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summertime1


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Großer Bruder

Wenn ich die Frage stelle, ob da schon jemand drauf oder drin war? Und es antwortet jemand mit ja, so liegt die Wahrscheinlichkeit, daß die Antwort falsch ist, bei nahezu 100 %. Nur wenige Leute waren in diesem "Gasometer" drin. Denn dieser Gasumeter ist noch in Betrieb. Ein kleines technisches Wunderwerk sorgt dafür, daß die Scheibe im Inneren gegen die Wandung hervorragend abdichtet und gleichzeigt verhindert, daß diese Scheibe die wie ein Kolben durch das Gas, je nach Füllung, auf- und abbewegt wird, in Schiefstand gerät und kippen kann. Anfang der 90er Jahre war dieser Gasometer in Revision und ich hatte die Gelegenheit mir alles aus der Nähe anzusehen. Ein geniale Konstriktion.

Der große Gasometer ist mit dem Oberhausener Gasometer baugleich und der kleine Bruder links im Bild ist mittlerweile nicht mehr im Betrieb.

Commenti 5

  • summertime1 22/11/2014 23:11

    Da alle die imposante Technik loben, will ich auch mal etwas dazu schreiben.

    Die Scheibe ist ein Poligon. Ich will mich jetzt nicht festlegen, ich glaube aber es sind 22 Ecken, was einen Durchmesser von rund 40 Metern ergibt. Diese Scheibe wird vom Gasdruck hoch gehoben, obwohl sie rund 30 Tonnen wiegt. Der geringe Gasdruck wirkt eben auf eine Riesenfläche. An jeder Ecke hat die Scheibe parallel zur Wand laufende Stützen an der Rollen befestigt sind. Sie sollen wie bei einem Kolben dessen Dicke (der Scheibe) vergrößern. Was einen Schieflauf und ein Kippen verhindert.. Der Clou ist aber das Dichten der Scheibe. Ein Kolben hat dafür Kolbenringe, die sich dem Außendurchmesser des Zylinders anpassen. So etwas ist hier natürlich nicht möglich.

    Deshalb läßt man von ganz oben ein heißes Teeröl an der Gasometerinnenwand herunterfliessen. Dieses Öl schmiert gewissermaßen den Zylinder. Das eigentliche Dichtelement sind Segeltuch- oder Ledersäcke, die um die gesamte Scheibe befestigt sind und mittels Hebel und einem Gegengewicht an die Gasometerwand gedrückt werden.In diese Säcke fließt das Öl hinein und sorgt somit für einen hermetischen Abschluß des Gases unterhalb der Scheibe. Ein Syphon ähnliches Überlaufsystem läßt das überschüßige Teeröl nach unten fließen, wo es sich in besonderen Kästen sammelt, wieder erhitzt und nach oben gepumpt wird.

    Ich nenne so etwas genial, weil es eine simple aber unheimlich effektive Konstruktion ist.
  • Gerd Bals 22/11/2014 12:20

    Moin Heinz
    Schöner Bildkontrast. Natur rahmt Industrie ein. Und das als Nachtaufnahme. Eine ehrliche Bildaussage über unseren Ruhrpott oder wie es neuerlicher heißt: "METROPOLE RUHR "
    Glück Auf GERD
  • makna 22/11/2014 11:50

    Faszinierende Technik, hervorragend ins Bild gesetzt !!!
    BG Manfred

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Obiettivo ---
Diaframma 2.8
Tempo di esposizione 8
Distanza focale 22.6 mm
ISO 100