welchen sinn, micha?
naja, um genau soviele unterschiedliche meinungen und sichtweisen wie hier zu bekommen.
ich zumindest finde die meinungsvielfalt toll und denke, der fotograf wird darin genau das finden, was er braucht. ich lese hier vor allem gerne jene kommentare, die meinem konträr stehen und lerne so am meisten.
Sag mal Micha:
"Welchen Sinn soll es noch haben, seine Bilder hier einzuschicken, Herr Negelmann ?
Eine Anmerkung dümmlicher als die andere. Ausrufezeichen !"
Ich verstehe deinen Beitrag gar nicht:
- Wer ist "Herr Negelmann"?
- Welche Anmerkungen sind dümmlich? Alle 20?
Es ist ein Urlaubserinnerungsbild. Ja und?
Vielem, was die geneigten VorschreiberInnen so fleißig getippt haben, kann ich zustimmen. Die/der FotografIn (dieses Genderdeutsch ist einfach schrecklich, seufz) kennt das ganze Bild, sprich weiß, was drumrum - zeitlich wie räumlich - passiert ist. Wir als Betrachter sehen nur das Foto. Und das sieht leider etwas verunglückt aus (meine Meinung). Entweder die Füßchen drauf oder z.B. knapp unter den Knien geschnitten und dadurch bei gleichen Querverhältnis die Kinder akzentuiert ohne wesentliches des Drumherums wegzulassen.
Das Motiv hat ja was: Die beiden haben unterschiedliche Mienen, obwohl sie in dieselbe Richtung blicken. Dass nicht gezeigt ist, was sie so konzentriert betrachten, finde ich nicht nachteilig. Man muss nicht alles auf dem Silbertablett präsentieren und damit jeglichen Raum für eigene Fantasie nehmen.
Die Frage, ob die/der FotografIn so ein Bild überhaupt machen und dann auch noch veröffentlichen darf, sollten wir entspannter sehen. Es gibt Kulturen, da sind Fotos von Personen verpönt. Das ist zu respektieren! Andere sehen das entspannter. Pragmatisch gesehen, entsteht den beiden Kleinen kein Schaden, wenn sie hier gezeigt werden. Zumal sie in keiner peinlichen oder herabwürdigenden Situation aufgenommen wurden.
Die beiden Kinder haben etwas. Vielleicht etwas, was uns fehlt.
Herr K.
Also, das ist ja die Agora und deshalb sage ich einfach mal ehrlich, was ich denke. Ich stelle mir vor, wie der Inhalt der Speicherkarte "rund um diese Foto" aussieht. Details vom Taj Mahal, Totale vom Taj Mahal, Blumen auf dem Weg zum Taj Mahal Susanne vor dem Taj Mahal. Guck mal. zwei Jungs auf der Bank. Zoom auf 150. Klick. Zuhause dann: das sieht aha eigentlich ganz nett aus. Ne. sogar richtig gut. Ist irgendwie Street-Fotografie. Das stell ich mal in die Agora. Ich weiß wovon ich rede. Vor ein paar Jahren habe ich solche Bilder auch gemacht und aus Vietnam findet man sie auch noch hier.
Heute weiß ich: so funktioniert Streetfotografie nicht. Gute Streetfotografie setzt voraus, dass man sich mit der Umgebung, mit dem Licht auseinandersetzt und dann geduldig auf das Motiv wartet. Oder dass man einfach ein verdammtes Glück hat, dass alles zueinanderpasst. Streetfotografie im Urlaub heißt, dass die anderen denken "wo ist denn nun schon wieder Klaus!?" - oder dass man gleich alleine loszieht.
Das ist nicht schlimm. Urlaubsfotografie ist etwas wunderbares. Und man sieht dem Bild an, dass du die Kamera schon ziemlich gut beherrschst. Aber da es nicht deine eigenen Kinder sind (dann kann man ja auch so einfach ein schönes Kinderbild machen) muss das Bild sich noch entscheiden, was es sein will. Urlaubsbild? Dann zeig die Umgebung. Such' dir eine Position, wo man im Hintergrund sieht, wo das ist. Soll es Street sein? Dann nimm dir die Zeit und warte, bis etwas passiert.
Wär der Fokus auf dem Bauch und dem dicken Oberarm im Vordergrund, würde eine dicke Nikon vom Touristen herabbaumeln und wären die Kinder ärmlich gekleidet, dann wäre es vielleicht voyeuristisch, aber es wäre ein spannendes Bild.
Es erstaunt mich immer wieder, was einige hier in Bildern erkennen (wollen).
Das einzige, was ich hier sehe, sind 2 Jungen auf einer Bank, die irgendetwas beobachten und vom Autor zwischen 2 Menschen hindurch abgelichtet wurden. Punkt.
Ob das am Taj-Mahal, jenseits des Ganges oder am Arsch der Welt ist, geht aus diesem Bild nicht hervor. Auch nicht, ob die Jungs da drapiert wurden oder nicht und ob sie gefragt wurden oder nicht.
Es ist eine nette Erinnerung des Autors an eine Reise, so wie die meisten hier in direkter oder indirekter Diskussionsbeteiligung erwähnten Bilder auch.
