Am Anfang dachte ich, ich schreibe keine Kommentar. Nun habe ich einige gelesen und verspür den Druck, nun doch was zu schreiben.
Ich glaube, dass die überwiegend negative Bewertung daher rührt, dass jeder schon mal ein solches Foto gemacht hat. Das Auge bzw. das menschliche Gehirn hat einen wunderbaren Sonnenuntergang gesehen, der Fotograf will das festhalten, aber das Werkzeug hat nicht alle Eigenschaften unseres Gehirns und sogar einige Fehler (z.B. Linsenflecken, Farbverzerrungen). Betrachtet der Fotograf sein Bild im Nachhinein, ist er in der Lage, aus seinem Gedächtnis all das wieder hervor zu kramen, was er in dem Augenblick des Fotos gesehen und gespürt hat. Gerät er nun in die Versuchung, dass diese ergänzenden Eindrücke sich über das Foto auf jeden anderen Betrachter ebenfalls übertragen, liegt er meistens falsch.
Die Kunst bei "Fotos mit Fehlern" scheint mir zu sein, diese Fehler zu instrumentalisieren und "bewusst(!) zu komponieren". Das könnte z.B. bedeuten, in ein "gutes" Foto Fehler komponierend einzubauen. Beispiele wären bewusste Über-/Unterbelichtung und/oder Unschärfe; vermutlich gibt es da aber auch Regeln, bei denen diese Über-/Unterbelichtungen und Unschärfen harmonisch wirken; und die gilt es dann zu finden, also sprich: probieren.
Bei diesem Foto gehe ich jedoch davon aus, dass der einzige bewusste kreative Akt der war, das Foto in diesem gespürten Augenblick zu machen, die Überbelichtung und die technischen Unzulänglichkeiten des Werkzeugs in Kauf zu nehmen. Aber auch das ist ein bewusster erster Schritt der Kreativität. Und jeder Weg fängt mit dem ersten Schritt an.
Ich hoffe einfach, dass Dich die Diskussionsbeiträge nicht entmutigen und dass Du weitere Schritte unternimmst.
Der nächste Schritt könnte die Suche nach einer Antwort auf die Frage sein: wie komponiere ich ein Foto, das die Wärme und Helligkeit eines Sonnenuntergangs unabhängig von mir und dem in dem Augenbblick enpfundenen Gefühl vermittelt.
In dem Film "Der Fremde" nach dem Buch von Albert Camus kommt eine Szene vor, in der der Hauptdarsteller in die algerische Sonne schaut. Auch das ist überzeichnet bzw. nur Weiß, aber ein Film hat zusätzlich zum Foto auch die zeitliche Komponente.
Frank Bayer Lev
du schriebst ua : Zitat:c) schlichtweg nur ein vermurkstes Bild abgeliefert hat.
(Was ich weiter schreibe geht nicht auf deine eigene Kappe sondern ganz allgemein bei dieser oder jener aussage von diesem oder jenem Nutzer in den agora-disskussionen allgemein)
Ich denke, wir müssen hier abwarten."
ist es nicht so, dass wir die Momente lieben die wir erlebten und nicht immer zwanghaft an ein gutes Foto denken sondern doch eher an die Situation in der es entstand? Absolut willentlich oder auch unwillentlich gestaltet? Das uns ein Bild etwas sagt, aber die Beschauer einer diashow ich mit meiner Freundin am Bach nur gähnen?
Das ist leider so - und man sollte den Fotografen zwar aufklären und sein eigenes Entzücken etwas entrücken, aber nicht niedermachen - das ist auch unfair zumal anonym und web sowieso uns nie was über den Menschen dahinter sagt, es sei denn er tuts selbst.
