Wer viel zu wünschen hat und noch mehr zu fürchten hat, der liest...

Wer viel zu wünschen hat und noch mehr zu fürchten hat, der liest...

...die anderen gehen in die Oper.


Weil die Großmutter aufgehört hat zu erzählen; sei es, weil sie tot ist oder sich endgültig vor dem Fernseapparat eingerichtet hat.
Warum richte ich mich nicht auch endgültig vor dem Fernsehapparat ein?
Ist das nur eine Papierblüte, dass das Passivsein, also das Nichtstun, anstrengend sei, oder steckt etwas dahinter?

Unser Bewusstseinsseelengeist will ja selber ein Film sein, wenn er längere Zeit bloß dem Beschuss oder Genuss fix und fertiger Außenfilme ausgesetzt ist.

Wird also die Seele oder das Bewusstsein beim Lesen aktiver als beim Filmanschauen?

(Ein Ausschnitt aus Martin Walsers "Warum liest man überhaupt"?)


Eure Meinung zum Thema Literatur, Lesen...
Inwiefern ist man von Literatur beeinflusst; hat sie einem schon mal den Weg gewiesen, hat man schonmal schmerzhafte Erfahrungen mit Literatur gemacht, nach dem Zitat Kafkas:

"Wir brauchen Bücher, die auf uns wirken wie ein Unglück, das uns sehr schmerzt, wie der Tod eines, den wir lieber hatten als uns, wie wenn wir in die Wälder verstoßen würden, von allen Menschen weg, ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns."

und so weiter...