Kerstin Lucklum

Fotos polarisieren. Einigen Leuten gefallen sie sehr gut, anderen dagegen überhaupt nicht. Das ist für mich ein Zeichen, das diese Fotos beim Betrachter etwas bewirken und das freut mich sehr. Es geht mir auch meist nicht darum mit einem Foto etwas bestimmtes aussagen zu wollen, weshalb ich auch nur wenigen Fotos Titel gebe. Das Foto soll einfach auf den Betrachter wirken und eigene Gedanken bei ihm ermöglichen. Bildtitel lenken gleich in eine bestimmte Richtung, bzw. geben eine bestimmte Interpretation vor. Es reizen mich besonders Fotos, die nicht dem entsprechen, was man zu tausenden in diversen Magazinen und Illustrierten tagtäglich sieht. Das Interessante ist das Ungewöhnliche. Wer will schon gern gewöhnlich sein?
There is nothing worse than being ordinary.

Ich unterscheide deutlich zwischen den Begriffen Foto und Bild. Ein Foto ist das, was die Kamera liefert und nur etwas optimiert wurde, also die Darstellung der Realität. Dies ist für dokumentarisches von Relevanz. Weiter gehende Bearbeitungen machen aus dem Foto ein Bild, das nicht mehr der Realität entsprechen muss, ähnlich wie ein Maler, der ein Bild malt, das etwas darstellt, was es so in der Realität nicht geben muss.