Es gab hier nämlich auch einmal ein Projekt -von jemanden geleitet der Behinderten das fotografieren nahebrachte - inwieweit behindert weiss ich nicht und sehen tat man davon auh nichts - und ich will auch diesem Fotografen nichts unterjubeln was er nicht ist - ich möchte es nur mal zu bedenken geben das nicht alle ambitioniert sondern eher entzückt sind um sich in diese Runde zu werfen - oder die besser werden möchten - denn perfekt ist wohl niemand weil auch die Geschmäcker sich hinsichtlich dem was gefällt und was niht doch erheblich unterscheiden.
Ich hab was gegen Kahlschlag gegen Fotografen aller Art - es sind vor allem Menschen
der platzwartantrag auf loeschung gepaart mit der existentiellen angst "veralbert" zu werden hat noch gefehlt in der illustren expertenrunde.
aber das ist so wenn alle stufen von koennen, verstaendnis und erfahrung aufeinandertreffen. ich wuerde es aehnlich wie dkrepeat sehen, an so ein bild die massstaebe von galeriebildchen anzulegen geht meilenweit am bild vorbei.
ich wuerde im gegenteil eher das fehlen von regelkonformen verstoessen bei diesem bild kritisieren, was es fuer mich wenig fleisch und doch eher viel fisch sein laesst. fuer ein emotionales bild mit allen maengeln jenseits von "vernuenftiger" fotographie fehlt mir hier doch einiges an trashfaktor. zu gerade, zu brav, irgendwo jenseits vom landschaftsbild aber noch nicht beim emotionalen pfeil angekommen der mich ins herz trifft.
Bei a.) wäre es schade, noch mehr zu schreiben,
bei c.) wurde hier schon alles geschreiben, was technisch falsch ist.
Ich versuche mich mal darin, b.) vorauszusetzen.
Wenn ich kurz vor Sonnenuntergang mit dem Auto über eine Kuppe fahre und das dummerweise Richtung Sonne, dann sehe ich genau diese Stimmung.
Grell weiß, schmerzhaft in den Augen, Reflexe auf den Scheiben, nichts Sinnvolles zu erkennen. Bildaufbau egal.
Vielleicht führt uns dieser Gedanke in eine Richtung, die der Fotograf versuchte, zu vermitteln. Allerdings wäre der Sonnenuntergang dann nicht schön, sondern eher lästig.
Trotzdem vermute ich eher, dass c.) zutrifft.
Ich kann mit dem Bild nicht viel anfangen und würde es mir nicht an die Wand hängen. Aber diese Aussage trifft sicher auch für manch wirkliches Foto-Kunstwerk zu.
LG Thomas
Nun ist uns also ein Experte erschienen und lässt uns alle teilhaben an seinem avantgardistischen Kunstverständnis, das er wie eine Monstranz vor sich herträgt, in deren Glanz wir uns nun alle ein wenig sonnen dürfen. Das wäre erheiternd, wenn denn der Herr darauf verzichten könnte, alle, die seine Meinung nicht teilen, in die Ecke der Altherren und Oberlehrer zu stellen. Dazu ist nur anzumerken, dass sich hier schon mehrfach Bildautoren darüber beklagt haben, dass sie aus einer fruchtlosen Diskussion nicht genügend fotopädagogischen Nutzwert ziehen konnten. -
Immerhin hat mich dkrepeat* dazu veranlasst, das Foto einer zweiten wohlwollenden Betrachtung zu unterziehen. Nein, den bisherigen Kritikpunkten habe ich leider nichts Positives entgegenzusetzen und schließe mich weitgehend dem Beitrag von fotografo-rudolfo an. Ich oute mich also als Kunstbanause, aber was soll´s, in der Ecke der Oberlehrer fühle ich mich recht wohl - man trifft dort auf halbwegs intelligente Leute.
*(ein fake-account, wie ich zu spät bemerkt habe)
Dann wäre es aber mehr als sinnvoll, wenn der Eingeber eines Bildes auch erwähnt womit er fotografierte - und das diese Lomodingens -eben anders abbilden.
Das wäre fair und die Antworten an den Autor würden es berücksichtigen.
Ebenso wenn ein Bild technisch extrem bearbeitet worden wäre die dri, oder sonstige Filter die es so gibt.
