Die Große Weiden-Sandbiene (Andrena vaga) vor ihrem Nest
Zwei größere, etwa einen Quadratmeter messende Kolonien mit je etwa 20 Nestern fanden wir am Kallmünzer Berg in der Oberpfalz auf Kalkmagerrasen.
((Warum manche Weibchen ganz ohne Pollenbeladung nach dem längeren Wegflug am Bau erscheinen, ist mir nicht erklärlich. (Ob die ohne Blütenstaub vielleicht doch Männchen waren, werde ich noch versuchen, auf den Bildern herauszufinden.)) - Nachtrag: hier ist es wohl doch ein Weibchen ...
Mehr der schönen Bienen kommen mit gelbem Pollenvorrat für ihre Jungen zurück. Was doch bedeutet, daß auch jetzt schon genügend davon in der Umgebung vorhanden ist. Die Art ist "oligolektisch", d.h., sie besucht einige wenige Pflanzenarten für die Pollengewinnung. Hier sind es Weidenarten (Name der Biene!).
Dazu kommt meine Vermutung, daß es den Bienen manchmal egal zu sein scheint, welches Nest sie anfliegen, um etwa die Hälfte der offen liegenden Eingänge zu besuchen - z.B., wenn mein Schatten sie am Anflug auf das erste Ziel störte. Nachtrag: Jetzt lese ich nach, ob die Art sich vielleicht auch im Nest paart - damit wäre der Anflug ohne Pollen (die Männchen sammeln ja keinen ...) auch erklärt! Und das Anfliegen verschiedener Nester - eben durch Männchen!
Oft müssen sie graben, weil in dem lockeren Sand die Eingänge verschüttet (oder wohl meist selbt zugeschüttet) sind. Vielleicht ist es auch eine Art kollektiver Nestbenutzung - und zum zweiten eine Vorsorge gegen den Parasitismus durch Nomada lathburiana (siehe nächstes Bild!); die graben allerdings auch, um ihre Eier in die Nester der Sandbienen zu legen. Eins der Parasitenweibchen habe ich beim Wiedererscheinen nach der Eiablage gesehen, noch ganz mit Sand bestäubt ...
Es bleibt mal wieder spannend!
11.4.2016
Daniela Boehm 12/04/2016 20:51
Richtig genial ..LG danialicefairy 12/04/2016 17:21
Schönes Tierchen und fein dass du sie uns zeigen kannstLg Alice