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California-Nebel (NGC 1499)

California-Nebel (NGC 1499)

4.401 4

Axel Martin


Free Account, Mülheim-Ruhr

California-Nebel (NGC 1499)

Im Sternbild Perseus befindet sich der rot leuchtende Gasnebel NGC 1499, der wegen seiner äußeren Ähnlichkeit mit dem amerikanischen Bundesstaat auch unter dem Name California-Nebel bekannt ist. Die in einer Entfernung von ca. 1500 Lj liegende Wasserstoffwolke wird durch den Stern Zeta Persei (der hellste Stern im Bild) zum Leuchten angeregt.

Aufnahmedaten:

Ort: Canillas bei Malaga / Spanien
Kamera: Canon EOS 350D modifiziert mit Baader ACF-Filter
Optik: Sigma 300mm/2,8 EX APO HSM (abgeblendet auf Blende 5,6)
Belichtung: 6x600s (Gesamtbelichtung: 60min) bei ISO 800 mit internem Dunkelbildabzug
Aufnahmedatum: 13.9.2007 (4 Bilder) und 14.9.2007 (2 Bilder)
Nachführung manuell mit 12,5mm-Fadenkreuzokular bei f=600mm auf Vixen Sphinx-Montierung
Fokussierung, sowie Steuerung Kamera mit MaxIm DL + DSRL
Das Bild entstand in Zusammenarbeit mit Andreas Böker

Bearbeitung:

DeepSkyStacker:
- Stacking der Einzelbilder im Modus "Durchschnitt"
- Export des unskalierten Bildes im 32Bit FITS-Format (integer)

Fitswork:
- Helligkeitsanpassung im Histogramm (Funktion: Punkte)
- Export des Bildes im 16Bit TIFF-Format

Photoshop CS4:
- durch Stacking entstandene dunkle Ränder beschnitten
- heiße und kalte Pixel entfernt (Reparaturpinsel bzw. Gummistempel)
- Vignettierung beseitigt + automatischer Weißabgleich (externes Plugin)
- radialer Farbfehler des Objektivs durch Skalierung der einzelnen Farbkanäle minimiert
- vertikale Streifen beseitigt (externes Aktions-Skript)
- Hintergrundrauschen minimiert (externes Aktions-Skript)
- violette Halos um Sterne minimiert (externes Aktions-Skript)
- Farbintensität der Sterne intensiviert (externes Aktions-Skript)
- Farbintensität um 20% erhöht
- Tonwertkorrektur
- rauschen reduziert (externes Plugin)

Commenti 4

  • Sebastian Lyschik 22/02/2009 14:29

    Hallo Axel,

    es geht eben nichts aber auch gar nichts über dunklen Himmel. Da kann man sich auch mit noch so toller Optik ausstatten. Das ist leider die traurige Wahrheit die wir nur allzugerne ausblenden weil wir gegen diese Lichtverschmutzung hier leider nichts machen können. Dennoch können auch wir hier durchaus gute Ergebnisse erzielen (wenn sich denn die Wolkendecke mal auflöst was ein weiteres massives Problem der letzten Jahre ist).

    Den Californianebel hast du jedenfalls sehr gut eingefangen. In Spanien dürften auch auch durchaus noch bessere Verhältnisse herrschen!

    LG Sebastian

  • Axel Martin 21/02/2009 23:22

    Hallo,

    @ Peter

    Histogrammauswertung:

    Wie Du schon sagst: "Das geht mit CS4 Extended". Die Betonung liegt hier, so wie ich das sehe, auf "Extended". Ich habe nur die normale CS 4 und da geht die Anpassung der Gradationskurven nur im 16Bit-Modus. Da ich vor allem die dunklen Töne aufhellen will, möchte ich an dieser Stelle noch alle Farbinformationen haben - daher die Anpassung in Fitsworks.

