Esparsetten-Widderchen (Zygaena carniolica)
In den vergangenen drei Jahrzehnten hat der Mensch seine Umwelt verändert wie nie zuvor. Diese Veränderungen bedeuten immer Verarmung und damit Rückgang der ökologischen Nischen. Die Gründe dafür sind äußerst vielfältig und stehen untereinander und mit anderen Faktoren in einer Wechselbeziehung.
Am wichtigsten sind die Verarmung der Landschaft und Flurbereinigung, Trockenlegung, Urbanisierung und Straßenbau, die allgegenwärtige Verschmutzung sowie der Einsatz von Düngern, Pflanzenschutzmitteln und weiteren Giftstoffen. Besonders empfindlich scheinen die Raupen auf Staub zu reagieren. Blattflächen, die mit einer feinen Staubschicht versehen sind, werden von den Raupen nicht gefessen, die Tiere verhungern eher. Einige Untersuchungen deuten darauf hin, dass sie vor allem der gegenwärtige Abrieb der Autoreifen vom Fressen abhält. Die meisten Schmetterlinge (Lepidoptera) sind wohl deswegen am Aussterben, weil ihre Nährpflanzen keinen Platz zum Überleben mehr haben. Wenn ein Landwirt einen trockenen Magerrasen zu düngen beginnt, verschwinden innerhalb kürzester Zeit 80 bis 90 Prozent aller Pflanzenarten. Mit ihnen sterben die phytophagen Insekten, an erster Stelle die Schmetterlinge (Lepidoptera) und die Langfühlerschrecken (Ensifera) sowie die Kurzfühlerschrecken (Caelifera). In diesem Zusammenhang darf man nicht vergessen, dass sich auch viele erwachsene Schmetterlinge (Lepidoptera) ernähren müssen. Wenn sie nicht die richtigen Blüten finden, sterben sie aus, selbst wenn die Raupennahrung noch wächst. Man kann in dieser Beziehung einen praktischen Naturschutz betreiben, indem man entsprechende Insektenblumen in den Gärten pflanzt, wie zum Beispiel: Sommerflieder (Buddlejeae), Ziertabak (Nicotiana sanderae), Rispige Flammenblume (Phlox paniculata), Petunien (Petunia), Rittersporne (Delphinium), Nelken (Dianthus), Lippenblütler (Lamiaceae) wie Echter Lavendel (Lavandula angustifolia), Heckenkirschen oder Geißblätter (Lonicera), Gewöhnlicher Natternkopf (Echium vulgare), Taubenkropf-Leimkraut (Silene vulgaris), Gewöhnliches Seifenkraut (Saponaria officinalis) sowie Echtes Eisenkraut (Verbena officinalis).
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Diese Widderchen sind noch in einem kleinen, stark gefährdetem Biotop im Knüllgebirge anzutreffen.
Marion Stevens 29/06/2019 22:55
Dieses Gedränge ist wunderbar anzusehen und ein echter Genuss. Es freut mich auch zu lesen, dass viele der genannten Pflanzenarten in unserem Garten zu finden sind, aber es macht mich traurig, dass dennoch die Falter fehlen.Gruß
Marion
IngridG 29/06/2019 19:27
Ich finde es toll, dass du so viele Infos schreibst...ich hoffe sehr, dass die Menschen schneller darauf reagieren... viele fangen damit an Blumen zu pflanzen, Insektenhotel aufzuhängen...aber sie wissen noch nicht genug... die Infos fehlen......
Das Bild ist wunderschön!
LG, Ingrid.
Margret u. Stephan 28/06/2019 21:59
Lauter kleine Widderchen und wie lustig sie da an dem Halm hängen, sieht klasse aus!!Herrlich auch der Hintergrund!!
Liebe Grüße,
Margret
WM-Photo 28/06/2019 13:34
Wunderschöne Aufnahme von den Widderchen. Besten Dank auch für die ausführliche Information. Werde gleich mal abchecken, welche Pflanzen in unserem Garten noch fehlen.Gruß Walter
michael.schlegel 27/06/2019 20:51
schön von Dir dargestellt. Danke für die Info. Klar kann jeder einzelne, sofern er einen Garten hat, seinen Beitrag zum Erhalt leisten. Man sollte noch viel stärker die Verantwortlichen, und hier zuerst die Chemiekonzerne an den Pranger stellen.Gruß Michael
Ulrike Sobick 27/06/2019 17:36
So viele! Sehr gut ins Bild gebracht.LG Ulrike
Alusru Isbert 27/06/2019 17:30
Die kleinen Widderchen wunderbar mit feinem Bokeh dargestellt, verbunden mit einer sehr guten Info zum Erhalt dieser kleinen geflügelten Tierchen...LG Ursula