Eine etwas andere Liga von Reisebildern kann man sich gern hier ansehen: http://www.fotocommunity.de/fotograf/wolfgang-weinhardt/1688545.
Rechte? Ach du liebe Güte! Was wird denn jetzt hier für ein Fass aufgemacht?
Wenn ich mich recht erinnere, verlangt die fc, dass der Autor eines veröffentlichten Fotos alle Rechte an diesem Bild, einschießlich aller Persönlichkeitsrechte besitzt. Wie kommt man nun auf die Idee, dies könnte oder MUSS (?) hier nicht der Fall sein?
In dubio pro reo? Oder nicht?
Ich wage einmal die kecke Behauptung, der Autor hat die Einwilligung dieses Foto zu veröffentlichen!
Hat er nicht? Das kann man wohlfeil einmal so in den Raum stellen, weil der Ort der Tat ja so weit entfernt ist. Kann man? Darf man?
Darf man dem Autor einfach mal so auf bloßen Verdacht und weil es einem so passt unterstellen, er dürfe nicht?
Bitte die viele, vielen Fotos mit Menschen in der fc einmal genauer untersuchen und jedes einzelne darauf prüfen, ob nicht eventuell und überhaupt irgendwelche Rechte verletzt wurden.
Sie sitzen da wie hingesetzt::: Ihr rührt Euch nicht (komme gleich wieder )!!! Oder sollten sie fotografiert werdem von Mama oder Papa ? - Die Fragen des Fotographen stellen sich nicht, wenn einem in dem Bild der Kontext fehlt. Das muss ja nicht der berühmte Bau
sein. Man will wissen, wohin die Kinder gucken, oder wenigstens wohin die Erwachsenen schauen. (Wenn man´s mal kürzer sagen will).
ein aus deutscher Sicht heikles Thema ist ja auch was Bernard B anspricht:
das Kind, die Rechte...
im Urlaub spielt das alles keine Rolle weil es sowieso kein Verwandter, Elternteil sieht?
Da gibts allgemein noch mehr- wenn wir Menschen fotografieren.
Ein bekannter Spruch lautet: "Es gibt kein richtiges Leben im falschen".
In Sachen Fotografie gilt das meiner Meinung nach in ganz besonderer Weise.
In meinen Augen kann man keine Spiegelreflexkamera kaufen, eine Reise auf einen fernen Kontinent buchen, dort einen nine-to-five-"Tagestrip" zu einer "Sehenswürdigkeit" buchen, und nebenbei auch noch ein wenig Street Photography oder Reportage Photography erfolgreich betreiben.
Liest man, wie die berühmten Reportage-Fotografen der Agentur Magnum ihre Fotos machen, wird man feststellen, dass sie meist monatelang, oft jahrelang irgendwo gelebt haben, und in diesem langen, intensiven Zeitraum haben sie dann ihre außergewöhnlichen Reportagen gemacht.
Bei diesem Bild stimme ich Heidi zu 100% zu:
Heidi Roloff:
"Eins von hunderten von Bildern, wie man sie aus Indien mitbringt. Eine nette Alltagsszene aber keinesfalls außergewöhnlich. Ich mag, dass es absolut ungestellt ist. Das ist für mich aber auch schon alles."
Genau so sehe ich das auch. Ich sehe da leider keine Komposition. Ich sehe da keinen besonderen Moment, keine interessante Story. Und vor allem auch kein besonders "gutes Licht".
Alles ist halbherzig. Aber Steve McCurry steht bei seinen Reportagen über Monsunregen das Wasser bis zum Hals. Bruce Davidson lebt zwei Jahre lang mit kriminellen Gangs. Bruce Gilden fotografiert in Haiti Leuten aus kurzer Distanz mitten ins Gesicht.
Das werden dann "gute Fotos". Interessant, packend, emotional berührend.
Genau, darum geht es: fremdes Land und Leute intensiv kennenzulernen, z. B. mit dieser Doppel-Porträtstudie zweier indischer Kinder (wohl Kinder von Touristen aus dem Land selbst), die Sie gemacht haben, wohlwissend, dass nach Studien des MIT von allen Fotos solche mit abgebildeten Personen und dabei markanten Fokus-Punkten am stärksten in Erinnerung bleiben (gefolgt von solchen von Räumen/Objekten von und für Menschen, in menschlichem Maßstab und solchen Bildern, die überraschen). Überraschen tut in Ihrem Foto zwar nichts, doch bieten Sie ein wunderbar komponiertes, farbkräftiges Bild aus den vier psychologischen Grundfarben Rot, Blau, Gelb und Grün.
Die Mimik der Jungen ist unbeschwert und nicht ablehnend. Sie haben sicher geschickt darauf geachtet, dass sie nicht mit zusammengekniffenen Augen gegen die Sonne schauen – so kann der Betrachter ihnen gut in die Augen auf dem Foto blicken.
Auch haben Sie die Jungs, gestalterisches Können zeigend, fotografisch interessant eingerahmt, in einem Kontrast von wenig strukturierten, dunklen Flächen und dem Gegenteil, so dass der Blick noch stärker auf sie fokussiert ist.
