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Documenta 14 (14)

Die Torwache in Kassel ist wegen der documenta 14 mit Jutesäcken verhüllt.
Bei Sonne wirken die Säcke leicht, hell. Manche sind zerschlissen, nur noch Fetzen, andere haben Löcher, tiefschwarze Augen. Aufschriften wie „Produce of Ghana“ erinnern an Brandmale, Wülste an schlecht verheilte Wunden, Nähte an Schnitte, an Narben. Aufgemalte Botschaften wie „SOS“ oder „Happy“ flüstern laut.

Wind lässt Kette und Schuss des reißfesten Gewebes beben, atmen wie einen Körper. Gleich einer verletzten Haut überziehen 2000 zusammengenähte Kakaosäcke die klassizistische Torwache am Beginn der Wilhelmshöher Allee. Die Installation „Check Point Sekondi Loco“ von Ibrahim Mahama aus Ghana verwandelt für die documenta 14 beide Gebäude in düstere Plastiken. Die Oberfläche erzählt vom schaurigen Gewerbe des Kakaohandels.

Commenti 6

  • Marion Stevens 20/09/2017 18:28

    Mit seinem Werk, das nun nichts gemein hat mit Christos Verhüllungen, erfüllt der Künstler d e n Anspruch der Documenta und das in sehr beeindruckender Weise.
    Mich haben diese Jutesäcke ( bzw. die Verhüllung mit ihnen) in ihren Strukturen und Verletzungen, in ihren Farben sehr begeistert und dein informativer Text dazu müsste eigentlich jedem klar machen, was der Künstler damit beabsichtigt hat.
    Gruß
    Marion
  • ingeborg m. 17/09/2017 10:42

    von Dir bestens dokumentiert.
    intensiv
    LG Ingeborg
  • O.Kühnapfel 17/09/2017 9:54

    Eine beeindruckende Serie! Gruß. Olaf
  • aorta-besler 17/09/2017 8:49

    Das geht unter die Haut.
    LG Gudrun
  • WM-Photo 17/09/2017 8:41

    Ideen muss man haben.

    Gruß Walter