird vom Volksglauben unter gewissen Umständen als gefährlich angesehen.
Abgesehen vom Volksglauben können wir aber das Fenster als Symbol für den Menschen und die Öffnung des Menschen zur Welt ansehen. Diese Fenster können einsam sein,
diese Fenster können geschlossen sein. Sie können aber auch geöffnet werden, sei es von innen oder von außen oder gegenseitig.
Dann gewähren sich Menschen einen Blick in ihre Seelen, und das kann sie einander vertraut machen. Auf diesem Weg mag die intensivste Form der Zugewandtheit entstehen, für die es im Deutschen ein schönes Wort gibt, das etymologisch auch mit „erlauben“ zusammenhängt.
Bedeutende Daten - bedeutende Veränderungen :-). Ich habe allerdings bei Dir keinen Minnesang kritisiert, liebe Kerstin, sondern allenfalls bei anderen Leuten. Aber vielleicht können die es gar nicht anders, und man tut ihnen unrecht. Eckhard
Ich habe auch noch einen anderen Ansatz in Deiner Anmerkung herausgelesen. Natürlich kann ich nicht wissen, ob Du ihn auch so gesehen haben wolltest.
- Es ist schön, wenn Du von Jahren sprichst.
Um so erstaunlicher, dass ich heute vor genau nur acht Wochen, am 14. Oktober (das mit dem besonderen "Datum" habe ich erst einige Tage später reflektiert), zum ersten Mal bewusst eine ernsthafte Anmerkung unter eines Deiner Bilder geschrieben habe. Vorher war das der schnell erledigte oberflächliche Minnesang, den ich mir abgeschaut hatte, den Du bei mir ja auch zurecht kritisiert hattest.
Hanne L. 18/04/2010 22:48
Ich empfinde Ablehnung durch die geschlossene Luke, möchte sie zu gerne öffnen und nach innen schauen ...Zusammen mit dem Text eine besinnliche Präsentation.
Liebe Grüße und einen guten Start in die neue Woche, Hanne
† werner weis 02/10/2009 9:47
wunderbar besinnlich das Gedicht
ausgereift fotografiert das Motiv
was will man mehr
Kerstin Stolzenburg 28/12/2007 20:13
... bereits gefunden und gelesen ;-))Meine Anmerkung dazu kommt wieder etwas später. Ich möchte Deinen Text erst durchdenken bzw. auf mich wirken lassen.
Kerstin
E. W. R. 28/12/2007 19:52
... welche sich unter dem betreffenden Bild befindet. EckhardE. W. R. 27/12/2007 17:07
Vieles von dem, was Du darin gesehen hast, sah ich auch. Wie gesagt, es kommt noch die ausführliche Anmerkung. EckhardE. W. R. 27/12/2007 14:33
Liebe Kerstin,ich antworte Dir noch ausführlicher; auch das braucht Zeit. Eckhard
Kerstin Stolzenburg 27/12/2007 8:47
Lieber Eckhard,Dein Bild "Traumreise" hat mich wirklich sehr berührt, das steht nicht nur einfach so da. Ich konnte den Text auch erst nach zwei Tagen schreiben, vorher war das Bild in meinem Kopf, ich habe es mit mir "herumgetragen".
Wenn ich Dir mit der Besprechung eine solche Freude machen konnte, freut es mich selbst natürlich um so mehr.
Eigentlich war die Anmerkung ja auch nur als ein erster Diskussionsansatz gedacht. So ein vielschichtiges Bild bräuchte mehr Zeit und vor allem mehr Menschen, die sich an einer Besprechung beteiligen.
Wie hast Du dieses Bild überhaupt selbst gesehen?