Man könnte links und rechts für meinen Geschmack etwas croppen, da die einrahmenden Flächen zu beiden Seiten im Bild doch recht groß sind. Die chromatische Aberration entlang äußerer und innerer Kanten des dunkel- und hellgrauen Kleidungsstückes rechts könnte man relativ leicht korrigieren. ---
Dann gäbe es da noch eine andere Variante, eine zweite Geschichte zu diesem Bild:
Am vorletzten Tag meiner Rundumversorgt-Rundreise durchs wilde... äh bunte Rajasthan, auf den Spuren des Tigers Richard Parker von Eschnapur, im Land von Brahma-, Vishnu- und Shiva-Kult –
und obwohl ich mir schlauerweise nicht die heißeste Jahreszeit ausgesucht haben (die kommt erst 2, 3 Wochen später nach meiner Rückreise morgen, das wollte ich mir nun doch nicht antun, jetzt hat es erst 40° im Schatten - ok, hier in der Sonne deutlich mehr): diese Touristenmassen hier, mit ihren Knipsen überall am Taj Mahal, sich hinter der Kamera vor der indischen Wirklichkeit versteckend - während ich das wahre Indien... ah! hier hätte ich schon ein vortreffliches Beispiel: diese niedlichen Inderkinder (Kinder kommen immer gut auf den Foto-networking sites!), und dazu noch so schön exotisches Flair, da gibt es bestimmt jede Menge likes und süßliche Kommentare.
Ein bisschen Schlüsselloch-Effekt mit diesen Gestalten links und rechts, damit man auch merkt, dass ich mich bemüht habe, diese Kinder unbemerkt, heimlich aufzunehmen, wg. authentisch, echtes Indien und so.
Dann schreib’ ich dazu, weil ich ja hier das eigentlich die Jungs interessierende Thema nicht zeige, sondern es mir natürlich auf Lokalkolorit ankam, etwas von: Jungs... köstlich amüsiert über irgendeine Touri-Szene –
also wie war das: zwei Jungs, irgendeine Szene beobachtend – ich als heimlicher Beobachter von Beobachtern von Beobachtenden - klingt irgendwie drittgradig heavy, meta eben! Und dann vielleicht schickes Entsättigen, oder doch künstlerisch anmutendes Schwarz-weiß, damit es noch besser ankommt bei den Foto-Kumpels?...
Und - welche Variante war die schönere, die erste oder zweite, welche hat ihnen besser gefallen? - Und welche war die ehrlichere, wahrere? Sie werden selbst entscheiden und reflektieren über fotografisches Tun:
Warum und wozu will ich das anderen zeigen, und was will ich damit ausdrücken, und welche Form unterstützt mich dabei am besten?
Zunächst aus meiner Betrachter-Perspektive: Das Foto zeigt mir eben keine zwei sich köstlich amüsierende Jungs, sondern eher gelangweilte, der eine mehr, der andere weniger an dem, was sie sehen, Anteil nehmend. Warum soll mich die Mimik von zwei mir unbekannten Kindern (wohl von Touristen) am 19.4.2016 bei Agra interessieren?
Das Foto gibt vergeblich vor, etwas über kindliche Freude von zwei „stillen Beobachtern“, ja womöglich sogar etwas über Indien, zu zeigen. Sie hatten, wohl im Taj Mahal-Knipstaumel, zufällig zwischendrin diese nett aussehenden Kinder mit ihrer Mimik und Exotik-Flair vor die Linse bekommen, und haben diese Szene schnell und unbemerkt wohlfeil mitgenommen, mit einem gewissen voyeuristischen Zug (der ja mehr oder weniger der Fotografie inhärent ist), in der Vermutung, dass so etwas auf Zuspruch stößt.
Einen anderen Referenz-Rahmen hätte Ihr Foto erhalten, hätten Sie nicht die Szene amputiert um das zweite Hauptelement (das ja die mimische Reaktion der Kinder ausgelöst hat) und somit lediglich ein verstümmeltes Foto von motiv- und kontextbefreiter Mimik von zwei Personen zum Thema gewählt.
Bestenfalls wäre das ganz reizvoll geworden, da man vielleicht die Szene, die die Kinder sehen, auch amüsant findet oder man eine andere, unsichtbare, Relation von zwei sichtbaren Objekten im Bild herstellen könnte, damit ein größeres Ganzes, mit einer ganz anderen Bildwirkung, und damit auch eine kleine „Geschichte“ (das vielgenannte Narrative) im Kopf entstünde, und aus dem Statisch-Studienhaften etwas Dynamisches, Lebendiges, Interessierendes.
Könnte man das Foto vielleicht so interpretieren, dass es einen Kunst-Anspruch erhebt, nämlich durch das Zeigen von Spezifischem das Typische/Wesentliche/Allgemeine darzustellen?
Oder (als von A. Brodovitch genannte Forderungen an gute Fotos) erstaunt es mich, weckt es meine Neugier, fasziniert es mich, regt es mich zum Nachdenken an? Ist die Aussage stark oder schwach oder überhaupt nicht erkennbar, vielleicht, weil gar nicht vorhanden?