@Jürgen.4693,:Einen Gegenlichtfilter gibt es nicht. Aber man kann natürlich reichlich Graufilter davorschrauben. Wie man ja auch eine Sonnenfinsternis beobachten kann, wenn man sich entsprechende Filterfolien vor die Augen hält.
Freundliche Grüße Klaus
@dkrepeat und andere
Ich möchte mich noch mal einmischen (s.o).
Die Kernfrage ist doch: hat der Fotograf Verfremdungen bewußt als stilistische Mittel eingesetzt und mit welchem Ziel. Ohne diese Angaben können wir nicht sinngebend argumentieren u. bewerten ob das Bild die gewünschte Wirkung/Aussage erzielt oder nicht und ob die eingesetzten technischen Gegebenheiten passen - also ob es uns gefällt. Fehlen diese Angaben können wir nur mutmaßen und absurden Diskussionen ist die Tür weit geöffnet.
Ich empfinde es als grundsätzliches Problem, dass die Fotografen ihre hier eingestellten Bilder viel zu wenig vorstellen - das müsste von der Agora- Redaktion gefordert werden, jedenfalls in gewissen Grundzügen.
Bei diesem Bild wollte der Autor die Abendstimmung einfangen - und weiter?? Auf diesen Boden diskutiert bleibt es für mich ein stark verbesserungswürdiges Foto mit den hier vielfach aufgezeigten Fehlern.
Grüße eja
@clara: na klar kann man hinweise geben und na klar kann und soll man vermitteln, was technisch oder kompositorisch zu beachten ist. da sind wir auf einer linie. wenn sich ein foto aber ganz bewußt dieser regeln enthebt, und das tun in der modernen fotografie viele fotos, kann man daran nichts herumbelehren. man kann dem fotografen auch nicht vorwerfen, nicht "richtig" fotografieren zu können; viele abstrakte maler können schließlich auch nicht figürlich malen.
fatal wäre es nur, wenn unser fotograf hier versucht hätte, ein technisch einwandfreies werk abzuliefern. dann wären sämtliche hier eingestellten hinweise zutreffend. ich aber gehe halt davon aus, daß die vielen "fehler" des fotos bewußt gemacht wurden oder das foto lediglich das ergebnis einer art künstlerischen zufallsfotografie ist.
kann das bild auch diesen neuen kameras entsprungen sein die den retro look favorisieren? diese Lomos? (Korrektur: KANN ES NICHT da Angabe:
DiMAGE Z10
6.0 mm
f3.2
1/125
ISO 64
+2EV
und auch schon geschrieben wurde, dass es sich umein älteres Modell handelt.
Aber auch die alten machten einwandfreie Bilder
wenn der fotograf wusste wie damit umgehen
ich mags nicht - ich möchte in der abbildung das haben was ich sah und wie ich es sah.
obelehrerhaft - warum sollte man keine hinweise geben dürfen wie man dasbild auch technisch anders hinbekommen hätte? es wäre immer noch anders selbst wenn5 leute das gleiche bild gemacht hätten
@snap: wohl kaum. das ist ein diskussionsveranstaltung. so steht es auch in den regeln. also keine veranstaltung, in der oberlehrerhaft einem fotografen "zu lernzwecken" zu erklären ist, wie er was richtig zu machen hat und wie denn bitte schön ein gut-sauberes foto auszusehen hat. zum glück gibt es noch keine iso norm für fotos. und weil das so ist, ist es befremdlich, wenn hier einige meinen, nach der zensur rufen zu müssen, wenn ihnen die meinung eines anderen zu einem foto nicht in den kram paßt. und ja, das streitbefangene foto ist herkömmlich technisch betrachtet so schrottig, daß man eigentlich alles daran ändern müßte, weshalb ich sage, daß man es nicht mit den üblichen maßstäben messen kann. und nochmal ja: es hat was von lomographie. na und? wo steht denn geschrieben, daß man mit so'nem plastikteil - die technische seite mal ausgeklammert - keine guten fotos machen kann? es bedarf nämlich nicht immer einer d4. und erst recht steht nirgendwo, daß man über solche fotos nicht diskutieren kann. und zum dritten mal ja: es gibt eine künstlerische fotografie, die sich eben nicht an die üblichen regeln hält. und einer solchen fotografie kann man nicht die existenzberechtigung mit einem hinweis auf malende affen absprechen. in der geschichte der malerei dürfte es ähnliche diskussionen gegeben haben, zum glück sind da die realisten eines besseren belehrt worden.
