Der von Clara Haase eingefügte Link ist nicht ganz uninteressant: Wenn man dem Link folgt und über die Vorschaubilder scrollt, findet man ein Foto von genau diesem Auto, das fast denselben Ausschnitt zeigt. Das hilft, die Aufnahmesituation nachzuvollziehen.
Durch das Kippen des Kamera-Rückteils ist es dem Fotografen gelungen, die Beleuchtungskörper vollständig auf das Bild zu bekommen und in ihrem Bereich das von ihm gewünschte Bokeh zu erzeugen. Schade, dass, wie ein Vergleich mit der Originalsituation zeigt, ein Teil der Spiegelung abgeschnitten wurde, wenn auch nur ein unwesentlicher. Außerdem ergibt sich dadurch ein ganz angenehmer vertikaler Unschärfeverlauf des Schriftzugs an der Wand.
Aber ob sich der Aufwand, eine Großbildkamera für dieses Foto zu verwenden, gelohnt hat? Ich glaube, nicht.
Bei mir kommt die beabsichtigte Spannung zwischen Schärfe und Unschärfe nicht auf. Dem Bild fehlt einfach jegliche Schärfe. Fokussiert wurde wohl auf das linke Vorderrad, vielleicht auch sogar Stück zu weit davor. Wenn wenigstens ein Teil des Fahrzeugs scharf wäre, wäre man dem Ziel eines spannenden Schärfeverlaufs um einiges näher.
Das Lichtband, in Wirklichkeit eine Zeile von Bildschirmen, mag ein Indiz dafür sein, dass das Bild in einem Museum aufgenommen wurde. Die richtige Museumsstimmung kam bei mir aber beim Betrachten nicht gleich auf. Bevor ich den Text gelesen habe, dachte nämlich auch ich für einen Moment, dass es sich um eine Makroaufnahme von einem Modellauto handelt, da ein augenfälliger Maßstab für die Größenverhältnisse nicht vorhanden ist. Andere Museumsbesucher im Bild würden hier helfen, allerdings wäre das dann wohl ein ganz anderes Bild.
Der Schnitt würde mir deutlich besser gefallen, wenn man den rechten Teil des Bildes bis knapp neben der Beleuchtung wegschneiden würde oder bei der Aufnahme links noch etwas mehr auf das Bild genommen hätte. Damit käme das Dreieck Fahrzeug - Schriftzug - Beleuchtung besser ins Gleichgewicht.
Mit dem Unscharfstellen der Deckenbeleuchtung hat es ja geklappt. Aber sonst? Braucht es dafür eine Mittelformatkamera? (Meine Augen versuchen ständig, das Hauptmotiv zu fokussieren. Es gelingt nicht. Das ist anstrengend.)
Zudem scheint bei der Konzentration auf den Effekt der Blick auf die Bildgestaltung vernachlässigt worden zu sein. Etwas mehr Raum unten täte dem Bild gut, so dass die Spiegelung der Räder komplett wäre.
Vor allem aber frage ich mich: welchen Mehrwert hat die Wahl von s/w bei diesem Foto? Für mich betont das das horizontale Lichtband über die Maßen. Es entstehen quasi zwei Bildhälften, die nicht mehr zusammengehören.
Widerspruch - am hinteren Rad ist eine Art Hebelmechanismus, der wohl den Teller wo das auto drauf steht senkt oder hebt - und - der Autor schrieb etwas von "Ich habe das Rückteil gekippt"
das könnte bedeuten, dass das Auto eigentlich in einer dynamischen Schräglage auf oder mit dem Teller stand
so dass die Einsicht von oben möglich war bei Echtgrösse.
Als Poster ausgedruckt (so 60 x80), könnte das Foto trotz aller Mängel durchaus noch ansprechend aussehen, hatte gestern mehr als 1m Abstand vom PC genommen und festgestellt, dass das Objekt dort blitzend und blank in einem Lichtkegel steht -möglw.
elstp
die Person schrieb: und durch die gesetzte Schärfe direkt zum Auto gelenkt werden
also der Raum Museum soll sogar in der Unschärfe verlaufen Zitat: Dann wollte ich, dass die tolle Beleuchtung sich gänzlich in Unschärfekreisen auflöst
Die "Handschrift eines Fotografen" bildet sich erst mit der Zeit heraus, sie auch an einem Foto zu erkennen dürfte schwierig werden.
Der Raum, der sich Museum nennt, tritt für gewöhnlich in den Hintergrund.