Kerstin
E. W. R. 26/12/2007 17:49
Liebe Kerstin,die Etymologie ist genau die, welche Du wiedergegeben hast. Was nun die Fenster betrifft, gibt es leider auch solche, die dermaßen verrammelt sind, dass man nicht hoffen kann, sie jemals aufzubekommen. Ich nehme aber an, dass es auch solche gibt, die vielleicht von innen geöffnet werden können, erst einen Spalt, hinter dem jemand einen vorsichtigen Blick riskiert, und dann immer weiter.
Was die Augen betrifft, könnte ich ein Bild einstellen, will aber damit etwas warten, weil erst noch einige andere Bilder kommen wollten.
Du hast mir ja ein wunderbares Weihnachtsgeschenk durch die Besprechung des Bildes "Traumreise" gemacht; dafür danke ich Dir sehr herzlich.
Eckhard
Kerstin Stolzenburg 26/12/2007 11:22
Lieber Eckhard, die sprachlichen Erläuterungen zum Begriff Fenster sind für mich sehr interessant.Ich möchte noch einmal Bezug nehmen auf den folgenden Satz in Deiner Besprechung:
„Auf diesem Weg mag die intensivste Form der Zugewandtheit entstehen, für die es im Deutschen ein schönes Wort gibt, das etymologisch auch mit „erlauben“ zusammenhängt.“
Spätestens seit meiner Reaktion auf Deine Anmerkung zur Fantasie unter Carstens Bild „gelüftet: das Geheimnis um das Verschwinden der Mary Poppins“ weißt Du ja, dass Du mich durchaus mit solchen Dingen hinter „Kerzenständern“ und anderen „Ortschaften“ hervorlocken kannst ;-))
Als Nichtsprachwissenschaftler und ganz gewöhnlicher Nutzer unserer Sprache stellt eine solche Anmerkung für mich schon eine kleine Herausforderung dar (welche ich jedoch gern angenommen habe und die mir viel Spaß gemacht hat). Vielleicht war das von Dir sogar so gewollt, vielleicht vom „Fachmann“ jedoch auch einfach "nur" voraussetzend in den Text gestreut. Natürlich hatte ich eine Vermutung, es lag nahe, vom Begriff „Liebe“ auszugehen, ich hätte mich aber auch täuschen oder den Ansatz falsch interpretieren können (was auch immer noch möglich ist). In Ermangelung diesbezüglich geeigneter Nachschlagewerke in meiner privaten Büchersammlung musste ich mich leider mit dem Internet begnügen, welches in einer solch speziellen Frage als Informationsquelle jedoch auch nicht wirklich übersichtlich und ergiebig ist.
Aber ich habe etwas gefunden, was meine Vermutung bestärkt und den Zusammenhang zum Begriff „erlauben“ belegen könnte. Wenigstens wird der Wortstamm in beiderlei Bezug aufgeführt.
Ausgehend vom „Deutschen Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (online)“ und weiter im „Online Etymology Dictionary“ habe ich den Begriff „leubh“ gefunden, der wiederum in „Pokorny's dictionary“ auszugsweise wie folgt erläutert wird: „Number: 1185; Root: leubh-; German meaning: `gern haben, begehren; lieb', z.T. mit Entwicklung von `gern haben' zu `gutheißen, loben', im germ. auch von `Liebe' zu `Zutrauen, Vertrauen, Glaube'; Derivatives: leubho- `lieb; Verlangen'; Material: Ai. lubhyati `empfindet heftiges Verlangen, lobhayati `erregt Verlangen' (formell = germ.