0017 Steinwüste

0017 Steinwüste

Nach erfolgreichem Auschecken und der Übernahme des Mietwagens folge ich zunächst der stark befahrenen Hauptverbindungsstraße 41 in Richtung Reykjavik. Die Hauptstadt ist etwa 45 Kilometer (Fahrtstrecke PKW) vom Flughafen entfernt. Man braucht mit dem Wagen dafür etwa 45 Minuten. Ich will jedoch etwas mehr von der Landschaft sehen. Deshalb biege ich nach 7 Kilometern im Kreisel rechts auf die 44 (Hafnavegur)ab, die bei dem Örtchen Hafnir in die 425 (Nesvegur) übergeht, um die Halbinsel Reykjanesskagi küstennah zu umfahren.
Schon hier bietet die Strecke interessante Blicke. Der erste Fotostop ist dann am Aussichtspunkt und Start des Wanderwegs Prestastígur (Priesterweg), etwa 18 Kilometer vom Flughafen entfernt. Dieser etwa 13 Kilometer lange Wanderweg beginnt hier an der Nebenstraße 425 Nesvegur bei der Lachsaufzuchtstation Kalmanstjörn322, die auf der dem Atlantik zugewandten Straßenseite liegt, und führt durch Lavafelder mit etlichen Kratern, Sandebenen und heideähnlichen Flächen bis nach Grindavik. Es ist interessant, hier die Auswirkungen der Kontinentalverschiebung anschaulich an vielen Beispielen studieren zu können. Fährt man die 425 südlich weiter, trifft man nach drei bis vier Kilometern auf den kleinen Parkplatz, von dem man die Brücke zwischen den Kontinenten erreichen kann.

Ein Blick vom Aussichtspunkt und vom Beginn des Wanderweges Prestastígur vorbei an einem Steinmann auf das Gebiet zwischen Hafnaheiði (nördlich)und Hafnasandur (südlich). Hier überwiegen die sandigen, steinigen Flächen der Hafnasandur.
Die Steinmänner, sorgfältig zu Pyramiden aufeinander gestapelte Steine mit bis zu über 2 Meter Höhe, dienten früher auf Island und zwar gerade in dem oft nebeligen Hochland, als Wegmarkierung. Es gibt Bestrebungen, dieses System wieder auszubauen. Um hier fatale Folgen zu vermeiden ist es deshalb wichtig, das hier Touristen keine Veränderungen vornehmen, insbesondere keine neuen Steinmännchen bauen, was sich ja inzwischen schon fast zum Volkssport entwickelt hat.