deshalb: ein hoch auf die redaktion, die ein solches foto hier eingestellt hat - statt dieser glattgeputzten workshopteile!
Normalerweise schaue ich nicht direkt in die Sonne um eine Stimmung einzufangen. Jeder Augenarzt würde davon abraten. Die spezielle Stimmung, die der Fotograf zeigen will war sicherlich vorhanden, sie kann aber in diesem Bild nicht deutlich werden. Der Sommerabend war sicher nicht so überstrahlt wie das Foto zeigt. Der Himmel war nicht weiß und die Farben nicht verwaschen. Allerdings nur, wenn man nicht direkt in die Sonne blickt.
GünterG1 28/09/2012 21:49
@Snap: Sorry, wenn's so rüberkam. War nicht sarkastisch gedacht.GünterG1 28/09/2012 21:11
Am Anfang dachte ich, ich schreibe keine Kommentar. Nun habe ich einige gelesen und verspür den Druck, nun doch was zu schreiben.Ich glaube, dass die überwiegend negative Bewertung daher rührt, dass jeder schon mal ein solches Foto gemacht hat. Das Auge bzw. das menschliche Gehirn hat einen wunderbaren Sonnenuntergang gesehen, der Fotograf will das festhalten, aber das Werkzeug hat nicht alle Eigenschaften unseres Gehirns und sogar einige Fehler (z.B. Linsenflecken, Farbverzerrungen). Betrachtet der Fotograf sein Bild im Nachhinein, ist er in der Lage, aus seinem Gedächtnis all das wieder hervor zu kramen, was er in dem Augenblick des Fotos gesehen und gespürt hat. Gerät er nun in die Versuchung, dass diese ergänzenden Eindrücke sich über das Foto auf jeden anderen Betrachter ebenfalls übertragen, liegt er meistens falsch.
Die Kunst bei "Fotos mit Fehlern" scheint mir zu sein, diese Fehler zu instrumentalisieren und "bewusst(!) zu komponieren". Das könnte z.B. bedeuten, in ein "gutes" Foto Fehler komponierend einzubauen. Beispiele wären bewusste Über-/Unterbelichtung und/oder Unschärfe; vermutlich gibt es da aber auch Regeln, bei denen diese Über-/Unterbelichtungen und Unschärfen harmonisch wirken; und die gilt es dann zu finden, also sprich: probieren.
Bei diesem Foto gehe ich jedoch davon aus, dass der einzige bewusste kreative Akt der war, das Foto in diesem gespürten Augenblick zu machen, die Überbelichtung und die technischen Unzulänglichkeiten des Werkzeugs in Kauf zu nehmen. Aber auch das ist ein bewusster erster Schritt der Kreativität. Und jeder Weg fängt mit dem ersten Schritt an.
Ich hoffe einfach, dass Dich die Diskussionsbeiträge nicht entmutigen und dass Du weitere Schritte unternimmst.
Der nächste Schritt könnte die Suche nach einer Antwort auf die Frage sein: wie komponiere ich ein Foto, das die Wärme und Helligkeit eines Sonnenuntergangs unabhängig von mir und dem in dem Augenbblick enpfundenen Gefühl vermittelt.
In dem Film "Der Fremde" nach dem Buch von Albert Camus kommt eine Szene vor, in der der Hauptdarsteller in die algerische Sonne schaut. Auch das ist überzeichnet bzw. nur Weiß, aber ein Film hat zusätzlich zum Foto auch die zeitliche Komponente.
