Bereifte Schildflechte (Peltigera rufescens)
In einer vor Jahren aufgelassenen Kiesgrube am Stadtrand von Hamburg wuchs diese Schildflechte mit einem Durchmesser von ca. 12 cm, vergesellschaftet mit vielen weiteren, zum Teil noch größeren Lagern.
Feiner, aber deutlicher Filz auf den randlichen Lappen, der Durchmesser des Thallus sowie aschgraue bis schwärzliche, faserig-büschelige, oft reihig zusammenfließende Rhizinen auf der Unterseite sind Merkmale, die für Peltigera rufescens sprechen. In Bestimmungsschlüsseln irritiert allerdings die Angabe, die Art sei vorwiegend an basischen Standorten zu finden, während es sich hier um sauren Sandboden handelte. Dafür spricht auch das im Bild reichlich vorhandene Filzmützenmoos (Pogonatum urnigerum), das nur auf kalkfreien Böden wächst. In neuerer Literatur findet man aber gelegentlich den Hinweis, dass auch saure Böden besiedelt werden können.
Ulrich Kirschbaum 04/09/2014 23:44
@Peter, wie bereits gesagt: Ohne die Flechte gesehen zu haben, sage ich bei Peltigera nichts ... und selbst, wenn ich sie gesehen habe, komme ich oft zu keinem befriedigenden Ergebnis: Obwohl Großflechten, gehören Vertreter dieser Gattung zu den schwer bestimmbaren Taxa.mfg Ulrich
MykoPeter 04/09/2014 14:41
Vielen Dank für die freundliche Bewertung meines Bildes! @Ulrich: Natürlich hatte ich ein wenig gehofft, dass Dir solche leicht abweichende Form bekannt sein könnte. Die vielen aufgerichteten Apothecien ließen schon an fruchtende P.didactyla denken, die zum Standort ja gut passen würde. Aber selbst sorgfältiges Präparieren unter der Lupe ließ nicht einmal eindeutig erkennen, ob sich nicht evtl. mehrere kleinere Thalli zu einem scheinbar einheitlichen großen vereint haben, weil dichtes Geflecht aus feinen, dunkelbraunen Rhizinen auch Moos- und Blattreste so fest einschloss, dass ein Auseinanderzupfen nicht ohne Beschädigung des Flechtenthallus gelang. Unzweifelhaft zudem die graue bis schwärzliche Färbung der büschelig-faserigen Rhizinen auf den Adern der Thallus-Unterseite, die bei P.didactyla nicht sein sollte. Abbildungen von P.rufescens in herkömmlicher Literatur zeigen fast stets Thalli ohne Apothecien, obgleich diese häufig sein sollen. So bleibt zumindest die Frage, ob P.didactyla auch größer als 3 (max.5) cm werden und schwärzliche Rhizinen haben kann.Viele Grüße - Peter
Karl Böttger 04/09/2014 9:14
Herrlich ist es diese von dir sehr gut fotografierte Schildflechte anzusehen.LG Karl
Ulrich Kirschbaum 03/09/2014 23:19
Das Bild gefällt mir sehr gut, aber zu Peltigera sage ich nichts ohne meinen Anwalt -:)mfg Ulrich
P.S. Ich kenne P. rufescens nur von basischen Substarten und meine auch, sie hätte deutlich längere als breite Lappen und ich erinnere sie auch eher anliegend.