    Heiße und kalte Pixel:

    Klar weiß ich, dass so etwas vorher gemacht wird! Heiße und kalte Pixel verschwinden durch die Dark- und Flatkorrektur... Mein Fehler - ich hätte mich in der Beschreibung zur Bildbearbeitung hier auch etwas genauer ausdrücken müssen: Was ich durch manuelle Retusche beseitigt habe, sind die Reste von Cosmics, die trotz der Mittelung in DSS zurückgeblieben sind.

    Für die anderen Mitleser: Hat man einen Cosmic auf dem Objektbild, so verbleibt er auch nach der Dunkelbildkorrektur als heller Pixel bzw. helle Pixelgruppe. Ist der Cosmic auf dem Dunkelbild (auch auf dem Internen), so entsteht an dieser Stelle ein dunkler Pixel bzw. eine dunkle Pixelgruppe. Hier würde es nur helfen externe Dunkelbilder zu mitteln. Das habe ich auch bereits bei früheren Aufnahmen versucht, die Ergebnisse waren aber insgesamt nicht so gut (deutlich verrauschter und mit deutlichen Resten des Verstärkerglühens) als mit internen Dunkelbildern, so dass ich lieber die 2 Minuten in PS stemple, als dass ich mit einem verrauschteren Bild lebe... Mit allen "remove hot/cold pixels"-Funktionen (Fitsworks, DSS, MaxIm, IRIS, AIP) habe ich diese Cosmics nicht vernünftig wegbekommen. Wenn die Reste der Cosmics weg sind, habe ich entweder "dunkle Löcher" in den helleren Sternen oder fast alle schwächeren Sterne sind auch verschwunden. :-(

    Astronomie konstant betreiben:

    Keine Angst, das machen wir auch hier in Deutschland! Wenn es das Wetter und die Arbeit am nächsten Tag zulassen, sind wir so oft wie möglich in unserer Sternwarte aktiv. Abgesehen von den "Astrourlauben" kommen da auch locker 60 bis 80 Nächte oder mehr im Jahr zusammen.

    CLS oder IDAS-Filter in Großstadtnähe:

    Ich weiß, aber zu Hause machen wir mit unseren Teleskopen nun einmal andere Aufnahmen: Hier liegt unser Schwerpunkt auf der Astrometrie und Photometrie von Kleinplaneten. Unsere bisherigen Ergebnisse findest Du auf unserer Sternwarten-Homepage auf den entsprechenden Unterseiten:

    http://www.turtlestar.de

    Momentan versuche ich z.B. eine Lichtkurve des Kleinplaneten (350) Ornamenta aufzunehmen: Rotationsdauer laut Literatur knapp 8,5 Stunden, Lichtwechselamplitude etwa 0,15mag. Eigentlich problemlos mit unseren Geräten (12"- bzw. 14"-Newton) machbar - wenn da nicht immer das besch... Wetter in Deutschland wäre.

    Bitte jetzt nicht falsch verstehen: "Pretty Pictures" sind bei uns nicht das Ziel ... die sind nur etwas für den Urlaub. Sozusagen "back to the roots" - sich bei der Astronomie "entspannen" ... mal was anderes als Wissenschaft machen... ;-)

    Ich habe im Vorfeld der letzten Urlaube mit dem IDAS Filter übrigens einige Objektivtests von zu Hause aus gemacht: Trotz Filter ist der Himmel an unserer Sternwarte so hell, dass bei f/4 und ISO800 nach 90s Schluss ist. Auf einer aus 50 Bildern kombinierten Aufnahme der Plejaden ist selbst nach der Bearbeitung noch nicht einmal ansatzweise das an Nebeln zu erkennen, was bereits auf einer unbearbeiteten 5-Minuten-Belichtung in Namibia rüberkommt! (...und da hätte man locker auch 15 Minuten bei f/4 draufhalten können, ohne dass das Bild zuläuft.) Ganz zu schweigen von der Schwierigkeit den hiesigen Helligkeitsgradienten aus dem Himmelshintergrund heraus zu bekommen... :-(