LG
Günter
Clara Hase 28/09/2012 20:17
Frank Bayer Levdu schriebst ua : Zitat:c) schlichtweg nur ein vermurkstes Bild abgeliefert hat.
(Was ich weiter schreibe geht nicht auf deine eigene Kappe sondern ganz allgemein bei dieser oder jener aussage von diesem oder jenem Nutzer in den agora-disskussionen allgemein)
Ich denke, wir müssen hier abwarten."
ist es nicht so, dass wir die Momente lieben die wir erlebten und nicht immer zwanghaft an ein gutes Foto denken sondern doch eher an die Situation in der es entstand? Absolut willentlich oder auch unwillentlich gestaltet? Das uns ein Bild etwas sagt, aber die Beschauer einer diashow ich mit meiner Freundin am Bach nur gähnen?
Das ist leider so - und man sollte den Fotografen zwar aufklären und sein eigenes Entzücken etwas entrücken, aber nicht niedermachen - das ist auch unfair zumal anonym und web sowieso uns nie was über den Menschen dahinter sagt, es sei denn er tuts selbst.
Es gab hier nämlich auch einmal ein Projekt -von jemanden geleitet der Behinderten das fotografieren nahebrachte - inwieweit behindert weiss ich nicht und sehen tat man davon auh nichts - und ich will auch diesem Fotografen nichts unterjubeln was er nicht ist - ich möchte es nur mal zu bedenken geben das nicht alle ambitioniert sondern eher entzückt sind um sich in diese Runde zu werfen - oder die besser werden möchten - denn perfekt ist wohl niemand weil auch die Geschmäcker sich hinsichtlich dem was gefällt und was niht doch erheblich unterscheiden.
Ich hab was gegen Kahlschlag gegen Fotografen aller Art - es sind vor allem Menschen
Jefaelltmaso 28/09/2012 20:01
der platzwartantrag auf loeschung gepaart mit der existentiellen angst "veralbert" zu werden hat noch gefehlt in der illustren expertenrunde.aber das ist so wenn alle stufen von koennen, verstaendnis und erfahrung aufeinandertreffen. ich wuerde es aehnlich wie dkrepeat sehen, an so ein bild die massstaebe von galeriebildchen anzulegen geht meilenweit am bild vorbei.
ich wuerde im gegenteil eher das fehlen von regelkonformen verstoessen bei diesem bild kritisieren, was es fuer mich wenig fleisch und doch eher viel fisch sein laesst. fuer ein emotionales bild mit allen maengeln jenseits von "vernuenftiger" fotographie fehlt mir hier doch einiges an trashfaktor. zu gerade, zu brav, irgendwo jenseits vom landschaftsbild aber noch nicht beim emotionalen pfeil angekommen der mich ins herz trifft.
Uwe Essert 28/09/2012 19:30
Ich würde dieses Foto als misslungen löschen.LG Uwe
THR Cadolzburg 28/09/2012 17:33
Bei a.) wäre es schade, noch mehr zu schreiben,bei c.) wurde hier schon alles geschreiben, was technisch falsch ist.
Ich versuche mich mal darin, b.) vorauszusetzen.
Wenn ich kurz vor Sonnenuntergang mit dem Auto über eine Kuppe fahre und das dummerweise Richtung Sonne, dann sehe ich genau diese Stimmung.
Grell weiß, schmerzhaft in den Augen, Reflexe auf den Scheiben, nichts Sinnvolles zu erkennen. Bildaufbau egal.
Vielleicht führt uns dieser Gedanke in eine Richtung, die der Fotograf versuchte, zu vermitteln. Allerdings wäre der Sonnenuntergang dann nicht schön, sondern eher lästig.
Trotzdem vermute ich eher, dass c.) zutrifft.
Ich kann mit dem Bild nicht viel anfangen und würde es mir nicht an die Wand hängen. Aber diese Aussage trifft sicher auch für manch wirkliches Foto-Kunstwerk zu.
