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... und Finger griffen in mein Haar.

... und Finger griffen in mein Haar.

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... und Finger griffen in mein Haar.

https://www.youtube.com/watch?v=sCVFOk4Szxw
Achim Reichel -Regenballade


Ina Seidel - die Regenballade

Ich kam von meinem Wege ab,
weil es so nebeldunstig war.
Der Wald war feuchtkalt wie ein Grab,
und Finger griffen in mein Haar.
Ein Vogel rief so hoch und hohl
Wie wenn ein Kind im Schlummer klagt –
Und ich stand still – ich wusste wohl,
was man von diesem Walde sagt!
Dann setzt ich wieder Bein vor Bein
Und komme so gemach vom Fleck,
und quatsch’ im letzten Abendschein
schwer vorwärts durch Morast und Dreck.
Es nebelte, es nieselte,
es roch nach Schlamm, verfault und nass,
es raschelte, es rieselte
und kroch und sprang im hohen Gras.
Auf einmal, eh ich’s mich versehn,
bin ich am Strom, im Wasser schier.
Am Rand bleib ich erschrocken stehn,
fast netzt die Flut die Sohle mir.
Das Röhricht zieht sich bis zum Tann
Und wiegt und wogt so weit man blickt,
und flüstert böse ab und an,
wenn es im feuchten Windhauch nickt.
Da saß ein Kerl! Weiß Gott, mein Herz
Stand still, als ich ihn sitzen sah!
Ich sah ihn nur von hinterwärts,
und er saß klein und ruhig da,
saß in der Nebeldämmerung,
die Angelrute ausgestreckt,
als ob ein toter Weidenstrunk
den dürren Ast gespenstig reckt.
„He, Alter!“ ruf ich, „beißt es gut?“
Und sieh, der Baumstamm dreht sich um
und wackelt mit dem runden Hut
und grinst mit spitzen Zähnen stumm.
Und spricht, doch nicht nach Landesart,
wie Entenschnattern, schnell und breit,
kommt’s aus dem algengrünen Bart:
„Wenn’s regnet, hab’ ich gute Zeit“!

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Exif

Fotocamera Canon EOS 7D Mark II
Obiettivo 18-300mm
Diaframma 5.6
Tempo di esposizione 1/100
Distanza focale 100.0 mm
ISO 200

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