Drückt das Bild irgendeine Qualität der Sensibilität des Fotografen aus? Antworten zu suchen... müßig.
Wende ich mich der Seite des „Bildproduzenten“ und Ihrer angenommenen beabsichtigten Aussage zu, so entnehme ich Ihren Fragen zum Bild, dass Sie entweder selbst keine Aussage damit verbinden oder den Weg gehen von der Form zur Aussage, die Sie durch erstere erfinden wollen, wo in Wirklichkeit umgekehrt (wie jemand klug und empfindsam formuliert hat) die Bildbearbeitung der Verstärkung der Bildaussage dient.
Welche formalen Mittel Sie wählen, hängt also davon ab, welche Aussage Sie verstärken wollen, und die kennen nur Sie, wenn überhaupt (und zwar sinnvollerweise vor dem Drücken auf den Auslöser).
Wahllos Fotos machen um des Fotografierens willen wird nach einer Anfangsphase langweilig; nach einer gewissen Zeit lernt man meistens, seine Ideen und deren stärksten Ausdruck davon herauszukristallisieren.
Zu Ihren Vorschlägen/Fragen: Entsättigen macht aus einem aussagehungrigen Foto kein aussagegesättigtes, Schwarz-weiß-Konvertierung aus einem mit blassem Ausdruck kein künstlerisch anspruchsvolles, auch wenn es im „bunten Rajasthan“ geschossen wurde; zu anderen Fragen von Ihnen zur Bearbeitung steht weiter oben in diesem Beitrag ein bisschen; zur Frage nach dem „Schärfeverlauf“, wie Sie es nennen: was soll das bitte sein? Das ist kein in der Fotografie allgemein übliches und verständliches Wort; eine kurze Internetsuche ergibt: aha, Sie müssen das Wort in Internetforen und –blogs sowie vielleicht Laienfotobüchern aufgeschnappt haben, wo es herumgeistert. Was ich annehme, dass Sie damit meinen: den Grad der Schärfentiefe (im Englischen treffend „depth of field“, DOF, genannt).
Jungen beobachten Touristen; Sie beobachten sie; der Fotograf sieht sich als idealen, unschuldigen Beobachter, ob involviert oder nicht, und leugnet meist, dass das Fotografieren (zumal von Menschen) durchaus als ein inhärent stets in die Privatsphäre eindringender, ausbeuterischer, sich aneignender, aggressiver Akt (in Anlehnung an S. Sontag) beschrieben werden kann (wobei die Beziehung zwischen Fotografen-Selbst und Welt stets unbestimmt und schwankend bleibt).
Einen solchen Akt sehe ich auch hier, deutlich, ethische bis rechtliche Fragen aufwerfend:
Da das Foto ausdrücklich „Stille Beobachter“ zeigen will, nichts nur/vor allem Landesspezifisches: Würden Sie ein solches Foto von zwei Kindern auch z.B. vor einer Sehenswürdigkeit in Deutschland machen und veröffentlichen? Warum/warum nicht? (Sicher nicht veröffentlichen, da, bis auf genau geregelte Ausnahmen, ohne ausdrückliche Zustimmung der Eltern (und, abhängig vom Alter der Kinder, auch den Kindern) in D. zivil-, auf Antrag auch strafrechtlich relevant; in Österreich etwas weiter gefasst, in der Schweiz enger.) Kann es sein, dass Sie dieses Foto von zwei fremden Personen, zumal Kindern, gemacht und veröffentlicht haben im Schatten des praktisch nicht existenten Risikos, dass deren Eltern bei Ihnen das sofortige Löschen verlangen? Was würden Sie tun, wenn z.B. ein Tourist aus fernen Landen in Deutschland von Ihrem Kind unbemerkt und ohne Sie um Erlaubnis zu fragen (was für mich als sicher gilt, auch wenn Sie nachträglich etwas Anderes behaupten sollten) ein Foto machte und es auf einer Foto-Website seines Landes zeigen würde? Wenn Sie damit nicht einverstanden wären: warum machen Sie das dann andererseits selbst, mit diesen Kindern? Wohl nur, weil es in Indien erlaubt sein könnte,
als heimlicher Beobachter auf Rundreise durchs bunte Rajasthan...
Eins von hunderten von Bildern, wie man sie aus Indien mitbringt. Eine nette Alltagsszene aber keinesfalls außergewöhnlich. Ich mag, dass es absolut ungestellt ist. Das ist für mich aber auch schon alles.
Es wäre interessant zu wissen, wo das Foto entstanden ist, und was die Kinder so intensiv beobachten. Ansonsten finde ich das Foto sehr spannend. Ein schöner Durchblick. Gruß Hansi
XYniel 07/02/2017 5:33
welchen sinn, micha?naja, um genau soviele unterschiedliche meinungen und sichtweisen wie hier zu bekommen.
ich zumindest finde die meinungsvielfalt toll und denke, der fotograf wird darin genau das finden, was er braucht. ich lese hier vor allem gerne jene kommentare, die meinem konträr stehen und lerne so am meisten.
tolle sache hier!
_visual_notes_ 07/02/2017 1:37
Sag mal Micha:"Welchen Sinn soll es noch haben, seine Bilder hier einzuschicken, Herr Negelmann ?