Hier aber dient das Exponat nur der Zweckbestimmung; das Lichterband (ich nehme an es ist eins) steht vielleicht für das Leitsystem, wie man es in Ausstellungsräumen häufig verwendet, um die Besucher von Ausstellungspunkt zu Ausstellungspunkt zu leiten; und die tolle Beleuchtung, die für mich eher in einen Festsaal passen würde, ist natürlich das wesentliche an einem Museum, (neben den kahlen Wänden, die man baulicherseits regelmäßig vorfindet).
Die unterbrochene Linie oberhalb des Autos ‚wiegt‘ deutlich stärker als das Auto, aber der Titel des Bildes stellt auch nicht das Auto in den Vordergrund, sondern für mich zeigt es Komponenten, die man erst identifizieren muss, damit sie den Ort der Handlung charakterisieren
Das Ziel, dem Bild eine eigene Handschrift zu geben, wird nicht allein dadurch erreicht, dass man ein Bilderrätsel zusammen stellt, denn die Intention des Autors ist ja nicht die Darstellung des ausgestellten Autos. Er hat als Motiv ein Museum und versucht vielleicht, die besondere Atmosphäre heraus zu arbeiten, um die im Bild zu vermitteln.
In einem Museum werden die Exponate zur Betrachtung ausgestellt, mit Platz drum rum, mit Beschriftung und mit zweckmäßiger Ausleuchtung. Das Publikum geht für gewöhnlich von einem Stück zum nächsten, vielleicht auch noch mal wieder zurück, aber in erster Linie den Parcours durch - und ich selbst würde es sehr genießen, wenn ich beim Betrachten ein bisschen schwelgen könnte, weil dem Exponat eine Art Auszeichnung durch fehlende Ablenkung zuteil wird.
Spontan würde ich das in diesem Bild finden.
Da hat sich jemand Gedanken gemacht, um etwas was eigentlich perfekt ist - sinnlos -
besitzt dazu eine Vollformatkamera
die er offensichtlich noch nicht richtig beherrscht.
Die Spiegelung ist unentschieden abgebildet - entweder ganz oder gar nicht
Die abgeschatteten Winkel unterstreichen das runde - der Teller mit Auto - die Lampe darüber - und das Band im HG.
Hier ist weder etwas scharf noch wirklich unscharf
Benz lässt mein Herz nicht schneller klopfen
Die Kamera mag ihre Schwierigkeiten haben in der Bedienung - aber ich bin überzeugt jede Knipse hätte es besser gemacht.
Das Thema hiesse: Freistellen vom Hintergrund
Schön ist aber immerhin, dass das Auto von vorne und in seiner Länge sichtbar wird und der Herstellername mit im Bild ist.
Die Rechte sind hoffentlich auch eingehalten - da es sich ja um ein Museum handelt -
Es wäre evtl gut wenn der Autor die Exifdaten nachreicht, damit man sehen kann woran es denn nun liegt, dass hier nur wenig stimmt.
Der Fotograf schreibt:
"Dieses Foto entstand im Mercedes Benz Museum. Das Auto wurde vom Museum schon perfekt in Szene gesetzt. Mein Ziel war es also, meine eigene Handschrift unter das Foto zu setzen. Das Foto wurde mit einer Großformatkamera im 6x9 Format aufgenommen. Ich habe das Rückteil stark gekippt um mehr Spannung zu erzeugen. Zuerst soll der Betrachter durch die horizontale Linie und durch die gesetzte Schärfe direkt zum Auto gelenkt werden. Dann wollte ich, dass die tolle Beleuchtung sich gänzlich in Unschärfekreisen auflöst."
Gerald H. 13/02/2016 20:18
Der von Clara Haase eingefügte Link ist nicht ganz uninteressant: Wenn man dem Link folgt und über die Vorschaubilder scrollt, findet man ein Foto von genau diesem Auto, das fast denselben Ausschnitt zeigt. Das hilft, die Aufnahmesituation nachzuvollziehen.Durch das Kippen des Kamera-Rückteils ist es dem Fotografen gelungen, die Beleuchtungskörper vollständig auf das Bild zu bekommen und in ihrem Bereich das von ihm gewünschte Bokeh zu erzeugen. Schade, dass, wie ein Vergleich mit der Originalsituation zeigt, ein Teil der Spiegelung abgeschnitten wurde, wenn auch nur ein unwesentlicher. Außerdem ergibt sich dadurch ein ganz angenehmer vertikaler Unschärfeverlauf des Schriftzugs an der Wand.
Aber ob sich der Aufwand, eine Großbildkamera für dieses Foto zu verwenden, gelohnt hat? Ich glaube, nicht.