LG Thomas
ruepix 28/09/2012 17:12
Nun ist uns also ein Experte erschienen und lässt uns alle teilhaben an seinem avantgardistischen Kunstverständnis, das er wie eine Monstranz vor sich herträgt, in deren Glanz wir uns nun alle ein wenig sonnen dürfen. Das wäre erheiternd, wenn denn der Herr darauf verzichten könnte, alle, die seine Meinung nicht teilen, in die Ecke der Altherren und Oberlehrer zu stellen. Dazu ist nur anzumerken, dass sich hier schon mehrfach Bildautoren darüber beklagt haben, dass sie aus einer fruchtlosen Diskussion nicht genügend fotopädagogischen Nutzwert ziehen konnten. -Immerhin hat mich dkrepeat* dazu veranlasst, das Foto einer zweiten wohlwollenden Betrachtung zu unterziehen. Nein, den bisherigen Kritikpunkten habe ich leider nichts Positives entgegenzusetzen und schließe mich weitgehend dem Beitrag von fotografo-rudolfo an. Ich oute mich also als Kunstbanause, aber was soll´s, in der Ecke der Oberlehrer fühle ich mich recht wohl - man trifft dort auf halbwegs intelligente Leute.
*(ein fake-account, wie ich zu spät bemerkt habe)
Frank Bayer LEV 28/09/2012 16:28
@eja: Auf den Punkt gebracht!Die von herrlicher Eigendynamik geprägte Diskussion hier hat keinen sittlichen Nährwert, solange wir nicht wissen, ob der Photograf sich
a) einen Jux erlauben wollte,
b) ernsthafte Hintergedanken bei der eigenwilligen Gestaltung des Bildes hatte oder IMHO
c) schlichtweg nur ein vermurkstes Bild abgeliefert hat.
Ich denke, wir müssen hier abwarten.
Clara Hase 28/09/2012 15:16
dkrepeat, heute um 14:44 Uhr
Dann wäre es aber mehr als sinnvoll, wenn der Eingeber eines Bildes auch erwähnt womit er fotografierte - und das diese Lomodingens -eben anders abbilden.
Das wäre fair und die Antworten an den Autor würden es berücksichtigen.
Ebenso wenn ein Bild technisch extrem bearbeitet worden wäre die dri, oder sonstige Filter die es so gibt.
Klaus-Günter Albrecht 28/09/2012 15:15
@Jürgen.4693,:Einen Gegenlichtfilter gibt es nicht. Aber man kann natürlich reichlich Graufilter davorschrauben. Wie man ja auch eine Sonnenfinsternis beobachten kann, wenn man sich entsprechende Filterfolien vor die Augen hält.Freundliche Grüße Klaus
eja 28/09/2012 15:07
@dkrepeat und andereIch möchte mich noch mal einmischen (s.o).
Die Kernfrage ist doch: hat der Fotograf Verfremdungen bewußt als stilistische Mittel eingesetzt und mit welchem Ziel. Ohne diese Angaben können wir nicht sinngebend argumentieren u. bewerten ob das Bild die gewünschte Wirkung/Aussage erzielt oder nicht und ob die eingesetzten technischen Gegebenheiten passen - also ob es uns gefällt. Fehlen diese Angaben können wir nur mutmaßen und absurden Diskussionen ist die Tür weit geöffnet.
Ich empfinde es als grundsätzliches Problem, dass die Fotografen ihre hier eingestellten Bilder viel zu wenig vorstellen - das müsste von der Agora- Redaktion gefordert werden, jedenfalls in gewissen Grundzügen.
Bei diesem Bild wollte der Autor die Abendstimmung einfangen - und weiter?? Auf diesen Boden diskutiert bleibt es für mich ein stark verbesserungswürdiges Foto mit den hier vielfach aufgezeigten Fehlern.
