@ Wolf Schroedax
Wenn man die Wimperntusche wenigstens sauber aufgetragen hätte… :-( Jedes Mal, wenn ich das Bild betrachte, habe ich den Eindruck, ihr linkes Auge blinzelt mich seltsam an.
Obwohl ich mich immer gerne an den Bilddiskussionen hier beteilige, zu diesem Bild will mir einfach nichts einfallen, darum schleiche ich mich auch ganz schnell wieder raus und hoffe, dass bald wieder ein neues Bild eingestellt wird.
Mir vermittelt sich die "Gelöstheit", die Entspannung sehr gut, und zwar durch all das, was hier bemängelt worden ist:
Das Relief des Gesichts löst sich fast auf - ein vorüber gehender Zustand, keine Angst ! Das Licht von vorn wirkt wie Pril(R) auf Wasser. Das passt - eben auch physikalisch !
Was mir auch gefällt, ist, dass der Blick des Betrachters sich sofort auf die geschlossenen Augen konzentriert. Man spürt ein >Mach, was du willst, ich bin bei mir< , ((wozu natürlich ein gewisses Vertrauen gehört)). Hätte nie gedacht, dass Wimperntusche so wichtig sein kann ....
im Gegensatz zu Karsten sehe ich für mich schon Elemente der Bildgestaltung, die zwar nicht optimal, jedoch im Ansatz vernünftig eingesetzt wurden. So ist die Konturierung des Motiv`s durch das schräg von hinten einfallende Sonnenlicht mit dem sich ergebenden Streiflicht in den Haaren gar nicht mal so übel. Ein Hauch runter in der Belichtung wäre es m.E.noch wirkungsvoller. Der Schnitt ist mit dem Setzen des Augen/Nasendreieckes auf gold.Schnitt ok, aber damit auch nicht übermässig spannend. Auch für mich ist das Hauptproblem bei dieser Aufnahme die misslungene zu starke Lichtsetzung von vorn, egal ob mittels Reflektor oder Blitz realisiert. Ein Gesicht muss sprechen können zum Betrachter, und hier noch besonders, da ein wesentlicher Aspekt , die Augen, ja mit Absicht ausgelassen werden. Das an sich ist ja nachvollziehbar bei der vom Fotografen gewählten Thematik, jedoch die Lichtsetzung flacht dann leider jegliche Furche des Lebens und der Mimik zu einer hellgrauen eindimensionalen Masse ab, die aber auch gar nichts mehr erzählen kann---- ein Buch mit verwischten Buchstaben, schwer zu lesen für mich, schade.
LG jens
@fotografo-rudolfo:
Der Fotograf hat eingangs erzählt, dass dieses Foto innerhalb einer Serie entstand, „....zu der Bilder mit geschlossenen Augen von jedem Portraitierten gehörten.“
Ich stelle mir vor, dass ein Fotograf, der zu seinen natürlichen Augen sogar noch ein weiteres, hochtechnologisches hinzu nimmt, gerne wissen möchte, was es mit seinem Gesicht ,macht‘, wenn er seine Augen schließt und er seine Umwelt nur noch mit seinen übrigen Sinnen wahrnimmt.
Eigentümlicherweise wollen W I R ,
das das Modell lieber die Augen offen haben soll.
Nein, sorry, das finde ich nicht gelungen. Abgesehen von den bereits sehr treffend und mit viel Know-How gemachten Anmerkungen meiner Vorredner kann ich auch die angedachte "Gelöstheit" nicht entdecken. Mund- und Kinnpartie machen auf mich einen eher angespannten Eindruck. Jedenfalls vermittelt das Foto mir nicht das Gefühl, als hätte das Modell sich in diesem Moment wohl gefühlt.