Eine Anmerkung dümmlicher als die andere. Ausrufezeichen !"
Ich verstehe deinen Beitrag gar nicht:
- Wer ist "Herr Negelmann"?
- Welche Anmerkungen sind dümmlich? Alle 20?
Clara Hase 06/02/2017 23:32
ich mag die beiden Bubenwo das aufgenommen ist, ist mir auch wurscht
XYniel 06/02/2017 21:53
urlaubsknips. punkt.Kasimirs Pfotogravieh 06/02/2017 21:39
Es ist ein Urlaubserinnerungsbild. Ja und?Vielem, was die geneigten VorschreiberInnen so fleißig getippt haben, kann ich zustimmen. Die/der FotografIn (dieses Genderdeutsch ist einfach schrecklich, seufz) kennt das ganze Bild, sprich weiß, was drumrum - zeitlich wie räumlich - passiert ist. Wir als Betrachter sehen nur das Foto. Und das sieht leider etwas verunglückt aus (meine Meinung). Entweder die Füßchen drauf oder z.B. knapp unter den Knien geschnitten und dadurch bei gleichen Querverhältnis die Kinder akzentuiert ohne wesentliches des Drumherums wegzulassen.
Das Motiv hat ja was: Die beiden haben unterschiedliche Mienen, obwohl sie in dieselbe Richtung blicken. Dass nicht gezeigt ist, was sie so konzentriert betrachten, finde ich nicht nachteilig. Man muss nicht alles auf dem Silbertablett präsentieren und damit jeglichen Raum für eigene Fantasie nehmen.
Die Frage, ob die/der FotografIn so ein Bild überhaupt machen und dann auch noch veröffentlichen darf, sollten wir entspannter sehen. Es gibt Kulturen, da sind Fotos von Personen verpönt. Das ist zu respektieren! Andere sehen das entspannter. Pragmatisch gesehen, entsteht den beiden Kleinen kein Schaden, wenn sie hier gezeigt werden. Zumal sie in keiner peinlichen oder herabwürdigenden Situation aufgenommen wurden.
Die beiden Kinder haben etwas. Vielleicht etwas, was uns fehlt.
Herr K.
Dr. Labude 06/02/2017 11:09
Also, das ist ja die Agora und deshalb sage ich einfach mal ehrlich, was ich denke. Ich stelle mir vor, wie der Inhalt der Speicherkarte "rund um diese Foto" aussieht. Details vom Taj Mahal, Totale vom Taj Mahal, Blumen auf dem Weg zum Taj Mahal Susanne vor dem Taj Mahal. Guck mal. zwei Jungs auf der Bank. Zoom auf 150. Klick. Zuhause dann: das sieht aha eigentlich ganz nett aus. Ne. sogar richtig gut. Ist irgendwie Street-Fotografie. Das stell ich mal in die Agora. Ich weiß wovon ich rede. Vor ein paar Jahren habe ich solche Bilder auch gemacht und aus Vietnam findet man sie auch noch hier.Heute weiß ich: so funktioniert Streetfotografie nicht. Gute Streetfotografie setzt voraus, dass man sich mit der Umgebung, mit dem Licht auseinandersetzt und dann geduldig auf das Motiv wartet. Oder dass man einfach ein verdammtes Glück hat, dass alles zueinanderpasst. Streetfotografie im Urlaub heißt, dass die anderen denken "wo ist denn nun schon wieder Klaus!?" - oder dass man gleich alleine loszieht.
Das ist nicht schlimm. Urlaubsfotografie ist etwas wunderbares. Und man sieht dem Bild an, dass du die Kamera schon ziemlich gut beherrschst. Aber da es nicht deine eigenen Kinder sind (dann kann man ja auch so einfach ein schönes Kinderbild machen) muss das Bild sich noch entscheiden, was es sein will. Urlaubsbild? Dann zeig die Umgebung. Such' dir eine Position, wo man im Hintergrund sieht, wo das ist. Soll es Street sein? Dann nimm dir die Zeit und warte, bis etwas passiert.
Wär der Fokus auf dem Bauch und dem dicken Oberarm im Vordergrund, würde eine dicke Nikon vom Touristen herabbaumeln und wären die Kinder ärmlich gekleidet, dann wäre es vielleicht voyeuristisch, aber es wäre ein spannendes Bild.
elevatorjwo 06/02/2017 9:42
Es erstaunt mich immer wieder, was einige hier in Bildern erkennen (wollen).Das einzige, was ich hier sehe, sind 2 Jungen auf einer Bank, die irgendetwas beobachten und vom Autor zwischen 2 Menschen hindurch abgelichtet wurden. Punkt.
Ob das am Taj-Mahal, jenseits des Ganges oder am Arsch der Welt ist, geht aus diesem Bild nicht hervor. Auch nicht, ob die Jungs da drapiert wurden oder nicht und ob sie gefragt wurden oder nicht.
Es ist eine nette Erinnerung des Autors an eine Reise, so wie die meisten hier in direkter oder indirekter Diskussionsbeteiligung erwähnten Bilder auch.
