Diskussion mit Schnabelschuh

Diskussion mit Schnabelschuh

Kein Laut, der die Stille hätte stören können. Selbst der Sand zerfloss geräuschlos unter seinen Füßen und erst beim Näherkommen vernahm er eindeutige und unzweifelhafte Anzeichen tiefster Zufriedenheit aus den Mägen wiederkäuender Wüstenschiffe. Ali Baba hatte sich seines Schnabelschuhs entledigt (ich glaube es war der rechte) und begann damit eine Weile heftig zu gestikulieren. Dann, als er ihn wieder beiseite gelegt hatte, besprach er in leisen und eindringlichen Worten das weitere Vorgehen mit seinen Männern. Alles - nahezu alles hatte er dem Wanderer bereits nehmen können: den letzten Funken Verstand, den Glauben an ein gerechtes Galerie-Voting, die Hoffnung auf Reflexion und Selbstkritik ach so vieler User und nicht weniger als das Vertrauen darauf, daß wirklich gute Aufnahmen (von wem auch immer verfertigt) nichts weiter als gute Aufnahmen zu sein bräuchten, um gebührende Beachtung zu finden..... Doch jetzt hatte sich Ali Baba daran gemacht, ihm das letzte zu nehmen, was ihm noch verblieben war: die Farbe in seinen Bildern!
Und so kam es, daß auch dieses Bild vor den Augen staunender Betrachter mehr und mehr an Leuchtkraft verlor, bis schließlich nur einige wenige Pastelltöne verblieben, die sich als resistent gegen Alis Begehrlichkeiten erwiesen.

Und wer weiß schon, was er als nächstes aushecken mochte....?


rastende Nomadengruppe in der Thar-Wüste zwischen Pushkar und Jodhpur, Scan vom Dia

ich wählte Pastell, weil Lakritz längst alle war...