Reiner H.


Premium (Pro), 50° 44' 2.37'' N ~ 7° 5' 59.33'' E

: 10 | r e m i n i s c e n s e s

: jan. 2003
: analog
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Jostein Gaarder schildert in seinem Buch "Maya oder Das Wunder des Lebens" eine a u ß e r o r d e n t l i c h e Begegnung zwischen dem Protagonisten Frank, einem norwegischen Evolutionsbiologen und einem Gecko. Die Geschichte ereignete im Januar 1998 auf der Fidschiinsel Taveuni, die genau auf der Datumsgrenze liegt. Sie gefiel mir sehr, so dass ich sie hier in 24 Teilen wiedergebe ... bis das letzte "Türchen" geöffnet werden kann.
Quelle : ISBN 3-423-13002-4, dtv

| was bisher geschah |
http://www.fotocommunity.de/pc/pc/pcat/667019



...
Ich war bereit, einen halben Liter aufs Spiel zu setzen, um mir zwei Schlucke zu sichern. Aufgrund dieser ganz neuen Überlegungen konnte ich einen Blitzausfall erwägen, bei dem vielleicht sehr viel verschüttet werden, der aber das ausreichende Quantum für diese Nacht retten würde. Schlimmstenfalls würde bei dieser Operation die ganze Flasche auf dem Boden landen. Doch die Vorstellung, wie erniedrigend es sein würde, vor Gordons Augen auf dem Boden herumzukriechen und verdreckte Reste meines Ruhe verströmenden Elixiers aufzulecken, ehe der Rest zwischen den Bodenbrettern versickerte, brachte mich auf andere Gedanken.

Mitten im Zimmer, ungefähr anderthalb Schritte von mir entfernt stand mein schwarzer Koffer. Mir war eingefallen, dass darin noch eine Packung Saft von irgendeinem Flug steckte und dass an der Packung ein Trinkhalm befestigt war. Jedenfalls war das so, als ich sie von der Stewardess erhalten hatte. Das war vielleicht meine letzte Möglichkeit, und diesmal verriet ich diesem selbstbewussten Terroristen, sollte er nun hellsehen können oder nicht, nichts über meinen Plan.

Mit der linken Hand griff ich hinter mich in Richtung Nachttisch und richtete dabei den Blick auf die Flasche und Gordon, schnappte den Koffer und Sekunden später saß ich wieder auf der Bettkante.

„Was machst du denn da ?“, fragte er.
„Ich will einfach ins Bett gehen“, log ich. „Weißt du, eigentlich bin ich ein Tagtier.“
Er sagte: „Diese Spitzmäuse, von denen du abstammst, waren das nicht. Sie sind zur Jagd losgekrochen, wenn die Nacht kam und die Luft kalt wurde, denn dann mussten die räuberischen Kaltblüter sich ganz ruhig verhalten.“

Ich holte den Trinkhalm aus dem Koffer, steckte ihn in den Mund und schob das andere Ende in den Flaschenhals, ohne diesen zu berühren. Seltsamerweise blieb Gordon ganz ruhig, vielleicht traute er sich nicht, sich zu bewegen, vielleicht war er einfach nur perplex.

Ich konnte einen gewaltigen Schluck einsaugen, ehe ich Atem holen musste.

| hier findet die Geschichte ihre Fortsetzung |

: 11 | b e f o r e
: 11 | b e f o r e
Reiner H.

Commenti 11

  • DxFx 11/12/2011 22:42

    ich war auch noch nie am Ballermann, aber ich habe tatsächlich an diese Eimer gedacht
    :-)
  • Reiner H. 11/12/2011 22:21

    *lol*
    du scheinst mir über gewisse Erfahrungen zu verfügen.
    Das, was du beschreibst, klingt für mich nach Ballermann6 auf Mallorca und in den Eimern ist dann Sangria oder anderes, was dann jedoch hochprozentiger ist. Ich war zum Glück noch nie da ... Frank schon, würde ich mal so ins Blaue behaupten, oder es war ein Geistesblitz seinerseits.
    Schön, wie du/ihr alle zu dem Biologen haltet, bedenkt nur : ein Gecko will auch satt werden.
  • DxFx 11/12/2011 22:15

    *lach* die Idee mit dem Trinkhalm hatte ich schon am Anfang, es gibt ja so ganz lange, mit denen man(n) aus Eimern trinken kann.
    LG Dorit
  • Reiner H. 11/12/2011 19:46

    @ Martina, Franz, Fabrizio und Thorsten
    ... ich hatte zu Beginn tatsächlich die Idee in sw zu konvertieren, mir wurde jedoch schnell klar, dass ich dies hier schade fände. Im Verlauf der Bea habe ich entsättigt, die Farbbalance etwas verändert und den "Feinschliff" mittels Verläufen und "dünn aufgetragenen" Vollfarben vorgenommen.
    Danke für euer Interesse und eure positiven Rückmeldungen ... sie sind mir Ansporn !
    u n d mille grazie !
    @ Inka
    als Bewunderer deiner Fotografie freue ich mich besonders
    @ Gerti
    kann es sein, dass du etwas einseitig Sympathie für den "Trinker" aufbringst *gg*
    okay, ich habe auch mit Frank gelitten, gebe ich ehrlich zu. Jedoch sollten das Bedürfnis nach fetten Mücken von Gordon nicht ganz außer Acht gelassen werden.
    @ Mira
    Bitte nicht entschuldigen, ich bin auch aus mehreren Gründen kein guter communitist u n d du und andere, ihr habt immer sehr viel Geduld mit mir; dafür danke ich dir/euch.
    Mich freut es sehr, dass dir diese kleine Geschichte, die so gar nix mit Weihnachten zu tun hat und auch die Bilder, die so gar nix (nur sehr wenig) mit der Geschichte zu tun haben und mit Weihnachten erst recht nicht, gefallen.

    LG, Reiner
  • Mira Culix 11/12/2011 11:21

    Sorry, ich komme erst jetzt zum Kommentieren. Ich habe gestern schon reingeschaut, hatte aber keine Zeit, die Geschichte in Ruhe zu lesen und habe es dann auf später verschoben. :-)
    Das Foto ist wieder mal sehr fein!
    Und zu dem gewaltigen Schluck Gin ist ja ein bisschen Eis auch nicht schlecht. :-)
    LG mira
  • gerla 11/12/2011 9:47

    endlich, der arme Kerl....

    Aus diese Aufnahme gefällt mir sehr. Es ist interessant zu folgen was du so an kreativer Energie aufbringst um diese Fenstergeschichte täglich fotografisch zu begleiten


    lg gerla
  • Thorsten78 10/12/2011 20:07

    Ja, die Tonung ist nicht alltäglich und äußerst sehenswert!
    Gruß
    Thorsten
  • majoos 10/12/2011 10:57

    Ja, normalerweise kennt man so ein Motiv als S/W- Foto. Auch ich bin positiv überrascht, wie besonders schön es in Farbe ist. Gruß Martina (majoos)
  • fabrizio bertini 10/12/2011 8:21

    complimenti molto bella ++++++++++
    ciao fabrizio
  • D'Intino 10/12/2011 7:56

    !!!
    lg inka
  • ederl 10/12/2011 7:39

    Perfekte Farbgebung, die auf s/w verzichten lässt, was vom Motiv her auf der Hand läge!!
    franz