- Sonnentanz -

- Sonnentanz -

Bonjour,

wir wünschen euch allen schöne Weihnachten gehabt zu haben und ein fröhliches, neues Jahr. Bei uns war mal ein bisschen Pause - wir haben unser Büro frisch gestrichen und waren mit Großtante Avus analog unterwegs… Bei unseren Fotos sind wir immer noch im Süden Frankreichs - unterhalb Beziers am Meer… und was wir dort alles erlebten (Sonnenschein!!!!) könnt ihr hier lesen:


Da stand Sie vor uns: Hochgewachsen, mit langen braunen Haaren, knallengem T-Shirt, ebenso engen Jeans und - Gummistiefeln! "Bonjour Madame. Bonjour Monsieur - was darf ich bringen?!" Stop - hier spulen wir mal ein Stück zurück…

Nach einem herrlichen Sonnenaufgang über dem Meer - das beginnt so was bei hundert Meter vor uns, einem Frühstück und einem ausgelassenen Bad in den Wellen, wollten wir im nächsten Dorf Postkarten kaufen. Auf dem Weg dorthin mussten wir über eine Brücke und von dort erblickte ich einen Fischerhafen. Kleine Häfen inspirieren immer - sei es zum Malen oder Fotografieren. Also Zufahrt gesucht und im Gedanken schon eine frische Dorade gekauft, die heute Abend mit viel Knoblauch und Olivenöl in der Pfanne brutzeln sollte, dazu lecker Weißbrot mit Oliventapenade…

Der kleine Fischerhafen, vielleicht 20 verwahrloste Hütten mit je einem Steg nach hinten und einem - wir dachten erst Verkaufsladen - nach vorn hinaus. Auf den Tischen standen bunte Plastikschüsseln, ähnlich unserer Backschüsseln in denen Weißweingläser, Besteck und Servietten steckten.

Hier gab es keinen Fisch - hier wurden "les Moules" - Muscheln feilgeboten. Und fangfrische Austern! Tja, keine Dorade - wie schade… Doch irgendwie juckte es in den Fingern. Austern, fangfrisch - eben gerade von den Austernbänken, die wir sehen konnten angelandet. Also - sollten wir es wagen? Egal, man muss alles mal gemacht haben. So nahmen wir Platz und bestellten - eben bei der jungen Mademoiselle mit den blau-weissen Gummistiefeln.

Jetzt sitzen wir in der Sonne während uns die Meeresfrüchte auf Eis serviert werden. Ganz einfach auf einem blauen Plastikteller. Freundlicherweise waren sie schon geöffnet und warteten nur darauf verspeist zu werden. Also mutig ein wenig Zitrone aufgetröpfelt und wie man es in den großen Filmen sieht: Runter damit. Es schmeckte einfach nur salzig… - das sollte es gewesen sein???

Gaaaanz falsch! Nach der dritten Auster probierten wir es mit mal kauen und dann passierte es: es war, als hätte man das ganze Meer, den Geruch von Seetang und den Geschmack aller Piratenfilme in einen einzigen Bonbon gepackt… Erstaunlichste Aromen breiteten sich auf Zunge und Gaumen aus und verlangten nach mehr! Schade, schade dass diese Meeresfrüchtchen nicht frisch bleiben - hätten wir euch alle gern daran teilhaben lassen…