VG,
Christopher
ich bin weiss gott nicht erfahren in der portraitfotografie
aber so ein strukturloses gesicht hab ich lange nicht gesehen -
das ist ein mensch in einem bestimmten alter - die gesichtszüge sollten ausgeformt sein - die farben ebenso
es davon rein nichts zu sehen, ausser lichtumspieltem haar und liebliche zarte augenlider
du hast im gegenglicht fotografiert - das gesicht wirft eigentlich überall schatten die nicht so vorteilhaft wirken - gammakorrektur angewendet um es aufzuhellen - das machts zu einem fast glibberigen pfannekuchen
Die technischen Unzulänglichkeiten sind bereits beschrieben. Gehe ich mal auf die "Gelöstheit" ein. Prinzipiell könnte ich mir eine Gelöstheit in einem ruhigen Dunkel besser vorstellen. Ich glaube auch nicht, dass ihre Freundin wirklich gelöst war. Zu korrekt ist die Kopfhaltung, zu gehalten der Mund. Da kann man sich fotografisch noch so bemühen. Das sage ich jetzt nicht als Fotograf, sondern als Pantomime, der ich bin.
reduktion ist kein so einfaches thema, wie so mancher denkt. natürlich wirkt das portrait so natürlich nicht auf mich. warum? weil das gesicht eine doch ziemlich konturarme unpräzise fläche darstellt. geschuldet wohl auch durch die umwandlung ins monochrome - wie auch immer geschehen - ich will das nicht nachschauen, dafür gibts andere freaks hier. vermutlich wurde das gesicht hellgelb oder orange von der sonne angestrahlt. dies macht dann aus der haut so eine hell versteinerte matschige fläche. noch schlimmer bei rotlich bei konzertfotos. die taugen weder in farbe noch sw etwas in den meisten fällen. der konventionelle aufbau, die geschlossenen augen, der neutrale graue hintergrund gehen für mich in ordung. auch die kontur der haare ist angenehm. aber das gesicht wird verschluckt und der schärfepunkt ist auch nicht so gut auszumachen.
Die Intention des Fotografen ist ja verständlich, ABER:
Wenn das gesamte Bild nur minimal abgedunkelt wird,
dann erscheint es mir ausgesprochen gut.
Minimal: So daß die Haare rechts neben dem Hals nicht absaufen, dann erscheinen die Haare rechts außen nicht krass überbelichtet und das Gesicht bleibt zwar sehr hell - aber mit deutlicher Zeichnung.
"Tiefes" Licht, hier vermutlich die tief stehende Sonne, hat so seine Tücken, wie man hier gut sehen kann.
Dem Bild fehlt die Zeichnung im Gesicht.
Gelöstheit wird dadurch nicht vermittelt.
Ich denke die Gelöstheit ist in der Situation dagewesen, jedoch Wirklichkeit vor Ort und
die Vermittlung des Gefühls als Foto ist weniger gut gelungen.
Für eine Serie mit natürlichen Portraits habe ich auch eine befreundete Fotografin gewinnen können, die sonst nicht vor der Kamera steht.
Da das tiefe Licht gerade so gut stand, entstand dieses Foto in Abwandlung der Serie, zu der Bilder mit geschlossenen Augen von jedem Portraitierten gehören.
Hier ging es jedoch in erster Linie darum, die eigene Gelöstheit zu finden und auf dem Bild zu vermitteln.
Henrika Tröster 02/01/2013 9:15
@ Wolf SchroedaxWenn man die Wimperntusche wenigstens sauber aufgetragen hätte… :-( Jedes Mal, wenn ich das Bild betrachte, habe ich den Eindruck, ihr linkes Auge blinzelt mich seltsam an.
Obwohl ich mich immer gerne an den Bilddiskussionen hier beteilige, zu diesem Bild will mir einfach nichts einfallen, darum schleiche ich mich auch ganz schnell wieder raus und hoffe, dass bald wieder ein neues Bild eingestellt wird.
Wolf Schroedax 02/01/2013 7:10
Mir vermittelt sich die "Gelöstheit", die Entspannung sehr gut, und zwar durch all das, was hier bemängelt worden ist:Das Relief des Gesichts löst sich fast auf - ein vorüber gehender Zustand, keine Angst ! Das Licht von vorn wirkt wie Pril(R) auf Wasser. Das passt - eben auch physikalisch !
