Leben mit dem Braunkohletagebau: Lebensraum auf Zeit

Leben mit dem Braunkohletagebau: Lebensraum auf Zeit

Der Wandel ist das Grundprinzip der belebten Welt, und doch schmerzt uns der Wandel immer wieder. Im wie etwa hier in Garzweiler II müssen Natur und Kultur gleichermaßen dem Erhalt unserer Grundfeste des technischen Fortschritts weichen - der gesicherten Energieversorgung. Während Kirchen wie hier im Hintergrund in Jüchen-Otzenrath abgerissen werden recken sich an einem Zaun noch blühende Narzissen und Veilchen in die Märzsonne. Und die Betrachter heften ihre Blicke gierig an diese unbekümmerten kleinen Zeugen des Lebens in der von Zerstörung geprägten Region. Blühende Landschaften waren es, bevor die Ausbeutung der darunterliegenden Kohlevorräte begann.

War es nicht ein Text von Erich Kästner, wo gefragt wurde, wer sich den donnernden Zügen entgegenzustellen wage? Die Blümchen zwischen den Gleisen, sie würden der Technik trotzen. Der Moment des Trotzes rührt uns hier vielleicht auch angesichts der gelben und blauen Gesellen. Und vielleicht auch ein Moment der Hoffnung, dass das Leben als solches sich vielleicht nicht ganz verabschiedet, wenn wir so weitermachen wie bisher und uns so träge im Wandel gerieren.

[°Ô(]

Entstanden auf dem von -Gudrun- und Karola Hoppe initiierten fotocommunity-Usertreffen am 10.03.2007 anlässlich des Abrisses der Kirchen in Otzenrath.

http://www.ngz-online.de/public/article/regional/juechen/nachrichten/419861

Mehr Bilder bei den anderen Teilnehmern, Hintergrundinfos im Info-Bereich.

Aus der Heinsberger Zeitung vom 17. Juni 2006
" . . . dann hat man die Heimat ganz verloren"
http://home.arcor.de/guenter.salentin/garzweiler/pressespiegel/pressenotizen/evz_20060617_jetzt_frisst_sich_der_bagger_durch_garzweiler_II.htm

Übersichtskarte:
http://www.debriv.de/pages/grafiken.php?page=255