*laubjan, das aber Denominativ zu *lauba-, ags. leaf), lobha- m. `Verlangen, Gier' (= ags. leaf usw.), lubdha- `gierig, ausschweifend; lat. libet, älter lubet, -ere, -uit, -itum est `es beliebt, ist gefällig', lubens, libens `gern, willig', lubido, libido `Begierde'; osk. loufir `vel' (vgl. abg lubo - lubo `vel - vel'); got. liufs, aisl. liufr, ahd. liob, ags. leof `lieb' (= abg. lubh;); davon abgeleitet *liuben `lieb sein, gefallen' in ags. leofian, ahd. mhd. liuben; *liubjan in ags. ge-lyfan, ahd.(ga)liuben, ursprünglich `lieb machen'; got. galaufs `begehrenswert, schätzbar, wertvoll'; ags. leaf `Erlaubnis', ahd. urloub (und urlub) `Urlaub'; got. Denom. ga-laubjan `glauben', us-laubjan `erlauben', aisl. leyfa (Denom.) `erlauben; loben'; ahd. gilouben `glauben', irlouben `erlauben', ags. liefan, a-liefan `erlauben', geliefan `glauben'; aisl. lof n. `Lob, Erlaubnis', ags. lof n. `Lob, Preis', ahd. lob n. ds. sind Postverbalia zu aisl. lofa `preisen, gestatten', ahd. lobon (Denom.) `loben, preisen, bewilligen, versprechen', nhd. loben, geloben, verloben; got. lubains `Hoffnung'; ags. lufu, ahd. lupa f. `Liebe', davon *lubon in ags. lufian, ahd.lubon `lieben', ahd. gilubida `Gelübde'; References: WP. II 419, WH. I 793 f., Wissmann Postverbalia 37 ff., 80 f.
Anbei die Quelle, da nicht alle Zeichen richtig übernommen wurden: http://starling.rinet.ru/cgi-bin/response.cgi?root=config&morpho=0&basename=%5Cdata%5Cie%5Cpokorny&first=1181
Kann eine solche laienhafte Herleitung Bestand haben?
Für mich war in diesem Kontext grundsätzlich erstaunlich und interessant, was da überhaupt so alles auf gemeinsamen „Wortstämmen“ aufbaut …
Die inneren Fenster zu öffnen, ist keine selbstverständliche Sache. Die Bereitschaft dazu und die Voraussetzungen diesbezüglich sind von Mensch zu Mensch verschieden. Es werden elementare Grundsätze berührt, insbesondere der Einblick in die persönliche Denk- und Gefühlswelt, verbunden auch mit dem Bewusstsein einer zunehmenden Verletzbarkeit mit zunehmender Öffnung, begleitet aber auch durch wachsendes Vertrauen, Zugewandtheit und Vertrautheit mit den entsprechenden Möglichkeiten.
Es ist wunderschön, wenn das gelingt und wenn eine solch intensive Annäherung der Seelen spürbar wird.
-
Manche Fenster haben dazu jedoch vielleicht gar keine Chance, weil ihre Zeit entweder abgelaufen ist oder sie in Zwängen stecken, die eine Öffnung vorübergehend oder grundsätzlich unmöglich macht. Ich habe dazu ein Foto in meinem Archiv gefunden, was neben der negativen Aussage kaum noch Positives oder Hoffnung erkennen lässt.
Vielleicht sollte man neben den Aufnahmen von Fenstern als solchen sogar einmal eine entsprechende Fotoserie zu Augen machen, die ja bekanntlich ebenfalls als Fenster zur bzw. Spiegel der Seele bezeichnet werden.
Kerstin
Kerstin Stolzenburg 24/12/2007 19:45
Lieber Eckhard,welch eine Überraschung, diese schöne und interessante Besprechung gerade heute zu finden! Ganz herzlichen Dank für dieses wundervolle Weihnachtsgeschenk, mit dem ich nicht gerechnet habe und über das ich mich um so mehr freue.
Ich antworte nach den Feiertagen ausführlich.
