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Kronentor

Bei aller schönstem Wetter in Dresden.
Danke Wolfgang es hat rieseigen Spaß gemacht.
Unterwegs mit goethe19

Das Kronentor ist ein Portalpavillon.[34] Es ist neben dem Wallpavillon der bekannteste Teil und auf Abbildungen häufig das Sinnbild des Zwingers. Mit den zu beiden Seiten anschließenden Langgalerien steht es mit seiner Front auf der alten Festungsmauer; Tor und Galerien bilden zu ihr jedoch einen kleinen Winkel. Das Kronentor ermöglichte ursprünglich den Zugang von außerhalb der Stadt durch die Festungsmauer. Deswegen führte keine der Bedeutung des Baus entsprechende Steinbrücke über den Zwingergraben zum Kronentor, sondern nur ein schmaler hölzerner Steg, der im Falle eines Angriffs rasch abzubauen gewesen wäre. Er ist bei der Freilegung des Zwingergrabens und dessen Erweiterung im 20. Jahrhundert wieder in dieser Form aufgebaut worden.

Die Architektur des Kronentors lehnt sich an den italienischen Hochbarock an, erinnert aber auch an antike Triumphbögen.[35] Es steht in der Mitte der beiden Langgalerien; ein kleiner Risalit lässt es aus deren Flucht etwas hervortreten. Den achteckigen Grundriss begrenzen vier übereckgestellte hohe Sockel. Darauf erhebt sich der Torbogen mit beidseits vorgelegten doppelten Säulenstellungen. Seitlich schließt sich eine weitere Säulenstellung an sowie je eine muschelförmige Nische im Übergang von Kronentor in Langgalerie. Stark verkröpftes Gebälk sowie gesprengte Giebel schließen das Eingangsgeschoss nach oben ab. Über den einfachen Säulenstellungen prangt das königliche Zepter und über den doppelten Säulenstellungen die gekreuzten Schwerter. Die beiden Schlusssteine der Torbögen schmücken ein Herkuleskopf mit Löwenfell auf der Außenseite und ein Frauenkopf auf der Hofseite.

Die Halle des Obergeschosses ist nach allen vier Seiten geöffnet, durch sie verläuft der verbindende Umgang der Langgalerien. Die vier Eckpfeiler werden von unten fortgeführt und die seitlichen einfachen Säulenstellungen wiederholt. Statt der doppelten Säulenstellungen lockern gebündelte Pilaster die Pfeiler auf, wodurch das Obergeschoss etwas zurückgesetzt wirkt. Noch oben hin schließen erneut verkröpftes Gebälk, gebrochene Giebel und figurierte Schlusssteine das Obergeschoss ab und leiten zu einer Attika über. Auf ihr stehen einige Vasen und zwölf Figuren, die Themen um die Jahreszeiten und Herkules repräsentieren. Sie säumen die zwiebelförmige Kuppel aus teilweise vergoldetem Kupferblech, Symbol sächsischer Prachtentfaltung in seiner Erbauungszeit. Auf der Spitze tragen vier polnische Adler die Nachbildung der polnischen Königskrone.[36] Ursprünglich sollte der Herkules mit der Weltkugel das Kronentor krönen, wie überhaupt das Kronentor als Herkulestor geplant war. Mit der Konzeption des Wallpavillons wurde die Planung verändert und diese Figur als Abschluss des Wallpavillons vorgesehen. Die Aufträge für den Figurenschmuck des Kronentors waren jedoch bereits vergeben oder ausgeführt worden und thematisch auf die ursprünglich vorgesehene Bekrönung abgestimmt. Dies erklärt die Figurenwahl insbesondere im Bereich der Attika.[35]

Das Deckenfresko „Das Frühlingsopfer der Flora“ zierte bis zur Zerstörung 1945 im Inneren den Kuppelabschluss. Durch ein offenes Rundauge in der Zwischendecke war auch aus dem unteren Durchgang der Blick darauf möglich.[37]

An den Bildhauerarbeiten am Kronentor haben fast alle der am Zwinger beteiligten Bildhauer durch Hauptwerke mitgewirkt. Die Skulpturen am Kronentor sind in der Gegenwart durch Kopien ersetzt. In den Nischen im Übergang zur Langgalerie stehen an der dem Wasser zugewandten Seite die antiken Götter Vulkan (links) und Bacchus (rechts). An der dem Zwingerhof zugewandten Seite befinden sich Plastiken von Ceres (links) und Pomona (rechts). Vulkan und Ceres sind Werke Permosers und Kretzschmann schuf den Bacchus. Statuen eines Schalmeien- und Tamburinspielers flankieren das hofseitige Portal, sie werden Heermann und Kretzschmar zugeschrieben.[35]

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