(1) Die Rote Schillerspinne (Micaria fulgens) - eine schöne Entdeckung ...
... nordöstlich von Regenstauf in der Oberpfalz (Aufnahmen vom 18.5.2023)!
Die "häufigste" der Gattung, aber auch sie wird seltener, weil ihr Lebensraum, der Trockenrasen, immer rarer wird. Mal sehen, ob sich das im Zuge des Klimawandels ändert.
Dem schönen, nur einen halben Zentimeter langen Tier mit dem passenden Namen wäre es zu gönnen. "Fulgens" heißt "leuchtend", daher ist die Art unverwechselbar!
Die Schöne gehört zur Familie der Plattbauchspinnen (Gnaphosidae).
Zur "Bestimmungsgeschichte": Lange hatte es gedauert, bis ich die Art anhand von Fotos gefunden habe: Das zweite Bild wollte ich schon löschen, weil ich wegen der Farben annahm, mit der Kamera oder dem Blitz stimmte was nicht; außerdem ist es nicht ganz so scharf wie Abb. 1. Aber: nur 5 Sekunden nach dem ersten aufgenommen - es zeigt die Drohgebärde der Spinne mit erhobenem Oberkörper; dabei ist die leuchtend rote Front des Tieres zu sehen. Wegen meiner Rotgrünschwäche hatte ich es draußen natürlich gar nicht bemerkt und den "Farbknaller" erst spät auf den Fotos gesehen, nachdem ich im Internet die Bilder anderer gesehen hatte ...
Abb. 2 lasse ich als "Doku" dabei.
Die abgebildete Spinne ist ein Weibchen. Seine (und auch des Männchens) roten Farben der vorderen Körperhälfte sind Strukturfarben, die (wie bei den Schmetterlingsschuppen) aufgrund von dünnen, lichtbrechenden Schichten entstehen - im Gegensatz zu den Pigmentfarben, die wohl in der Natur viel häufiger sind. Wegen der Strukturfarben hat offenbar der von mir fast immer genutzte Kamerablitz (was natürlich auf Kosten der Qualität geht) die rote Farbe noch mehr hervorgehoben.
Da hatte ich ja alles in allem wieder mal mehr Glück als Verstand - und freue mich weiter an der Entdeckung einer für mich neuen, interessanten Art - deren Lebensweise übrigens noch weitgehend unerforscht ist.
19.5.2023 f
alicefairy 19/05/2023 11:43
gut gezeigtLg Alice