Misan T.

Wie ich zur Fotografie kam:
Ich hatte zwar als Kind hier und da schon ab und zu fotografiert, allerdings wurde mir das Thema (physisch wie auch künstlerisch) nie nahe gebracht, Internet gab es nicht und die Kameras die ich besaß waren ausgesonderte Familienstücke die im Grunde nur einen Auslöser hatten.
Aus diesem Grund habe ich das Thema Fotografie nie ernsthaft verfolgt.

2014 wurde ich gefragt ob ich nicht eine gebrauchte DSLR mit Zubehör und Kitobjektiv kaufen möchte.
Bei dem Preis konnte ich nicht nein sagen, selbst wo das Thema Fotografie damals weiterhin nicht mein Thema war. (Kann man ja für Schnappschüsse verwenden und das Entwickeln der Filme fällt ja auch weg)

Noch am gleichen Tag "entdeckte" ich den M-Modus, das war der Moment als für mich ein Tor zu einer anderen Welt geöffnet wurde. Alles ergab einen Sinn, aus der rationalen Physik wurde Kunst. Ich konnte der Kamera sagen was ich wollte und nicht umgedreht... und plötzlich ergab sich für mich ein ganz anderes Bild zur Fotografie.

Da ich sehr wissenschaft- und technikinteressiert bin, konnte ich die Zusammenhänge und Funktionen der Kamera sehr schnell nachvollziehen und es bereitete mir Spaß die technischen und physikalischen Grenzen zu erkunden und auszureizen und es wurde zu einem weiteren Hobby von mir. (Als ob ich nicht schon genug hätte)

Meine Motivation:
Das Verschmelzen meiner Selbst mit der Mattscheibe und dem Motiv, das resultierende Ausblenden der restlichen Umgebung, die Konzentration auf das Fokussieren und Einstellen der Parameter sowie der Blick für die Komposition und die daraus resultierenden Wirkung ist für mich wie ein eintauchen in einer anderen Welt um meiner alltäglichen Umgebung zu entfliehen.

Wenn ich darüber so nachdenke ist es schon fast ironisch, dass ein vermeintlich komplexes System zu einem einfacheren Einstieg in ein neues Thema wurde als es ein voll automatisiertes Gerät jemals gekonnt hätte.