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Herbstnaturwunder

Dies ist sicher kein besonders sehenswertes Bild, es ist jedoch notwendig um weitere Bilder zu verstehen.
Efeu wird oft als andere Pflanzen abwürgender Schlinger angesehen und als besonders schädlich für Hausfassaden. Viele Menschen wissen auch gar nicht, dass oder wie Efeu blüht.
Im Garten haben wir einen alten Zwetschenbaum vom Efeu überwachsen lassen, ca. sechs Meter hoch und jetzt bis zu zwei Meter ausladend. Seit mehreren Jahren blüht der Efeu regelmäßig und sehr üppig. Die grüngelben Punkte auf dem dunkelgrünen Laub sind die Blüten. Ich werde nach diesem Bild weitere Detailbilder einstellen.
An einem anderen Baum, an dem er regelmäßig zurückgeschnitten wird, blüht er nicht. Eine bewachsene Hauswand, ca. 120 qm Fläche, mit weiß-blühendem Efeu wird nicht so stark angenommen. Dort brüten jedoch regelmäßig Amseln, Spatzen und ein Zaunkönig.
Schon wenn man die Tür zum Gartentür öffnet schlägt einem ein schwerer, leicht modrig reichender Duft entgegen, ähnlich wie in einem Wald mit vielen Pilzen. Aber schwerer und süßlicher, vielleicht ähnlich einem Parfüm mit zu hoher Moschusduftnote.
Wenn es ruhig ist, keiner der Nachbar gerade Rasen mäht oder Holz sägt, hört man ein gleichmäßiges, tiefes Summen, einem Stadtmenschen am ehesten zu beschreiben als ob man nachts die weit entfernte Autobahn in der Urlaubszeit hört. Dieses Summen wird durch hunderte von Insekten erzeugt, die bei Sonne den Baum umschwärmen und die Blüten besuchen. Die genannte Zahl ist eher über- als untertrieben. Von nur wenigen Millimeter kleinen bis zu schmetterlingsgroßen Insekten ist alles vertreten: Fliegen aller Arten, Wespen, Bienen, Käfer und Schmetterlinge. Es gibt nur noch wenige Nahrungsquellen in dieser Zeit. Dem Brummen kann ich lange zuhören. Mit seinem Basston und der Gleichmäßigkeit wirkt es sehr beruhigend. Der Duft dagegen wird bei längerem Aufenthalt unmittelbar am Baum, z.B. zum Fotografieren, manchmal auch zu intensiv.

Die seltsame Struktur der Blütenstände mit ihren einzeln stehenden Staubblättern kann man fast als skurril, utopisch und/oder abstrakt bezeichnen.
Es ist zu beobachten, dass die Insekten mit dem Sonnenlauf um den Baum wandern. Im geschäftigen Treiben gibt es immer wieder Begegnungen. Aber einzig die Schmetterlinge, gestern waren es Pfauenaugen und Admirale, müssen sich durch ständiges Flügelschlagen ihren Platz sichern. Manche Bienen laden sich so viel Pollen auf, dass sie beim Versuch abzufliegen abstürzen.

So ein üppiges Nahrungsangebot lockt natürlich auch die Fressfeinde der Insekten an. Neben gut gefüllten Spinnennetzen kann man auch immer wieder Vögel, hauptsächlich Rotkelchen und den Gartenrotschwanz, beobachten, wie sie sich „bedienen“. Auch die wenigen Libellen, die noch umherfliegen, greifen und beißen gerne zu.
Im Winter werden die schwarzblauen Beeren von vielen Vögeln, hauptsächlich Amseln und Wachholderdrosseln, abgeerntet.

Obwohl eine immergrüne Pflanze, verliert der Efeu in kalten Wintern viele Blätter, treibt jedoch im Frühjahr bald und schnell neue, anfänglich in hellgrüne Farbe.

Für mich ist unser „Efeu-Baum“ ein Abbild des jährlichen Kreislaufes der Natur, ein zu jeder Jahreszeit interessantes Beobachtungsobjekt –mein Wunder der Natur.

Commenti 3

  • Marianne Thöny 23/10/2013 22:40

    Das ist auch für mich ein Wunder der Natur und je älter die Pflanze ist, umso schöner ist sie anzusehen. Leider ist unser alter, mit Efeu bewachsener Apfelbaum vor einigen Jahren durch die Last von nassem Schnee zusammengestürzt. Ich traure ihm heute noch nach!
  • Siegfried J 21/10/2013 10:07

    Eine sehr gut Vorbereitung, auf deine nachfolgenden Fotos und Biologieunterricht, wie er mir gefällt.

    Gruß
    Siggi
  • Esther Fischer 20/10/2013 23:30

    Sehr interessant deine Ausführungen - so vieles
    weiss man einfach nicht und es tut gut, sich so weiterbilden zu können. Vielen herzlichen Dank für
    deine Beschreibung und das ebenfalls interessante
    Bild, Rolf
    Liebe Grüsse Esther

Informazioni

Sezione
Cartelle Spiegelungen
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Licenza

Exif

Fotocamera NIKON D3000
Obiettivo ---
Diaframma 4.8
Tempo di esposizione 1/60
Distanza focale 38.0 mm
ISO 200