Eine etwas andere Liga von Reisebildern kann man sich gern hier ansehen:
http://www.fotocommunity.de/fotograf/wolfgang-weinhardt/1688545.
Helge Jörn 06/02/2017 0:45
Rechte? Ach du liebe Güte! Was wird denn jetzt hier für ein Fass aufgemacht?Wenn ich mich recht erinnere, verlangt die fc, dass der Autor eines veröffentlichten Fotos alle Rechte an diesem Bild, einschießlich aller Persönlichkeitsrechte besitzt. Wie kommt man nun auf die Idee, dies könnte oder MUSS (?) hier nicht der Fall sein?
In dubio pro reo? Oder nicht?
Ich wage einmal die kecke Behauptung, der Autor hat die Einwilligung dieses Foto zu veröffentlichen!
Hat er nicht? Das kann man wohlfeil einmal so in den Raum stellen, weil der Ort der Tat ja so weit entfernt ist. Kann man? Darf man?
Darf man dem Autor einfach mal so auf bloßen Verdacht und weil es einem so passt unterstellen, er dürfe nicht?
Bitte die viele, vielen Fotos mit Menschen in der fc einmal genauer untersuchen und jedes einzelne darauf prüfen, ob nicht eventuell und überhaupt irgendwelche Rechte verletzt wurden.
Wolf Schroedax 05/02/2017 23:35
Sie sitzen da wie hingesetzt::: Ihr rührt Euch nicht (komme gleich wieder )!!! Oder sollten sie fotografiert werdem von Mama oder Papa ? - Die Fragen des Fotographen stellen sich nicht, wenn einem in dem Bild der Kontext fehlt. Das muss ja nicht der berühmte Bausein. Man will wissen, wohin die Kinder gucken, oder wenigstens wohin die Erwachsenen schauen. (Wenn man´s mal kürzer sagen will).
Clara Hase 05/02/2017 19:55
ein aus deutscher Sicht heikles Thema ist ja auch was Bernard B anspricht:das Kind, die Rechte...
im Urlaub spielt das alles keine Rolle weil es sowieso kein Verwandter, Elternteil sieht?
Da gibts allgemein noch mehr- wenn wir Menschen fotografieren.
_visual_notes_ 05/02/2017 18:28
Ein bekannter Spruch lautet: "Es gibt kein richtiges Leben im falschen".In Sachen Fotografie gilt das meiner Meinung nach in ganz besonderer Weise.
In meinen Augen kann man keine Spiegelreflexkamera kaufen, eine Reise auf einen fernen Kontinent buchen, dort einen nine-to-five-"Tagestrip" zu einer "Sehenswürdigkeit" buchen, und nebenbei auch noch ein wenig Street Photography oder Reportage Photography erfolgreich betreiben.
Liest man, wie die berühmten Reportage-Fotografen der Agentur Magnum ihre Fotos machen, wird man feststellen, dass sie meist monatelang, oft jahrelang irgendwo gelebt haben, und in diesem langen, intensiven Zeitraum haben sie dann ihre außergewöhnlichen Reportagen gemacht.
Bei diesem Bild stimme ich Heidi zu 100% zu:
Heidi Roloff:
"Eins von hunderten von Bildern, wie man sie aus Indien mitbringt. Eine nette Alltagsszene aber keinesfalls außergewöhnlich. Ich mag, dass es absolut ungestellt ist. Das ist für mich aber auch schon alles."
Genau so sehe ich das auch. Ich sehe da leider keine Komposition. Ich sehe da keinen besonderen Moment, keine interessante Story. Und vor allem auch kein besonders "gutes Licht".
Alles ist halbherzig. Aber Steve McCurry steht bei seinen Reportagen über Monsunregen das Wasser bis zum Hals. Bruce Davidson lebt zwei Jahre lang mit kriminellen Gangs. Bruce Gilden fotografiert in Haiti Leuten aus kurzer Distanz mitten ins Gesicht.
Das werden dann "gute Fotos". Interessant, packend, emotional berührend.
Hier ist das meiner Meinung nach misslungen.
Bernard B.. 05/02/2017 17:31
Genau, darum geht es: fremdes Land und Leute intensiv kennenzulernen, z. B. mit dieser Doppel-Porträtstudie zweier indischer Kinder (wohl Kinder von Touristen aus dem Land selbst), die Sie gemacht haben, wohlwissend, dass nach Studien des MIT von allen Fotos solche mit abgebildeten Personen und dabei markanten Fokus-Punkten am stärksten in Erinnerung bleiben (gefolgt von solchen von Räumen/Objekten von und für Menschen, in menschlichem Maßstab und solchen Bildern, die überraschen). Überraschen tut in Ihrem Foto zwar nichts, doch bieten Sie ein wunderbar komponiertes, farbkräftiges Bild aus den vier psychologischen Grundfarben Rot, Blau, Gelb und Grün.Die Mimik der Jungen ist unbeschwert und nicht ablehnend. Sie haben sicher geschickt darauf geachtet, dass sie nicht mit zusammengekniffenen Augen gegen die Sonne schauen – so kann der Betrachter ihnen gut in die Augen auf dem Foto blicken.
