der Bonvivant
Valentin Louis Georges Eugène Marcel Proust
* 10. Juli 1871 in Paris; † 18. November 1922 ebenda
war ein französischer Schriftsteller und Sozialkritiker. Sein Hauptwerk ist der siebenbändige Roman
"Auf der Suche nach der verlorenen Zeit".
Sein Vater war ein anerkannter Arzt und Medizinprofessor. Seit seiner Kindheit war Prousts Gesundheit durch schweres Asthma beeinträchtigt. In den Jahren von 1882 bis 1889 besuchte er ein privates Gymnasium, auf dem er die Hauptinteressen seines künftigen Lebens, nämlich Theater, Lesen und Schreiben, entwickelte.
Seine regelmäßigen Besuche der exklusiven Salons von Madame Straus, Arman de Caillavet, Aubernon und Madeleine Lemaire während seiner Studienzeit machten Proust zu einem scharfsinnigen Beobachter der Großbourgeoisie, deren Bild er in Artikeln für die Tageszeitung "Le Figaro" zeichnete, was ihm den Ruf eines „Hofberichterstatters“ eintrug – Prousts Bewunderung der Haute volée hat zwar teils ironische, teils aber auch schon komische Züge (die man wohl erst nach Bekanntschaft mit der Welt der Guermantes zu genießen vermag).
1895 nahm Proust eine unbezahlte Stelle als Bibliothekar in der Bibliothèque Mazarine an; allerdings war er dort mehr ab- als anwesend. Zuvor hatte Proust sein juristisches Studium ohne Examen beendet, aber in einem geisteswissenschaftlichen Studiengang seine Licence ès Lettres erhalten. Im selben Jahr nahm er seine Arbeit am Jean Santeuil auf, ein Romanprojekt, das unvollendet blieb, von dem dann aber später erhebliche Teile in die Suche nach der verlorenen Zeit einflossen.
Prousts Hauptwerk ist "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit" (À la recherche du temps perdu) in sieben Bänden. Dieser monumentale Roman ist eines der bedeutendsten erzählenden Werke des 20. Jahrhunderts. "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit" ist eine fiktive Autobiographie mit raffinierter Struktur: Ein weitgehend anonymes „Ich“, das aber möglicherweise "Marcel" heißt, erzählt von seinen zum Teil vergeblichen Versuchen, sich an seine Kindheit und Jugend zu erinnern.
Literaturhistorisch bedeutend ist Prousts Roman vor allem deshalb, weil er mit einer bis dahin ungekannten Konsequenz die Subjektivität der menschlichen Wahrnehmung inszeniert, mit all ihren Nachteilen und Möglichkeiten: So zeigt er einerseits, dass kein Mensch die Wirklichkeit oder Wahrheit als solche erkennen kann, sondern allenfalls eine subjektive Wahrheitsvorstellung besitzt. Andererseits entfaltet jeder Mensch in seiner subjektiven Wahrheit eine einzigartige Welt, jeder Mensch ist ein eigener Kosmos.
Die Haushälterin Céleste Albaret trat 1914 ihre Stellung bei Proust an. Sie half ihm nicht nur beim Haushalt, sondern wurde auch seine engste Vertraute und Mitarbeiterin, die ihm seine Manuskripte ordnete. In ihren Lebenserinnerungen schildert sie ausführlich ihr Leben in Prousts Haushalt, das geprägt ist von großer Aufopferungsbereitschaft und liebevoller Verehrung für ihren Arbeitgeber.
Am 18. November 1922 starb Marcel Proust, und am 22. November wurde er, als Ritter der Ehrenlegion, mit militärischen Ehren auf dem Friedhof Père-Lachaise neben seinen Eltern beigesetzt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Marcel_Proust
Kaspar H. 12/07/2020 0:01
Danke für's Erinnern. hier an einen von so vielen einflussreichen Schriftstellern.LG Kaspar
W.H. Baumann 11/07/2020 17:44
Ich denke, er ist ein Autor, der womöglich eher Frauen anspricht. Habe ihn mit 25 mal gelesen und fand ihn - pardon - unendlich ermüdend und weitschweifig. Aber das ist wohl subjektiv, denn in der Weltliteratur besitzt er einen hohen Rang.LG Werner
Adrianus Aarts 11/07/2020 13:11
SUUUUUUUUUUUPER ins bild gebracht AnneDanke fürs lehrsame info
LG Ad
Maria J. 11/07/2020 13:06
Viel Lesestoff – und mein Urlaub war nie lang genug– aber das Buch wartet noch auf mich .. ,-)
LG Maria
smokeonthewater 11/07/2020 12:34
Acht Sommer im Grand Hotel von Cabourg an der verlorenen Zeit zu schreiben, da muss man viel Zeit und Geld haben – das habe ich mich immer wieder gefragt.LG Dieter
homwico 10/07/2020 19:57
Schön gezeigt und beschreiben.LG homwico
oilhillpitter 10/07/2020 16:46
Mit den Franzosen habe ich es nicht so, obwohl, Flaubert, Bouvard und Pécuchet, das ist ganz lustig. Jules Renard - Muttersohn, auch so ein schönes Buch, für etwas längere Wartezeiten....Rubie 10/07/2020 14:27
Eine sehr schöne Info über diesen Schriftsteller.LGRubie