Bei mir kommt die beabsichtigte Spannung zwischen Schärfe und Unschärfe nicht auf. Dem Bild fehlt einfach jegliche Schärfe. Fokussiert wurde wohl auf das linke Vorderrad, vielleicht auch sogar Stück zu weit davor. Wenn wenigstens ein Teil des Fahrzeugs scharf wäre, wäre man dem Ziel eines spannenden Schärfeverlaufs um einiges näher.
Das Lichtband, in Wirklichkeit eine Zeile von Bildschirmen, mag ein Indiz dafür sein, dass das Bild in einem Museum aufgenommen wurde. Die richtige Museumsstimmung kam bei mir aber beim Betrachten nicht gleich auf. Bevor ich den Text gelesen habe, dachte nämlich auch ich für einen Moment, dass es sich um eine Makroaufnahme von einem Modellauto handelt, da ein augenfälliger Maßstab für die Größenverhältnisse nicht vorhanden ist. Andere Museumsbesucher im Bild würden hier helfen, allerdings wäre das dann wohl ein ganz anderes Bild.
Der Schnitt würde mir deutlich besser gefallen, wenn man den rechten Teil des Bildes bis knapp neben der Beleuchtung wegschneiden würde oder bei der Aufnahme links noch etwas mehr auf das Bild genommen hätte. Damit käme das Dreieck Fahrzeug - Schriftzug - Beleuchtung besser ins Gleichgewicht.
Bergfex 13/02/2016 19:57
Mit dem Unscharfstellen der Deckenbeleuchtung hat es ja geklappt. Aber sonst? Braucht es dafür eine Mittelformatkamera? (Meine Augen versuchen ständig, das Hauptmotiv zu fokussieren. Es gelingt nicht. Das ist anstrengend.)Zudem scheint bei der Konzentration auf den Effekt der Blick auf die Bildgestaltung vernachlässigt worden zu sein. Etwas mehr Raum unten täte dem Bild gut, so dass die Spiegelung der Räder komplett wäre.
Vor allem aber frage ich mich: welchen Mehrwert hat die Wahl von s/w bei diesem Foto? Für mich betont das das horizontale Lichtband über die Maßen. Es entstehen quasi zwei Bildhälften, die nicht mehr zusammengehören.
Clara Hase 13/02/2016 15:48
jemand schrieb matchbox-autound ich bemühte mich, vergleichbares zu finden
Xniel, lese auch du bitte.
ich hab hier jetzt genug Zeit verbracht - bis denne vorerst
XYniel 13/02/2016 14:38
ich versteh nicht ganz was du da jetzt damit sagen möchtestClara Hase 13/02/2016 14:16
fiese Aufnahmesituation und: blöde Seite zum aufrufe des Bildeshttp://www.emercedesbenz.com/autos/mercedes-benz/corporate-news/mercedes-benz-museum-details-from-the-mercedes-benz-workshop/attachment/mercedes-benz-museum756643_1378503_4288_2848_07c2243_04004/#gallery
die spiegelung ist auch grenzwertig bei den Webbildern
XYniel 13/02/2016 13:41
rückteil der kamera ;-)Clara Hase 13/02/2016 11:59
Widerspruch - am hinteren Rad ist eine Art Hebelmechanismus, der wohl den Teller wo das auto drauf steht senkt oder hebt - und - der Autor schrieb etwas von "Ich habe das Rückteil gekippt"das könnte bedeuten, dass das Auto eigentlich in einer dynamischen Schräglage auf oder mit dem Teller stand
so dass die Einsicht von oben möglich war bei Echtgrösse.
Als Poster ausgedruckt (so 60 x80), könnte das Foto trotz aller Mängel durchaus noch ansprechend aussehen, hatte gestern mehr als 1m Abstand vom PC genommen und festgestellt, dass das Objekt dort blitzend und blank in einem Lichtkegel steht -möglw.
Fiorello 13/02/2016 11:19
für mich führen die ganzen antrengungen des fotografen zu folgendem eindruck: das sieht aus wie ein table top miteinem matchbox auto.
Clara Hase 13/02/2016 2:22
elstpdie Person schrieb: und durch die gesetzte Schärfe direkt zum Auto gelenkt werden
also der Raum Museum soll sogar in der Unschärfe verlaufen Zitat: Dann wollte ich, dass die tolle Beleuchtung sich gänzlich in Unschärfekreisen auflöst
Die "Handschrift eines Fotografen" bildet sich erst mit der Zeit heraus, sie auch an einem Foto zu erkennen dürfte schwierig werden.
elstp 13/02/2016 1:54
Hier ein Deutungsvorschlag:Der Raum, der sich Museum nennt, tritt für gewöhnlich in den Hintergrund.