Kerstin
E. W. R. 24/12/2007 12:29
Der Forscher R. Meringer hat angenommen, dass die alten germanischen Bezeichnungen gotisch „augadauro“, althochdeutsch „augatora“ ‚Augentor’, altnordisch „vindauga“ ‚Windauge’, angelsächsisch „êagduru“ ‚Augentor’ und englisch „window“ ‚Windauge’ auf einen augenförmigen Schlitz in der Flechtwand wie in der Blockwand deuten. Ferner hat Hjalmar Falk gezeigt, dass der schwedische Ausdruck „vindu“ etymologisch zum Seemannsausdruck „windoie“ (englisch „winds’ eye“ ‚Auge des Windes’) gehört. Dieser Ausdruck der Seemannssprache bedeutet eine lichte Öffnung in den Wolken, durch die sich entsprechend dem alten Seemannsglauben der Wind Bahn bricht. Der Zusammenhang mit dem Wind zeigt sich auch in den schwedischen Benennungen der Dachluken „vindsglugg“, „vindsfönster“ ‚Windfenster’ wie auch in dem altfriesischen Wort „andern“ aus erschlossenem „anddurin“ ‚Windöffnung’.
Für die symbolische Interpretation im Volksglauben ergibt sich daraus wohl, gleichgültig ob die augenförmige Schlitzöffnung oder die spätere größere Fensteröffnung im urzeitlichen Dach oder später in der Wand angebracht war, auf jeden Fall, dass dieses alte Fenster Zugloch des Windes und damit gleichzeitig Flugloch der Seelen war. Dazu kommt noch die Bedeutung des alten Fensters als Rauchloch. In den heutigen ostalpinen Rauchstuben werden die kleinen Fensterchen der oberen Reihe als „Dampffenster“ oder „Rauchfenster“ bezeichnet. Dadurch wird auch die Assoziation Rauch > Seele ermöglicht.
Das Fenster als Flugloch der Seele zeigt sich vor allem bei dem verbreiteten Volksbrauch, das Fenster bei einem eingetretenen Todesfall sofort zu öffnen.
Das Hinaussehen aus dem Fenster oder das Hineinsehen in das Fenster wird vom Volksglauben unter gewissen Umständen als gefährlich angesehen.
Abgesehen vom Volksglauben können wir aber das Fenster als Symbol für den Menschen und die Öffnung des Menschen zur Welt ansehen. Diese Fenster können einsam sein,
diese Fenster können geschlossen sein. Sie können aber auch geöffnet werden, sei es von innen oder von außen oder gegenseitig.
Dann gewähren sich Menschen einen Blick in ihre Seelen, und das kann sie einander vertraut machen. Auf diesem Weg mag die intensivste Form der Zugewandtheit entstehen, für die es im Deutschen ein schönes Wort gibt, das etymologisch auch mit „erlauben“ zusammenhängt.
Eckhard
E. W. R. 14/12/2007 19:37
Bedeutende Daten - bedeutende Veränderungen :-). Ich habe allerdings bei Dir keinen Minnesang kritisiert, liebe Kerstin, sondern allenfalls bei anderen Leuten. Aber vielleicht können die es gar nicht anders, und man tut ihnen unrecht. EckhardKerstin Stolzenburg 14/12/2007 19:23
... alsbald; das freut mich :-)Ich habe auch noch einen anderen Ansatz in Deiner Anmerkung herausgelesen. Natürlich kann ich nicht wissen, ob Du ihn auch so gesehen haben wolltest.
- Es ist schön, wenn Du von Jahren sprichst.
Um so erstaunlicher, dass ich heute vor genau nur acht Wochen, am 14. Oktober (das mit dem besonderen "Datum" habe ich erst einige Tage später reflektiert), zum ersten Mal bewusst eine ernsthafte Anmerkung unter eines Deiner Bilder geschrieben habe. Vorher war das der schnell erledigte oberflächliche Minnesang, den ich mir abgeschaut hatte, den Du bei mir ja auch zurecht kritisiert hattest.
Kerstin
E. W. R. 14/12/2007 16:40
Gut, weil Du's bist, alsbald ;-)). Kann aber nächstes Jahr werden. EckhardKerstin Stolzenburg 14/12/2007 15:28
Nachdenken ist sehr wichtig, lass Dir Zeit.Aber: JAHRE??
Kerstin