Auch haben Sie die Jungs, gestalterisches Können zeigend, fotografisch interessant eingerahmt, in einem Kontrast von wenig strukturierten, dunklen Flächen und dem Gegenteil, so dass der Blick noch stärker auf sie fokussiert ist.
Man könnte links und rechts für meinen Geschmack etwas croppen, da die einrahmenden Flächen zu beiden Seiten im Bild doch recht groß sind. Die chromatische Aberration entlang äußerer und innerer Kanten des dunkel- und hellgrauen Kleidungsstückes rechts könnte man relativ leicht korrigieren. ---
Dann gäbe es da noch eine andere Variante, eine zweite Geschichte zu diesem Bild:
Am vorletzten Tag meiner Rundumversorgt-Rundreise durchs wilde... äh bunte Rajasthan, auf den Spuren des Tigers Richard Parker von Eschnapur, im Land von Brahma-, Vishnu- und Shiva-Kult –
und obwohl ich mir schlauerweise nicht die heißeste Jahreszeit ausgesucht haben (die kommt erst 2, 3 Wochen später nach meiner Rückreise morgen, das wollte ich mir nun doch nicht antun, jetzt hat es erst 40° im Schatten - ok, hier in der Sonne deutlich mehr): diese Touristenmassen hier, mit ihren Knipsen überall am Taj Mahal, sich hinter der Kamera vor der indischen Wirklichkeit versteckend - während ich das wahre Indien... ah! hier hätte ich schon ein vortreffliches Beispiel: diese niedlichen Inderkinder (Kinder kommen immer gut auf den Foto-networking sites!), und dazu noch so schön exotisches Flair, da gibt es bestimmt jede Menge likes und süßliche Kommentare.
Ein bisschen Schlüsselloch-Effekt mit diesen Gestalten links und rechts, damit man auch merkt, dass ich mich bemüht habe, diese Kinder unbemerkt, heimlich aufzunehmen, wg. authentisch, echtes Indien und so.
Dann schreib’ ich dazu, weil ich ja hier das eigentlich die Jungs interessierende Thema nicht zeige, sondern es mir natürlich auf Lokalkolorit ankam, etwas von: Jungs... köstlich amüsiert über irgendeine Touri-Szene –
also wie war das: zwei Jungs, irgendeine Szene beobachtend – ich als heimlicher Beobachter von Beobachtern von Beobachtenden - klingt irgendwie drittgradig heavy, meta eben! Und dann vielleicht schickes Entsättigen, oder doch künstlerisch anmutendes Schwarz-weiß, damit es noch besser ankommt bei den Foto-Kumpels?...
Und - welche Variante war die schönere, die erste oder zweite, welche hat ihnen besser gefallen? - Und welche war die ehrlichere, wahrere? Sie werden selbst entscheiden und reflektieren über fotografisches Tun:
Warum und wozu will ich das anderen zeigen, und was will ich damit ausdrücken, und welche Form unterstützt mich dabei am besten?
Zunächst aus meiner Betrachter-Perspektive: Das Foto zeigt mir eben keine zwei sich köstlich amüsierende Jungs, sondern eher gelangweilte, der eine mehr, der andere weniger an dem, was sie sehen, Anteil nehmend. Warum soll mich die Mimik von zwei mir unbekannten Kindern (wohl von Touristen) am 19.4.2016 bei Agra interessieren?
Das Foto gibt vergeblich vor, etwas über kindliche Freude von zwei „stillen Beobachtern“, ja womöglich sogar etwas über Indien, zu zeigen. Sie hatten, wohl im Taj Mahal-Knipstaumel, zufällig zwischendrin diese nett aussehenden Kinder mit ihrer Mimik und Exotik-Flair vor die Linse bekommen, und haben diese Szene schnell und unbemerkt wohlfeil mitgenommen, mit einem gewissen voyeuristischen Zug (der ja mehr oder weniger der Fotografie inhärent ist), in der Vermutung, dass so etwas auf Zuspruch stößt.
Einen anderen Referenz-Rahmen hätte Ihr Foto erhalten, hätten Sie nicht die Szene amputiert um das zweite Hauptelement (das ja die mimische Reaktion der Kinder ausgelöst hat) und somit lediglich ein verstümmeltes Foto von motiv- und kontextbefreiter Mimik von zwei Personen zum Thema gewählt.
Bestenfalls wäre das ganz reizvoll geworden, da man vielleicht die Szene, die die Kinder sehen, auch amüsant findet oder man eine andere, unsichtbare, Relation von zwei sichtbaren Objekten im Bild herstellen könnte, damit ein größeres Ganzes, mit einer ganz anderen Bildwirkung, und damit auch eine kleine „Geschichte“ (das vielgenannte Narrative) im Kopf entstünde, und aus dem Statisch-Studienhaften etwas Dynamisches, Lebendiges, Interessierendes.
Könnte man das Foto vielleicht so interpretieren, dass es einen Kunst-Anspruch erhebt, nämlich durch das Zeigen von Spezifischem das Typische/Wesentliche/Allgemeine darzustellen?