Was mir auch gefällt, ist, dass der Blick des Betrachters sich sofort auf die geschlossenen Augen konzentriert. Man spürt ein >Mach, was du willst, ich bin bei mir< , ((wozu natürlich ein gewisses Vertrauen gehört)). Hätte nie gedacht, dass Wimperntusche so wichtig sein kann ....
(Geht es hier nicht auch um Empathie ???)
Jens Lotz 01/01/2013 19:33
im Gegensatz zu Karsten sehe ich für mich schon Elemente der Bildgestaltung, die zwar nicht optimal, jedoch im Ansatz vernünftig eingesetzt wurden. So ist die Konturierung des Motiv`s durch das schräg von hinten einfallende Sonnenlicht mit dem sich ergebenden Streiflicht in den Haaren gar nicht mal so übel. Ein Hauch runter in der Belichtung wäre es m.E.noch wirkungsvoller. Der Schnitt ist mit dem Setzen des Augen/Nasendreieckes auf gold.Schnitt ok, aber damit auch nicht übermässig spannend. Auch für mich ist das Hauptproblem bei dieser Aufnahme die misslungene zu starke Lichtsetzung von vorn, egal ob mittels Reflektor oder Blitz realisiert. Ein Gesicht muss sprechen können zum Betrachter, und hier noch besonders, da ein wesentlicher Aspekt , die Augen, ja mit Absicht ausgelassen werden. Das an sich ist ja nachvollziehbar bei der vom Fotografen gewählten Thematik, jedoch die Lichtsetzung flacht dann leider jegliche Furche des Lebens und der Mimik zu einer hellgrauen eindimensionalen Masse ab, die aber auch gar nichts mehr erzählen kann---- ein Buch mit verwischten Buchstaben, schwer zu lesen für mich, schade.LG jens
Karsten M. 01/01/2013 17:42
... ich habe mehrmals angesetzt unter dieses Bild etwas zu schreiben, aber mir fehlen einfach die Worte ...Warum bei einer Fotografie aufzählen was alles nicht in Ordnung ist. Man kommt doch in dem Fall schneller wenn man schreibt was gelungen ist.
Ich werde mal ausprobieren ob meine Meinung respektlos, aggressiv oder unkonstruktiv ist, da der Komentar ja sonst gelöscht wird:
Ich finde nichts gelungen
Nach so einem Foto,was jedem Fotograf passieren kann, würde ich den Speicherplatz auf der Karte für neue Daten frei machen ...
Clara Hase 01/01/2013 12:17
die augen schliessen zu lassen und sehen was passiertfinde ich nicht falsch - so als Versuch - um selbst zu sehen was passiert?
Und auch als Übungsansatz für den Rest ist es keine schlechte Idee -
nun Augen offen zu fordern -
finde ich nicht ganz fair - das ist das übliche.
Heute früh kommt mir das aber tatsächlich auch so vor wie: ich hab ne Überrraschung - schliesse mal die Augen usw.
elstp 01/01/2013 10:04
@fotografo-rudolfo:
Der Fotograf hat eingangs erzählt, dass dieses Foto innerhalb einer Serie entstand, „....zu der Bilder mit geschlossenen Augen von jedem Portraitierten gehörten.“
Ich stelle mir vor, dass ein Fotograf, der zu seinen natürlichen Augen sogar noch ein weiteres, hochtechnologisches hinzu nimmt, gerne wissen möchte, was es mit seinem Gesicht ,macht‘, wenn er seine Augen schließt und er seine Umwelt nur noch mit seinen übrigen Sinnen wahrnimmt.
Eigentümlicherweise wollen W I R ,
das das Modell lieber die Augen offen haben soll.
