(4) Die Blauschillernde Sandbiene oder Senf-Blauschiller-Sandbiene ...
... (ANDRENA AGILISSIMA) mit ihrem Parasiten, der Wespenbiene NOMADA MELATHORACICA!
In einer überdachten Umgebung bei einer Freundin aus der Maxhütter Umgebung (Oberpfalz, Bayern) durften wir schon etliche Male in den letzten Jahren - seit 16.5.2020 - die seltenen Wildbienen beobachten, die dort eine Kolonie von geschätzt (weit?) mehr als 20 Weibchen im sandigen Boden unterhalten, auch jetzt:
Abb. 1: Dieses Männchen der Sandbiene vom 22.4.2020 hatte ich hier schon einmal am 29.4.2023 auf ähnlichen Bildern in der Übersicht gezeigt, aber noch keins der fleißigen Weibchen. Das sei jetzt ehrenhalber nachgeholt!
Abb. 2: Ein pollenbeladenes Weibchen der Schillernden an seinem Bau. Die Biene ist ("oligolektisch") auf Kreuzblütlerarten wie Raps oder Senf etc. spezialisiert. Vom Rapsanbau profitiert sie wohl weniger, denn bei ihrem Erscheinen sind die Felder oft schon abgeblüht.
Abb. 3: Eins der frischen, hübschen, sehr friedlichen und nie aggressiven Weibchen, die - wie die Männchen - mit ihren dunklen Flügeln und dem schillernden Schwarzblau alle Ehre machen! Geduldig fliegen sie um einen herum, wenn man im Weg steht.
Abb. 4: Ein Sand schaufelndes Weibchen, das Mengen des Bodens vom Nest (rechts unter dem Blatt) rückwärts wegschiebt, ganz ähnlich wie es die Grabwespen tun, wenn sie ihren Bau herstellen oder verschließen; letzteres dann zum Tarnen in der Umgebung. Die Bienen bewegen den Aushub aber nicht mit Hilfe der schnell arbeitenden Vorderbeine, sondern durch sehr langsames Schieben; dabei bilden sie ähnlich den Wespen manchmal eine Art flache Rinne, hier bis zu ca. 15 Zentimetern weit.
Abb. 5 und 6 (Doku!): Die (wohl) einzige Wespenbienenart, die bei der Blauschillernden parasitiert: NOMADA MELATHORACICA. Die anders aussehende N. fulvicornis mit hellroten Fühlern (Name!) ist in der Diskussion ... Unsere Wespenbiene ist als absolute Rarität noch seltener als ihr eh schon seltener Wirt. Denn sie schmarotzt nur bei der A. agilissima - und häufiger als der Wirt darf ja ein Parasit nicht werden, sonst sterben beide aus.
Schwarzgelbe Wespen habe ich (außer den ebenfalls dort nistenden Polistes dominula) schon früher gesehen, allerdings die Kleinen bisher nicht zuordnen können.
Andrena fulva und cineraria nisten seit jeher ebenfalls in der (Garten-)Umgebung.
Pfingsten will ich nochmal hin, um hoffentlich bessere Fotos der Nomada machen zu können. Wegen der Seltenheit zeige ich diese aber schonmal!
Abb. 2 bis 6: alle vom 14.5.2024.
16.5.2024 f
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