    LG
    Axel


    P.S.: Was heißt hier eigentlich "Großstadtnähe"? Wir sitzen MITTEN IM Ruhrgebiet - auf halbem Weg zwischen den Stadtzentren vom Mülheim-Ruhr und Duisburg. Die Milchstraße sehen wir höchstens 1 bis 2 Mal im Jahr - wenn überhaupt. Für unsere normalen Beobahtungen spielt das aber kaum eine Rolle: Mit CCD-Kamera + CLS-Filter erreichen wir am 14"-Newton nach 5min knapp 19,5mag - bei aufaddierten 45min kommen wir knapp an die 20,8mag. Alles wohlgemerkt aber nur bei Punktlichquellen! Daher auch die Beschäftigung mit den Kleinplaneten... Nebel und Galaxien aufzunehmen macht bei unserem Himmel einfach keinen Sinn! Ich bin früher auch wenn es zeitlich ging ins benachbarte Sauerland (etwas mehr als eine Stunde Fahrzeit pro Strecke) gefahren. Das war dann vielleicht an 5 bis max. 8 Nächten im Jahr der Fall. Dann doch lieber eine Sternwarte im eigenen Garten, die man auch mal nur für eine Stunde am Abend nutzt ... selbst wenn der Himmel dafür entsprechend schlechter ist!
  • Mayr Bernd 21/02/2009 15:14

    Hallo Axel,
    gut gelungene Aufnahme mit viel Aufwand so wie Peter schreibt aber schönes Resultat.

    LG
    Bernhard
  • Peter Knappert 21/02/2009 12:24

    Hallo Axel,
    Sehr gut abgelichteter NGC1499 !
    Wenn ich immer lese, welche Prozeduren Du mit Deinen Bildern anstellst, puh, da wird mir ganz schwindelig :-)) Es geht doch viel, viel einfacher ein gutes Astrofoto aus den Rohdaten zu erstellen. Zum Beispiel den Export in FITS Format mit Histogrammauswertung hättest Du Dir sparen können. Das geht mit CS4 Extended genausogut. Dann Hot- und Coldpixel mit CS4 zu entfernen (Kopfschüttel (!)). Erklärung: Hot- und Coldpixel sollte man "vor" dem Stacking Prozess entfernen. Sieh das jetzt bitte nicht falsch, aber man kann aus bestimmten Bearbeitungschritten auch ein Wissenschaft machen. Besser ist es immer etwas Augenmerk auf das ästhetische Erscheinungsbild einer Aufnahme zu legen, die Rohdaten zu analysieren und dann mit knappen Bildbearbeitungsschritten zu entscheiden wie man das Bild bearbeitet. Durch Deine vielen Bearbeitungschritte bleibt nicht mehr viel der bestimmt guten Rohdateninformation übrig und das ist eigenlich schade... Klar, Du hast nur die Möglichkeit im Urlaub zu fotografieren, aber viel wichtiger ist es die Astrofotografie konstant zu betreiben, nur so wächst Die Erfahrung auch gutes Rohmaterial zu sammeln und auch zu verarbeiten. Da hab ich mal von Stefan Seipp auf der AME 2007 einen interessanten Vortrag dazu gehört.
    Die Devise heisst: Wie muß ich etwas aufnehmen, was will ich darstellen und wie muß die Bearbeitung sein um es darzustellen. Selbst mit CLS oder IDAS-Filter gelingen heute auch in Großstadtnähe hervoragende Deep-Sky Aufnahmen wie
    viele Aufnahme hier in der FC beweisen.
    Also bitte meine Kritik nicht falsch verstehen. Ich wünsch Dir ein schönes WE :-)))
    NGC1499 mal anders...
    NGC1499 mal anders...
    Peter Knappert


    LG Peter