Christopher Fabry 01/01/2013 9:54
Nein, sorry, das finde ich nicht gelungen. Abgesehen von den bereits sehr treffend und mit viel Know-How gemachten Anmerkungen meiner Vorredner kann ich auch die angedachte "Gelöstheit" nicht entdecken. Mund- und Kinnpartie machen auf mich einen eher angespannten Eindruck. Jedenfalls vermittelt das Foto mir nicht das Gefühl, als hätte das Modell sich in diesem Moment wohl gefühlt.VG,
Christopher
Clara Hase 01/01/2013 2:12
ich bin weiss gott nicht erfahren in der portraitfotografieaber so ein strukturloses gesicht hab ich lange nicht gesehen -
das ist ein mensch in einem bestimmten alter - die gesichtszüge sollten ausgeformt sein - die farben ebenso
es davon rein nichts zu sehen, ausser lichtumspieltem haar und liebliche zarte augenlider
du hast im gegenglicht fotografiert - das gesicht wirft eigentlich überall schatten die nicht so vorteilhaft wirken - gammakorrektur angewendet um es aufzuhellen - das machts zu einem fast glibberigen pfannekuchen
Wolfgang Fendt 31/12/2012 11:42
Die technischen Unzulänglichkeiten sind bereits beschrieben. Gehe ich mal auf die "Gelöstheit" ein. Prinzipiell könnte ich mir eine Gelöstheit in einem ruhigen Dunkel besser vorstellen. Ich glaube auch nicht, dass ihre Freundin wirklich gelöst war. Zu korrekt ist die Kopfhaltung, zu gehalten der Mund. Da kann man sich fotografisch noch so bemühen. Das sage ich jetzt nicht als Fotograf, sondern als Pantomime, der ich bin.Matthias von Schramm 31/12/2012 10:20
reduktion ist kein so einfaches thema, wie so mancher denkt. natürlich wirkt das portrait so natürlich nicht auf mich. warum? weil das gesicht eine doch ziemlich konturarme unpräzise fläche darstellt. geschuldet wohl auch durch die umwandlung ins monochrome - wie auch immer geschehen - ich will das nicht nachschauen, dafür gibts andere freaks hier. vermutlich wurde das gesicht hellgelb oder orange von der sonne angestrahlt. dies macht dann aus der haut so eine hell versteinerte matschige fläche. noch schlimmer bei rotlich bei konzertfotos. die taugen weder in farbe noch sw etwas in den meisten fällen. der konventionelle aufbau, die geschlossenen augen, der neutrale graue hintergrund gehen für mich in ordung. auch die kontur der haare ist angenehm. aber das gesicht wird verschluckt und der schärfepunkt ist auch nicht so gut auszumachen.Herbert Rieger 30/12/2012 23:07
Die Intention des Fotografen ist ja verständlich, ABER:Wenn das gesamte Bild nur minimal abgedunkelt wird,
dann erscheint es mir ausgesprochen gut.
Minimal: So daß die Haare rechts neben dem Hals nicht absaufen, dann erscheinen die Haare rechts außen nicht krass überbelichtet und das Gesicht bleibt zwar sehr hell - aber mit deutlicher Zeichnung.
Max Stockhaus 30/12/2012 22:57
"Tiefes" Licht, hier vermutlich die tief stehende Sonne, hat so seine Tücken, wie man hier gut sehen kann.Dem Bild fehlt die Zeichnung im Gesicht.
Gelöstheit wird dadurch nicht vermittelt.
Ich denke die Gelöstheit ist in der Situation dagewesen, jedoch Wirklichkeit vor Ort und
die Vermittlung des Gefühls als Foto ist weniger gut gelungen.
Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 30/12/2012 22:33
Der Fotograf schreibt:Für eine Serie mit natürlichen Portraits habe ich auch eine befreundete Fotografin gewinnen können, die sonst nicht vor der Kamera steht.
Da das tiefe Licht gerade so gut stand, entstand dieses Foto in Abwandlung der Serie, zu der Bilder mit geschlossenen Augen von jedem Portraitierten gehören.
Hier ging es jedoch in erster Linie darum, die eigene Gelöstheit zu finden und auf dem Bild zu vermitteln.