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0989 Eggin Í Gleðivík

0989 Eggin Í Gleðivík

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homwico


Premium (Complete), Coburg

0989 Eggin Í Gleðivík

Nach 15 Minuten erreiche ich den kleinen Ort Djúpivogur. Die Abfahrt in den Ort ist ausgeschildert, ich fahre jedoch die Ringstraße weiter, die an dieser Stelle in einer langgezogenen scharfen Linkskurve in Richtung Nordwesten abknickt. Nur 500 Meter nach dem Ortsabzweig führt nach rechts eine Schotterstraße, die Vogaland, direkt zu meinem Ziel, den Eggin í Gleðivík, die etwas außerhalb am nördlichen Ortsrand der Gemeinde am Víkurland liegen. Am Abzweig hat man bereits einen schönen Blick auf den Berufjörður, den südlichsten einer größeren Anzahl tiefer in die Landschaft reichenden Fjorden an Islands Ostküste. Dort liegt an der Öffnung zum Atlantik recht geschützt das Dorf Djúpivogur (übersetzt „Tiefe Bucht“), das heute zu der aus vier älteren Gemeinden gebildeten neuen Gemeinde Múlaþing gehört.

Der Blick über die Bucht auf die Landzunge, die ausgebaut und betoniert ist. Am Horizont sieht man einen Regenbogen. Die gegenüberliegende Küste des Berufjörður erscheint verschwommen im diffusen Sonnenlicht. Auf der betonierten Fläche der Landzunge sind etliche große weiße Kunststoffsäcke, sie könnten mit Meersalz aus der Salzgewinnung gefüllt sein, abgelagert. Entlang des Ufers der Merry Bay ziehen sich die Eier auf ihren Betonpfeilern entlang am linken Bildrand auf den Betrachter zu. Das Ufer ist mit schwerem Lavagestein zur Sicherung gegen Stürme bestückt. Im Vordergrund taucht das steinige Ufer auf. Am Beginn des Kunstobjekts findet man die gezeigte Tafel, die Informationen zur Entstehung des Objekts auf Isländisch und Englisch liefert.

Das Werk besteht aus 34 überlebensgroßen Eiern verschiedener, auf Island um Djúpivogur brütender Vogelarten. Die Eier sind je nach Vogelart von unterschiedlicher Farbe und
Form, besitzen aber annähernd die gleiche Größe. Der Künstler hat sie auf Betonpfeilern, die von der gegenüberliegenden, alten Fischmehlfabrik stammen, platziert. Die Pfeiler waren der gedankliche Auslöser für die Entstehung des Objekts: Da sie nach Aufgabe der Fabrik im Jahr 2006 übrig waren, fanden Überlegungen statt, was man damit machen könnte. Der Künstler hatte dann diese Idee der Umsetzung. Die Eier bestehen allesamt aus chinesischem Granit, der aus China, dort lebt der Künstler zeitweise, importiert wurde.
Das erste Ei am Beginn neben der Tafel ist das größte der Eier – eine Hommage an den Rotkehltaucher (Gavia stellata), dem charakteristischsten Vogel, dem Wahrzeichen von Djúpivogur.
Die Erstellung des Kunstwerks hat 9 Millionen ISK (isländische Kronen; etwa 614 000 Euro) gekostet.

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