Grüße eja
dkrepeat 28/09/2012 14:44
@clara: na klar kann man hinweise geben und na klar kann und soll man vermitteln, was technisch oder kompositorisch zu beachten ist. da sind wir auf einer linie. wenn sich ein foto aber ganz bewußt dieser regeln enthebt, und das tun in der modernen fotografie viele fotos, kann man daran nichts herumbelehren. man kann dem fotografen auch nicht vorwerfen, nicht "richtig" fotografieren zu können; viele abstrakte maler können schließlich auch nicht figürlich malen.fatal wäre es nur, wenn unser fotograf hier versucht hätte, ein technisch einwandfreies werk abzuliefern. dann wären sämtliche hier eingestellten hinweise zutreffend. ich aber gehe halt davon aus, daß die vielen "fehler" des fotos bewußt gemacht wurden oder das foto lediglich das ergebnis einer art künstlerischen zufallsfotografie ist.
Clara Hase 28/09/2012 12:51
kann das bild auch diesen neuen kameras entsprungen sein die den retro look favorisieren? diese Lomos? (Korrektur: KANN ES NICHT da Angabe:DiMAGE Z10
6.0 mm
f3.2
1/125
ISO 64
+2EV
und auch schon geschrieben wurde, dass es sich umein älteres Modell handelt.
Aber auch die alten machten einwandfreie Bilder
wenn der fotograf wusste wie damit umgehen
ich mags nicht - ich möchte in der abbildung das haben was ich sah und wie ich es sah.
obelehrerhaft - warum sollte man keine hinweise geben dürfen wie man dasbild auch technisch anders hinbekommen hätte? es wäre immer noch anders selbst wenn5 leute das gleiche bild gemacht hätten
dkrepeat 28/09/2012 11:37
@snap: wohl kaum. das ist ein diskussionsveranstaltung. so steht es auch in den regeln. also keine veranstaltung, in der oberlehrerhaft einem fotografen "zu lernzwecken" zu erklären ist, wie er was richtig zu machen hat und wie denn bitte schön ein gut-sauberes foto auszusehen hat. zum glück gibt es noch keine iso norm für fotos. und weil das so ist, ist es befremdlich, wenn hier einige meinen, nach der zensur rufen zu müssen, wenn ihnen die meinung eines anderen zu einem foto nicht in den kram paßt. und ja, das streitbefangene foto ist herkömmlich technisch betrachtet so schrottig, daß man eigentlich alles daran ändern müßte, weshalb ich sage, daß man es nicht mit den üblichen maßstäben messen kann. und nochmal ja: es hat was von lomographie. na und? wo steht denn geschrieben, daß man mit so'nem plastikteil - die technische seite mal ausgeklammert - keine guten fotos machen kann? es bedarf nämlich nicht immer einer d4. und erst recht steht nirgendwo, daß man über solche fotos nicht diskutieren kann. und zum dritten mal ja: es gibt eine künstlerische fotografie, die sich eben nicht an die üblichen regeln hält. und einer solchen fotografie kann man nicht die existenzberechtigung mit einem hinweis auf malende affen absprechen. in der geschichte der malerei dürfte es ähnliche diskussionen gegeben haben, zum glück sind da die realisten eines besseren belehrt worden.deshalb: ein hoch auf die redaktion, die ein solches foto hier eingestellt hat - statt dieser glattgeputzten workshopteile!
Gerd Franken 28/09/2012 9:53
Normalerweise schaue ich nicht direkt in die Sonne um eine Stimmung einzufangen. Jeder Augenarzt würde davon abraten. Die spezielle Stimmung, die der Fotograf zeigen will war sicherlich vorhanden, sie kann aber in diesem Bild nicht deutlich werden. Der Sommerabend war sicher nicht so überstrahlt wie das Foto zeigt. Der Himmel war nicht weiß und die Farben nicht verwaschen. Allerdings nur, wenn man nicht direkt in die Sonne blickt.PS: Ich liebe Sonnenuntergänge!
LG
Gerd Franken