(4) RÄTSEL: "Schwarzerle" - HAAREIS!
So fängt es an:
Ein (hier wohl zufällig durch normale Verwitterung entstandener) Riß in der Rinde des abgestorbenen Ästchens: Die ersten Eisbildungen sind sichtbar.
Dazu etwas zu inzwischen gesicherten Erkenntnissen der wenigen, im Internet zu findenden Haareis-Forscher:
Bei um die null Grad Celsius gefriert Wasser. Raureif entsteht durch Wassertröpfchen oder -moleküle, die sich entgegen der Windrichtung von oben an die Oberfläche anlagern ("appositionelles" Wachstum von Eis k r i s t a l l e n).
Haareis dagegen wird von den Stoffwechselprodukten der im Holz vorhandenen Pilze (meist die "Rosa getönte Wachskruste", Exidiopsis effusa) durch die Poren des Holzes nach außen geschoben ("basikryogene" Enstehung von "amorphen", nicht kristallinen Eis f ä d e n!). Die Eisfäden enthalten wohl einen manchmal nachweisbaren Achsenfaden aus Pilzsubstanzen. Die einzelnen Haare des gleichnamigen Eises sind nur Bruchteile eines Millimeters dünn.
Hier auf diesem Bild sind wohl Raureif und Haareis kombiniert; man sieht aber schon einige gebogene "Haare" in Bildmitte. Die kristallinen Strukturen müßten Raureifkristalle sein, die wegen der niedrigen Außentemperaturen auf der Rinde und im entstehenden Spalt - unabhängig von der Haareisbildung - wachsen.
Manchmal legt sich bei entsprechenden Umweltbedingungen auch eine Raureifschicht auf das Haareis. Diese beiden Eisformen kann man aber schon von ihrer Form her unterscheiden.
Siehe u.a. Bild (10)!
Fund: Neukappl/Opf., ca. 450 m, 14.11.2017, gezeigt am 17.11.2017.
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