Oder (als von A. Brodovitch genannte Forderungen an gute Fotos) erstaunt es mich, weckt es meine Neugier, fasziniert es mich, regt es mich zum Nachdenken an? Ist die Aussage stark oder schwach oder überhaupt nicht erkennbar, vielleicht, weil gar nicht vorhanden?
Drückt das Bild irgendeine Qualität der Sensibilität des Fotografen aus? Antworten zu suchen... müßig.
Wende ich mich der Seite des „Bildproduzenten“ und Ihrer angenommenen beabsichtigten Aussage zu, so entnehme ich Ihren Fragen zum Bild, dass Sie entweder selbst keine Aussage damit verbinden oder den Weg gehen von der Form zur Aussage, die Sie durch erstere erfinden wollen, wo in Wirklichkeit umgekehrt (wie jemand klug und empfindsam formuliert hat) die Bildbearbeitung der Verstärkung der Bildaussage dient.
Welche formalen Mittel Sie wählen, hängt also davon ab, welche Aussage Sie verstärken wollen, und die kennen nur Sie, wenn überhaupt (und zwar sinnvollerweise vor dem Drücken auf den Auslöser).
Wahllos Fotos machen um des Fotografierens willen wird nach einer Anfangsphase langweilig; nach einer gewissen Zeit lernt man meistens, seine Ideen und deren stärksten Ausdruck davon herauszukristallisieren.
Zu Ihren Vorschlägen/Fragen: Entsättigen macht aus einem aussagehungrigen Foto kein aussagegesättigtes, Schwarz-weiß-Konvertierung aus einem mit blassem Ausdruck kein künstlerisch anspruchsvolles, auch wenn es im „bunten Rajasthan“ geschossen wurde; zu anderen Fragen von Ihnen zur Bearbeitung steht weiter oben in diesem Beitrag ein bisschen; zur Frage nach dem „Schärfeverlauf“, wie Sie es nennen: was soll das bitte sein? Das ist kein in der Fotografie allgemein übliches und verständliches Wort; eine kurze Internetsuche ergibt: aha, Sie müssen das Wort in Internetforen und –blogs sowie vielleicht Laienfotobüchern aufgeschnappt haben, wo es herumgeistert. Was ich annehme, dass Sie damit meinen: den Grad der Schärfentiefe (im Englischen treffend „depth of field“, DOF, genannt).
Jungen beobachten Touristen; Sie beobachten sie; der Fotograf sieht sich als idealen, unschuldigen Beobachter, ob involviert oder nicht, und leugnet meist, dass das Fotografieren (zumal von Menschen) durchaus als ein inhärent stets in die Privatsphäre eindringender, ausbeuterischer, sich aneignender, aggressiver Akt (in Anlehnung an S. Sontag) beschrieben werden kann (wobei die Beziehung zwischen Fotografen-Selbst und Welt stets unbestimmt und schwankend bleibt).
Einen solchen Akt sehe ich auch hier, deutlich, ethische bis rechtliche Fragen aufwerfend:
Da das Foto ausdrücklich „Stille Beobachter“ zeigen will, nichts nur/vor allem Landesspezifisches: Würden Sie ein solches Foto von zwei Kindern auch z.B. vor einer Sehenswürdigkeit in Deutschland machen und veröffentlichen? Warum/warum nicht? (Sicher nicht veröffentlichen, da, bis auf genau geregelte Ausnahmen, ohne ausdrückliche Zustimmung der Eltern (und, abhängig vom Alter der Kinder, auch den Kindern) in D. zivil-, auf Antrag auch strafrechtlich relevant; in Österreich etwas weiter gefasst, in der Schweiz enger.) Kann es sein, dass Sie dieses Foto von zwei fremden Personen, zumal Kindern, gemacht und veröffentlicht haben im Schatten des praktisch nicht existenten Risikos, dass deren Eltern bei Ihnen das sofortige Löschen verlangen? Was würden Sie tun, wenn z.B. ein Tourist aus fernen Landen in Deutschland von Ihrem Kind unbemerkt und ohne Sie um Erlaubnis zu fragen (was für mich als sicher gilt, auch wenn Sie nachträglich etwas Anderes behaupten sollten) ein Foto machte und es auf einer Foto-Website seines Landes zeigen würde? Wenn Sie damit nicht einverstanden wären: warum machen Sie das dann andererseits selbst, mit diesen Kindern? Wohl nur, weil es in Indien erlaubt sein könnte,
als heimlicher Beobachter auf Rundreise durchs bunte Rajasthan...
Heidi Roloff 05/02/2017 11:07
Eins von hunderten von Bildern, wie man sie aus Indien mitbringt. Eine nette Alltagsszene aber keinesfalls außergewöhnlich. Ich mag, dass es absolut ungestellt ist. Das ist für mich aber auch schon alles.Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 05/02/2017 10:28
@ Hansi:Wo das Foto entstanden ist steht ganz unten in der ersten Anmerkung.
Viele Grüße
Stefan von der Agora-Redaktion
Hansiwalther 05/02/2017 10:06
Es wäre interessant zu wissen, wo das Foto entstanden ist, und was die Kinder so intensiv beobachten. Ansonsten finde ich das Foto sehr spannend. Ein schöner Durchblick. Gruß Hansi