Mahnkultur 2014
Ein Versuch, ein wenig abseits der inflationären Sichtweisen dem Disneyland herum um die Frauenkirche etwas historische Realität, die noch an Krieg und Zerstörung erinnert, entgegenzusetzen.
Eine leise persönliche Erinnerung am Vorabend des 13. Februar bevor morgen die Affen wieder tanzen, der ganze Schlossplatz steht schon voller Bulisei.
Ein Pano aus vier Hochkantbildern beschnitten auf 3:2.
http://www.punctumgallery.ch/docs/ahbah/
lichttrunken 28/02/2014 23:31
Ich find die wiederaufgebaute Frauenkirche auch gut, das ist schon faszinierend. Der touristische, architektonische und kommerzielle Rummel drumherum geht mir aber auf den Sack, und ich ziehe meist große Kreise. Aber das ist wohl der Preis, und in Summe finde ich es trotzdem OK. Und so kommt es wohl, dass ich noch nix vom Trierschen Haus wusste, das ist wohl der genau der Vor-der-Haustür-Effekt: man muss mal wieder dran erinnert werden .... Ich war vor kurzem dank Besuch seit Kindheit! wieder mal bei den Ritterrüstungen. Da kommt man ja überhaupt nicht hinterher, sich alles anzugucken.Sehr berührend finde ich übrigens das Kästner-Buch "Als ich ein kleiner Junge war". Man ahnt überhaupt nicht, wie Dresden gewesen sein könnte. Aber Kästners Andeutungen geben einem eine Ahnung von einer Ahnung ....
Der Frosch 19/02/2014 21:37
Das verstehe ich. Als ich klein war, kannte ich unsere "Dicke" auch noch so...ein Häuflein Elend, dazu die beiden Stümpfe und die unendliche Ödnis inmitten des historischen Zentrums...dazu die Ruinen, von Kurländer-Palais, Taschenbergpalais und Schloss und der Schlossturm selbst ohne Helm...ja...faszinierend war das, aber eben unfassbar deprimierend ...und so bin ich so froh, dass nach rund 70 Jahren die Wunden dieser Stadt allmählich heilen dürfen. Die Wunden werden auch in den kommenden Jahren und Jahrzehnten sichtbar bleiben, nur sind sie nicht mehr so augenfällig...man muss sie suchen...aber es gibt sie zahlreich...und sie alle erzählen von der Tragödie des Krieges, der in das Land seiner Entstehung zurückkehrte. Die neuen Steine der Kirche dunkeln nur langsam nach und so heben sich die erhaltenen Stümpfe weiter deutlich ab. Zudem wurde der Riss über der Apsis im "Oststumpf" belassen ...genau dort...wo die Kuppel brach.Wusstest du übrigens, dass im wiederentstehenden Trierschen Haus, dessen Keller auf deinem schönen Bild auch zu sehen sind, sehr wahrscheinlich eine Gedenkstätte für die dort zur Deportation vorgesehenen und zusammengepferchten Juden entstehen soll? ...Auch das gehört zur Mahnkultur und so kann der neue "alte" Neumarkt auch als Chance begriffen werden.
Gruß Frosch
lichttrunken 17/02/2014 23:01
Danke für die Kommentare.@Frosch: Ja, am Pirnaischen und Postplatz oder anderswo sieht man Dresdens Zerstörung. Meine Bildidee bezog sich aber nur auf die Wandlung des Neustädter Markts mit der Frauenkirche als Symbol des 13. Februar, denn ich verbinde in persönlicher Erinnerung mit diesem Datum den Schuttberg und die zwei Mauerskelette und stilles Gedenken mit Kerzen. Diese Erinnerung verblasst. Auch abseits des Datums, auch hier.
volleyballer 14/02/2014 20:45
Eine tolle Idee, hier die Reste der Zerstörung und den (teilweise) gelungenen Wiederaufbau in einem Bild zu zeigen. Technisch sehr sauber umgesetzt ist es nebenbei bemerkt auch :-)LG
Olaf
Der Frosch 14/02/2014 1:00
Also spätestens wenn ich am Postplatz oder am Pirnaischen Platz stehe, weiß ich und sehe ich, dass Dresden zerstört wurde...igna78-photography 12/02/2014 22:00
Klasse Aufnahme!Lg Gregor (igna78)
Glitzerberg 12/02/2014 21:38
Eindrucksvolle Fotoarbeit, sehr fein!Gruß Lutz
Jean Martin 12/02/2014 21:28
Das ist der Wahnsinn. Eine absolut geniale Idee perfekt umgesetzt und dazu noch zum richtigen Zeitpunkt in bester Qualität.1A++ Foto.
Gruß Jean