Hier aber dient das Exponat nur der Zweckbestimmung; das Lichterband (ich nehme an es ist eins) steht vielleicht für das Leitsystem, wie man es in Ausstellungsräumen häufig verwendet, um die Besucher von Ausstellungspunkt zu Ausstellungspunkt zu leiten; und die tolle Beleuchtung, die für mich eher in einen Festsaal passen würde, ist natürlich das wesentliche an einem Museum, (neben den kahlen Wänden, die man baulicherseits regelmäßig vorfindet).
Die unterbrochene Linie oberhalb des Autos ‚wiegt‘ deutlich stärker als das Auto, aber der Titel des Bildes stellt auch nicht das Auto in den Vordergrund, sondern für mich zeigt es Komponenten, die man erst identifizieren muss, damit sie den Ort der Handlung charakterisieren
Das Ziel, dem Bild eine eigene Handschrift zu geben, wird nicht allein dadurch erreicht, dass man ein Bilderrätsel zusammen stellt, denn die Intention des Autors ist ja nicht die Darstellung des ausgestellten Autos. Er hat als Motiv ein Museum und versucht vielleicht, die besondere Atmosphäre heraus zu arbeiten, um die im Bild zu vermitteln.
In einem Museum werden die Exponate zur Betrachtung ausgestellt, mit Platz drum rum, mit Beschriftung und mit zweckmäßiger Ausleuchtung. Das Publikum geht für gewöhnlich von einem Stück zum nächsten, vielleicht auch noch mal wieder zurück, aber in erster Linie den Parcours durch - und ich selbst würde es sehr genießen, wenn ich beim Betrachten ein bisschen schwelgen könnte, weil dem Exponat eine Art Auszeichnung durch fehlende Ablenkung zuteil wird.
Spontan würde ich das in diesem Bild finden.
Clara Hase 13/02/2016 1:31
Da hat sich jemand Gedanken gemacht, um etwas was eigentlich perfekt ist - sinnlos -besitzt dazu eine Vollformatkamera
die er offensichtlich noch nicht richtig beherrscht.
Die Spiegelung ist unentschieden abgebildet - entweder ganz oder gar nicht
Die abgeschatteten Winkel unterstreichen das runde - der Teller mit Auto - die Lampe darüber - und das Band im HG.
Hier ist weder etwas scharf noch wirklich unscharf
Benz lässt mein Herz nicht schneller klopfen
Die Kamera mag ihre Schwierigkeiten haben in der Bedienung - aber ich bin überzeugt jede Knipse hätte es besser gemacht.
Das Thema hiesse: Freistellen vom Hintergrund
Schön ist aber immerhin, dass das Auto von vorne und in seiner Länge sichtbar wird und der Herstellername mit im Bild ist.
Die Rechte sind hoffentlich auch eingehalten - da es sich ja um ein Museum handelt -
Es wäre evtl gut wenn der Autor die Exifdaten nachreicht, damit man sehen kann woran es denn nun liegt, dass hier nur wenig stimmt.
edit wegen Zusatz
XYniel 13/02/2016 0:37
1. Ich habe das Rückteil stark gekippt um mehr Spannung zu erzeugen.ich sehe dadurch keine Spannung entsstehen. wie ist das gemeint?
2. Zuerst soll der Betrachter durch die horizontale Linie und durch die gesetzte Schärfe direkt zum Auto gelenkt werden.
hmmm... gut, und dann?
dann sehe ich ein in großen teilen unscharfes Auto???
3. Dann wollte ich, dass die tolle Beleuchtung sich gänzlich in Unschärfekreisen auflöst."
"gelungen" und?
für mich ergibt die Kombination all dieser einzelideen keinen sinn.... und der titel macht dann nur mehr den hinweiss, wo dieses gemacht wurde.
hier vergibt -für mich- die summe, die aneinanderreihung der einzelteile nicht mehr, sondern weniger sinn!
Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 12/02/2016 22:39
Der Fotograf schreibt:"Dieses Foto entstand im Mercedes Benz Museum. Das Auto wurde vom Museum schon perfekt in Szene gesetzt. Mein Ziel war es also, meine eigene Handschrift unter das Foto zu setzen. Das Foto wurde mit einer Großformatkamera im 6x9 Format aufgenommen. Ich habe das Rückteil stark gekippt um mehr Spannung zu erzeugen. Zuerst soll der Betrachter durch die horizontale Linie und durch die gesetzte Schärfe direkt zum Auto gelenkt werden. Dann wollte ich, dass die tolle Beleuchtung sich gänzlich in Unschärfekreisen auflöst."